popkulturjunkie-meta-kritik - alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik

1. April 2004 - 10 Neustarts

Abgefahren - Mit Vollgas in die Liebe
http://www.abgefahren-derfilm.de/
(Deutschland 2004)
Genre: Action/Komödie
Verleih: Concorde
Produzent: Rikolt von Gagern
Regie: Jakob Schäuffelen
Drehbuch: Axel Melzener, Frank Weiss, Jörn Precht
Darsteller: Felicitas Woll, Sebastian Ströbel, Rebecca Mosselmann, Nina Tenge, Teresa Weißbach
Laufzeit: 89 Minuten
Trailer: http://www.abgefahren-derfilm.de/

Inhalt:
Mia (Felicitas Woll) ist gerade mal 20 und träumt davon, eines Tages als jüngste Fahrerin bei der Rallye Dakar dabei zu sein. Sie ist hübsch, liebt die Herausforderung und ist nicht zu bremsen, wenn etwas ihr Interesse geweckt hat und sie so richtig in Fahrt gekommen ist. Eines Tages lernt sie die Fahrerin Sherin (Nina Tenge) kennen, eine exotische Schönheit Mitte 20. Sie nimmt Mia mit zu geheimen Autorennen außerhalb der Stadt. Eine spannende Welt mit röhrenden Motoren, wilden Partys und einer hippen Community voll bunter Paradiesvögel. Cosmo mit seiner "Cobra" und Sherin mit ihrer "Dodge Challenger" sind die Stars der Szene und Mia ist von dieser aufregenden Welt ebenso fasziniert, wie von den heißen Autors und ihrer neuen Freundin. Endlich ein Mädchen, dass sich nicht unterkriegen lässt und die gleichen Interessen hat!
Der unangefochtene Held der Renn-Community ist Cosmo (Sebastian Ströbel) - ein cooler, charismatischer 25jähriger. Er ist markant und stylish, ein echter Womanizer, der es gewohnt ist, alles zu bekommen, was er möchte: deshalb empfindet er es als Herausforderung als die "Neue" sich als schwierig erweist und sich seinen Avancen widersetzt. Mia bietet Cosmo von Anfang an Paroli, trotz ihrer Wortduelle finden beide aber insgeheim Gefallen aneinander - was sie weder ihren jeweiligen Freunden und noch viel weniger sich selber gegenüber zugeben wollen. Je mehr sie sich ineinander verlieben, desto schwieriger finden sie es, ihre Gefühle zu zeigen. Und so kommt es, dass sie keine Gelegenheit auslassen, sich ihre Zuneigung in Form von Meinungsverschiedenheiten an den Kopf zu werfen bis die verbalen Fetzen fliegen und die Liebesfunken umso mehr sprühen.
Sherin, Liane (Rebecca Mosselmann) und Britt (Teresa Weißbach) beschließen, Cosmo und Schraube (Florian Fischer) beim bevorstehenden "Airport Race", einem großen Event, das jedes Jahr den besten Fahrer der Szene bestimmt, vom Thron zu stoßen. Mia ist hin und hergerissen zwischen der Freundschaft zu den Mädchen um Sherin und ihren Gefühlen für Cosmo, die dieser zunehmend erwidert. Auch Sherin, die sich inzwischen selbst in Mia verliebt hat, muss befürchten, dass diese sich für Cosmo entscheidet und beschließt, etwas zu unternehmen um den Zusammenhalt unter den Mädchen zu retten. Dabei setzt sie alles auf eine Karte - und verliert. Schließlich erfährt Mia, dass ein Talent-Scout das Airport-Race besuchen wird, um Talente für ein neues Junior-Team zu entdecken - ausgerechnet für die Rallye Paris-Dakar.
Mias Traum rückt erstmals in greifbare Nähe. Doch auch Cosmo willd en Sieg, um seine eigene Karriere voranzutreiben. Aber es kann nur einen Gewinner geben...

