popkulturjunkie-meta-kritik - alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik

10. Juni 2004 - 9 Neustarts

Höllentour
http://www.hoellentour-derfilm.de/
(Deutschland/Schweiz 2004)
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: NFP
Produzenten: Mirjam Quinte
Regie: Pepe Danquart, Werner Schweizer
Drehbuch: Pepe Danquart
Musik: Till Brönner, Schumann & Bach (Soundtrack bestellen)
Darsteller: Erik Zabel, Andreas Klöden, Alexander Winokurow, Steve Zampieri, "Eule" Dieter Ruthenberg
Laufzeit: 129 Minuten
Trailer: http://www.hoellentour-derfilm.de/ht/media/index.php

Inhalt:
Das härteste Fahrradrennen der Welt, die Tour de France, wurde 2003 100 Jahre alt. Jahr für Jahr fesselt das spektakuläre Großereignis Millionen Zuschauer, die weltweit die Bilder von Massenankünften, quälenden Berganstiegen und kräftezehrenden Zeitfahren verfolgen.
Oscar®-Preisträger Pepe Danquart hat diese Jubiläumstour mit drei Kamerateams begleitet und einen faszinierenden Film geschaffen, der neue Maßstäbe setzt. HÖLLENTOUR ist alles andere als ein „offizieller“ Tour-de-France-Film, wenngleich die Magie des Rennens überzeugend erfasst wird. Inmitten der Schönheit der Landschaft und der Spannung des Rennens schildert Danquart auch das Leiden und die Schmerzen, die Ängste und Schwächen seiner Helden. Er liefert eine Innenansicht der Tour und bringt uns die Menschen auf dem Sattel nahe – allen voran die sympathischen langjährigen Freunde Erik Zabel und Rolf Aldag. Daneben wird von der Geschichte der Tour erzählt, von der medialen Schlacht, dem gigantischen Organisationsaufwand und den radsportverrückten Zuschauern auf den Straßen, in den Kneipen und vor den Fernsehern.

Urteile:
cinema: 2003 wurde die Tour de France 100 - Anlass für diesen spannenden Bericht, der sich weniger Jan Ullrich & Co. als den verlierern widmet. (2/4)
TV Spielfilm: Zwei Stunden Tour de France mit Erik Zabel auf dem Rad, im Mannschaftsbus, auf der Massagebank und im Bett. Dazu berauschende Tour-Impressionen zu elektronischen Klängen von Till Brönner: eine spektakuläre wie intime Sportdoku. (2/2)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 73/100 (4 Bewertungen)



Human Nature - Die Krone der Schöpfung (Human Nature) (UK-Import-Video bestellen)
http://www.humannature-derfilm.de/
(USA/Frankreich 2001)
Genre: Komödie
Verleih: Senator
Produzenten: Ted Hope, Anthony Bregman, Spike Jonze, Charlie Kaufman
Regie: Michel Gondry
Drehbuch: Charlie Kaufman
Musik: Graeme Revell (Soundtrack bestellen)
Darsteller: Patricia Arquette, Tim Robbins, Rhys Ifans, Miranda Otto, Robert Forster
Laufzeit: 96 Minuten
Trailer: http://www.humannature-derfilm.de/

Inhalt:
Mutter Natur hat sich einen grausamen Scherz mit Lila (PATRICIA ARQUETTE) erlaubt: Vom Scheitel bis zur Sohle ist sie mit einem überaus dichten Haarwuchs überzogen, der ihr ein normales Leben unmöglich macht. Resigniert kehrt sie der Gesellschaft den Rücken und zieht sich in die Wildnis zurück: Nachdem sie mit einem Bestseller über ihre Erfahrungen berühmt wird, kehrt sie in die Zivilisation zurück. Sie verliebt sich ausgerechnet in den verklemmten Wissenschaftler Nathan (TIM ROBBINS), der Mäusen Tischmanieren antrainiert. Gemeinsam stoßen sie bei einer Wanderung auf den verwilderten Puff (RHYS IFANS), der von seinem Vater wie
ein Affe aufgezogen wurde. Mit Hilfe seiner koketten französischen Assistentin Gabrielle (MIRANDA OTTO) will Nathan an Puff ein zivilisatorisches Exempel statuieren. Aber er hat nicht mit dem Schrei der Wildnis gerechnet – und löst eine groteske Abfolge von immer bizarreren Ereignissen aus, die für alle Beteiligten schwerwiegende Konsequenzen haben...

