popkulturjunkie-meta-kritik - alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik

26. Februar 2004 - 8 Neustarts

21 Gramm (21 Grams)
http://www.21-gramm.film.de/
(USA 2003)
Genre: Drama
Produzenten: Alejandro González Iñárritu, Robert Salerno
Regie: Alejandro González Iñárritu
Drehbuch: Guillermo Arriaga Jordan
Musik: Gustavo Santaolalla
Darsteller: Sean Penn, Benicio Del Toro, Naomi Watts, Charlotte Gainsbourg, Melissa Leo
Laufzeit: 125 Minuten
Trailer: http://www.constantin-trailer.de/index.php?site=21gramm

Inhalt:
21 GRAMM beschäftigt sich mit dem Leben dreier Personen, deren Schicksale sich durch einen dramatischen Unfall unwiderruflich verbinden:
Der todkranke Paul (SEAN PENN) hofft, dass ein Spenderherz sein Leben retten wird. Auch seine Frau Mary (CHARLOTTE GAINSBOURG) leidet unter der Situation. Vor seiner Krankheit hatte Paul die Ehe der beiden mit Affären aufs Spiel gesetzt.
Die Ehefrau und Mutter Cristina (NAOMI WATTS) muss einen großen Verlust verkraften. Ihr Mann und ihre Töchter sind überfahren worden. Michael liegt hirntot im Koma. Wie in Trance willigt Cristina ein, dass Michaels Herz für eine Transplantation genutzt werden darf.
Dem Ex-Strafgefangenen Jack (BENICIO DEL TORO) wird erneut der Boden unter seinen Füßen weggerissen, als er bei einem Autounfall drei Menschen überfährt. Tief ist sein Vertrauen in Jesus und die eigene Existenz erschüttert.

Urteile:
Widescreen: Der Film schlägt aufs Gemüt und führt mitunter zu Gehirnverrenkungen. Woran man sich außerdem gewöhnen muss, sind die unruhigen Bilder, die jegliche Distanz zu den Figuren verschwinden lassen. Ihre Trauer und Gefühle drücken sich kompromisslos in der Art der Bilder aus. Aber grandiose Schauspieler, die ihr Talent zwischen Liebe, Wut, Hoffnung und Verzweiflung im vollsten Maße ausspielen, sorgen für ein Gefühl, das Geld für die Kinokarte nicht umsonst ausgegeben zu haben. (3/4)
cinema: Regisseur Inárritu traute dem Plot allein offenbar nicht. Statt ihn geradlinig zu erzählen und die kraftvolle Geschichte einfach in plausible Bilder zu hüllen, verzettelt er sich in einem über-ambitionierten Puzzle aus unentwegten Zeitsprüngen. Penn, Del Toro und Watts spielen sich die Seele aus dem Leib - doch das Publikum wird zu sehr von der durchgedrehten Dramaturgie geqält, als dass es diese grandiosen Vorstellungen wirklich gotieren könnte. (2/4)
Rolling Stone: "21 Gramm" ist ein apokalyptischer Strudel, wie eine offene Wunde, in der die ohnmächtigen Emotionen schmerzen. Die Erkenntnis ist wie in "Mystic River" niederschmetternd: Das Leben hängt von Sekunden ab, eine Entscheidung kann alles zerstören, und der Intellekt kann das innere Chaos nicht besänftigen. Und Inárriti illustriert dies mit kunstvoller Radikalität. (6/8)
Prinz: Ein beeindruckend intensives Drama mit drei großartigen Hauptdarstellern. (4/5)
Hörzu: (2/3)
TV Movie: Inárritus neuer Film hat zwar nicht die Wucht des Erstlings "Amores Perros", ist aber virtuoser erzählt: Ständig wechseln die Perspektiven und Zeitebenen, wirbeln den Erzählfluss durcheinander, was die Sogwirkung nur verstärkt. Die fiebrige Unruhe, die die entfesselt aufspielenden Darsteller antreibt, überträgt sich auch auf den Zuschauer. Ein Erlebnis! (2/2)
musikexpress: Starker Tobak, verstärkt durch Inarritus Kreuz- und Quer-Schnitt und die fast pervers aufdringliche Kamera, die den Zuschauer zur vierten Hauptfigur macht - außer dass man nicht so gut spielt wie Sean Penn, Naomi Watts und Benicio Del Toro. (8/10)
TV Spielfilm: Für die US-Kritik ist das ein Meisterstück feinster Schauspielkunst, für den Pink-Floyd-Fan Inárritu eine "Meditation über Liebe, Schuld und Hoffnung", für prosaische Gemüter eine überflüssige Wichtigtuerei. (1/2)
Max: Gonzáles Inárritu setzt sein Drama um Schuld und Sühne, Liebe und Betrug, Tod und Wiedergeburt im Stil eines aufwendigen Puzzles zusammen. Dass dem Zuschauer trotz der höchst komplizierten Erzählweise und eines manchmal etwas nervenden Soundtracks der Atem weg bleibt, liegt vor allem am fantastischen Schauspielerensemble. Penn, Watts und Del Toro spielen tatsächlich, als ginge es um ihr Leben. (3/4)
TV Today: Schuld-und-Sühne Drama mit Sean Penn, raffiniert inszeniert und fantastisch gespielt - aber ein extrem schwerer Brocken. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 76/100 (35 Bewertungen)