Urteile:
Widescreen: Hier hagelt es Klischees! Flotte Mädels, heiße Öfen, Girlie verknallt sich in Macho - die Story will nicht wirklich überzeugen. Man nimmt den gestylten Darstellerinnen die Kfz-Fachsimpelei nicht ab und manch ein Gag fällt allzu mau aus. Pluspunkt: die rasant gefilmten Bilder von Kamerafrau Sonja Rom. (1/4)
cinema: Nach "Autobahnraser", der im Februar anlief, startet "Abgefahren" zwar als zweiter, könnte aber am Ende der Sieger nach Zuschauern sein. Die Story von Romeo und Julia im Autoschraubermilieu unterhält mit spritzigen Gags, sympathischen Darstellern - darunter "Mädchen Mädchen!"-Star Felicitas Woll als Mia - und rasant inszenierten Speedszenen. Für all dies hat Kamerafrau Sonja Rom echte Kinobilder komponiert - im deutschen Film immer noch eine Ausnahme. (2/4)
Hörzu: Rasanter wie romantischer Geschlechterkampf mit amüsanten Dialogen. (2/3)
TV Movie: Prollig! (0/2)
TV Spielfilm: Attraktive Menschen in schnellen Kisten - hat da jemand zu viel "Fast and the Furious" geguckt?! (1/2)
TV Today: Peinliche Reihung von Zicken und Zoten bei hohen Touren. (0/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 47/100 (23 Bewertungen)



Böse Zellen
http://www.boesezellen.at/
(Österreich/Deutschland/Schweiz 2003)
Genre: Episodenfilm
Verleih: Ventura
Produzenten: Antonin Svoboda, Martin Gschlacht
Regie: Barbara Albert
Drehbuch: Barbara Albert
Darsteller: Kathrin Resetarits, Ursula Strauss, Georg Friedrich, Marion Mitterhammer, Martin Brambach
Laufzeit: 118 Minuten
Trailer: http://www.boesezellen.at/

Inhalt:
Ein Schmetterling schlägt mit den Flügeln und löst damit einen Sturm über dem Golf von Mexico aus, der seinerseits zu einem schrecklichen Flugzeugabsturz führt. Das Schicksal will, dass die 24 jährige Manu als einzige überlebt. Sechs Jahre später: Manu arbeitet im Supermarkt einer österreichischen Kleinstadt. Das Leben, dass sie mit ihrem Ehemann, ihrer Tochter, ihren Geschwistern und Freunden verbringt, weitet sich durch alte und neue, zufällige und gewollte Bekanntschaften zu einem Netz von Beziehungen, das sich durch Ursache und Wirkung ständig weiter webt. Die Schicksale all derer, die in diesem Netz gefangen sind, bestimmen sich durch selbstgefällte Entscheidungen, die oft zu Liebe, Verständnis und Glück führen. Aber auch zu Schuld, Leiden und sogar zum Tod.

Urteile:
Widescreen: Die Schwierigkeiten von Episodendramen wie diesem besteht meist darin, dass der Inhalt zu nah am Leben spielt: Man kennt die Geschehnisse, sie gleiten an einem vorbei wie der Alltag. Dieses Manko können weder das lobenswerte Spiel der Darsteller noch der Reality-TV-Charme ausmerzen. Leider. Nur etwas für geübte Fans des deutschsprachigen Kinos. (1/4)
cinema: Die Österreicherin Barbara Albert ("Nordrand") betrachtet distanziert-verständnisvoll eine Hand voll Kleinstadtbewohner und deren Überlebensstrategien. Philosophischer Gefühlspotpourri, etwas zu lang geraten, aber dafür irgendwie tröstlich. (2/4)
TV Today: Die Grundidee des Films ist zugleich seine Schwäche: Die Schilderung verschiedener, miteinander verknüpfter Kleinstadt-Schicksale berührt im Einzelfall, doch eine zusammenhängende Story ergibt das Ganze nicht. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 50/100 (6 Bewertungen)



Derrick - Die Pflicht ruft
http://www.derrick-derfilm.de/
(Deutschland 2004)
Genre: Zeichentrick
Verleih: UIP
Produzenten: Matthias Walther, Ralph Christians, Horst Müller
Regie: Michael Schaack
Drehbuch: Ralph Christians, Marteinn Thorisson, Jürgen Wolff
Musik: Robert Schulte-Hemming, Jens Langbein
Sprecher: Horst Tappert, Fritz Wepper, Gustav-Peter Wöhler, Jürgen Drews, Wolfgang Stumph
Laufzeit: 80 Minuten
Trailer: http://www.derrick-derfilm.de/