Urteile:
Widescreen: Skurrile Satire zum Thema menschliche Natur. Leider bleibt es bei der Story von "Being John Malkovich"-Autor Charlie Kaufman zum großen Teil bei guten Ansätzen, die großen Lacher fehlen. (2/4)
cinema: Eine Frau, behaart am ganzen Körper! Ein Wissenschaftler mit Mini-Penis! Ein Affenmensch mit Mozart-Faible! Schräge Gestalten, Identitätskrisen, absurdes Theater - wenn Charlie Kaufman ein Drehbuch schreibt, stellt er die Welt, wie wir sie kennen, auf den Kopf. Unvergessen etwa die Helden aus "Being John Malkovich", die jede Gelegenheit nutzen, um das Leben mit den Augen und im Körper des Hollywood-Stars zu erfahren. Zivilisationskritik an den Zwängen der Gesellschaft und der Diktatur der Normalität klingt an, doch tiefgründig wird Kaufman nicht. "Im Zweifel nie das tun, was man wirklich tun möchte", lautet Bronfmans Credo, das Kaufman natürlich ignoriert. Er lässt Zwerge mit Doktortitel vom Stapel, weiße Mäuse mit Tischmanieren und Musicalintermezzi im Bambi-Wald. Das ist vieles, nur nicht zivilisiert. Gut so! (3/4)
Rolling Stone: "Human Nature" ist eine Slapstick-Komödie, aber selbst darin herrlich unorthodox. (5/8)
Prinz: Märchenhaft-satirische Farce zum Thema: Was unterscheidet den Mensch vom Tier? Eigentlich nichts, ist die Antwort des bemüht witzigen, krampfhaft bizarren Happenings. Immerhin: Die zwei Mäuse, die mit Messer und Gabel essen, sind lustig! (2/5)
Hörzu: Zwischen diesen Randfiguren der Gesellschaft entwickelt sich eine aberwitzige Menage à trois. Das ist hanebüchen und herrlich abgedreht zugleich - wie so vieles aus der Feder des begnadeten Drehbuchautors Charlie Kaufman ("Being John Malkovich"). Was bleibt, ist eine beißend komische Gesellschaftssatire auf das Tier in uns, Schönheitsideale und das so genannte gesittete Leben. (2/3)
TV Movie: Drehbuch und Regie wollten sich in punkto Wahnwitz anscheinend gegenseitig übertreffen. Schade, denn darunter leidet der ganze Film. Tim Robbins und Patricia Arquette kämpfen sich kopflos durch die klamaukhaft-groteske Story. Fazit: Nur Fans des skurrilen Kaufman-Humors kommen hier auf ihre Kosten. (0/2)
TV Spielfilm: Eine Frau mit Ganzkörperbehaarung, ein verklemmter Wissenschaftler und ein als Affe aufgewachsener Wilder sind das Personal der bereits drei Jahre alten Farce von "Being John Malkovich"-Schreiber Charlie Kaufman. (2/2)
Max: Der Film über tierische Triebe und Zivilisationszwänge sorgt mit hemmungslos aufspielenden Mimen wie Tim Robbins und Patricia Arquette für kurzweilige Unterhaltung. (2/4)
TV Today: Die aberwitzige Satire auf Triebe, Instinkte und Zivilisation stammt von Autor Charlie Kaufman ("Being John Malkovich"). (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 61/100 (33 Bewertungen)



Mission Possible - Diese Kids sind nicht zu fassen! (Catch That Kid)
http://www.missionpossible-derfilm.de/
(USA 2004)
Genre: Abenteuer
Verleih: Fox
Produzenten: Andrew Lazar
Regie: Bart Freundlich
Drehbuch: Michael Brandt, Derek Haas
Buchvorlage: Hans Fabian Wullenweber, Nicolaj Arcel, Erlend Loe (Roman bestellen)
Musik: George S. Clinton
Darsteller: Kristen Stewart, Corbin Bleu, Max Thieriot, Jennifer Beals, Sam Robards
Laufzeit: 92 Minuten
Trailer: http://www.missionpossible-derfilm.de/

Inhalt:
Die zwölfjährige Maddy (Kirsten Stewart) kann klettern wie ein Affe. Und dieses Talent hat sie von ihrem Vater Tom (Sam Robards) geerbt, der früher Bergsteiger war. Mittlerweile betreibt er ein Go-Kart-Center, und führt mit seiner Frau Molly (Jeniffer Beals), Maddy und dem zweijährigen Max ein zufriedenes Leben.
Das ändert sich schlagartig, als eine alte Rückenverletzung ihn wieder einholt und er praktisch arbeitsunfähig wird. Heilung könnte nur eine kostspielige Operation bringen und für die fehlt der Familie schlichtweg das Geld. Doch Maddy kann dem Leiden ihres Vaters nicht länger tatenlos zusehen und entwirft einen Plan: Sie will den Tresor genau der Bank ausrauben, für die ihre Mutter ein hochkompliziertes Sicherheitssystem entworfen hat.
Und da so ein gefährlicher Job nicht allein zu schaffen ist, heuert sie auch noch gleich ihre beiden Kumpel Austin (Corbin Bleu) und Gus (Max Thieriot) an. Die sind beide ziemlich in Maddy verliebt und sie schafft es, parallel beiden Hoffnungen zu machen, ohne dass die drei Freunde sich zerstreiten...
Aber nun geht es erst einmal auch weniger um Gefühle als vielmehr darum, das gefährliche Unternehmen in die Tat umzusetzen und an das Geld für die notwendige Operation zu kommen. Das Trio bekommt es mit bissigen Hunden, einem durchgeknallten Sicherheitsbeamten und allerlei anderen Widrigkeiten zu tun. Doch sie trotzen jeder Gefahr und das Austin ein Computerfreak, Gus ein wahres Tüftel-Genie und Maddy eben ein Kletter-Ass ist, hilft den Dreien, ihren unmögliche Mission wirklich umzusetzen...

Urteile:
Widescreen: US-Remake des erfolgreichen dänischen Kinderfilms "Kletter-Ida", an dessen Charme es aber nicht so recht heranreicht. Dennoch ein spannendes Abenteuer, in dem Kinder über sich selbst hinauswachsen. (2/4)
TV Movie: Abgedroschene Story. (1/2)
TV Spielfilm: Die dänische Kinderactionkomödie "Kletter-Ida" diente dem US-Remake von Bart Freundlich (Ehemann von Julianne Moore) als Vorbild, aber trotz der guten Kristen Stewart ("Panic Room") fehlen Charme und Esprit. (1/2)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 57/100 (7 Bewertungen)



Partyalarm - Finger weg von meiner Tochter (My Boss's Daughter)
http://80.237.200.47/rw_e6v/main.asp?WebID=falcom&PageID=26&SearchString=
(USA 2003)
Genre: Komödie
Verleih: Falcom
Produzenten: Gil Netter, John L. Jacobs
Regie: David Zucker
Drehbuch: David Dorfman
Musik: Teddy Castellucci
Darsteller: Ashton Kutcher, Tara Reid, Jeffrey Tambor, Andy Richter, Michael Madsen
Laufzeit: 86 Minuten
Trailer: http://80.237.200.47/rw_e6v/main.asp?WebID=falcom&PageID=26&SearchString=