B.Aires (Sólo por hoy)
http://www.b-aires.de/
(Argentinien 2000)
Genre: Drama
Produzent: Mario Santos
Regie: Ariel Rotter
Drehbuch: Ariel Rotter, Lautaro Nunez de Arco
Musik: Gustavo Cerati

Darsteller: Sergio Boris, Aili Chen, Damian Dreizik, Federico Esquerro, Mariano Martinez
Laufzeit: 102 Minuten

Inhalt:
Fünf junge Leuten zwischen Jugend und Erwachsensein, zwischen Träumen und Realität, an fünf Tagen in Buenos Aires:

Toro reinigt Hotelzimmer und gibt sich als geborener Schauspieler. Endlich steht sein erstes Casting an.

Equis schuftet als Koch, er träumt von der Liebe seines Lebens und Paris. Beides liegt näher als er ahnt.

Morón hat gerade die Filmhochschule absolviert und befragt mit seiner Kamera Menschen auf der Straße nach ihrer Vorstellung von dem Glück, das er selbst sucht. Zu allem Übel ist er in Ailí verliebt.

Fer ist Moróns Bruder, der Älteste von allen - und zu schwermütig, um ein Appartment zu streichen.

Die chinesische Einwanderin Ailí ist hübsch, irgendwie künstlerisch talentiert und jobbt als Motorrad-Kurierin.

Alle wohnen zusammen, und der Film fängt Momente ihrer Leben ein wie mit einer Polaroid-Kamera – nicht mehr, vor allem aber nicht weniger.
„Wir sind das, was wir tagtäglich machen, und nicht, was wir erträumen“, stellt Morón fest. Die Bedingungen sind allerdings gestellt, im Buenos Aires von jetzt und gerade.


Urteile:
Widescreen: Wirklich fesseln kann das nicht, dennoch ist der Ausflug in das zeitgenössische Argentinien einen Blick wert - so ernüchternd er auch sein mag. (1/4)
cinema: Regiedebütant Ariel Rotter findet wundersam authentische Bilder für das Dasein der WGler: Ihr Treiben im Strom der Großstadt, ihr Verharren im Angesicht der Möglichkeiten - das alles wirkt tragisch und komisch zugleich. (3/4)
TV Movie: Leises Porträt der Jugend Argentiniens. (2/2)
TV Today: Kraftvolles Filmdebüt, in dem die lebendige Metropole eine Hauptrolle spielt. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 67/100 (4 Bewertungen)



Baby
http://www.baby-der-film.de/
(Deutschland/Niederlande 2002)
Genre: Drama
Produzenten: Frank Kaminski, Ulrich Stiehm
Regie: Philipp Stölzl
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, David Hamblyn
Musik: Ingo Frenzel

Darsteller: Alice Dwyer, Lars Rudolph, Filip Peeters, Christian Grashof, Hamid Bundu
Laufzeit: 104 Minuten
Trailer: http://www.baby-der-film.de/trailer.htm