Inhalt:
So schnell kann Harry Klein den BMW gar nicht holen, wie Inspektor Stephan Derrick die Münchner Nobelbezirke vom Verbrechen befreit. Eine Verbrechensrate von weniger als 0,0 Prozent? Dank Derrick kein Problem! Nur einem Verbrechen an der Menschheit kann er nicht Einhalt gebieten: Die nationale Vorausscheidung für den European Song Contest soll auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Und ein zielstrebiger Killer setzt alles daran, diesen Wettbewerb zu gewinnen, indem er seine gesamte schillernde Konkurrenz ausschaltet. Dies ruft Stephan Derrick und seinen getreuen Assistenten Harry Klein auf den Plan, um dem heimtückischen Morden ein Ende zu bereiten. Während Harry sich hoffnungslos verliebt, kann Derrick bei den Ermittlungen in der trügerischen Glitzerwelt der Popmusik auf seine ganze Erfahrung bauen, um den Mörder zu überführen. Die Zeit drängt, denn am Ende sieht es fast so aus, als müsse der entscheidende Abend mangels Kandidaten abgesagt werden. Derrick und Harry geraten in alle möglichen und unmöglichen Situationen. In exklusive Villen, düstere Lagerhausgegenden, auf Friedhöfe, in Münchens schummrige Halbwelt und natürlich auch in die Glimmer-Welt des Showbusiness. Sie begegnen schrägen Typen wie Transvestiten, Pudeln, Psychiatern, Journalisten, Stars und Sternchen, Putzfrauen, Nonnen, und vielen mehr.

Urteile:
Widescreen: "Derrick - Die Pflicht ruft" hat durchaus seine witzigen Momente, aber man wird den Eindruck nicht los, dass da mehr drin gewesen wäre. An den Dialogen wurde anscheinend bis zuletzt herumgeschustert, sodass der Film nun auch zusammenhanglose, aber aktuelle Anspielungen auf die RTL-Dschungelshow enthält. Die Scherze über den Eurovisions-Wettbewerb wirken wiederum viele Jahre nach Stefan Raab und Gildo Horn etwas altbacken. Der Zeichentrick-Derrick ist zwar streckenweise ganz unterhaltsam, aber den Kult-Charakter des Originals erreicht er nicht. (1/4)
cinema: Ein Film, in dessen Vorspann es heißt: "Wir missbilligen ausdrücklich die Gewalt am Dackel", kann eigentlich so schlecht nicht sein. Doch schnell, zu schnell entpuppt sich die Zeichentrick-Version der deutschen Tränensack-Krimiserie "Derrick" als triste Veranstaltung. Die Grundidee, dem beliebten Fernseh-Kommissar ein gezeichnetes Alter Ego zu verschaffen, hat zwar einiges an Potenzial, doch den Machern um den Hamburger Trickfilmer Michael Schaack ("Werner", "Kleines Arschloch") fiel leider nur eine nervig-dümmliche Story dazu ein. Die Chance, die Macken und Marotten der Serie elegant zu parodieren, wird zugunsten eines kreischigen Ballermann-Humors sträflich verschenkt. Eine Skurrilität, die nicht nötig gewesen wäre. (1/4)
Rolling Stone: Belanglose Zeichnungen, aber trefflich lakonische Pointen über das steife Männerverhältnis und Harrys Ehrgeiz. (4/8)
Hörzu: Herrlich selbstironischer Krimi-Klamauk mit ungewohnt freizügigen Szenen. (2/3)
TV Movie: Die Vorfreude auf Derricks Comeback im Kino wird dem Zuschauer schon nach kurzer Zeit gründlich verdorben. Grund: Regisseur Michael Schaak ("Werner") setzt auf eine total überdrehte Handlung, die mit dümmlichen Dialogen und billigstem Klamauk gespickt wird. So verschenkt der Film die an sich gute Idee einer Derrick-Parodie vollkommen. Schade! (1/2)
musikexpress: Nichts gegen die Idee, Harry Klein den Wagen auch mal gezeichnet holen zu lassen - nach 281 realen "Derrick"-Folgen, fpnf Jahre nach dem Abschied des Münchner Oberhauptkommissars vom Freitagabend-Fernsehen. Nichts gegen die zeichnerische Umsetzung von Michael Schaack - ein bisschen hüftsteif, wie Derrick selbst (der Fachmann nennt das "walking and talking"), aber durchaus nicht ohne Reize. Schön die Tatsache, dass Horst Tappert und Fritz Wepper selbst die beiden karikierten Hauptfiguren sprechen - ein bisschen müde und uninspiriert, aber sie sind die Originale. Aber mit dem Drehbuch muss man massive Probleme haben: Was soll witzig daran sein, Derrick wie den Schatten des legendären Inspektor Clouseau durch ein groteskes Schlager-Eurovisions-Szenario tappern zu lassen, mit öden, herablassenden Gags, die so alt sind wie Derricks Toupe? Kann man das nochmal überarbeiten? Zu spät? (2/10)
TV Spielfilm: Derrick und Harry als Trickfiguren: Das Beste an dem Film ist seine Idee, das schwächste seine AUsführung. Nette Einfälle gibt es in Hülle und Fülle, die bizarre (Medien-)Welt der Schlagerfuzzis ist für Karikaturisten eine Goldgrube. Die Stimmen der Originale aus dem Munde ihrer gezeichneten Alter Egos zu hören, hat Charme. Aber so wie eine Drews-Melodie bleibt auch dieser "Derrick" im Vorstadium der Pop-Kunst stecken. Die Science-Fiction-angereicherte Story lässt jede Sorgfalt vermissen, Motto: ist ja sowieso überzeichnet. Ein typisches deutsches Missverständnis im Umgang mit Satire. (1/2)
TV Today: Die Story hat Schwächen, aber das Duo Derrick und Harry und ihre Synchronstimmen reißt den Film raus. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 43/100 (28 Bewertungen)



