Samstag, Februar 14, 2004
 
Die nächsten 3 TV-Neustart-Kritiken:

"delta" / 3sat / donnerstags, 21 Uhr - Start: 12. Februar
Ein neues Intellektuellen-Magazin. Moderiert von dem von mir sehr geschätzten Gert Scobel. Ein Mix aus Filmbeiträgen und interdisziplinären Talk-Elementen mit Philsophen, Psychologen und anderen Wissenschaftlern. In der ersten Sendung ging es um "Kant - Die Geburt der Philosophie der Moderne". Insgesamt eine sehr interessante Sendung, wohl eine der anspruchsvollsten im deutschen Fernsehen. Sehr interessante Denkanstöße zum Thema Kant in der heutigen Welt. 7 von 10 Punkten.

"Hilfe! Schwiegermutter kommt" / RTL II / Constantin Entertainment / donnerstags, 20.15 Uhr - Start: 12. Februar
Noch ein "Frauentausch"-Abelger. Diesmal tauschen keine Frauen die Familien, sondern eine Mutter mit der Schwiegermutter. In der ersten Sendung war die Schwiegermutter eine so penetrant nervende Frau, dass der Zuschauer kopfschüttelnd vor dem Fernseher saß. Auch ohne diese unglaubliche Frau wäre das Konzept allerdings nicht mehr so spannend - zu austauschbar, zu routiniert. Eindeutig ein "Frauentausch"-Spin-Off zu viel. 4 von 10 Punkten.

"Film Festival Berlin" / arte / maz&movie / täglich, 20.15 Uhr - Start: 7. Februar
arte begleitet die Berlinale mit einem täglichen Magazin. Es gibt Filmausschnitte, Interviews mit Regisseuren und Darstellern, Bilder vom Festival. Das Ganze aus einer sehr angenehmen arte-Perspektive. Für Filmfreunde, nicht für Flamour-Fans. Zwar gibt es auch Partys, Promis, Stars und Sternchen, aber eben nicht nur - wie in den Mainstream-Medien. Insgesamt eine sehr interessante, lohnenswerte Sendung, die wohl noch ein bisschen besser gewesen wäre, wenn die nicht so ganz passende Moderatorin Loretta Stern nicht dabei wäre. 7 von 10 Punkten.

 
Hier sind die nächsten 3 TV-Neustart-Kritiken:

"J-Game" / Kabel 1 / Endemol Deutschland / donnerstags, 20.15 Uhr - Start: 5. Februar
Ursprünglich hieß das "J-Game" "Judas Game", wurde dann aber aus ethisch-moralischen Gründen kurzfristig noch umbenannt. Konzept: 6 Kandidaten erzählen Geschichten, warum sie den Gewinn von 40.000 Euro gut gebrauchen können. Mindestens einer der Kandidaten lügt. In verschiedenen Runden wählen die Kandidaten sich nach und nach raus. In Zweier- und Dreier-Runden können sie Verschwörungen gegen andere Kandidaten verabreden und Strategien austüfteln. Die beiden letzten Kandidaten müssen sich dann geheim entscheiden, ob sie das Geld mit dem anderen teilen wollen oder nicht. Wollen beide teilen, kriegen beide 20.000, will einer nicht teilen, bekommt er das Geld, wollen beide nicht teilen, bekommt niemand auch nur einen Cent. "J-Game" ist eine sehr erfrischende, intelligente Spielshow, bei der es um Menschenkenntnis geht. Da der Zuschauer erst erfährt, ob die Geschichten gelogen waren, nachdem der jeweilige Kandidat das Spiel verlassen hat, kann er am Fernseher seine Menschenkenntnis ebenfalls prüfen und mitraten, welcher der Kandidaten der Judas ist. Weitere Besonderheit: Es gibt keinen Moderator, kein Publikum. Die 6 Kandidaten bekommen von einer Stimme aus dem Off gesagt, was sie tun sollen, sind ansonsten unter sich. Ich werde mir definitiv noch das ein oder andere "J-Game" ansehen. 7 von 10 Punkten.

"WildBoyz" / MTV / dickhouse / mittwochs, 21.30 Uhr - Start: 4. Februar
Noch ein "Jackass"-Nachfolger. Dabei: Steve-O (der ekligste von allen Jackasses) und Chris Pontius. Sie fahren in irgendwelche fernen Länder und machen dort "Jackass-mäßige Stunts mit wilden Tieren. Ärgern Krokodile, lassen Steve-O-Gummipuppen von Haien anfallen, geben Giraffen Zungenküsse, lassen sich von Skorpionen in den Arsch kneifen. Extrem pubertäres Zeug. Herr O, Herr Pontius, "Jackass" ist durch. Habt ihr das noch nicht begriffen? Und mit so einer Show wird der Hype sicher nicht mehr verlängert. 2 von 10 Punkten.