Inhalt:
Für einen cholerischen Alptraum-Boss zu arbeiten ist schlimm. Sich aber in dessen unwiderstehliche Tochter ist noch wesentlich schlimmer. Der junge Angestellte Tom Stansfield (Ashton Kutcher) schielt mit einem Auge auf eine Beförderung durch seinen impulsiv-explosiven Chef (Terence Stamp). Das andere Auge kommt leider von der verführerischen Tochter Lisa (Tara Reid), dem Stolz und Juwel seines Chefs, nicht mehr los. Als er für seinen Chef in dessen Abwesenheit als Haussitter einspringen und gleichzeitig auf die Tochter achten soll, wittert Tom seine große Chance: Voller Eifer stürzt er sich in seine Aufgabe um seine beiden Zielen, dem Chef zu imponieren und Lisa näher zu kommen, auf einen Schlag zu verwirklichen. Doch der Abend und sein Job als Haussitter beginnt mit einem unheilverkündenden Klingeln an der Haustür. Das Chaos beginnt und eine Serie von wahnwitzigen Desastern nimmt ihren Lauf. Und Tom? Der steht - am Rande eines Nervenzusammenbruchs und in Gefahr, mehr als seinen Verstand zu verlieren - in einem verwüsteten Haus, weit entfernt von seinen Plänen. An Beförderung ist nicht mehr zu denken und auch Lisa scheint ferner, denn je.

Urteile:
Widescreen: Klamaukige Teenie-Komödie aus der Schmiede von "Nackte Kanone"-Regisseur David Zucker, der diverse Sternchen aus ähnlichen Filmen versammelt (darunter Ashton Kutcher aus "Voll verheiratet" und Tara Reid aus "American Pie"). Gewohnt überzogen und vorhersehbar, brigt das Schauspielchen einige Lacher, dürfte aber kaum länger als einen Abend in Erinnerung bleiben. (1/4)
cinema: Man merkt "Partyalarm" an, dass Drehbuchautor David Dorfman ("Die Wutprobe") eine Bewunderung für klassische Screwball-Späße wie "Is was, Doc?" hegt. Das Tohuwabohu, in das Tom verstrickt wird, ist streckenweise durchaus pfiffig durchdacht: Immer mehr Querköpfe bevölkern im Lauf der Zeit das Haus, Lisas psychotischer Bruder lockt einen Killer an, und der Papagei entflieht im Drogenrausch in die Nacht. Auch die zerstörungswütigen Slapstick-Szenen hat Regisseur David Zucker ("Die nackte Kanone") gut im Griff. Doch, ach: Trotzdem geht es nicht ohne hohle Busengrapsch- und Pinkelwitze, einen sinn- und witzlosen Striptease und obskures homophobes Geblödel, was den Film letztlich ruiniert. Zu dieser Party wurde wirklich jeder Witz eingeladen. Ein Humor-Türsteher hätte Wunder gewirkt. (1/4)
Rolling Stone: Zucker versteht es noch immer vortrefflich, aus rüdem Slapstick und platten Pointen präzise Lachmomente zu kombinieren. Die aberwitzige Klasse früherer Komödien erreicht er allerdings nicht - auch weil die Gagabfolge unnötig gefühlige Szenen unterbricht, die eher unfrewillig komisch wirken. (4/8)
TV Movie: Zum Gähnen! (0/2)
TV Spielfilm: Wenig originelle Komödie in Blake-Edwards-Tradition. (1/2)
TV Today: Halb garer Klamauk vom "Nackte Kanone"-Macher. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 36/100 (22 Bewertungen)



The Punisher ("Punisher"-Fanartikel bestellen)
http://www.punisher-derfilm.de/
(USA 2004)
Genre: Action
Verleih: Columbia Tristar
Produzenten: Avi Arad, Gale Anne Hurd
Regie: Jonathan Hensleigh
Drehbuch: Jonathan Hensleigh, Michael France (Deutsche "Punisher"-Comics bestellen) (Englische "Punisher"-Comics bestellen)
Musik: Carlo Siliotto (Soundtrack (Score) bestellen) (Soundtrack (Sampler) bestellen)
Darsteller: Thomas Jane, John Travolta, Will Patton, Roy Scheider, Laura Harring
Laufzeit: 122 Minuten
Trailer: http://www.punisher-derfilm.de/