Inhalt:
Frank (Filip Peeters) und Paul (Lars Rudolph) sind Weggefährten und Freunde, die alles miteinander teilen. Dinge die zu teilen gut ist und Dinge die besser jeder für sich behalten hätte. Bei einem Nordseeurlaub in Holland verlieren sie beide durch einen tragischen Unfall im selben Moment ihre Frauen. Zusammen mit Franks junger Tochter Lilli (Alice Dwyer) gehen sie von nun an als Trio durchs Leben. Jahre später. Frank und Paul verdingen sich als Taugenichtse, Rausschmeißer und Kleinkriminelle. Lilli ist dabei erwachsen zu werden. Einige unglückliche Schicksalswendungen führen dazu, dass Lilli ihren Zweitvater Paul zu verführen vermag. Als Frank kurze Zeit
später durch Zufall im Müll einen Schwangerschaftstest findet, verdächtigt er zunächt Lillis Freund Tommy (Hamid Bundu). Und erschießt ihn eine halbe
Stunde später im Affekt der fehlgeleiteten Vaterliebe eines Losers. Paul und Lilli bekommen es mit der Angst zu tun und flüchten nach Holland, versuchen dort mehr schlecht als recht so etwas wie ein gemeinsames Leben zu führen. Es dauert ein Weilchen, doch langsam aber sicher kommt Frank im Knast auch
hinter das Geheimnis der beiden. Er startet einen erfolgreichen Ausbruchsversuch und macht sich auch auf den Weg nach Holland. Jene Küste, die schon einmal das Schicksal der drei so einschneidend beeinflusst hat ...

Urteile:
Widescreen: Mit seinem Regiedebüt gelingen Philipp Stölzl durchaus einige gute Aufnahmen. Leider fehlt der Handlung, die sich thematisch mit sozialem Milieu, Freundschaft und dem Vater-Tochter-Konflikt auseinander setzt, insgesamt die Richtung. Durchschnittliche Darsteller tun ein Übriges, damit beim Anblick der drei Antihelden der Funke nicht recht überspringen will. (1/4)
cinema: Geschickt spielt Stölzl mit den drei menschlichen Zeitbomben, lässt Katastrophen überraschend und gewaltig über sie hereinbrechen. Der Super-GAU der Gefühle ist nur eine Frage der Zeit. Die komplexen Figuren werden von hervorragenden Darstellern verkörpert. So bewegend inszenieren in Deutschland nur wenige Regisseure. Mehr davon! (3/4)
Rolling Stone: Kleines radikales Werk mit exzellenten Darstellern und ironisch-lakonischen Dialogen. (4/8)
Prinz: Konstruiert, doch intensiv gespielt. (2/5)
TV Movie: Leise und eindringlich gespielt. (1/2)
TV Spielfilm: Alice Dwyer ist toll als pubertäre Göre, Lars Rudolph, wie so oft, gewöhnungsbedürftig. (1/2)
Max: Philipp Stölzls Sozialdrama ist von tragischer Komik und glänzt durch hervorragende Darsteller. (3/4)
TV Today: Dem Mix aus Underdog-Posse, Krimi und Melodram fehlen Herz und Zwischentöne. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 53/100 (14 Bewertungen)



Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr... (Il est plus facile pour un chameau...)
http://www.movienetfilm.de/eher_geht_ein_kamel/index.php
(Frankreich/Italien 2003)
Genre: Komödie/Drama
Produzent: Paulo Branco
Regie: Valeria Bruni-Tedeschi
Drehbuch: Valeria Bruni-Tedeschi, Noemie Lvovsky, Agnès de Sacy
Darsteller: Valeria Bruni-Tedeschi, Chiara Mastroianni, Jean-Hugues Anglade, Denis Podalydès, Marysa Bruni-Tedeschi
Laufzeit: 110 Minuten

