Samstag, Juli 17, 2004
 
Hallo! Ihr da! Ihr, die ihr an Samstagen traditionell Eure Häuser verlasst, um in Supermärkten beim Einkaufen zu stören! Könnt Ihr an solch schwülen Tagen nicht wenigstens duschen? Auch wenn Ihr "nur" in den Supermarkt geht? Wie soll man denn leckere Lebensmittel einkaufen, wenn man ständig von einem Schwall Schweißgeruch belästigt wird?

Und dann dieser etwa 40- bis 50-jährige Mann an der Kasse. Der nichts anderes kauft, als eine Palette "Nestlé Milchmädchen" - bestimmt 50 Tuben. Was will er damit nur anstellen? Ist er süchtig? Geht es um irgendwelche Sexspielchen? Ehrlich gesagt: Man möchte es gar nicht wissen.


 
Zeit für schlechte Musik. Zeit für die New-Entries in die deutschen Single-Charts vom 19. Juli 2004. Diesmal gibt es aber sogar einmal richtig gute Musik. Dafür aber auch zwei Schwerverbrechen.

100: Antonia - "wenn der hafer sticht"
Nein. Bitte. Das geht doch nicht. Das könnt ihr doch nicht machen. Eine völlig untalentierte Frau, die schonmal irgendwas mit DJ Ötzi aufgenommen hat, verbricht eine Alpen-Version von "dragostea din tei". Und nennt das auch noch "wenn der hafer sticht". Mir fallen gar keine Worte ein, die schlimm genug sind, um dieses Verbrechen auch nur annähernd zu würdigen. Und das Üble: Auf Platz 71 geht's gleich fast noch schlimmer weiter. Natürlich 0 von 10 Punkten für diese Verschwendung von Rohstoffen.

89: Carl Henry feat. Ce'Cile - "bare as she dare"
Oh. Und da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema "austauschbares Hip-Hop-Black-Soul-Zeug" - diesmal mit einer Prise Dancehall. Macht es aber auch nicht erträglicher. 1 von 10 Punkten.

78: The Hives - "walk idiot walk"
Yipppiiiieee! Besteht doch noch Hoffnung für die deutschen Charts? Wahrscheinlich nicht. Aber immerhin sind The Hives in die Top 100 eingestiegen. Ist ja auch schonmal was. Dass die Hives die beste Live-Band der Welt sind, hab ich an anderer Stelle sicher schonmal erwähnt. Mit "walk idiot walk" hatte ich am Anfang ein paar Probleme. Aber mittlerweile hab ich den Song absolut in mein Musik-Herz geschlossen. 8 von 10 Punkten (gab's überhaupt schonmal so viele Punkte in meinen Charts-Kritiken?)

75: Alanis Morissette - "out is through"
Ich oute mich jetzt mal. Ich mochte Alanis Morissette früher richtig gern. "ironic" zum Beispiel lief bei mir monatelang rauf und runter. Aber: Das neue Album ist leider sowas von mittelmäßig. Sehr schade, das. "out is through" sticht etwas raus aus dem Mittelmaß. Eine gute Wahl als Single-Auskopplung. Aber so groß wie sie mal war, wird sie wohl nie wieder, die Alanis. 5 von 10 Punkten.

71: DJ Ötzi - "tanz den rehakles"
Jetzt also zum zweiten Teil der heutigen Folge von "Die schlimmsten Verbrechen der Weltgeschichte". DJ Ötzi bespricht eine CD mit Otto-Rehhagel-Hymnen-Quatsch. Ich bin dem körperlichen Zusammenbruch nah, wenn ich das höre und verzichte daher auf weitere Worte. 0 von 10 Punkten.

68: Lil' Jon & The Eastside Boyz / Mystikal - "i don't give a..."
Wo kommen die eigentlich alle her? Diese Rapper. Und diese Leute, die den Quatsch kaufen? Wieder meine Predigt: Es gibt doch so viel tolle Musik da draußen! Kauft doch nicht sowas! 1 von 10 Punkten.

67: Fünf Sterne Deluxe - "wir sind im haus"
Dann doch lieber guten alten Hip Hop aus Hamburg. Auch wenn es da schon wesentlich bessere Beispiele gab. Denn die neue Fünf-Sterne-Single ist nicht wirklich hörbar. 2 von 10 Punkten.