"Viva La Bam" / MTV / Bam Margera Productions / mittwochs, 21 Uhr - Start: 4. Februar
Die neue Sendung von "Jackass" Bam Margera. Die Show ist eine Mischung aus "Jackass" und den "Osbournes". Hauptrolle: Bam Margera und seine etwas seltsame Familie. In der Folge, die ich gesehen habe, durfte der fette Vater Phil 24 Stunden nichts essen. Kein Restuarant in der Stadt hat im etwas verkauft, Freunde von Bam haben aufgepasst, dass die 24 Stunden eingehalten werden. Lustigerweise war auch die Band Turbonegro dabei, die an dem Tag zufälligerweise in der Stadt gespielt hat und irgendwie mit Bam Margera befreundet ist. Zum Schluss musste Phil dann "Jackass"-mäßig eklige Dinge essen. Insgesamt ist "Viva La Bam" halbwegs amüsant, aber nichts, was man wieder einschalten müsste. 4 von 10 Punkten.

Freitag, Februar 13, 2004
 
Und noch mehr Southside/Hurricane-Bestätigungen:
Mit dabei sind nun auch die großartige Band Tomte, Die Fantastischen Vier, The Mars Volta, Monster Magnet, Gentleman & The Far East Band und Dropkick Murphys Anti-Flag.

Zur Erinnerung - Vor 14 Tagen wurden bereits folgende Acts bestätigt:
David Bowie, Placebo, Pixies, The Hives, Life of Agony, Beginner, Sportfreunde Stiller, The (international) Noise Conspiracy, Die Happy, Beatsteaks, Fünf Sterne Deluxe und Danko Jones.

Southside und Hurricane finden 2004 von Freitag, dem 25. Juni bis Sonntag, dem 27. Juni 2004 statt. Tickets kosten wie im Vorjahr 79 Euro inkl. aller Gebühren. Der Vorverkauf startet in Kürze!

 
Spannend: Bela B. (Ärzte) und Thomas D. (Fanta 4) haben die Faust-1-Dialoge als Hörbuch aufgenommen. Titel: "Faust vs. Mephisto". Soll im Sommer erscheinen.

Donnerstag, Februar 12, 2004
 
Jetzt offiziell: Josh Homme hat seinen Bassisten Nick Oliveri aus den Queens of the Stone Age geschmissen. "A number of incidents occurring over the last 18 months have led to the decision that the two can no longer maintain a working partnership in the band." heißt es in einer Pressemitteilung. Schade. Aber sehen wir's positiv: Jetzt müssen wir bei QOTSA-Konzerten wenigstens keinen komplett nackten, hässlichen Mann mehr auf der Bühne sehen ;-)


 
Endlich wieder ein Konzert. Nach fast 3 Monaten. Und es war nur der Auftakt von so vielen brillanten Konzerten, die ich in den nächsten Wochen erleben werde. Blumfeld in Mannheim. Die Band gibt es schon seit weit über 10 Jahren und ich hab sie erst jetzt zum ersten Mal gesehen. Spät. Aber nicht zu spät. Denn ich gehöre nicht zu den Leuten, die Blumfeld hassen, seit sie schönere, schlagerigere Musik machen. Der Abend begann aber mit einem Schock. Dem Vorprogramm. Das bestritt keine unbekannte Nachwuchs-Band, sondern Heinz Strunk. Ich hab jetzt keine Lust aufzuschreiben, wer das ist. Es reicht, zu schreiben, dass er ein seltsam bizarrer Typ ist, der Musik macht (würde er zumindest behaupten), Gedichte vorträgt und lustig gemeinte Sachen erzählt. Ging aber gar nicht. Und ich war verdammt froh, dass er nur eine Viertelstunde auf der Bühne stand.
Dann kamen Blumfeld, haben natürlich hauptsächlich neuere Sachen gespielt - also Songs der letzten 2-3 Alben. Jochen Distelmeyer hatte sichtlich Spaß (trotz einer eher überschaubaren Menschenmasse in der alten Feuerwache - 200-300 Leute vielleicht), hat sich nach jedem Song artig bedankt und hat vor fast jedem Lied seine Gitarre gewechselt. Richtig richtig gut wurde es spätestens ab der ersten Zugabe. Zunächst kam Distelmeyer allein auf die Bühne, hat "tausend tränen tief" gesungen, danach folgte noch mein absoluter Blumfeld-lieblingssong "graue wolken", der mich durch so manche Depri-Phase begleitet hat und der Klassiker "verstärker", damit sich auch die alten Blumfeld-Fans nicht beschweren müssen. "verstärker" ging sehr geschickt und fließend in einen anderen Klassiker über: "electric guitar" von den Talking Heads.
Der vorletzte Song des Konzerts war dann eine weitere Coverversion, eine super-schöne Version von Al Greens "i'm so in love with you". Nach Hause wurde das Publikum dann mit "die welt ist schön" geschickt - es gibt wohl keinen passenderen letzten Song. Insgesamt standen Blumfeld fast 2 Stunden auf der Bühne, die Band hatte Spaß, das Publikum hatte Spaß - ein absolut lohnender Abend. Und selbst Heinz Strunk hatte noch seine zwei Momente: in "wir sind frei" hat er den Bläser-Part aus dem Original in einer Querflötenversion gespielt und in "graue wolken" hat er bewiesen, dass er verdammt gut Saxophon spielen kann. Und so hat man sogar noch Herrn Strunk seine Viertelstunde vor dem Konzert verziehen.