Inhalt:
"Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt." Matthäusevangelium, Kapitel 19, Vers 24
Federica ist reich... zu reich...
Dieses Privileg hindert sie daran, ein normales Erwachsenenleben zu führen, es vergiftet ihren Alltag und macht es ihr schwer, den Erwartungen gerecht zu werden, die alle an sie stellen: ihr Verlobter, der mit ihr eine Familie gründen möchte, ein früherer Liebhaber, der plötzlich wieder auftaucht, ihre Familie, deren Losgelöstheit von der Wirklichkeit viele Konflikte birgt und ihr Vater, dessen Tod unmittelbar bevorsteht. Konfrontiert mit der Erbschaft und verfolgt von einem bohrenden Schuldgefühl flüchtet sich Federica in eine Phantasiewelt und erlebt Tagträume, in denen die Wirklichkeit perfekt und wunderbar aussieht.
Federica hat bislang als ewige Jugendliche gelebt, frei von Verpflichtungen, ohne sich definitiv einzulassen. Doch nun hat sie ein Problem, denn der immense Reichtum ihrer Familie lässt tiefe Schuldgefühle in ihr entstehen.
Von dieser inneren Unruhe getrieben, bewegt sie sich im Jaguar quer durch Paris. Ihre Eckpunkte sind das vornehme 16. Arrondissement, in dem sie wohnt, das proletarische Belleville, dem Quartier ihres Freundes, und das Krankenhaus im Herzen der Stadt, in dem ihr Vater im Sterben liegt. Und so, wie sie sich räumlich zwischen den Extremen bewegt, steht sie auch emotional zwischen allen: der penetrant optimistischen Mutter, der psychisch erstarrten Schwester, dem Vater, dessen Liebling sie immer war, und den Männern, die Forderungen an sie stellen.

Urteile:
Widescreen: Der Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi gelingen in ihrem Regiedebüt Momente voller Weisheit, Wahrheit und Humor. Doch ihr angenehm unspektakulärer Film basiert mehr auf Stimmung als auf Handlung und wirkt im Laufe der Zeit etwas lang bis langweilig. (1/4)
cinema: Der Film taucht den Zuschauer in ein Wechselbad: Mal amüsiert er mit absurden Szenen über die Realitätsferne der Reichen, mal stellt er ihre Existenz als bemitleidenswert dar. Am Ende bleibt aber alles wie gehabt. (2/4)
Prinz: Teils traumwandlerisch fantasievoll, teils behäbig. (2/5)
TV Movie: Blasse und lieblose Verfilmung. (1/2)
TV Spielfilm: Verspielte Komödie. Die Franzosen liebten das Regiedebüt von Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi. (2/2)
TV Today: Kunstvoll gestaltetes Melodram, das an die Filme Almodóvars erinnert. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 61/100 (8 Bewertungen)



Garage Days
http://www.garagedays.de/
(Australien 2002)
Genre: Komödie/Musikfilm
Produzenten: Alex Proyas, Topher Dow
Regie: Alex Proyas
Drehbuch: Alex Proyas, Dave Warner, Michael Udesky
Musik: David McCormack, Andrew Lancaster, Anthony Partos
Darsteller: Kick Gurry, Maya Stange, Pia Miranda, Russell Dykstra, Brett Stiller
Laufzeit: 106 Minuten
Trailer: http://www.garagedays.de/

Inhalt:
Seit Freddy (KICK GURRY) von einem musikalisch enthemmten Punk in die Freuden der Live-Performance eingeführt wurde, hat er einen großen Traum. Mit seiner eigenen Band will er Sydneys Rockszene erobern - zumindest aber den ersten Gig landen. Als er Australiens erfolgreichsten Band-Manager kennen lernt, glaubt sich Freddy am Ziel. Doch der Branchen-VIP ist extrem gelangweiligt, fordert ein professionelles Demo-Tape, um Garagenrockern Gehör zu schenken. Ausgerechnet in dieser entscheidenden Phase aber sind die Finanzreserven der Band auf dem Nullpunkt und ihre Mitglieder durch ein heftig rotierendes Beziehungskarusell abgelenkt. Leadgitarrist Joe (BRETT STILLER) betrügt seine Freundin Kate (MAYA STANGE). Auf Kate wiederum hat Freddy ein Auge geworfen. Das allerdings löscht die Zuneigung seiner Flamme, Bassistin Tanya (PIA MIRANDA). Drummer Lucy (CHRIS SADRINNA) schließlich spielt stiller, wenngleich von Drogen stimulierter Beobachter, bis auch er in der Liebe den perfekten Rausch entdeckt. Es geht also rund zwischen Rock und Riffs, doch trotz dieser Turbulenzen glaubt Freddy an die Band - und an seine Zukunft mit Kate...