In tierischer Mission (Good Boy!)
http://www.in-tierischer-mission.de/
(USA 2003)
Genre: Komödie
Verleih: Fox
Produzenten: Kristine Belson, Lisa Henson
Regie: John Robert Hoffman
Drehbuch: John Robert Hoffman, Zeke Richardson
Musik: Mark Mothersbaugh
Darsteller: Molly Shannon, Liam Aiken, Kevin Nealon, Brittany Moldowan, Hunter Elliott
Laufzeit: 88 Minuten
Trailer: http://www.in-tierischer-mission.de/

Inhalt:
Stell dir vor, du wachst auf und dein Hund spricht mit dir ...
Der zwölfjährige Owen Baker (LIAM AIKEN) wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund. Und jetzt wird sein Wunschtraum endlich wahr. Im Tierheim darf Owen sich einen eigenen Vierbeiner aussuchen. Er entscheidet sich für einen struppigen Borderterrier, den er Hubble tauft.
Ein trefflicher Name, wie sich herausstellt, denn der neue Freund entpuppt sich als Abgesandter des Hundeplaneten Sirius, der von seiner Chefin per Raumschiff zur Erde geschickt wurde, um die Lebensbedingungen der Hunde dort zu überprüfen.
Woher Owen das weiß? Ganz einfach, Hubble hat es ihm erzählt. Seit einem nächtlichen „intergalaktischen Unfall“ versteht Owen nämlich die Hundesprache. Ein unschätzbares Plus im Umgang mit dem extrem cleveren Tier, das eigentlich Hund 3942 heißt.
Blöd nur, dass der „treue Gefährte“ Hubble seine Rolle ganz anders sieht als sein „Herrchen“. Ein klassischer Interessenkonflikt – in der Variante Mensch gegen Tier ...

Urteile:
Widescreen: Schon "Schweinchen Babe" oder "Cats & Dogs" zeigten uns, dass Haustiere durchaus sprechen können. So auch in diesem harmlosen Familienspaß, in dem Thomas Gottschalk die Stimme von Hubble übernimmt. Die Handlung ist zwar wenig einfallreich, löst aber bei den kleinen Kinogängern sicherlich Lachanfälle aus. (1/4)
cinema: Eine pfotenlahme Geschichte, deren Autor sich immer dann, wenn ihm nichts einfällt, bei Spielbergs "E.T. - Der Außerirdische" bedient. Im Gegensatz zu dem hässlichen Gnom mit dem Leuchtfinger kann Hubble zwar mit dem Schwanz wackeln. Doch der Rest ist belangloser Familienkitsch nach Schema F. Oder wie es ein Kollege nach der Vorstellung formulierte: "Meinen Achtjährigen lockt man damit nicht hinter dem Ofen hervor." (1/4)
TV Movie: Altbackene Gags, lau! (1/2)
TV Spielfilm: In dieser hauptsächlich auf kleine Kinder zugeschnittenen Tiere-aus-dem-All-Komödie sind unsere liebsten Vierbeiner Aliens und können sprechen. Vielleicht schreiben sie ja bald auch Drehbücher, hoffentlich bessere als dieses hier... (1/2)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 45/100 (7 Bewertungen)



Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm
http://www.jazzclub-derfilm.de/
(Deutschland 2004)
Genre: Komödie
Verleih: Senator
Produzent: Hanno Huth
Regie: Helge Schneider
Drehbuch: Helge Schneider, Andrea Schumacher
Musik: Helge Schneider
Darsteller: Helge Schneider, Jimmy Woode, Pete York, Susanne Bredehöft, Horst Mendroch
Laufzeit: 84 Minuten
Trailer: http://www.jazzclub-derfilm.de/trailer.html

Inhalt:
"Der Nebenjob als Zeitungsbote zehrt ganz schön an meinen Kräften, ich kann nicht mehr", schickt Fischverkäufer Teddy Schu (Helge Schneider) einen Stoßseufzer gen Himmel. Es hilft aber alles nichts. Teddy muss Aal verkaufen und Zander angeln, aber das Geld reicht hinten und vorne nicht. Da liest er bettlägerigen alten Menschen Bücher vor, beglückt reifere Damen, wenn ihre Männer auf der Arbeit sind, und trägt im strömenden Regen die Morgenzeitung aus.
Dabei hat der freundliche Teddy immer nur Jazz im Kopf: Mit seinen Freunden, dem Schlagzeuger Howard (Pete York) und dem Kontrabassisten Steinberg (Jimmy Woode), spielt er jeden Abend im Jazzclub vor leerem Saal. Sie wollen eines Tages so berühmt werden wie der große Earl Mobile, der nur mit den Besten spielt. Wirt Willi (Horst Mendroch) und seinem stummen Bruder Theo (Andreas Kunze) gefällt die Musik, nur der Mann im oberen Stockwerk schmeißt mit Blumentöpfen und ruft unmissverständlich: "Ist es denn bald gut da unten? Ist es denn wirklich nicht doch zu Ende, was Ihr da macht?"
Auch Teddys Frau Jacqueline (Susanne Bredehöft) hat für Jazz kein Verständnis. Erst recht nicht für Teddys viele Nebenjobs. Sie sitzt allein zuhause und langweilt sich. "Ich will Porsche fahren und Champagner trinken!" Dafür soll Teddy sorgen, aber wann bloß? Er muss doch zum Jazzclub. "Nie fahren wir in den Urlaub, Du Versager", schimpft sie. Frau Schu geht zum Psychiater! Der Professor (Helge Schneider) will sie mit Tierstimmen heilen. Ob das gelingt?
Der Fischladenbesitzer (Eddy Kante) beginnt den Tag mit dem fröhlichen Ausspruch: "Der frühe Vogel fängt den Wurm." Und das schon zum zweiten Mal. Teddy träumt von einem besseren Leben. Er hat seine Frau lieb, auch wenn sie ihn manchmal ausschimpft. Schöner wäre es, wenn sie ihm lächelnd Spiegeleier brutzeln würde. Vielleicht kann Musikmanager Mies van de Kalb (Nico van Rijn) etwas für Teddys Karriere tun? Doch das wirkliche Leben ist anders.
"Zwei Meter zwei Mark" ruft der mysteriöse Kultpflasterverkäufer (Peter Thoms). Da kann man fast Angst bekommen. Wir ahnen etwas von der Geworfenheit der Kreatur in die kalte Welt. Wärmer und friedlicher ist es am Lagerfeuer beim namenlosen Alten (Charlie Weiss) unter der Brücke. Als Wirt Willi stirbt und der Gerichtsvollzieher das Klavier mitnimmt, bleibt den Freunden nur der Jazz. Und dann geschieht das Unfassbare…
– Jazz…
– Sag nochmal.
– Jazz. Jazz.
– Nochmal! Nochmal!
– Jazz, Jazz, Jazz.

