popkulturjunkie-meta-kritik - alle kino-neustarts im spiegel der deutschen filmkritik

17. Juni 2004 - 8 Neustarts

Der Ärgermacher / Wer hat Angst vor Jochen A.
http://www.deraergermacher.de/
(Deutschland 2001)
Genre: Satire
Verleih: academy films
Produzenten: Rüdiger Heinze
Regie: Steffen Jürgens, Bettina Schöller
Drehbuch: Sven Bohse, Steffen Jürgens
Musik: Thomas Mehlhorn
Darsteller: Kathrin Kühnel, Steffen Jürgens, Hans-Peter Hallwachs, Hussi Kutlucan, Adam Bousdoukos
Laufzeit: 87 Minuten

Inhalt:
Wären seine Verbrechen bekannt geworden, hätten Sie vermutlich die schwerste deutsch-tschechische Staatskrise nach dem 2. Weltkrieg ausgelöst, die es bisher gab. Kein dt. Tourist in Prag hätte je wieder das Wort "Kafka" ungestraft in den Mund nehmen können. Bei der Ausübung seiner kriminellen Tätigkeiten bezeichnete sich Jochen A. infamer Weise auch noch als Jude, er hätte somit dem Antisemitismus in Deutschland Vorschub geleistet und nicht so mancher Politiker.
Auch durch die Literaturwelt wäre ein Ruck gegangen, namhafte deutsche und ausländische Literaten wie Grass, Ecco, Rushdie und andere hätten sich für die Verhaftung Jochen A.'s eingesetzt, der zu Erpressungs-zwecken die Knochen Franz Kafkas stahl und aus profilneurotischen Gründen einen Teil davon vor einem Berliner Künstlerpärchen zu Knoch-enmehl verarbeitete und anschließend als Genussmittel inhalierte.Begonnen hatte alles damit, dass sich der eher als verfehlter Kunsthochschulstudent und egomanisch geltende Jochen A. einbildete, er wäre Schriftsteller. Doch er war keiner.
Dies sahen auch an die 1000 Verlage im In- und Ausland so, denen er seinen selbstgeschriebenen autobiografischen Roman mit der irrwitzigen Forderung "150000 Exemplare davon zu drucken" zufaxte.
Doch Jochen A. nicht. Wenn schon nicht auf dem normalen Wege zum Fischerverlag, dann mit Maschinenpistole, Ziegenbock und geklauten Knochen von Franz Kafka im Gepäck...

Urteile:
Widescreen: Um den Ärgermacher zu mögen, benötigt man schon eine große Portion seltsamen Humors. (2/4)
TV Movie: Unerträglich! (0/2)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 28/100 (3 Bewertungen)



Before Sunset
http://www.warnerbros.de/movies/beforesunset/
(USA 2003)
Genre: Drama / Komödie
Verleih: Warner
Produzent: Anne Walker-McBay
Regie: Richard Linklater
Drehbuch: Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke
Musik: Alex Wurman
Darsteller: Ethan Hawke, Julie Delpy, Vernon Dobtcheff, Louise Lemoine Torres, Rodolphe Pauly
Laufzeit: 80 Minuten
Trailer: http://www.warnerbros.de/movies/beforesunset/trailer.html?id=trailer&settings=true

Inhalt:
Als Jesse (Ethan Hawke) und Celine (Julie Delpy) sich im Zug kennen lernten, funkte es zwischen ihnen sofort und intensiv. Ihre Beziehung dauerte 14 Stunden, in denen das Paar Wien erkundete, sich spontan dem Augenblick hingab. Am Ende standen sie auf dem Bahnsteig und schworen, sich in sechs Monaten wiederzusehen.
Seitdem sind neun Jahre vergangen.
Beim letzten Termin seiner Autorenreise, am Ende der Vorlesestunde in einer Pariser Buchhandlung, entdeckt Jesse Celine, die ihn aus dem Hintergrund beobachtet. Sie lebt heute in Paris, er in New York. Noch am selben Abend muss er zurückfliegen, also nutzen sie die kurze Zeit, um da anzuschließen, wo sie damals aufgehört haben – mit der gleichen Energie, Begeisterung und Intensität wie vor neun Jahren in Wien.
Ihr Trip durch Paris stimuliert, öffnet neue Türen – er dauert so lange wie der Film. Sie befragen ihr Herz und ihren Verstand, sie besinnen sich auf jene ebenso seltene wie unwiderstehliche Liebe für das Unerwartete, das Unvorhergesehene – und für einander.