66: Beyoncé / Missy Elliot / MC Lyte - "the fighting temptations"
Auch solch überflüssiger Hip-Hop-Black-Soul-Quatsch. Aber immerhin mit einem halbwegs kreativen Retro-Touch. Der rettet den Song allerdings auch nicht. 2 von 10 Punkten.

54: George Michael - "flawless (go to the city)"
Der sollte doch nun wirklich auch keine Platten mehr aufnehmen. Der zerstört sich doch seinen eventuellen Mythos mit jeder neuen Single immer mehr. Für irgendwelche zweitklassigen Discos mag es genau das richtige sein. Für meine Ohren nicht. 2 von 10 Punkten.

43: ATB - "ecstasy"
Ich höre schon die Aufschreie: Wie kann er ATB mehr Punkte geben als Fünf Sterne Deluxe? Oder Missy Elliot? Auch ATB fand ich mal wirklich gut. Damals in meiner Techno-und-Trance-Phase, die sich über weite Teile der 90er erstreckte. Und der Herr Tanneberger von ATB programmiert ab und zu einen wirklich schönen Song. Ich hab' hier sogar ein Album von ihm. "ecstasy" gehört zwar nicht zu den Highlights seiner Karriere. Aber hörbarer als die beiden eben genannten Songs ist er allemal. Und deswegen: 4 von 10 Punkten.

10: Overground - "aus und vorbei"
Top Ten. Normalzustand für Overground. Ich halte ja "Popstars" für die mit Abstand beste Castingshow im deutschen Fernsehen. Sie hat teilweise wirklich talentierte Bands hervorgebracht. Auch das Overground-Zeug fand ich anfangs nicht so schlecht. Weil es eine gelungene Idee war, das typische Boyband-Geplärre mal mit deutschen Texten zu versuchen. Allmählich wird's aber langweilig. Und "aus und vorbei" ist zusätzlich definitiv ein paar Prisen zu schmalzig. 2 von 10 Punkten.

8: Stefan Raab / Spucky, Kork & Schrotty - "space-taxi"
War ja klar, dass Raabs Song zum neuen Bully-Film fett in die Charts einsteigt. Wird wahrscheinlich noch klettern, wenn der Film anläuft. Aber was bekommt der Konsument, abgesehen von ein paar schlimmen Gesangseinlagen der extrem-schwulen (T)Raumschiff-Charaktere? Unmotivierten, typischen Raab-Pseudo-Soul. Weit entfernt von der durchaus niveauvollen Max-Komposition. 1 von 10 Punkten.

Freitag, Juli 16, 2004
 
Und dann gleich die blöden Scissor Sisters hinterher. Muss das sein? Ich kann die nicht mehr ertragen.


 
Tim Booth - "down to the sea". Jetzt bei Charlotte. Schnell. Einschalten. Toller Song!


 
Nach intensiven historischen Studien und exzessivem In-Erinnerung-Rufen kann ich nun endgültig die These unterstützen, die der "NME" vor einiger Zeit aufgeworfen hat: "the cure" ist definitiv das beste Album der Band seit "disintegration" aus dem Jahr 1989. Das beste Album seit 15 Jahren also. Und die Herren Kritiker von "musikexpress" ("kein großartiges Kapitel in der Geschichte einer Band") und "Rolling Stone" ("Schwebender Stillstand: der überraschungsfreie Neustart") müssen irgendein anderes Album gehört haben. Oder das richtige - aber nur ein- oder zweimal. Aber man sollte ohnehin besser "spex" und "Visions" und "Intro" lesen (auch wenn das letztgenannte Magazin bisher überhaupt kein Wort über das Album verloren hat). Und den "NME" natürlich.


 
Ach, was wär' der mensch ohne Badewanne? Oder zumindest: Was wär' der Jens ohne Badewanne. Der wird nämlich in diesem Leben keine Wohnung und kein Haus mehr bewohnen, in der/dem es keine Badewanne gibt.