Urteile:
Widescreen: "Jazzclub", das ist eben Helge Schneider. Der eine mag seinen absurden Humor, der andere hasst ihn. Abgedreht und schräg, so ungefähr könnte man die Low-Budget-Produktion beschreiben. Es passiert nicht viel in "Jazzclub". Doch selbst minutenlang gleiche Einstellungen bekommen durch Helge etwas Amüsantes und am Ende spacet das absurd-geniale Multitalent dann endgültig ab. (1/4)
TV Movie
: Nur für Helge-Fans! (1/2)
TV Today: Mit dem Witzemachen auf der Bühne fing Helge Schneider seinerzeit an, um dem Publikum auf diese Weise seine geliebte Jazzmusik unterzujubeln. In seinem vierten Kinofilm macht er es genauso: Die Story um den Fischfachverkäufer Teddy Schu (Helge Schneider, M.) mit den Nebenjobs Zeitungsausträger, Callboy und Jazzer ist extrem lustig - wenn man absurden Humor mag und nicht auf Pointen besteht. Aber merklich wichtiger waren Helge Schneider die Szenen im Jazzclub, wo er mit seinen echten Bühnenpartnern Peter York und Jimmy Wood musiziert. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 54/100 (5 Bewertungen)



Okul - Die Schule (Okul)
http://www.maxximumfilm.com/de/films/okul/okul.htm
(Türkei 2004)
Genre: Komödie/Horror
Verleih: Maxximum
Produzent: Sinan Cetin
Regie: Yagmur Taylan, Durul Taylan
Drehbuch: Dogu Yücel
Musik: Kevin Moore
Darsteller: Nehir Erdogan, Burak Altay, Berk Hakman, Cem Kilic, Sinem Kobal
Laufzeit: 103 Minuten
Trailer: http://www.maxximumfilm.com/de/films/okul/okulde.htm

Inhalt:
Gökalp (Burak Altay), Herausgeber der Schulzeitung, ist in Güldem (Nehir Erdogan), ein attraktives und schönes junges Mädchen, verliebt.
Gökalp versucht über seine Liebe zu Güldem zu erzählen, indem er Geschichten für sie schreibt. Gökalp hinterlegt die Geschichten an verschiedenen geheimen Plätzen der Schule für Güldem, seine Liebe ist jedoch nur eine platonische, denn Güldemi hat einen festen Freund, Ersin. Gökalp weiss, dass es unmöglich für ihn ist, Güldems fester Freund zu werden, und eines Tages hinterläßt er einen Brief und begeht heimlich Selbstmord.
Ein Jahr später, um den Todestag von Gökalp, passieren merkwürdige Dinge, und diese beeinflussen nicht nur Güldem sondern auch enge Freunde von ihr. Ihr Freund Ersin (Berk Hakman), ihre besten Freunde Sebnem (Sinem Kobal) und Ceyda (Melisa Sözen) und der neue Herausgeber der Schulzeitung, Umut, und die Lehrer, alle stehen sie unter dem Einfluss von unerklärlichen, merkwürdigen Dingen.
Gökalp nimmt Rache an den Leuten, die für seinen Tod verantwortlich sind. All diese Dinge geschehen gerade in der Zeit, in der die Universitätseingangsprüfung so nahe ist, dass alle Studenten sehr nervös deswegen sind.

Urteile:

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: xx/100 (keine Bewertungen)



Peter Pan
http://www.columbiatristar.de/peterpan/
(USA 2003)
Genre: Fantasy/Abenteuer
Verleih: Columbia Tristar
Produzenten: Douglas Wick, Lucy Fisher, Patrick McCormick
Regie: P.J. Hogan
Drehbuch: Michael Goldenberg, P.J. Hogan
Musik: James Newton Howard
Darsteller: Jason Isaacs, Jeremy Sumpter, Rachel Hurd Wood, Ludivine Sagnier, Olivia Williams
Laufzeit: 107 Minuten
Trailer: http://www.columbiatristar.de/peterpan/trailer.html

Inhalt:
Im London zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhalten Großbürgertochter Wendy (Rachel Hurd Wood) und ihre jüngeren Brüder John (Harry Newell) und Michael (Freddie Popplewell) eines Abends Besuch von einem Knaben mit außerordentlichen Fähigkeiten. Peter Pan (Jeremy Sumpter) behauptet, nie erwachsen zu werden, und lädt die Kids auf eine Entdeckungsreise in seine paradiesische Heimat Neverland ein. Dort erlebt man allerhand Abenteuer und muss sich des grimmigen Captain Hook und seiner Piratenbande erwehren. (Quelle: kino.de)