Urteile:
Widescreen: Da laufen zwei Menschen stundenlang durch das Parisr Postkartenambiente und reden ohne Ende. Klingt nicht besonders spektakulär und ist genau deshalb ein kleines Meisterwerk. Denn hier wird die Kunst der Konversation mit gutem Timing, charmanter Selbstironie und prickelnder Romantik billant minimalistisch umgesetzt. Hawke und Delpy agieren, von der Steadycam begleitet, so herrlich unprätentiös, dass man sich fast wie bei einer anspruchsvollen Version von Big Brother fühlt. Ein voyeuristisches Vergnügen, das bis zum geschickt eingefädelten Finale die Spannung aufrechterhalten kann. (3/4)
cinema: Julie Delpy und Ethan Hawke entwickelten gemeinsam mit Regisseur Richard Linklater das Skript. "Before Sunset" ist ihre persönliche Bilanz: charmant und so entwaffnend ehrlich, dass man Céline und Jesse, Julie und Ethan zu kennen glaubt. Auch wenn man "Before Sunrise" nie gesehen hat. Hoffentlich treffen wir die beiden wieder. Spätestens in neun Jahren. (3/4)
Rolling Stone: Sie gehen ins Café, durch Gassen und über Brücken, sitzen auf einer Parkbank und fahren mit einem Ausflugsdampfer am Ufer der Seine entlang. Doch die Romantik entsteht in den Worten, die ebenso banal wie bewegend sind. Weil sie in solchen Momenten genauso unsere sein könnten. Weil wir - und sei es in Bottrop - Ähnliches selbst schon erlebt haben. Und weil wir wehmütig oder auch wohlig an "Before Sunrise" und eigene Gefühle zurückdenken, wenn die beiden sich an ihre erste Begegnung erinnern. Sie reden aktuell über Politik, Sex, Buddhismus, vieles andere und darüber, wie ihr Leben aussehen könnte, hätten sie sich wie vereinbart wiedergetroffen. Zwei Menschen Mitte 30. Er hat Frau und Kind, sie einen Freund und arbeitet für eine Umweltorganisation. Und sie sind noch immer ineinander verliebt. Es endet in Celines Wohnung. Die wundersam wahrhaftige Romanze indes ließe sich zyklisch bis ans Lebensende weitererzählen. (7/8)
Prinz: So viel Wahrheit steckt in den Dialogen, dass jede Zeile das Zuschauerhirn beschäftigt, ernsten, amüsanten, traurigen Stoff zum genüsslichen Draufrumdenken liefert. Celine spricht über Sex, Jesse will welchen, und wir lachen über den zum Verzweifeln großen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Assoziationen. Die zwei sind reifer geworden, und wäre Celine zum vereinbarten Treffen gekommen - wer weiß, wie anders das Leben verlaufen wäre. Hätten sie sich verliebt? Wären sie noch zusammen? Vom sprichwörtlichen Charme Paris' lassen sie sich jedoch nicht verzaubern, die Stadt spielt als Kulisse anders