Urteile:
Widescreen: Leider trifft Alex Proyas ("The Crow") mit diesem Film nicht ins Schwarze: Zu aufgesetzt die Rock-Klischees, zu hölzern das Schauspiel, zu profillos die Musik. Die holprige deutsche Synchronisation raubt dem Film noch zusätzlich Charme. Musiker können sich hier vielleicht wiederfinden, normale Kinobesucher leider kaum. (1/4)
cinema: "Garage Days" ist eine einzige Katastrophe. Die Figuren bleiben uninteressant bis idiotisch. Der Gitarrist läuft die Hälfte des Films mit einer Melone als Babyersatz herum, nachdem er erfahren hat, dass seine Freundin schwanger ist. Die Dialoge bewegen sich auf dem Niveau von "Mann, hab' ich krasse Hallus", und die Darsteller sind als Musiker so glaubwürdig wie Angela Merkel in einer Punkband. (0/4)
Rolling Stone: Proyas pendelt gekonnt zwischen greller Satire, nachfühlbarem Drama, romantischem Kitsch, jugendfreiem Sex, stilisiertem Drogenspaß und viel Rock'n'Roll auf dem Soundtrack. Auch wenn die Musiker aussehen wie aus Casting-Shows, viele visuelle Mätzchen wie bei Videoclips wirken und man "Verschwende deine Jugend" nicht mag, kann man ohne allzu große Ansprüche bis zum letzten Gig durchhalten. (4/8)
Prinz
: Teils charmante, teils holprige Tragikomödie, "The Crow"-Regisseur Proyas trifft leider nicht ganz den richtigen Ton. (2/5)
Hörzu
: Nicht außergewöhnlich, aber annehmbar. (1/3)

TV Movie: Klischeehafte Charaktere kämpfen sich durch ein hölzernes Drehbuch. (1/2)
musikexpress: Alex Proyas' Story einer Garagenband auf dem Weg zu Ruhm und Reichtum, präsentiert eine delirierend-psychedelische Welt, in der Sex/Drugs/Rock'n'Roll noch sind, was man sich darunter vorstellt. (6/10)
TV Spielfilm: Flott, laut und mitunter effektvoll im Stil eines überkandidelten Videoclips inszniert, erzählt der ansonsten eher auf düstere Fantasy abonnierte Alex Proyas ("Dark City", "The Crow") eine witzige Geschichte charmanter Loser. (2/2)
TV Today: Regisseur Alex Proyas ("The Crow") kopiert den "Trainspotting"-Stil und trifft stets den richtigen Ton. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 59/100 (21 Bewertungen)



Jenseits aller Grenzen (Beyond Borders)
http://movies.uip.de/jenseitsallergrenzen/
(USA 2003)
Genre: Drama
Produzenten: Dan Halsted, Lloyd Phillips
Regie: Martin Campbell
Drehbuch: Caspian Tredwell-Owen
Musik: James Horner

Darsteller: Angelina Jolie, Clive Owen, Teri Polo, Linus Roache, Noah Emmerich
Laufzeit: 127 Minuten
Trailer: http://trailer.uip.de/jenseitsallergrenzen/trailer.html

Inhalt:
Der rebellische Auftritt des sozial engagierten Arztes Nick Callahan (Clive Owen) auf einer Charity-Veranstaltung hinterlässt bei Sarah Jordan (Angelina Jolie) tiefen Eindruck. In ihr wächst der Wunsch, ihrem bisherigen Leben eine neue Aufgabe zu geben. So beginnt vor dem Hintergrund abenteuerlicher Schauplätze eine gefährliche Reise in die Krisengebiete Äthiopiens, Kambodschas und Tschetscheniens, in denen sie nicht nur mit der Liebe ihres Lebens konfrontiert wird!


Urteile:
Widescreen: Die Lovestory mit realistischem Background kann zwar durchaus berühren, da die Geschichte aber stark fragmentiert ist, kann der Film insgesamt nicht unbedingt überzeugen. Wer allerdings vor der harten Realität in der dritten Welt die Augen nicht verschließt, wird von dem Streifen begeistert sein. (2/4)
cinema: Eindrucksvoll inszeniertes Retter-Epos über Nächstenliebe und Selbstaufopferung. (3/4)
Rolling Stone: Politisch korrektes Tränenepos. Manipulativ und unerträglich. (0/8)
Prinz
: Kitsch getarnt als Dokudrama: kleines Kino vor großer Kulisse. (3/5)
Hörzu
: Unglaubwürdig und eigenartig. Am Ende sieht man nur noch Angelinas Lippen... (1/3)