Urteile:
Widescreen: Von den aufwendigen Effekten über die farbenfrohen Sets bis hin zu den romantischen Kostümen sieht man es dem Film an, dass er mit viel Fantasie und Liebe zum Detail inszeniert wurde. Inhaltlich gibt es nur geringe Abweichungen von der klassischen Vorlage des Theaterstücks von J.M. Barris. Im Gegensatz zu dem Comic-Look von "Hook" hat das Werk von Regisseur P.J. Hogan ("Muriels Hochzeit") einen realistischen Tocuh. "Peter Pan" zielt eher auf Kinder und Teenager ab als auf das erwachsene Publikum. Trotz einiger dramaturgischer Schwachstellen, die dem Verlauf der Abenteuergeschichte etwas Tempo und Spannung nehmen, wirkt die fantastsche Story fesselnd und faszinierend. (3/4)
cinema: Das ergibt einen Zwitter aus Psychoanalyse und familientauglichem Eventfilm mit Widerhaken: Kinder wird die zweite Ebene des Spektakels ein wenig irritieren (oder gar langweilen) - und für Erwachsenen ist der mitunter grenzhysterische Film dann letztlich doch zu kindisch. (2/4)
Rolling Stone: Opulent inszeniertes, realistisches Effektespektakel, dem es an Komik und subtiler Magie fehlt. (2/8)
Hörzu: Aufwändig, bunt und angereichert mit vielen Spezialeffekten macht die Romanverfilmung auf jeden Fall Spaß. Leider wirkt manches ein wenig herzlos und künstlich aufgeblasen. (1/3)
TV Movie: Für 100 Millionen Dollar hat Regisseur Hogan prachtvolle Schauplätze und visuelle Effekte geschaffen. Dabei setzt er vor allem auf Fechtduelle und Kämpfe mit einem Riesenkrokodil. Die harten, oft düsteren Szenen sind allerdings wenig geeignet für kleine Zuschauer - zumal der Humor im ganzen Film viel zu kurz kommt. (1/2)
musikexpress: Lange Jahre hat es gedauert, bis J.M Barries legendäres Kinderbuch eine adäquate Realverfilmung erleben durfte. P.J. Hogans hinreißender "Peter Pan" hat nichts mit der spießig-sentimentalen Larmoyanz von Steven Spielbergs "Hook" zu tun, sondern erlaubt es sich, das Unmögliche zu träumen und zu wollen: einen Kinderfilm für Erwachsene zu schaffen, ein Effektspektakel, das "Harry Potter" weniger nahe steht als vielmehr dem fantasievoll-artifiziellen Wahnsinn von Baz Luhrmans "Moulin Rouge". Regelrecht entführt wird man von diesem Neverland-Trip (keine Michael-Jackson-Witze hier) mit Peter, Wendy und Captain Hook, der ausreichend spektakuläre Abenteuer zum Abheben bietet, aber auch den tragischen Aspekt von Barries Geschichte, dass ein Junge, der niemals altert, zwangsläufig alle Freunde verlieren muss, nciht ausspart. (8/10)
TV Spielfilm: Regisseur P.J. Hogan ("Die Hochzeit meines besten Freundes") bereitet die Geschichte vom Jungen, der nicht erwachsen werden will/kann und daher unfähig ist, wahre Liebe zu empfinden, weitgehend kindgerecht auf. Dabei ist diese Botschaft doch erwachsener als die überschwänglich effektvolle Augenfutter-Inszenierung vermuten lässt. (2/2)
TV Today: X-te Filmfassung des Märchens von dem Jungen, der nicht erwachsen werden will. Doch die Version des Australiers P. J. Hogan (»Muriels Hochzeit«) ist laut, unwitzig und voller zweitklassiger Computereffekte. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 70/100 (29 Bewertungen)



The Raspberry Reich
http://www.theraspberryreich.com/
(Deutschland 2003)
Genre: Drama
Verleih: GMfilms
Produzent: Jürgen Brüning
Regie: Bruce LaBruce
Drehbuch: Bruce LaBruce
Darsteller: Susanne Sachsse, Daniel Bätscher, Andreas Rupprecht, Dean Stathes, Anton Z. Risan
Laufzeit: 90 Minuten

Inhalt:
Gudrun E. führt als einziges weibliches Mitglied eine in Berlin beheimatete, ultralinke Splittergruppe der RAF an. Das Ziel: Die Gesellschaft, wie wir sie kennen, in ein Paradies der Homosexuellen verwandeln. Ohne sich um politische Inhalte allzu sehr zu scheren, wird sexuelle Befreiung ganz oben auf das Banner geschrieben. (Quelle: kino.de)