als Wien im ersten Film nur eine untergeordnete Rolle. Wien bei Nacht, das war Romantik, diese Romantik haben die beiden gegen Lebenserfahrung getauscht. Oft scheinen die Dialoge improvisiert, das macht sie besonders lebhaft und authentisch und liegt wohl an der Liebe der Darsteller zu ihren Figuren. Nur drei Wochen dauerten die Dreharbeiten, und in dieser kurzen Zeit entstand ein wunderbar kluger Film, so menschlich, so charmant, so quirlig, so federleicht, so wahrhaftig. Ein Film mitten aus dem Leben, mitten ins Herz. (4/5)
Hörzu: Auch das ist Hollywood: eine Romanze ohne Schmalz, ohne Geigen. Dafür realistisch, dramatisch, berührend. (3/3)
TV Movie: "Before Sunset" knüpft an die Stärken seines Vorgängers an. Der stimmungsvolle Film fasziniert erneut mit einfachsten Mitteln, lebt von der Energie der Hauptdarsteller. Dank des eingespielten Duos Hawke/Delpy ist die Dauer-Plauderei fesselnd wie ein Krimi. Ein großes Vergnügen, ihren Gedanken über sich selbst, über ihre Gefühle und ihr Leben zu lauschen - ungeschminkt und liebenswert. (2/2)
musikexpress: Wie überhaupt der ganze Film eine Entdeckungsreise ist, an den Anfang der Nacht. Das ist auch deshalb so spannend, weil es schon für die Macher spannend war. Zu Dritt haben Linklater, Delpy und Hawke das Drehbuch verfasst, das sie in 15 Tagen fast ein wenig im Guerilla-style verfilmten. Besonders schön ist, dass man hier wirklich Menschen zusehen und -hören darf, die erkennbar und spürbar neun Jahre älter geworden sind als beim letzten Mal. Wieder ist es ein Zusammentreffen amerikanischer und französischer Sensibilitäten. Die intensiven, improvisiert wirkenden Charakterisierungen erinnern an Altman, die Unterhaltungen an Rohmers spröde Konversationsstücke. Und die Idee, ein und dieselben Figuren nach Jahren wieder zu besuchen, ist Truffaut pur. Dessen Antoine-Doinel-Filme brachten es in 20 Jahren auf fünf Teile. Das wünschte man sich auch für die hoffentlich andauernde Ballade von Jesse und Céline. (8/10)
TV Spielfilm: Alte Beziehungskisten noch mal aufzumachen, ist selten erquicklich. Diese am Ende offen gelassene Liaison hat aber mindestens eine weitere Fortsetzung verdient. (2/2)
Max: Ein Tête-à-tête, bei dem sich die Anziehung zwischen den beidne nicht mehr so jungen Helden gleichsam im Schlendern offenbart. So aufregend kann Reden sein. (4/4)
TV Today: Eine »Love-Story für Realisten« nennt Linklater seinen Film - das perfekte Gegengift gegen sinnentleerte Blockbuster. (3/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 87/100 (36 Bewertungen)