Dienstag, Februar 10, 2004
 
Und noch so ein wahnsinnig schöner Song. Keane, eine englische Band. Drei Typen, Mitte 20. Gerade von Universal für eine Menge Geld verpflichtet. Und schon mit einer Single da, die besser kaum sein könnte. "somewhere only we know" heißt sie. Das Besondere an Keane: Es gibt keinen Gitarristen, nur einen Sänger, einen Drummer und einen Keyboarder. Piano-Pop könnte man das wohl nennen, aber vielleicht ist das zu negativ besetzt. Zumindest ist die Musik von Keane wunderschön. Aber das schrieb ich bereits.
"somewhere only we know" kann man hier hören. Die fast genauso tolle B-Seite "under the walnut tree" hier. Und den Clip zu "somewhere only we know" gibt's hier. Hoffentlich kommt bald das Album!

 
Und hier zu später Stunde noch die drei neuesten TV-Neustart-Kritiken. Ich hatte zweimal Spaß. Das ist doch mal was...

"18 - Allein unter Mädchen" / ProSieben / Filmproduktion Janus / montags, 22.15 Uhr - Start: 9. Februar
"Schulmädchen" geht auch anders. Wenn eine Serie mit Dashboard Confessional und den White Stripes anfängt und mit änhlich guter Musik weitergeht, hat sie eigentlich schon gewonnen. In "18 - Allein unter Mädchen" werden vier Jungs versuchsweise auf ein Mädchen-Internat gesteckt. Anders als bei den RTL-"Schulmädchen" gibt es aber keine peinlichen Dialoge, desaströse Pseudo-Gags und eine unterirdische Handlung. "18" ist anders. Eigentlich gar keine Comedy-Serie, allerhöchstens ein Comedy-Drama-Mix. Amüsant, zum Teil charmant, wesentlich lebensechter, mit guten, jungen Darstellern besetzt und gut produziert. Nichts weltbewegendes, aber gutes Fernsehen. Ich werd das öfter kucken. Schon allein wegen dem grandiosen Soundtrack. 7 von 10 Punkten.

"Comeback - Die große Chance" / ProSieben / Constantin Entertainment / montags, 20.15 Uhr - Start: 9. Februar
Fing schonmal schlecht an. Mit einer Tonpanne. Ging dann mit diversen Verhasplern von Frau Kiesbauer weiter. Und dann kamen sie: zehn ehemalige Sternchen, Stars und Superstars. Und sangen live ihre großen Hits. Und Erinnerungen kamen hoch, miese aber auch ein paar großartige Erinnerungen.
- Chris Norman, der Kandidat für die über 50-Jährigen
- C.C.Catch, das strohdumme Bohlen-Luder, das wahrscheinlich sogar bei den RTL-"Superstars" keine Chance hätte
- Haddaway, eine dieser Kirmes-Techno-Fratzen von damals
- Benjamin Boyce, der wohl nie wieder so berühmt wird wie damals in Caught in the Act
- Markus, der Neue-Deutsche-Welle-Held, der etwas in die Jahre gekommen ist
- Emilia, die wunderschöne kleine Frau aus Schweden - aber was waren das für Klamotten? Das ging ja gar nicht
- Limahl, ein Idol meiner frühen Jugend - sah allerdings irgendwie etwas angedrogt aus heute
- Jessy, die nervige Tic-Tac-Toe-Frau, die auch 2004 noch nervt
- Coolio, der einzige Weltstars unter den Kandidaten - und der Einzige, bei dem ich mich frage, warum er sich im fernen Deutschland sowas antut
Und für Den Trash-Faktor gab es noch Gunter Gabriel, Jürgen Drews und die Weather Girls - schlimm eigentlich, dass einer dieser drei grauenhaften Acts auch noch dabei ist. Bevor ich jetzt aber abdrifte, noch ein paar Worte zu "Comeback". Diese Show hat Riesen-Potenzial zum Mega-Hit. Eine perfekte Symbiose aus Retro- und Casting-Show. Und wenn erstmal die Motto-Shows starten und das Publikum die Kandidaten rauswählt, wird es wahrscheinlich extrem unterhaltsam. 8 von 10 Punkten mit eventueller Tendenz nach oben. Und: Nein! Ich schäme mich nicht, schon wieder flaches Unterhaltungsfernsehen gut zu finden.