TV Movie: Noch nie war es Angelina Jolie (Oscar für "Durchgeknallt") mit der Botschaft eines Films so ernst, und das spürt man in jeder Szene. Regisseur Martin Campbell ("Vertical Limit") schwenkt den moralischen Zeigefinger kompromisslos und erzählt Sarahs Liebestragödie als ganz großes Gefühlskino. (2/2)
TV Spielfilm: Die gute Sache - auf das Elend in der Welt hinzuweisen - kann nicht darüber hinwegtäuschen: Die melodramatische und überdeutlich an "Dr. Schiwago" angelehnte Romanze scheitert daran, dass die ernste Thematik nicht mehr ist als exotische Kulisse à la Bond üder Lara Croft für actionreichen Kitsch. (1/2)
TV Today: Statt den Betrachter zu berühren, nervt die wirre Story. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 48/100 (18 Bewertungen)




Neredesin Firuze
http://www.maxximumfilm.com/de/films/firuze/firuze.htm
(Türkei 2004)
Genre: Komödie
Produzent: Ezel Akay
Regie: Abdullah Oguz
Drehbuch: Levent Kazak Yildo
Musik: Sunay Özgür
Darsteller: Haluk Bilginer, Özcan Deniz, Demet Akbag, Cem Ozer, Sebnem Dönmez

Laufzeit: 120 Minuten
Trailer: http://www.maxximumfilm.com/de/films/firuze/firuze.htm

Inhalt:
Die Brüder Hayri und Orhan, sind zwei überschuldete Musikproduzenten, die aufgrund deren erfolglosen Albums, am Rand der Insolvenz leben. Nicht nur deren Geschäftspartner, sondern auch der Eigentümer des Hotels, wo sie leben, möchte sie nie wieder sehen. Hayris Frau erteilt ihm auch noch Hausverbot, da er immer wieder fremdgeht. Die CDs seines potentieller Popstars Melih sind total Flop, und lassen sich nicht verkaufen. Darüber hinaus, ist Melih mit einer sehr erfolgreichen Sängerin verheiratet, und lässt sie nicht wieder auf die Bühne gehen. Deshalb, darf er selbst auf der Bühne auch nicht erscheinen, da der Produzent seiner Frau ihm es verboten hat. Hayri und Orhan entscheiden sich, den naiven Ahmet als "König der Tenöre" zu lancieren. Als die Versuche von Ahmet als Tenor auch scheitern, scheitern auch die letzten Überlebensversuche der professionellen Versager-Brüder. Als letzte Hoffnung, kontaktieren Sie "das unentdeckte Talent" Ferhat, der in Deutschland wohnt. Sie lassen Ferhat am Telefon ein Lied singen, und sind davon überzeugt, dass diese Stimme alles ändern kann. Der Plan ist klar: Die Brüder werden für Ferhat eine CD produzieren. Mit dem Erfolg dieser CD werden sie alle Ihre Schulden zurückzahlen und sogar reich werden! Wer weiß, vielleicht hat der Deutschland-Türke auch noch Geld dabei... Im Studio klappt alles. Ferhat singt wie ein Vogel. Die Tonbänder sind fertig. Nun kann die CD produziert werden. Das Studio und die Druckerei weigern sich, für dieses "Loser-Bruder-Duo" etwas zu produzieren. Dazu noch: sie haben kein Geld für die Werbung! Mit dem Geld, das Ferhat aus Deutschland mitgebracht hat, schalten sie eine bescheidene Werbung für das Album. Mit Mühe und Not, erscheint Ferhat sogar in einer TV-Show, wo er die Zuschauer mit seiner Stimme verzaubert. Am nächsten Tag bekommen Sie Besuch von einer mysteriösen, reichen Frau namens Firuze! Firuze hat viel Geld, und möchte in Ferhat investieren. Aber als erstes müssen die Jungs deren Lebensart und Qualität erhöhen.  Firuze behauptet, sie könne alles mit Ihren Kontakten organisieren. Dieser Besuch gibt den Jungs wieder Motivation. Sie arbeiten tagelang, um die hoffnungslose Situation zu ändern. Nach ein paar Besuchen verschwindet Firuze spurlos. Da die Jungs keine Telefonnummer oder Adresse von ihr haben, verlieren sie all ihre Hoffnungen für eine Rettung. Doch Ferhat schafft, durch Zufälle, die Villa von Firuze zu finden. Die Villa gehört jedoch nicht Firuze, sondern eine wohlhabende Frau. In dieser Villa organisiert man Therapie-Stunden für Schizophrenie-Patienten. Und Firuze, der Schutzengel von Ferhat und der Rettungsengel von Hayri, ist nichts anderes als eine Schizophrenie-Patientin. Wie Ferhat und Melih es trotzdem schaffen, berühmt zu werden, und wie Hayri endlich doch Geld verdient, erfährt man erst, wenn man diese verrückte Musical-Komödie zu Ende schaut.