Dieses Jahr in Czernowitz
http://www.salzgeber.de/index.php?presse#czernowitz
(Deutschland 2004)
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: Salzgeber
Produzent: Barbara Frankenstein
Regie: Volker Koepp
Drehbuch: Volker Koepp
Darsteller: Ria Gold, Harvey Keitel, Tanja Kloubert, Norman Manea, Evelyne Mayer
Laufzeit: 134 Minuten

Inhalt:
Im Westen der Ukraine nahe der Grenze zu Rumänien liegt Czernivzi, eine entlegene Stadt in der Mitte Europas. Früher hieß sie Czernowitz und gehörte als Hauptstadt des Kronlandes Bukowina zur österreichisch-ungarischen Monarchie.
In Czernowitz lebten Menschen verschiedener Nationalitäten, Sprachen und Kulturen miteinander: Ukrainer, Rumänen, Deutsche, Polen, Huzulen. Beinahe die Hälfte der
einst 150.000 Einwohner von Czernowitz waren Juden. Nur wenige von ihnen überlebten die von Deutschen und Rumänen 1941 verordnete Deportation in die Lager Transnistriens.
Vor sechs Jahren drehte Volker Koepp hier den Film HERR ZWILLING UND FRAU ZUCKERMANN. Rosa Roth-Zuckermann und Mathias Zwilling gehörten zu den letzten noch im alten Czernowitz geborenen Juden, die den Krieg und die Lager überlebt hatten und in ihrer Stadt geblieben waren.
Die im vergangenen Jahrhundert aus der Bukowina geflüchteten Juden haben Exil in vielen Teilen der Welt gefunden. In ihren Familien wirken die Erinnerungen an
Menschen, Lebenswelten und Landschaften nach. Mit Emigranten und Kindern von Emigranten kehrt DIESES JAHR IN CZERNOWITZ dorthin zurück. Der Cellist Eduard
Weissmann macht sich von Berlin aus auf den Weg, aus Wien kommen die Schwestern Evelyne Mayer und Katja Rainer, aus New York der Schauspieler Harvey Keitel und der Schriftsteller Norman Manea. Die Fahrt zu den mythischen Orten ihrer Herkunft führt sie nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart, zu Menschen, die heute in Czernowitz leben, zur ukrainischen Studentin Tanja und dem beinahe 90jährigen Deutschen Johann Schlamp.

Urteile:
Widescreen: Eine unspektakuläre, aber durchaus einfühlsame Dokumentation zur Erinnerung an Terror und Vertreibung. (2/4)
cinema: Dokumentation über jüdische Emigranten auf Spurensuche. (2/4)
TV Movie: Beklemmend. (2/2)
TV Spielfilm: Die Nachfahren einst von Nazis Vertriebener kehren in ihre Heimat zurück, darunter auch Schauspieler Harvey Keitel. (2/2)
TV Today: Volker Koepp hat die Stadt nach "Herr Zwilling und Frau Zuckermann" (1999) erneut besucht, um Überlebende und Neubürger wie Studentin Tanja zu treffen. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 78/100 (6 Bewertungen)



Euro Trip (Eurotrip)
http://www.eurotrip-themovie.com/
(USA 2004)
Genre: Komödie
Verleih: UIP
Produzenten: Alec Berg, David Mandel, Daniel Goldberg, Jackie Marcus
Regie: Jeff Schaffer
Drehbuch: Alec Berg, David Mandel, Jeff Schaffer
Musik: James L. Venable
Darsteller: Scott Mechlowicz, Jacob Pitts, Michelle Trachtenberg, Fred Armisen, Travis Wester
Laufzeit: 89 Minuten
Trailer: http://www.eurotrip-themovie.com/

Inhalt:
Scotty Thomas (Scott Mechlowicz) and his Berlin-based computer pen pal Mieke (Jessica Boehrs) have been writing each other for years, sharing every detail of their lives. When Mieke makes a cyber pass at Scotty, he completely freaks out, thinking that this guy he's known for years is coming on to him…in German no less. Too bad the the one detail Scotty doesn't seem to know is that, in Germany, Mieke is a girl's name.
By the time Scotty figures out that Mieke is a girl, and a hot one at that, Mieke has cut off her email account and all contact with him. Thinking that this might be his one chance at true love, Scotty and his best friends, Cooper (Jacob Pitts) and the twins Jenny (Michelle Trachtenberg) and Jamie (Travis Wester), embark on a raucous trip across Europe headed for Berlin. Their trek takes them from London to Paris to Amsterdam and Eastern Europe, exposing them - literally - to every lascivious, larcenous and lecherous indulgence Europe has to offer.