"Frauentausch - Das Promi-Special" / RTL II / Constantin Entertainment / sonntags, 20.15 Uhr - Start: 8. Februar
Der "Frauentausch" ist extrem erfolgreich. Die erfolgreichste RTL-II-Sendung überhaupt. Daher jetzt die Promi-Specials, in denen Promis bei normalen Familien einziehen. In der ersten Sendung war es Ralph Richter. Eigentlich ein Garant für gute Unterhaltung. Nicht so in diesem Fall. Die Sendung plätscherte langweilig vor sich hin, Richter hat sich bemüht, nichts falsch zu machen. Doll war das nicht. Vielleicht wird's in der nächsten Ausgabe mit Martin Semmelrogge unterhaltsamer. Bis dahin 4 von 10 Punkten.

 
Hätten Die Toten Hosen bloß immer solche Musik gemacht, wie auf der neuen Single "friss oder stirb". Dann hätte ich wahrscheinlich vor vielen Jahren nicht angefangen, sie nicht mehr zu mögen. Was nicht heißen soll, dass "friss oder stirb" die Offenbarung wäre. Aber ein Schritt zurück in die richtige Richtung auf jeden Fall.

 
Happy birthday to me, happy birthday to me, happy birthday dear popkulturjunkie.de, happy birthday to me. Heute hat ein mittlerweile recht wichtiger Teil von mir Geburtstag: Diese kleine Website. Vor genau einem Jahr, kurz nachdem ich beschlossen hatte, mich an den weblog-Hype dranzuhängen, gab es an dieser Stelle meinen ersten Eintrag. Ihr braucht jetzt nicht im Archiv nachzuschauen, worum es damals ging - war alles noch etwas konfus und seltsam geschrieben. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Es macht mich stolz, das alles hier ein Jahr durchgehalten zu haben. Und ich hoffe, dass ich noch viele weitere Jahre durchhalten werde. Und es freut mich wirklich extremst, dass es auch Leute interessiert, was ich hier schreibe.

Montag, Februar 09, 2004
 
Tataaa - die nächsten 3 popkulturjunkie-tv-neustart-kritiken. Wieder nix Lohnenswertes dabei:

"Scare Tactics" / MTV / Hallock Healey Entertainment / dienstags, 21 Uhr - Start: 3. Februar
Versteckte Kamera in der Hardcore-Variante. Niemand wird putzig hereingelgt, alle werden direkt in Alpträume gebeamt. Außerdirdische, die angreifen, üble Verbrechen, in die man hereingezogen wird, um anschließend von Special-Agents verhaftet zu werden. Friseure, die einen Herzinfarkt bekommen, während sie die Haare des Kandidaten schneiden. Zum Teil perfekt gedreht, zum Teil etwas übertrieben unglaubwürdig. Aber in allen Fällen ziemlich heftig. Und präsentiert von Shannen Doherty, die unter Beweis stellt, dass sie auch als Moderatorin ziemlich untalentiert ist. Wäre "Scare Tactics" eine deutsche Produktion, wären die Aufschreie jetzt groß. Landesmedienanstalten würden prüfen, "Bild" würde aufschreien, die Feuilletons würden sich empören. Aber es ist ja eine US-Produktion, also ist alles nicht so schlimm. Wer's mag. 5 von 10 Punkten.

"Parasiten - Die Killer in uns" / Vox / BBC Worldwide / montags, 22.05 Uhr - Start: 2. Februar
Eine dieser BBC-Doku-Reihen. Eigentlich kann es niemand so gut, wie die BBC. Wie der Name schon sagt, geht es um Parasiten. Zecken, Flöhe, Würmer, Maden. All dieses eklige Zeug, das zum Teil neulich deutsche C-Promis in irgendsoeinem Dschungel belästigt hat. Diese Reihe ist aber leider kein ganz so tolles Beispiel für die BBC-Qualität. Alles etwas sehr populär gedreht und erzählt. Der Ekel-Faktor spielt eine Rolle, das Mitleid mit den Patienten. Mittelmaß. Muss man nicht sehen. 5 von 10 Punkten.

"Cops im Einsatz" / RTL II / blue eyes / montags, 22.15 Uhr - Start: 2. Februar
Wieder mal eine Reality-TV-Sendung, die amerikanische Polizisten bei der Arbeit zeigt. Wieder mal erzählt von der deutschen "Agent Scully"-Synchronstimme. Wieder mal pseudo-spannend produziert. Wieder mal total uninteressant. 2 von 10 Punkten

Und jetzt muss ich mir unbedingt "Comeback - Die große Chance" anschauen, das mein Videorecorder mir dankenswerterweise aufgenomen hat, während ich den grandiosen ZDF-Film sehen musste.