Inhalt:
Frank Castle (Tom Jane) hat dem Tod schon oft ins Auge geblickt. Erst in der Spezialeinheit Delta Force und später als FBI Special Agent hat er es geschafft, immer wieder am Leben zu bleiben. Es sollte sein letzter Job werden und danach sollte Schluss sein mit seiner Nerven aufreibenden und gefährlichen Arbeit. Diesmal hat sogar schon ein Schreibtisch in London und ein ruhigeres Leben auf ihn gewartet. Doch dieser letzte vom FBI in Miami unterwanderte Waffendeal kostet ausgerechnet den Sohn (James Carpinello) des Unterweltbosses Howard Saint (John Travolta) das Leben.
Angestachelt von seiner Frau Livia (Laura Harring) beauftragt er seine rechte Hand Quentin Glass (Will Patton) und seinen zweiten Sohn (James Carpinello) nicht nur mit der Liquidierung Castles, sondern seiner gesamten Familie, die sich gerade in Puerto Rico zum ersten großen Familientreffen seit fünf Jahren versammelt hat.
Kinder, Frauen, sein Vater (Roy Scheider), seine Frau Maria (Samantha Mathis) und sein Sohn Will (Marcus Johns) werdne in einem unbeschreiblichen Massaker von Saints Killerkommando hingerichtet und er wird mit einer Kugel in der Brust dem Tod an einer explodierenden Bootstankstelle überlassen. Die Explosion aber schleudert ihn ins Meer, wo ihn bald darauf ein einheimischer Fischer findet und auf einer einsamen Insel gesund pflegt.
Für die Welt ist John Castle gemeinsam mit seiner Familie gestorben und er selbst sieht es letztlich ganz ähnlich. Am Leben erhält ihn nur ein einziges Ziel: Rache.
Er wird diejenigen bestrafen, die ihm alles genommen haben und er wird dabei das T-Shirt mit dem Totenkopf tragen, das ihm sein Sohn geschenkt hat.
In einem schäbigen Mietshaus im Industriegebiet von Miami findet Castle eine passende Bleibe mit nur drei weiteren Mietern im Haus. Da ist die Kellnerin Joan (Rebecca Romijn-Stamos), die versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, da ist Dave (Ben Foster) mit einem ganzen Haufen von Piercings und da ist der rundliche Feinschmecker und Opernfan Mr. Bumpo (John Pinette). Sie sind Außenseiter wie Castle. Verlorene Seelen. Und das schweißt sie zusammen, auch wenn Castle sich sicher ist, nie wieder etwas fühlen zu können, außer Rache und Schmerz.
Mit besessener Präzision bereitet Castle nun seine Vergeltungsschläge vor. Er rüstet sein Auto mit Panzerungen auf, stellt ein umfangreiches Waffenarsenal zusammen und bringt Saints Lakaien Micky Duka (Edie Jemison) mit einer "Eis-am-Stiel"-Folter zum Sprechen. Von diesem neuen Verbündeten erfährt er die Gewohnheiten der Saints und all ihrer Handlangern. Castle will sie nicht einfach nur umbringen, sondern bestrafen. Er will sie zunächst an ihren wunden Punkten treffen und ihnen das nehmen, was ihnen am wichtigsten ist. Im Fall von Howard Saint ist das natürlich sein Geld, das Vertrauen in seinen Freund Quentin und nicht zuletzt natürlich die Liebe zu seiner Frau Livia.
Nach und nach setzt Frank den Hebel an und bricht erstmal in Saints Hauptquartier ein und wirft dessen schmutziges Geld buchstäblich aus dem Fenster. Besser gesagt, das Geld von Saints Kunden, die sich bislang darauf verlassen konnten, dass es sauber und vollzählig wieder zu ihnen zurückkommt. Schon hier zeigt die makellose Fassade von Howard Saint erste Risse, als er erkennt, wer ihm da ins Geschäft pfuscht. Da seine eigenen Leute Castle aber nicht aufstöbern, engagiert Saint den Profikiller Harry Heck (Mark Collie) aus Memphis, der gerne einen trockenen Song zum Besten gibt bevor er seinen eigentlichen Auftrag erledigt.
Castle kann diesem Anschlag zwar entgehen, doch ist damit klar, dass Saint nun weiß, wo er ihn finden kann.
Mit einem Anschlag auf eine weitere Geldlieferung an Saint revanchiert sich Castle genüsslich und erhöht den Druck auf seine Organisation. Viel raffinierter aber sieht Castles Angriff auf Saints Gefühlswelt aus. Er inszeniert mit geduldiger Sorgfalt die Indizien einer Affäre zwischen Saints Frau und seinem besten Freund Quentin. Bevor er allerdings die Früchte seines Planes ernten kann, bekommt er selbst noch einmal Schwierigkeiten. Saints zweiter Killer namens The Russian (Kevin Nash) ist im wahrsten Sinne des Wortes ein harter Brocken und nach ihrem Kampf steht - von Castles Knochen mal ganz abgesehen - kaum noch eine heile Mauer im ganzen Haus.
Nach der mörderischen Prügelei kümmern sich Joan, Dave und Mr. Bumpo liebevoll um Frank und retten ihn vor dem sicheren Tod, als Saints Leute den Job zu Ende bringen wollen. Trotz Quentins sadistischer Spielchen mit Daves Piercings, verrät er ihm nicht das Versteck des hilflosen Castle im Lastaufzugsschacht. In diesem Moment erkennt Castle, dass es Menschen gibt, die sich für ihn einsetzen, die alles für ihn riskieren und dass es vielleicht doch ein Leben nach der Rache geben kann.
Zunächst aber geht es für Castle in die letzte Runde gegen Howard Saint, der nunmehr fest davon überzeugt ist, dass seine Frau ihm mit Quentin betrogen hat. Und Howard Saint wäre nicht so weit nach oben gekommen, wenn er sich das ungestraft bieten lassen würde. Sowohl sein bester Freund als auch seine geliebte Frau sterben durch seine Hand, bevor er eine Handvoll Söldner um sich versammelt, die Jagd auf Castle machen solen.
Nur hat Saint dabei eines vergessen: Castle hat nicht vor zu fliehen und Angriff ist noch immer die beste Verteidigung. So stürmt Castle das Hauptquartier von Howard Saint, um seine Rache zu vollenden.
In dieser Nacht wird "the Punisher" geboren.