Urteile:
Widescreen: "Roadtrip" lässt grüßen, wenn die beiden Amis auf ihrer Odyssee von Amerika nach Deutschland von einem Fettnäppchen ins nächste stolpern. Die rotzfreche Teeniekomödie mit witzigen Cameo-Auftritten mischt sogar den Vatikan auf. (2/4)
cinema: Auf einer Rundreise durchs "alte Europa" erleben US-Twens Klischees aus der untersten Schublade. (0/4)
musikexpress: Spätestens wenn das einstige Fußball-Rauhbein Vinnie Jones als ManU-Hooligan zwei Bierflaschen gleichzeitig mit seinen Augenlidern öffnet, weiß man: Hier darf man sich Zuhause fühlen. Natürlich ist diese Quasi-Fortsetzung von "Road Trip" ernsthaft bestenfalls ein zotiges Potpourri aus vorsintflutlichen Klischees und abgelegten Geschmacklosigkeiten. Aber Regisseur Jeff Schaffer geht in seinem Update von "Hilfe, die Amis kommen" derart offensiv mit der Ignoranz amerikanischer Touristen-Teenies um, dass dem Film das Kunststück gelingt, trotz allem Balla-Balla charmant und entwaffnend komisch zu sein. Ob es an den Ufern der Seine zum Tanzduell zwischen einem US-Teenie und einem französischen Roboter-Pantomimen kommt, deutsche Kinder in ihrer Freizeit im Stechschritt marschieren oder Tschechien aussieht wie dritte Welt: Diese Bildungsreise in Sachen Liebe ist ein Trip. (5/10)
TV Spielfilm: Um sein deutsches Internet-Date zu treffen, macht sich US-Boy Scott mit Kumpel auf einen Trip nach Europa - wo natürlich alles schief geht und sie kein Klischee auslassen. Das wäre nicht so schlimm, wär's auch nur annähernd witzig... (0/2)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 26/100 (6 Bewertungen)



Das Leben des C. Brunner
http://www.academy-films.de/deutsch/neuefilme/20040218190428.html
(Deutschland/Österreich 2002)
Genre: Drama
Verleih: academy films
Regie: Christoph Brunner
Drehbuch: Christoph Brunner, Stefan Lampadius, Steffen Jürgens
Darsteller: Stefan Lampadius, Steffen Jürgens
Laufzeit: 6 Minuten (Kurzfilm im Vorprogramm von "Der Ärgermacher / Wer hat Angst vor Jochen A.")

Inhalt:
Eine Sternstunde auf der Toilette der Filmakademie:
Das Bewerbungsgespräch des C. Brunner.

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: xx/100 (keine Bewertungen)



Liebe auf Umwegen (Raising Helen)
http://www1.movie.de/movie_start.php?id=401
(USA 2004)
Genre: Komödie / Drama
Verleih: Buena Vista
Produzenten: David Hoberman, Ashok Amritraj
Regie: Garry Marshall
Drehbuch: Jack Amiel, Michael Begler
Musik: John Debney
Darsteller: Kate Hudson, John Corbett, Joan Cusack, Hayden Panetierre, Spencer Breslin
Laufzeit: 119 Minuten
Trailer: http://www1.movie.de/common/templates/template_3/tbl_trailer.php?movie=fa84cb6c24107ed29d563b30f9ea93ac

Inhalt:
Helen, die junge und ambitionierte Assistentin einer Model-Agentur, genießt ihr Single-Party-Leben gerade in vollen Zügen, als sie plötzlich vor eine völlig unerwartete Aufgabe gestellt wird: nach dem Unfalltod ihrer Schwester und ihres Schwagers bekommt Helen das Sorgerecht für deren drei Kinder übertragen. Und ihr Leben ändert sich schlagartig. Helen muss in ein weniger schickes Stadtviertel von New York umziehen und kann sich nicht mehr mit voller Power um ihre Karriere kümmern. Zum Glück freundet sie sich mit einem Pastor an, der sie unterstützt ... und sich in Helen verliebt.