 
Die Spaßvögel vom immergut-Festival haben auf ihren Seiten mit der Erklärung des Anfahrtsweges auch ein paar spezielle Anfahrtswege aufgeführt:

Mit einem Taxi ab Paris:
Auch für Monolinguisten möglich: Einfach am Gare du Nord einsteigen und sagen: Monsieur, Neustrelitz en Allemange, s’il vous plait. Aber Achtung: Genug Geld und Musik solltet ihr dabei haben (und vielleicht einen deutschen Straßenatlas für den Taxifahrer). Und wer nicht weiß, was „können wir mal kurz halten, ich müsste dringend auf die Toilette“ auf französisch heißt, sollte vorher noch mal gehen. Dauer: ca. 10 Stunden. Kostenpunkt: ca. 1.100 Euro.

Mit einem Kajak ab New York City:
Für Schnäppchenjäger: man spart nicht nur das Taxi, sondern auch noch das Fitnessstudio für die nächsten 20 Jahre. Wer sich hierzu entschließt, lässt sein mit Proviant für ca. 2 Monate bestücktes Gefährt im Hudson oder East River zu Wasser und paddelt immer Richtung Osten (dort wo die Sonne aufgeht). Ab Europa könnte man sich dann durchfragen. Wichtig: Dieses Unterfangen vorher unbedingt mit der amerikanischen Einwanderungsbehörde und der Küstenwache absprechen. Dauer: je nach Trainingszustand zw. 3 Monaten und einem Jahr. Kostenpunkt: ca. 400 Euro fürs Kajak plus 400 Euro für Proviant abzüglich der gesparten Kosten fürs Fitnessstudio von ca. 9.600 Euro – also rund 8.800 Euro gespart.

Mit einem Esel ab Riad:
Bei dieser Variante raten wir davon ab, sich für den Weg über Nordafrika zu entscheiden – die billigen Fähren nach Italien sind meistens gnadenlos überladen, es gibt keine Verpflegung für Zwischendurch und der Esel darf auch nicht mit. Deshalb mit dem treuen Freund lieber die arabische Halbinsel durchstreifen und über den Bosporus sowie Osteuropa reiten. Für Tierliebhaber gilt der alte Radfahrer-Kalauer: Wer seinen Esel liebt, der schiebt! Vorteil dieser Art des Reisens: Der Proviant muss nicht getragen werden – er läuft selbst. Sicherheitshinweise: Wer durch den Irak will, klaut bitte kein Öl. Und für Rumänien sollte man sich ein Transit-Visum besorgen – sonst bekommt man die alte russische Pistole des Grenzbeamten mal von Nahem gezeigt und der Schaffner tritt euch mit Füßen. Dauer: hängt vom Esel ab, aber ungefähr 2 Monate. Kostenpunkt: ca. einen Sack Getreide im Tausch gegen den Esel.

Mit Kaethe ab Perth:
Eher modern, da mit dem Flugzeug, verliert diese Reise etwas an Charme – dafür ist sie die weiteste. Wer also mit will, findet sich bitte am 22. Mai um 14.00 Uhr Ortszeit (90 Minuten vor Abflug sollten reichen) auf dem internationalen Flughafen von Perth ein. Wir fliegen dann mit der BA über Singapur und London nach Berlin Tegel, wo wir einen Tag später um 11.40 Uhr landen. Von dort aus nehmen wir wahrscheinlich die Bahn nach Neustrelitz. Am Zielort angekommen bleiben noch 5 Tage, um uns irgendwie nützlich zu machen (na super). Dauer: ca. 32 Stunden. Kostenpunkt: ca. 1.100 Euro (inkl. Rückflug).

immergut findet Ende Mai bei Neustrelitz statt. Bestätigte Bands gibt es zwar noch nicht wirklich viele. Aber das wird sich ändern. Mehr hier: http://www.immergutrocken.de/

 
"Monsters of Rocco". Eine fabelhafte Veranstaltung. Ein Benefiz-Festival für die beiden Kinder des vergangene Woche plötzlich verstorbenen Rocco Clein. Anfang März - zwei Tage lang in Köln. Unglaublich gute Bands wie Blackmail, Tomte, Readymade, Sportfreunde Stiller, Turbonegro, Die Sterne, Angelika Express und Superpunk treten auf. Alle verzichten auf eine Gage, niemand will Geld, alles geht an Rocco Cleins Kinder. Alle Infos hier:
http://www.monsters-of-rocco.de

 
"Ins Leben zurück". Wirklich ein toller Film. Leise, langsam. Traurig, aber nicht verzweifelt. Mut machend. Mit schönen stimmungsvollen Aufnahmen aus Schweden. Passender Musik. Und einer fantastischen Martina Gedeck. Grimme-Preis, Du kannst kommen!