Urteile:
cinema: Ärgerlicher Undergroundfilm über schwule Revoluzzer. (0/4)
TV Movie: Verstörend. (1/2)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 17/100 (3 Bewertungen)



The Return - Die Rückkehr (Woswraschtschenije)
http://www.movienetfilm.de/die_rueckkehr/index.php
(Russland 2003)
Genre: Drama
Verleih: Movienet
Produzenten: Dmitrij Lesnjewskij
Regie: Andrej Swjaginzew
Drehbuch: Wladimir Moisejenko, Alexander Nowotozkij
Musik: Andrej Dergatschew
Darsteller: Wladimir Garin, Iwan Dobronrawow, Konstantin Lawronjenko, Natalija Wdowina
Laufzeit: 110 Minuten

Inhalt:
Zehn Jahre lang lebten die Brüder Iwan und Andrej mit ihrer Mutter allein in einer russischen Provinzstadt. Sie führten ein unbeschwertes, sorgenfreies Leben, bis plötzlich der Vater wieder auftaucht. Bisher kannten sie ihn nur von einem Foto. Er nimmt die beiden Kinder mit auf eine abenteuerliche Reise, die auf einer geheimnisvollen Insel endet - sieben Tage eines gefahrvollen Unterwegsseins, das zu einem archaischen Vater-Sohn-Drama wird. Die rauhe Landschaft Nordrußlands spiegelt die Wildheit des Mannes, der am Ende mit den Kräften kämpfen muss, die er selbst entfesselte.

Urteile:
Widescreen: Überwältigende Landschaften, wortkarge Menschen, erschütternde Verhältnisse: Regisseur Andrej Swjaginzew beschönigt Russland nicht, gleichzeitig entmystifiziert er den geheimnisvollen Riesen, der die Welt so lange in Atem hielt. Ein sehr nachdenklich stimmender Film, doch schlichtweg wunderschön eingefangen. (3/4)
cinema: Preisgekröntes, düsteres Vater-Sohn-Drama aus Russland. (2/4)
Rolling Stone: Optisch und emotional eindringlicher Konflikt von Vater und Söhnen. (5/8)
TV Movie: Bildgewaltig, intensiv. (2/2)
TV Spielfilm: Mehrfach (u.a. in Venedig) ausgezeichnetes Familiendrama. (2/2)
TV Today: Rätselhafter, überwältigend schöner Film, der in Venedig den Goldenen Löwen bekam. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 74/100 (11 Bewertungen)



Scooby Doo 2: Die Monster sind los (Scooby-Doo 2: Monsters Unleashed)
http://www.scooby-doo2.de/
(USA 2004)
Genre: Komödie/Trickfilm
Verleih: Warner
Produzenten: Charles Roven, Richard Suckle
Regie: Raja Gosnell
Drehbuch: James Gunn
Musik: David Newman
Darsteller: Freddie Prinze jr., Sarah Michelle Gellar, Matthew Lillard, Linda Cardellini, Seth Green
Laufzeit: 93 Minuten
Trailer: http://www.warnerbros.de/scoobydoo2/video.html

Inhalt:
Der coolste, unwiderstehlichste Hund der Welt ist wieder da! Bei Mystery Inc. herrscht Hochstimmung, weil die Detektive etliche Fälle erfolgreich lösen konnten. Doch der Erfolg ist nur von kurzer Dauer, denn Shaggy und Scooby-Doo wollen einen neuen Fall ganz allein übernehmen! Wieder einmal muss das Team von Mystery Inc. die Stadt Coolville vor dem Schlimmsten bewahren, wobei Shaggy und Scooby-Doo ihre Lektion lernen: Sie haben es gar nicht nötig, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Urteile:
Widescreen: Wie in Teil 1 erwartet Sie bei "Scooby-Doo 2" eine knallbunte Mischung aus Action und Gags ohne viel Sinn, aber mit viel Liebe zum Unsinn. An den Figuren wurde kräftig gefeilt, sodass se keineswegs mehr so zweidimensional wie ihre Cartoonserien-Vorbilder wirken. (1/4)
Hörzu: Albern und überflüssig. (0/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 56/100 (9 Bewertungen)