Urteile:
Widescreen: Jonathan Hensleigh, der hier sein Regiedebüt gibt, konnte sich als Drehbuchautor und Produzent bei ähnlich gearteten Action-Streifen ("Stirb langsam: Jetzt erst recht", "Con Air") einiges abschauen. Zwar hat er sich nicht den hintergründigen Witz dieser Filme, sondern nur ihren Actiongehalt abgeguckt, doch diesbezüglich geht sein Rächer ganz im Sinne des Comics ans Werk: Wildes Geballer, gewaltige Explosionen, knallharte Faust- und Messerkämpfe - Rambo und Dirty Harry lassen grüßen. Schauspielerische Meisterleistungen wird und sollte in einem solchen Film keiner erwarten. Wer hier zudem nach intelligenten Verwicklungen und hintergründigen Dialogen sucht, sitzt im falschen Kinosaal. Mit stoischer Miene geht der Punisher geradlinig seinen blutigen Weg, der ihn neben dem psychischen auch mit reichlich physischem Schmerz versorgt. (2/4)
cinema: Bemerkenswert an dieser Comic-Verfilmung ist die Zeichnung der Figuren. Während sich im Superhelden-Genre die Charaktere klar in gut und böse katalogisieren lassen, gibt es hier durchaus Grautöne. So ist Ex-Cop Castle bei der Wahl seiner Mittel nicht weniger zimperlich als seine Gegenspieler und bewegt sich dabei nicht selten außerhalb der Legalität. Kaum denkbar, dass Peter Parker, Bruce Wayne oder Clark Kent so agieren würden. Zur erfrischenden Andersartigkeit dieser Comic-Verfilmung tragen auch seine Stars bei. Zwar spielt John Travolta den bösen Buben fast schon gelangweilt routiniert, mit der ungeschminkten Rebecca Romjin-Stamos und Thomas Jane ("Deep Blue Sea") präsentieren sich aber zwei frische Gesichter, die man künftig gerne öfters sehen möchte. (3/4)
Rolling Stone: Schwache Darsteller und solide B-Action, die auf einer Marvel-Comicfigur basiert. (3/8)
Prinz: Zwei Dinge lehrt uns diese Marvel-Comicverfilmung. Erstens: Superhelden brauchen weder Latexkappen noch Strumphosen. Zweitens: In den besseren Comicverfilmungen tragen die Helden trotzdem welche. Wenn sich Ex-Cop "The Punisher" an einem Gangsterboss und seinen Schergen für den Tod seiner Familie rächt, ist das pathetisch, gelegentlich lustig, oft albern und immer enorm brutal. (2/5)
Hörzu: Allzu blutrünstige Comic-Verfilmung. (1/3)
TV Movie: "The Punisher" erweist sich weder als originell noch als stilistische Extravaganz - und schon gar nicht wartet die Comic-Verfilmung mit dem üblichen Effekte-Overkill auf. Genau deshalb bringt das Ganze Spaß: Der ohne überflüssigen Schnickschnack inszenierte Actionfilm erinnert mit seinem stoischen Helden an Rächer-Klassiker wie "Ein Mann sieht rot", "City Cobra" und "Hard to Kill". (2/2)
musikexpress: Anders als der vergessene Trash-Klassiker mit Dolph Lundgren von 1988, der den Antihelden in voller Aktion zeigt, hat sich Drehbuchautor Jonathan Hensleigh ("Stirb langsam 3") für sein Regiedebüt vorgenommen, die Vorgeschichte zu erzählen. Also muss man erst mal 45 Minuten Gähn überstehen, bis die Familie des Cops Frank Castle über die Wupper geschickt wird. Erst wenn dieser dann als Überlebender des Attentas sein schwarzes Leiberl überstreift und zur Tat schreitet, erwacht der Film zu gloriosem 80's-Action-Leben. Einen einheitlichen Ton vermisst man dann zwar immer noch, aber wenn man sie als Verbeugung vor Arnie und Sly, Seagal und Van Damme nimmt, kann man gut leben mit dieser Übung in Sachen Sadismus. (6/10)
TV Spielfilm: "The Punisher" ist ein "guilty pleasure", wie die Amerikaner sagen, ein sinnloses, aber schönes Vergnügen; famoses Actionkino, das sich nicht zu ernst nimmt. Natürlich ist die Story konstruiert, natürlich sind manche Sprüche unfrewillig albern, aber der Film, dem eine Kürzung ganz gut getan hätte, macht trotzdem Spaß. Die US-Kritik ließ unverständlicherweise kaum ein gutes Haar an dem Remake (1989 gab es schon eine Version, mit Dolph Lundgren). Dabei beweist Star Tom Jane ("Deep Blue Sea") auf eindrucksvolle Weise, dass er als Actionheld allemal mehr drauf hat als zum Beispiel ein Ben Affleck. (2/2)
Max: Jonathan Hensleigh, der Drehbuchautor von "Armageddon" und "Stirb langsam: jetzt erst recht", liefert in seinem Spielfilmdebüt eine dröge und ironiearme Adaption des gleichnamigen Comics. (1/4)
TV Today: Im Unterschied zu Tarantinos Rache-Epos schert sich diese billige Marvel-Comic-Verfilmung nicht um Niveau, Eleganz oder gar eine persönliche Handschrift. Nach einem zähen Auftakt verliert sich Castles Gewaltmarsch in sadistischem Gemetzel. Besonders verwirrend sind dabei unvermittelt plumpe Witzeleien und stupide Nebenfiguren, die überhaupt nicht zum grimmigen Ton des Films passen. Rebecca Romijn-Stamos ist als Franks Nachbarin Joan obendrein sträflich unterfordert. Was man von Thomas Jane nicht behaupten kann: Als wortkarge Kampfmaschine agiert er ähnlich uncharismatisch wie schon Dolph Lundgren im »Punisher«-Film von 1989. Die Action ist schnörkellos, aber die Story lahm und holprig erzählt. Immerhin: Travolta gibt einen herrlichen Oberfiesling. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 44/100 (37 Bewertungen)