popkulturjunkie-meta-kritik-rating: xx/100 (keine Bewertungen)



Scary Movie 3
http://www.movie.de/movie_start.php?id=353
(USA 2003)
Genre: Komödie/Horror
Produzent: Robert K. Weiss
Regie: David Zucker
Drehbuch: Pat Proft, Craig Mazin
Musik: James L. Venable

Darsteller: Anna Faris, Charlie Sheen, Leslie Nielsen, Simon Rex, Anthony Anderson
Laufzeit: 84 Minuten
Trailer: http://www.movie.de/movie_start.php?id=353

Inhalt:
Die Comedy-Legende Leslie Nielsen ("Die nackte Kanone") als amerikanischer Präsident, der sich mit Aliens umschlagen muss. Die Scream-Ladies Anna Faris und Regina Hall, die schon in den ersten beiden "Scary Movie"-Teilen um ihr Leben fürchten mussten. Ehepaar Charlie Sheen und Denise Richards ("Good Advice - Guter Rat ist teuer"), denen ihr Kornfeld tierisch auf den Kreis geht. An ihrer Seite spielen sich "Baywatch"-Badenixe Pamela Anderson, MTV Moderatorin Jenny McCarthy udn HipHop Star Queen Latifah um Kopf und Kragen. "Scary Movie 3" ist die einzig wahre, schreikomische Antwort auf aktuelle Megakinohits wie "The Ring", "Signs - Zeichen" oder "8 Mile" und "Catch me if you can".


Urteile:
Widescreen: "Scary Movie 3" ist ein ordentlich gemachtes Spaß-Feuerwerk, das besonders für Filmkenner zahlreiche Gag-Leckerbissen bereithält. Wer den ersten Film der Trilogie mochte, wird bei "Scary Movie 3" voll auf seine Kosten kommen. Die Erfahrung von David Zucker und Pat Proft ("Die nackte Kanone") tut der Qualität des Streifens sichtlich gut - und Leslie Nielsen hat endlich mal wieder eine gute Rolle. (2/4)
cinema: Der drastische Stil der Wayans-Brüder wurde im dritten Teil ersatzlos gestrichen und durch den hemmungslosen Retro-Slapstick Zuckers ersetzt. "Scary Movie 3" ist das Film gewordene Gegenstück einer Ausgabe von "Das deutsche MAD". Nicht alle Witze zünden, einige sind sogar richtig schlecht. Aber dazwischen gibt es immer wieder den einen oder anderen Brüller. (2/4)
Rolling Stone: Weniger eklig und schrill, wirkt der Film dennoch wie das eigentliche Original. Zucker zeigt ein erstklassiges Timing für running gags, absurde Situationskomik und subtile Schlüpfrigkeiten. (5/8)
Prinz
: Spaßige Nummernrevue mit Dauer-Déjà-vu. Bester Film der Serie. (3/5)
Hörzu
: Wirklich komisch. (2/3)

TV Movie: Die alberne Nummernrevue macht einen Mordsspaß; erst recht, wenn man die Originalfilme wiedererkennt, die da so respektlos auf die Schippe genommen werden. Kino zum Ablachen! (2/2)
musikexpress: (4/10)
TV Spielfilm: Neben vielen Deppen-Gags gibt's diesmal auch ein paar echte Lacher. (1/2)
TV Today: Ein paar gelungene Gags machen noch keinen guten Film. Aber wer die veralberten Vorbilder kennt, kann wenigstens ab und zu mal schmunzeln. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 63/100 (33 Bewertungen)