Urteile:
Widescreen: Garry Marshall, Regisseur von "Pretty Woman", beweist einmal mehr sein Talent für zauberhafte romantische Komödien. Die geschichte ist zwar simpel gestrickt und ziemlich vorhersehbar, doch Kate Hudsons sympathische Ausstrahlung überträgt sich auf den ganzen Film. (2/4)
cinema: "Liebe auf Umwegen" ist ein biederes Komödchen geworden, gegen das sogar der Familien-Herzschmerz aus dem TV-Vorabendprogramm verwegen wirkt. Ein banales Zuckerwerk, über das zu ärgern sich nicht lohnen würde, wenn nicht Garry Marshall Regie geführt hätte. Von diesem Großmeister der Kino-Romantik darf das Publikum mehr erwarten. Noch schlimmer, dass der Film seine Karrieregirlies-werden-zu-Muttertieren-Klischees nicht ironisch bricht, sondern sie geradezu zelebriert. (1/4)
Rolling Stone: Der vor Moral triefenden, bräsigen Romantik-Komödie fehlt es etwas an Tempo und Witz. Doch Marshall beweist zumindest wieder sein Gespür für elegante, überraschende Kameraführung. Und Kate Hudson erweist sich wieder als unschlagbar hinreißender Sonnenschein. (3/8)
Prinz: So weit, so vorhersehbar. Ärgerlich wird's, wenn Marshall auf überstarpazierten Tränendrüsen herumdrückt und totgelachte Kalauer reanimiert. (1/5)
Hörzu: Kate Hudson, Tochter von Goldie Hawn und selbst Mutter, schlägt sich wacker als charmante, überforderte Erzieherin. Eine harmlose Liebeskomödie von Romantik-Spezialist Garry Marshall ("Pretty Woman") - für Familientiere und solche, die es werden wollen. (2/3)
TV Movie: Garry Marshall geht auf Nummer Sicher, präsentiert eine gefällige Story ohne Überraschungen. Dafür läuft Kate Hudson zu Hochform auf, sprüht nur so vor lauter Charme und Witz, aber meistert auch die traurigen Momente. Zum Schmunzeln: Hector Elizondo, der schon "Pretty Woman" Julia Roberts Manieren beibrachte. Er mimt hier einen Autohändler. (1/2)
musikexpress: Eine Fantasie, in der sich die Traumfabrik jetzt mal ganz originell ausgedacht hat, wie das wohl wäre, wenn man einer Karrierefrau einfach mal so drei unerträgliche, aber letztlich doch total süße Bälger aufs Auge drückt. Heissa, was ein Spaß! Was ein schmalziger Horror. (2/10)
TV Spielfilm: In einer Geschichte ohne Dynamik und emotionale Höhepunkte schwankt eine unterforderte Kate Hudson ("Almost Famous") zwischen einem Leben als Karriere-Single und Pastoren-Frau. (1/2)
TV Today: Eine unausgegorene Mischung aus modernem Märchen und pseudo-hippem Großstadtdrama. (1/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 53/100 (29 Bewertungen)



Mädchen Mädchen 2 - Loft oder Liebe
http://www.film.de/moviespecials.php/id/989/
(Deutschland 2004)
Genre: Komödie
Verleih: Constantin
Produzenten: Molly von Fürstenberg, Viola Jäger, Harald Kügler
Regie: Peter Gersina
Drehbuch: Maggie Peren
Musik: Christoph M. Kaiser, Julian Maas
Darsteller: Diana Amft, Karoline Herfurth, Jasmin Gerat, Sebastian Ströbel, Max Riemelt
Laufzeit: 88 Minuten
Trailer: http://mm2-special.film.de/showroom/index.html

Inhalt:
Inken (DIANA AMFT) und Lucy (JASMIN GERAT) stehen harte Zeiten ins Haus, als das Hotel Mama für sie die Pforten schließt und auch der elterliche Geldhahn radikal zugedreht wird. Zusammen mit Lena (KAROLINE HERFURTH), die von ihrem Freund die Nase voll hat, suchen sie verzweifelt nach Geld, Wohnung und Liebe.
Weil aber schon jeder einzelne Punkt für sich schwierig zu realisieren ist, beschließen die Mädels am besten gleich alle drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Lösung: Reiche, nette Jungs mit adäquatem Wohnraum müssen her – und zwar sofort! Bis es aber soweit ist, stellen horrende Mieten, falsche Identitäten und schmierige Nachbarn ihre Freundschaft auf eine verdammt harte Probe...