Reconstruction
http://www.mfa-film.de/php/film.php?FilmID=137
(Dänemark 2003)
Genre: Drama
Verleih: MFA
Produzenten: Ake Sandgren, Lars Kjeldgard
Regie: Christoffer Boe
Drehbuch: Christoffer Boe, Mogens Rukov
Musik: Thomas Knak
Darsteller: Nicolaj Lie Kaas, Maria Bonnevie, Krister Henriksson, Nicolas Bro, Peter Steen
Laufzeit: 88 Minuten

Inhalt:
Eines Abends trifft Alex Aimée. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Alex verlässt für Aimée seine Freundin Simone. Aimée ist bereit, für Alex ihre Ehe mit dem viel älteren Schriftsteller August aufzugeben.
Durch ihr Zusammentreffen gerät Alex' Welt aus den Fugen. Über Nacht scheint sich die Realität unmerklich verändert zu haben: Freunde erkennen ihn nicht mehr, selbst Simone behauptet, ihn noch nie zuvor gesehen zu haben. Träumt Alex etwa? Oder ist er bloß ein Charakter in Augusts Roman?
Alex' Zukunft liegt nunmehr in Aimées Liebe, doch hat er auch den Mut, für Aimée alles aufzugeben?

Urteile:
Widescreen: Christoffer Boes kunstvoll verschachteltes Experimentierstück ist mit Vorsicht zu genießen. Als surreales Puzzlespiel beleuchtet es die Blitzaffäre zweier Fremder aus multiplen Perspektiven. Die graustichig gefilmte Patchwork-Handlung will bewusst verwirren. Hier kommt nur auf seine Kosten, wer Spaß an Bilderrätseln hat. Ein Genuss ist jedoch die atemberaubende Maria Bonnevie in ihrer Doppelrolle. (2/4)
cinema: Geradlinig davon zu erzählen, war dem Regisseur zu simpel: Er zerhackstückt den Liebesreigen, stellt die Chronologie auf den Kopf, arbeitet mit Verdoppelungen und Wiederholungen, lässt hier ein bisschen Dogma aufblitzen, dort ein wenig Kafka walten. Doch mit fortschreitender Spieldauer entsteht kein Gesamtbild, das Sinn macht - egal ob von oben, unten oder von hinten betrachtet. Dem Zuschauer ergeht es letztlich wie den Helden, die in ihrer eigenen Romanze den Überblick verlieren. Das macht dieses Lovestory-Konstrukt zur bleischweren, theoretischen Spielerei. Eine, die allen inszenatorischen Gimmicks zum Trotz das Wichtigste unterschlägt: Gefühle. (1/4)
Rolling Stone: Ein visuell bestechendes Verwirrspiel über das Wesen der Liebe. (5/8)
Prinz: Ein interessantes Vexierrätsel um Fantasie und Schicksal. Richtig schlau wird man daraus nicht, aber ist es mit der Liebe nicht oft genauso? (3/5)
TV Movie: Wirre, arg konstruierte Handlung. (1/2)
TV Spielfilm: Faszinierendes, vielfach ausgezeichnetes Liebesdrama, so verstörend wie verstiegen. (2/2)
Max: Ein streckenweise bemüht intellektuelles Geschichtenpuzzle aus Dänemark. (2/4)
TV Today: Christoffer Boe sprengt in seinem Debüt die Einheit von Zeit und Raum, auf seine Sehgewohnheiten darf man sich bei diesem Puzzle nicht verlassen. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 56/100 (10 Bewertungen)



Spider (UK-Import-DVD bestellen)
http://www.spider-derfilm.de/
(Kanada/Großbritannien 2002)
Genre: Thriller / Drama
Verleih: Columbia Tristar
Produzenten: Catherine Bailey, David Cronenberg, Samuel Hadida
Regie: David Cronenberg
Drehbuch: Patrick McGrath
Buchvorlage: Patrick McGrath (Roman bestellen)
Musik: Howard Shore
Darsteller: Raplh Fiennes, Miranda Richardson, Gabriel Byrne, Lynn Redgrave, John Neville
Laufzeit: 98 Minuten
Trailer: http://www.spider-derfilm.de/trailer.html

Inhalt:
Dennis Cleg (Ralph Fiennes) soll nach vielen Jahren in einer Anstalt für kriminelle Geisteskranke in die Gesellschaft resozialisiert werden. In der Obhut der resoluten Mrs. Wilkinson (Lynn Redgrave), die in London eine Pension für Menschen wie Spider betreibt, soll der fahrige, stets nervös murmelnde Mann seinen Platz im Leben wiederfinden.
Doch Dennis „Spider“ Clegs Hirn ist voll von Erinnerungsfetzen an das schreckliche Geheimnis, das ihn zu dem gemacht hat, was er ist. Jetzt, da er an den Ort seiner Vergangenheit zurückgekehrt ist, beginnt ihn der Albtraum wieder einzuholen. Mit den Augen eines Erwachsenen sieht er die Hölle seiner Kindheit: Er erlebt noch einmal die qualvolle Spannung zwischen seinen Eltern, spürt erneut die schmerzhafte Liebe zu seiner sanften, aber traurigen Mutter (Miranda Richardson), leidet wieder unter der Verachtung seines groben Vaters (Gabriel Byrne) – und er erlebt noch einmal jenen schrecklichen Tag, an dem sein Vater und dessen Geliebte seine Mutter töteten und Spiders ganzes Leben sich in eine einzige grauenhafte Lüge verwandelte...