 
Ich hab mal die music-tv-Seite, also die mit den ganzen Playlisten von "Fast Forward", "MTV Spin" usw., auf die Ihr da links klicken könnt, etwas entschlackt. Es gibt jetzt für jeden Monat eine eigene Seite. Und das tollste: der popkultur- und statistikjunkie hat gleich auch noch eine Liste mit den meistgespielten Clips dazugestellt. Die gibt's ab sofort an jedem Monatsende.

 
Peinliche Lieblingssongs, Teil 847:
Es gibt Songs, die findet man gut. Aber normalerweise müsste man sich dafür schämen, weil die Band, von dem der Song stammt, eigentlich so scheiße ist. Aber weil Souveränitat so wichtig ist im Leben, gebe ich hiermit zu, dass ich "i miss you" von Blink 182 verdammt gut finde. Wirklich verdammt gut. Und das passiert mir bei Blink 182 zum wiederholten Male. Vielleicht sind die doch gar nicht so scheiße ;-)
Hauptsache, die Guano Apes kommen jetzt nicht mit einem neuen Song, der mir gefällt. Oder Staind. Oder Nickelback. Uaaaaaahhhhh, ich habe Angst.

 
Und dann gibt es da noch diesen wahnsinnig schönen Song namens "where is my boy?", in dem Chris Martin singt, der aber nicht von Coldplay stammt. Sondern von einem Projekt namens Faultline. Das ist keine Band, sondern ein einzelner Mensch namens David Kosten, ein Elektro-Frickler, der unglaublich traurige, schöne Musik schreibt. Auf Faultlines zweitem Album "your love means everything", das erstaunlicherweise schon 2002 erschienen ist und bis jetzt an mir vorbeigegangen ist, singen neben Chris Martin auch Michael Stipe von R.E.M. auf dem ähnlich schönen Track "greenfields" und Wayne Coyne von den Flaming Lips. "where is my boy?" kann man hier hören. Und das sollte man unbedingt tun. Wirklich wahnsinnig schöne Musik.

Sonntag, Februar 08, 2004
 
Und die letzten 3 bzw. 2 TV-Neustart-Kritiken für heute:

"Zeitreisen" / 3sat / medicine / sonntags, 19 Uhr - Start: 1. Februar
Sowas können die Öffentlich-Rechtlichen: Doku-Reihen. Diese hier erzählt in 14 Folgen Interessantes über Personen und Ereignisse der Weltgeschichte. In der ersten Folge "Das Gesicht der Welt: Die ersten Schritte in die Fremde" ging es um Kartografie. Interessant, gut gemacht, aber nicht wirklich neu. Daher nur 6 von 10 Punkten.

"Willkommen bei Carmen Nebel" / ZDF / samstags, 20.15 Uhr - Start: 31. Januar
Ihr habt nicht wirklich gedacht, dass ich mir diesen Rotz anschaue, oder?

"Gibt's doch gar nicht" / RTL / Hurricane / freitags, 22.15 Uhr - Start: 30. Januar
Noch eine Panel-Comedyshow. Scheint das neue Boomgenre zu sein, nicht zuletzt seitdem "Geinal daneben" solche Erfolge feiert. Diese Variante ist aber eine sehr miese Variante. Wieder einmal müssen Comedians etwas erraten. Diesmal wahre, kuriose Geschichten zu vorgestellten Gegenständen. Das größte Problem der Show: der Moderator. Dieter Nuhr moderiert so komplett unmotiviert und gelangweilt, dass man schon deswegen dranbleibt, um mitzubekommen, wenn er einschläft. Ist aber nicht passiert. Schade. Weil Oliver Kalkofe dabei war, gibt's noch 2 von 10 Punkten.

Damit ihr wisst, welche Kritiken Euch hier in Kürze noch erwarten:

- "Parasiten - Die Killer in uns" / Vox / montags, 22.05 Uhr - Start: 2. Februar
- "Cops im Einsatz" / RTL II / montags, 22.15 Uhr - Start: 2. Februar
- "Rich Girls" / MTV / dienstags, 13.30 Uhr - Start: 3. Februar
- "Scare Tactics" / MTV / dienstags, 21 Uhr - Start: 3. Februar
- "Viva La Bam" / MTV / mittwochs, 21 Uhr - Start: 4. Februar
- "WildBoyz" / MTV / mittwochs, 21.30 Uhr - Start: 4. Februar
- "Judas Game" bzw. "J Game" / Kabel 1 / donnerstags, 20.15 Uhr - Start: 5. Februar
- "Film Festival Berlin" / arte / täglich, 20.15 Uhr - Start: 7. Februar
- "Alles wegen Grace" / RTL / sonntags, 8.10 Uhr - Start: 8. Februar
- "Frauentausch - Das Promi-Special" / RTL II / sonntags, 20.15 Uhr - Start: 8. Februar

Das muss ich aber alles erstmal noch sichten - und darauf hab ich in den meisten Fällen gerade gar keine Lust ;-)

 
Und die nächsten 3 Kritiken:

"Schulmädchen" / RTL / Hofmann & Voges Entertainment / freitags, 21.45 Uhr - Start: 30. Januar
Gab es jemals etwas so Dummes, Peinliches, Flaches, Primitives, Niveauloses im deutschen Fernsehen? In den letzten 20 Jahren zumindest nicht. 0 von 10 Punkten.