Urteile:
Widescreen: Für Lacher sorgen die gute Situationskomik und besonders das komödiantische Talent von Fräulein Amft als Inken. Klar, der teils klamaukige Humor zielt auf das junge Publikum. Heimlich wird sich hier aber auch manch älteres Semester köstlich amüsieren. (2/4)
cinema: Eigentlich genug Stoff für eine heiter-ironische Sommerkomödie. Doch Autorin Maggie Peren und Regisseur Peter Gersina setzen das Original wie gehabt fort: mit öden Verwicklungen, Slapstick ohne Timing und platten Sexwitzchen. Etwa wenn Senta-Berger-Sohn Simon Verhoeven gefesselt auf einem Bett liegt und sich der schwule Nachbar, igitt, an ihn ranmacht. Junge, Junge! (1/4)
Hörzu: Drei Jahre nach "Mädchen, Mädchen" zeigt die unterhaltsame Fortsetzung der Teenagerkomödie ein etwas gereiftes, aber nicht weniger liebestolles Mädchentrio. Für Felicitas Woll ("Berlin, Berlin") kam Jasmin Gerat neu ins Team - ebenso vorlaut und verführerisch. (2/3)
TV Movie: Die Zielgruppe lachte vor drei Jahren verständnisvoll über die sexuellen Amokläufe der drei jungfräulichen Heldinnnen. "MM2" mangelts nicht an schlüpfrigen Scherzen, wohl aber am naiven Charme des Vorgängers. Die aufgesetzte Komik und klischeehafte Figurenzeichnung ist deshalb diesmal noch schwerer zu ertragen. (1/2)
musikexpress: Weil sich aus unerfindlichen Gründen 1,8 Mio. Leute in Teil eins verirrten, hier der unvermeidliche zweite Teil, in dem sich Diana Amft und Karoline Herfurth, jetzt unterstützt vom ex-Bravo-TV-Girl Jasmin Gerat, nicht mehr mit Orgasmus-, dafür Wohnungsproblemen rumschlagen. Von der Realität werden wir alle früher oder später eingeholt. (2/10)
TV Spielfilm: Das ist alles witzig, nett und mit viel Charme und Mädchenpower von den drei Hauptdarstellerinnen gespielt. Doch leider lässt die vorhersehbare Geschichte kaum ein Klischee aus (Nutella als Seelentröster, Fetischsex, Robbie-Williams-Song), um sich frech als "Sex and the City"-Ersatz anzubieten. Erfreulich ist, dass diesmal die Jungs die austauschbaren Schönlinge geben müssen. Zur Fernseh-Erstausstrahlung bei ProSieben dürfte der Quotenerfolg sicher sein. (1/2)
TV Today: Besser, weil weniger albern als Teil 1. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 63/100 (20 Bewertungen)



Ruby & Quentin - Der Killer und die Klette (Tais-toi!)
http://www.derkillerunddieklette.de/
(Frankreich/Italien 2003)
Genre: Komödie
Verleih: Splendid
Produzent: Saïd Ben Saïd
Regie: Francis Veber
Drehbuch: Francis Veber
Musik: Marco Prince
Darsteller: Jean Reno, Gérard Depardieu, André Dussollier, Richard Berry, Leonor Varela
Laufzeit: 87 Minuten
Trailer: http://www.derkillerunddieklette.de/trailer.php