Urteile:
Widescreen: Spannung, Vielschichtigkeit, seelische Abgründe: Unaufhaltsam dringt der Zuschauer in die Gedankenwelt von Spider ein und ahnt, dass eine grauenhafte Erfahrung ihn zu dem gemacht hat, was er ist. Ein Thriller, der seine Klasse neben der guten Regiearbeit vor allem der Ausdrucksstärke seines Hauptdarstellers Ralph Fiennes zu verdanken hat. (3/4)
cinema: Schon nach fünf Minuten ist klar, dass dieser Mann, der vier Hemden übereinander trägt, ein seelisches Wrack ist, unfähig zu normalen menschlichen Kontakten. Leider wälzt der Film diese Beobachtung endlos in die Breite, ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Regisseur David Cronenberg ("Die Fliege") hält Cleg freilich für so faszinierend, dass er ihn keine Sekunde aus den Augen lässt: Müde und versifft schlurft er die Orte seiner Kindheit ab, sieht Vati (Gabriel Byrne), Mutti (Miranda Richardson) und sich selbst als Neunjährigen (Bradley Hall) wieder - und wird im Kopf erneut Zeuge jenes häuslichen Dramas (oder ist es nur eingebildet?), nach dem er reif für die Klapsmühle war. Das ergibt Tristesse pur in elegantem Aschgrau, ein deprimierendes Netz der expressionistischen Schatten und Spinnen-Symbolik. Und mittendrin Ralph Fiennes ("Schindlers Liste"), der als Meister des einheitlichen Gesichtsausdrucks spielt, als hätte er fürchterliches Sodbrennen. (1/4)
Rolling Stone: Still, fast statisch entwickelt Cronenberg mit dem bemerkenswerten Fiennes ein Psychogramm, das allerdings all zu schnell durchschaubar ist. (4/8)
Prinz: "Spider" ist kein Feel-good-Movie, kein Filmerlebnis, dem man sich unbedingt zweimal aussetzen würde. Trotzdem fesselt die dichte, bedrückende Atmosphäre. Und lässt einen am Ende fröstelnd und hoffnungslos zurück. (4/5)
Hörzu: David Cronenberg zeigt in düster-kafkaesken Bildern die Seele eines Schizophrenen und dem Zuschauer einen leider vorhersehbaren Film. (1/3)
TV Movie: Eigentlich sind die Voraussetzungen ideal: Regie-Genie David Cronenberg ("Die Fliege") verfilmt clever konstruierte Story mit exzellenter Besetzung. Tatsächlich spielt Ralph Fiennes seine schwierige Rolle brillant, nervt aber leider mit seinen Ticks, seinem Nuscheln und seiner einschläfernden Langsamkeit gewaltig. Zudem dauerts viel zu lang, bis die Story in Schwung kommt - gefühlte Zeit: vier Stunden. (1/2)
musikexpress: Dass "Spider" zwei Jahre nach seiner Premiere in Cannes doch noch in Deutschland in die Kinos kommt, grenzt an ein Wunder, das ähnlich groß ist wie der Film selbst, in dem sich Ralph Fiennes in einer schier unfassbaren Performance als stetig brabbelnder, nahezu katatonischer Dennis "Spider" Cleg durch diverse Realitätsebenen kämpft, die sich wie Spinnennetze vor ihm ausbreiten. Cronenberg verzichtet komplett auf einen konventionellen Handlungsbogen, macht dafür aber die hoffnungslos verschachtelte Innenwelt der Titelfigur auf beinahe schmerzhafte Weise sicht- und spürbar. Indem er die Wahl der filmischen Mittel so reduziert wie nur möglich bleibt, zwingt er zur direkten Auseinandersetzung mit seiner Figur, durch deren Augen wir den Film von Anfang bis Ende sehen. "Exterminieren Sie sämtliche rationalen Gedanken", hieß es in Cronenbergs "Naked Lunch". Guter Vorschlag. Anders wird man nicht damit zurecht kommen, dass hier nichts real ist, aber alles wahr. (8/10)
TV Spielfilm: Zäh, düster und deprimierend. (2/2)
Max: Ein Erinnerungslabyrinth, das in seiner Kargheit kaum zum schnellen Konsum taugt. (3/4)
TV Today: Formal brillant, aber ungeheuer zäh. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 60/100 (33 Bewertungen)



The Station Agent (Filmplakat bestellen)
http://www.stationagent.de/
(USA 2003)
Genre: Drama
Verleih: Prokino (Fox)
Produzenten: Mary Jane Skalski, Robert May, Kathryn Tucker
Regie: Thomas McCarthy
Drehbuch: Thomas McCarthy
Musik: Stephen Trask
Darsteller: Peter Dinklage, Patricia Clarkson, Bobby Cannavale, Michelle Williams, Raven Goodwin
Laufzeit: 90 Minuten
Trailer: http://www.kino.de/kinofilm.php4?typ=clips&nr=74896

Inhalt:
Finbar liebt Züge – wesentlich mehr als Menschen.
Deshalb hinterlässt ihm sein einziger Freund ein altes Bahnwärterhäuschen in Newfoundland, New Jersey. Ohne mit der Wimper zu zucken gibt der 1m30-Mann sein bisheriges Leben auf. Überrascht muss er feststellen, dass sein abgeschiedenes Dasein von zwei anderen Individuen aufgebrochen wird, die sich nichts sehnlicher wünschen, als mit ihm in Kontakt zu treten: Joe, der nicht weit vom Bahnwärterhäuschen mit Leib und Seele und kubanischer Herzlichkeit einen Imbiss betreibt; und Olivia, deren Bekanntschaft er macht, als sie ihn beinahe mit ihrem Wagen überfährt. Finbar würde beiden am liebsten komplett aus dem Weg gehen, doch Zähigkeit und Zufälle bringen die Drei immer wieder auf ein Gleis…