"Einfach Millionär" / Das Erste / Frank Elstner Productions / donnerstags, 20.15 Uhr - Start: 29. Januar
Die wohl erste Retro-Spielshow. Eingeladene Promis spielen Spiele aus Gameshow-Klassikern nach. Aus "Dalli Dalli", "Montagsmaler", "Spiel ohne Grenzen", u.a. Dazwischen gibt es Filmeinspieler, in denen Promis sich wie in Retro-Shows üblich an die alten Spielshows erinnern. Frank Elstner moderiert gewohnt solide, Monica Lierhaus fällt als Außenreporterin nicht negativ auf. Nebenbei gewinnt ein Fernsehlotterie-Losbesitzer eine Million, aber das ist ziemlich egal. "Einfach Millionär" ist für ARD-Verhältnisse wirklich gelungen. 6 von 10 Punkten.

"Der Heiland auf dem Eiland" / RTL / UFA-Fernsehproduktion / mittwochs, 21.45 Uhr - Start: 28. Januar
Die nächste RTL-Sitcom. Jürgen von der Lippe spielt einen Pfarrer, der auf eine Nordseeinsel abkommandiert wird. Problem: Dort gab es seit über 20 Jahren keinen Pfarrer mehr. Dementsprechend skeptisch sind die Einheimischen. Von der Lippe spielt das sehr gut, ohne plumpe Gags. Ebenfalls gut: der von mir sehr geschätzte Frank Leo Schröder (der Redaktionsleiter aus "Anke") als Bürgermeister. Insgesamt eine amüsante Serie, die man durchaus einschalten kann, wenn gerade nichts anderes läuft. 6 von 10 Punkten.

 
Und schon folgen die nächsten drei TV-Neustart-Kritiken:

"strassen stars" / hessen fernsehen / dienstags, 21.15 Uhr - Start: 27. Januar
Roberto Cappelluti, der in seiner "Late Lounge" im hessen fernsehen schon viele Fans gewonnen hat (mich nicht), hat nun auch sein eigenes Comedyquiz. Cappelluti befragt Leute auf der Straße nach irgendwelchen Sachen, Comedians müssen raten, was die Leute antworten. Sowas gab's schon tausendmal. Und diese 1001. Variante erfindet das Genre auch nicht neu. 30 Minuten Fließband-Unterhaltung für den Papierkorb. 3 von 10 Punkten.

"S.O.S. Style & Home" / ProSieben / Tresor TV / werktäglich, 16 Uhr - Start: 26. Januar
"Do it yourself S.O.S." lief recht erfolgreich. Deswegen hat ProSieben die Sendung um 30 Minuten verlängert, Deko-, Putz- und Styling-Tipps hinzugefügt und Sonya Kraus zwei weitere Damen an die Hand gegeben: Sonja Zietlow und Sylvia Bommes. Das Ganze ist zwar kein Hammer, aber im Vergleich zu üblen Gerichts- und Talkshows recht angenehmes und annehmbares Daytime-Fernsehen. 6 von 10 Punkten.

"Chart Show - powered by McDonalds" / ProSieben / samstags, 18 Uhr - Start: 24. Januar
ProSieben kopiert RTL. Macht die eigene Version von "Top of the Pops". Wahrscheinlich, weil McDonalds ein Format gesucht hat, das man sponsern wollte. Im Ausland gibt es auch schon ein paar McDonalds-Varianten dieser "Chart Show". Aber sind wir mal ehrlich: Braucht die Welt noch eine Sendung, in der üble Mainstream-Acts blöde Chartmusik spielen? Und dann auch noch moderiert von Andreas Türck? Ich denke nicht... Die Quoten sind übrigens auch übel. Hoffen wir für ProSieben, dass McDonalds gut zahlt. 3 von 10 Punkten.