Inhalt:
Es ist kein Zufall, dass der eiskalte Profigangster Ruby (Jean Reno) ausgerechnet die naive Plaudertasche Quentin (Gérard Depardieu) als Mitbewohner in seine Gefängniszelle bekommt. Gemeinsam mit dem Gefängnispsychologen (André Dussollier) hofft Kommissar Vernet (Richard Berry), dass Blödmann Quentin den Eisblock, der nur den Wunsch hat, den Mord an seiner Geliebten zu rächen, zum Ausflippen und damit zum Reden bringt. Denn Ruby hat noch ein dickes Ding gedreht und die Beute versteckt, bevor er geschnappt wurde. Vernet hofft, dass Ruby ihn auf die Spur des Paten Vogel (Jean-Pierre Malo) führt, der den Tod von Rubys Liebster (Leonor Varela) auf dem Gewissen hat und ebenfalls hinter Rubys Beute her ist. Doch dann brechen Ruby und Quentin aus – gemeinsam. Während Ruby den Mord an seiner Liebsten rächen will, träumt Quentin davon, mit Ruby ein Bistro zu eröffnen. Der Killer wird die Klette nicht mehr los: Bonjour, le désastre!

Urteile:
Widescreen: Gérard Depardieu, der permanent mit treudoofem Hundeblick aus der Wäsche schaut, ist hinreißend in der Rolle des liebenswürdigen Idioten. Jean Reno parodiert derweil augenzwinkernd seine Paraderolle in "Leon - Der Profi". Die fröhliche Albernheit dieser turbulenten Komödie ist ansteckend - Widerstand zwecklos. (3/4)
cinema: Wer im Kino weder geschockt noch überrascht oder bewegt werden will, ist bei Regisseur Francis Veber gut aufgehoben. Gegensätzliche Helden, ein paar Lacher, Happy-End, das war's. Wie in "Ruby & Quentin", in dem ein Killer (Jean Reno) und ein Kleinganove (Gérard Depardieu) gemeinsam aus dem Knast türmen. Verfolgt von Polizei und Gangstern, jagen sie die Mörder von Rubys Freundin. Alles nicht der Rede wert - bis auf Depardieu, der einen erschreckend treudoofen Zeitgenossen spielt, und zwar so charmant, dass man ihn einfach lieben muss. Deshalb: Schwamm drüber, dass der Film im letzten Drittel extrem schwächelt und überhaupt so aussieht, als wäre er 1981 gedreht worden. Dem Jahr, in dem Veber mit "Ein Tolpatsch kommt selten allein" die Formel für all seine künftigen Buddy-Filme kreierte. (2/4)
Rolling Stone: Plut und Klamauk sind sehr "Die Filzlaus" mit Lino Ventura entlehnt. Bis zur Hälfte blödelt vor allem Depardieu aber mit herrlicher Debilität. (3/8)
Prinz: Bei solchen Comedy-Schwergewichten zünden selbst die etwas dünneren Gags. (4/5)
Hörzu: Regisseur und Autor Francis Veber ("Der große Blonde...", "Ein Käfig voller Naren") macht seit Jahrzehnten vor, dass Frankreichs Kino suakomisch sein kann. Diesmal fiel die Story dünn aus, dafür bringt der gut aufgelegte Gérard Depardieu als Volltrottel gehörig Schwung in die Lachmuskeln. (2/3)
TV Movie: Zwei Top-Darsteller, ein erfahrener Komödien-Regisseur - da sollte eigentlich nichts schief gehen. In der ersten Hälfte amüsiert Francis Vebers Gauner-Burleske durch pointierten Wortwitz und groteske Situationskomik. Dann aber scheint allen Beteiligten die Luft auszugehen. Dass der Film trotzdem noch mit Ach und Krach die Kurve kriegt, hat er seiner erfreulich kurzen Lauflänge zu verdanken. (1/2)
TV Spielfilm: Oft treibt die Komödie den Witz bis an die Schmerzgrenze. Aber bevor es wehtut, massiert schon der nächste Gag die Lachmuskeln. (2/2)
Max: Dem Klamauk von Francis Veber ("Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh") geht auf halber Strecke zwar die Puste aus, doch bis dahin begeistert ein alberner Depardieu. (2/4)
TV Today: Depardieu und Reno - dieses Gaunerpaar macht Spaß. (2/3)

popkulturjunkie-meta-kritik-rating: 70/100 (27 Bewertungen)