Urteile:
Widescreen: Der Film beeindruckt nicht mit einer spannenden Handlung, sondern mit eindrucksvollen, stillen Bildern, die ohne große Worte auskommen. Wir lernen drei überzeugend gespielte Charaktere kennen und begleiten sie ein kurzes Stück. Was zurückbleibt, sind ein paar Denkanstöße und ein gutes Gefühl. Ein warmherziger Film, der davon erzählt, wie wichtig es ist, Freunde zu haben. (3/4)
cinema: Ein paar eigentümliche Käuze, Isolation und Einsamkeit - das klingt nach 88 Minuten dezent bebildertem Trübsal. Doch dem New Yorker Schauspieler Thomas McCarthy ("Meine Braut, ihr Vater und ich") gelang in seinem Regiedebüt das Kunststück, eine unaufdringliche Ode an die Freundschaft ohne sentimentalen Schnickschnack, dafür mit leisem Humor und Herzenswärme zu inszenieren - verpackt in wunderbar ruhige Bilder. Eine Geschichte, die rührt, ohne jedoch rührselig zu werden. Peter Dinklage ("Living in Oblivion") spielt den widerborstigen Finbar mit sparsamer Mimik und ebensolchem Blick: "Ich bin es gewohnt, angestarrt zu werden, und früher hat es mich unglaublich wütend gemacht", sagt der 34-Jährige. "Tom McCarthy hat dieses Gefühl, sich am liebsten vor der ganzen Welt verkriechen zu wollen, sehr treffend eingefangen." Dabei schrieb Regisseur McCarthy die Rolle des Fin ursprünglich nicht für einen Kleinwüchsigen. "Aber als ich einmal mit Peter um die Häuser zog, bemerkte ich, wie er ausgegrenzt wurde - und hatte meinen perfekten Hauptdarsteller gefunden." Der Meinung sind wir auch. (4/4)
Rolling Stone: McCarthy führt in seinem Regiedebüt dieses grundverschiedene Trio einfühlsam mit aufrichtiger Herzlichkeit, poetischen Bildern und tragikomischem Humor zusammen. Ein kleines und weises Meisterwerk über die große Kraft von Freundschaften. (7/8)
Prinz: Ein leiser, warmherziger Film. (4/5)
Hörzu: Ein trocken erzähltes Erstlingswerk über Einsamkeit und Freundschaft, das mitten ins Herz trifft. Preisgekrönt. (2/3)
TV Movie: Manchmal sind die "kleinen" Filme wahre Riesen. So wie hier. Liebevoll beobachtet der Regisseur seine Figuren, hält behutsam die Balance zwischen tieftraurigem Drama und urkomischem Witz. Heraus kommt ein herzenswarmes, zutiefst rührendes Stück Erzählkunst. (2/2)
musikexpress: Man muss hier nicht betonen, wie angenehm sich Thomas McCarthys Regiedebüt vom genormten Hollywood-Kram abhebt. Eine Entdeckung - nicht zuletzt dank Dinklage und der wieder mal wunderbaren Patricia Clarkson. (7/10)
TV Spielfilm: Das Regiedebüt des Schauspielers Tom McCarthy steckt voller Bahn-Metaphern. Die aber wirken ebenso unaufdringlich wie der Humor des Skripts, das Spiel der Akteure und die Kameraarbeit. McCarthys Film gleicht seinem Helden Fin: Er fällt auf, weil er nicht auffallen will. (2/2)
TV Today: Humorvoll, poetisch und berührend. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 82/100 (31 Bewertungen)



Voll gepunktet (The Perfect Score) (Filmplakat bestellen)
http://www.the-perfect-score.de/
(USA 2003)
Genre: Komödie / Thriller
Verleih: UIP
Produzenten: Jonathan Glickman, Roger Birnbaum, Michael Tollin
Regie: Brian Robbins
Drehbuch: Mark Schwahn, Marc Hyman, Jon Zack (Buch zum Film bestellen)
Musik: John Murphy
Darsteller: Erika Christensen, Chris Evans, Bryan Greenberg, Scarlett Johansson, Darius Miles
Laufzeit: 93 Minuten
Trailer: http://www.kino.de/kinofilm.php4?typ=clips&nr=70906

Inhalt:
Sie sind auf der Suche nach dem Schlüssel zum Erfolg: Desmond will Profi-Basketballer werden, Kyle strebt eine Karriere als Architekt an und Francesca wehrt sich aus Prinzip gegen das Establishment. Zusammen feilen sie an einem gewagten Plan:
Wie kann ich den gefürchteten Zulassungstest für die Universität in Princeton umgehen? Vielleicht ein bisschen illegal? Vielleicht durch die verbotene Hintertür? Die Hauptsache ist doch, man kennt die richtigen Tricks, um die Weichen für die Zukunft rechtzeitig zu stellen ...

Urteile:
Widescreen: Im Prinzip verbindet "Voll gepunktet" Anleihen von "The Breakfast Club" und "Ocean's Eleven", ohne allerdings eines dieser Vorbilder annähernd zu erreichen. Es mangelt an Spritzigkeit, Charme und Unterhaltungswert. (1/4)
TV Spielfilm: Spurenelemente von Kritik am amerikanischen Prüfungssystem, das mit seinen Multiple-Choice-Fragebögen mehr mit "Wer wird Millionär?" gemein hat als mit individueller Talentförderung, sind immerhin erkennbar. Das Übrige ist aber dumpfes Klischee: Da ist die Sportskanone, der Kiffer, die Streberin, der Romantiker und als punkige Tochter aus gutem Hause darf Scarlett Johansson ("Lost in Translation") beweisen, dass sie auch aus schwachen Rollen das Bestmögliche macht. Dafür gibt's immerhin ein "befriedigend". Der Rest muss aber nachsitzen. (0/2)
TV Today: Eine sympathische Pubertätsballade. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 51/100 (12 Bewertungen)