 
Am Jahresbeginn hab ich angefangen, hier neu gestartete Fernsehsendungen zu kritisieren, weil ich sie berufsbedingt ohnehin alle anschaue. Nach einer kleinen Pause geht's jetzt weiter damit. Zunächst folgen diverse Kritiken zu Sendungen, die in den letzten 2-3 Wochen gestartet sind. Hier die ersten 3:

"Die größten Weltrekorde - Guinness-World-Records" / RTL / Endemol Deutschland / freitags, 21.15 Uhr - Start: 23. Januar
RTL will sein eigenes "Wetten, dass...?". So sah die erste Show dieser Reihe zumindest aus. Die Promis (in diesem Fall nahezu komplett aus dem RTL-Fundus zusammengestellt) müssen zwar nicht wetten, ob die Kandidaten es schaffen, Oliver Welke moderiert und die Kandidaten brechen Weltrekorde. Welke macht das nicht schlecht, aber auch nicht aufesehenerregend gut, die Show wurde von Endemol auf gewohntem Niveau produziert, war anfangs auch halbwegs unterhaltsam, hintenraus aber viel zu lang und langweilig. 5 von 10 Punkten.

"Die schnelle Gerdi und die Hauptstadt" / ZDF / / mittwochs, 20.15 Uhr - Start: 21. Januar
"Die schnelle Gerdi". Ich hab das damals auch gesehen, irgendwann Anfang der 90er. Ich erinnere mich nicht mehr, ob es mir gefallen hat oder nicht. Ist auch egal. Jetzt ist jedenfalls irgendjemand drauf gekommen, nach zehn Jahren neue Folgen zu drehen. Und um einen neuen Anstatz zu finden, fährt Gerdi nun in Berlin Taxi. Nach einem unglaublich schlechten Vorspann folgen 45 Minuten äußerst bedingt unterhaltsame Dialoge ohne größere Handlung. Senta Berger, die in der Krimireihe "Unter Verdacht" unter Beweis stellt, dass sie wirklich etwas kann, spielt die nervige Taxifahrerin, die anderen Darsteller gehören größtenteils in die ZDF-Altherren-Riege, die immer wieder gern eingesetzt wird. "Die schnelle Gerdi und die Hauptstadt" wird schnell vergessen sein. Und nachdem die Quoten auch nicht gut sind, wird in 10 Jahren bestimmt niemand mehr auf die Idee kommen, ein weiteres Remake zu drehen. 4 von 10 Punkten.

"Eine Couch für alle Felle" / WDR Fernsehen / Encanto Film- und Fernsehproduktion / sonntags, 22.30 Uhr - Start: 11. Januar
Nach dem "Heim für alle Felle" die nächste WDR-Doku-Soap aus dem Hause Böttinger. Beobachtet wird ein Tierpsychologe, der Hunden gutes Benehmen beibringt. Produziert ist das alles recht annehmbar, für Leute, die Tiere mit Problemen haben wahrscheinlich auch ganz interessant. Alle anderen verirren sich aber bestimmt nicht in die Sendung. Sie ist nicht amüsant, nicht unterhaltsam und plätschert so vor sich hin. (Sehr subjektive) 4 von 10 Punkten.

 
Ich liebe deutsche Fernsehfilme. Nicht alle, aber viele. Es gibt so viele gute Dramen, Krimis, Tragödien - mit fantastischen Schauspielern, von großartigen Regisseuren. Einer dieser Filme, der mir höchstwahrscheinlich sehr gut gefallen wird, läuft morgen um 20.15 Uhr im ZDF. "Ins Leben zurück" handelt von einer Frau (Martina Gedeck), deren 15-jährige Tochter vor 8 Jahren verschwand. Sie hat es immer noch nicht verarbeitet, landet schließlich in der Psychiatrie. Dort entdeckt sie in einer Zeitschrift ein Foto, auf dem sie meint, ihre Tochter zu erkennen. Sie flieht aus der Klinik, sucht nach ihrer Tochter. Die TV-Zeitschriften überschlagen sich vor Lob, die Darsteller Martina Gedeck und Herbert Knaup gehören zum Besten, das wir haben, Regisseur Markus Imboden und Kamermann Jo Heim ebenfalls. Dieser Film wird morgenabend ein Muss.

 
Und nochmal XFM. Ein Song, der da momentan auch rauf und runter läuft, ist "ride", die neue Single der Vines. Was für ein Hammer! Wenn das Album, das leider erst Ende März erscheint auch nur halbso gut ist wie dieser Song, wird mein Album des Jahres 2004 wie im Jahr 2002 wieder von den Vines stammen. Und ich werde zur Not wieder wie damals Hunderte Kilometer überbrücken, um diese fantastische Live-Band zu erleben. Damals fuhr ich nur wegen dieses Konzertes von Heidelberg nach Hamburg. Und es hat sich sowas von gelohnt... "ride" kann man übrigens in perfekter Qualität hören, wenn man hier draufklickt.

 
Was ist das da draußen überhaupt? Vorgestern gab es noch T-Shirt-Wetter mit 17 Grad. Und jetzt seh ich einen Schneesturm...