 
Ein Kurztrip nach Unterföhring, um ein Interview zu führen. Negative Begleiterscheinung: Zweimal 3 Stunden dem Elend der Menschheit tief ins Auge blicken - also known as "Bahnfahrt". Die Hinfahrt nach München war überraschend angenehm - weit und breit niemand, der nervt. Wahrscheinlich lag's daran, dass es Wagen der Österreichischen Bundesbahn waren - vielleicht sind die ja im Gegensatz zu denen der Deutschen Bahn nicht verflucht. Dazu: schöne Musik in meinen Ohren. Spontan für Snow Patrol entschieden. Dann Nada Surf, Radiohead und Blackmail. Nach dem Interview dann aber die Rückfahrt. Und das Grauen nahm seinen Lauf. Zunächst alles gut. Doch irgendwann bewegt sich ein Etwas auf mich zu, setzt sich auch noch auf den Platz schräg gegenüber. Ein vollkommen besoffenes, stinkendes, senil-debil in die Leere starrendes Etwas. Auf einmal Stille im Großraumabteil - niemand spricht mehr, alle sind peinlich berührt. Es dauert nur ein paar Minuten, bis ich aufstehe und mir einen neuen Platz suche. Der Typ wird von den Kontrolleuren nicht beachtet, nicht kontrolliert. Warum auch? Warum soll man sich mit solchen Typen befassen? Lässt man sie doch einfach schwarzfahren und hat dafür seine Ruhe. Und überhaupt: dieses Großraumabteil! Man reserviert einen Platz in einem Großraumabteil - und natürlich funktioniert die Klima-Anlage nicht wirklich. Unschön an einem Tag, an dem die Sonne sich entscheidet, mal wieder nachzuschauen, ob es die Erde noch gibt - und einem dann 3 Stunden ins Gesicht scheint. Dann auch noch umsteigen müssen in eine S-Bahn, in der blöde Teenies prä-pubertäre Diskussionen führen und das Zugpersonal noch minderbemittelter ist als die dümmsten Fahrgäste. Eins ist mir mal wieder klar geworden an diesem Freitag im Juli: Nur noch ICE fahren - keine ECs und ICs mehr. Denn in ICEs ist das Elend der Menschheit nicht ganz so groß. Noch nicht.

Und jetzt raus aus diesen Nadelstreifen, rein in die Badewanne. Kerzen an. Musik an. Lesen. Ruhe. Entspannung. Kein Gedanke mehr an die Bahn verlieren.


 
Nett war's - Keane bei Anke. Was sympathische Burschen. Der Gesang war
anscheinend sogar live - aber der Rest klang etwas un-live, etwas zu
perfekt. Egal: Hauptsache, es gab mal eine wirklich brillante Band im
deutschen Fernsehen.


Donnerstag, Juli 15, 2004
 
Was mir da gerade auffällt: allmusic.com wurde komplett gerelauncht. Ihr kennt allmusic.com nicht? Großer Fehler. Etwas besseres gibt es nicht. allmusic ist ungefähr das für Musik, was das imdb für Filme ist.


 
Und um die Kraft dieses Abends gleich mal zu nutzen, wird hier mal etwas aufgeholt, bevor das auch noch so verbummelt wird wie all die meta-kritik-Updates, die bestimmt am Wochenende kommen. Hier sind sie, die Neu-Einsteiger der deutschen Single-Charts vom 12. Juli. Denn es ist doch so wie es ist: Über schlechte Dinge schreibe ich immer noch am liebsten. Und wenn man sich die Charts anschaut, muss man ohnehin immer öfter denken: "SCHLECHT" IS THE NEW "GUT"!

90: MC Ronin feat. Nina - "arschzeit baby"
Und bei diesem schönen Motto von eben sind wir auch schon beim ersten New-Entry. Der beste Moment dieses Songs sind die ersten 5 Sekunden. Irgendein Auto bremst irgendwo. Hätte man doch nur diese ersten 5 Sekunden veröffentlicht. Nicht, dass ich irgendein Fan von Auto-Bremsgeräuschen wäre, aber was nach diesen 5 Sekunden kommt, ist grauenhaft. Nina, eine Rapperin, die sich anhört, als hätte man Sabrina Setlur morgens um 5 geweckt, um ein paar Strophen ins Mikrophon zu rotzen. Ein anderer Typ (wahrscheinlich MC Ronin), der auch nichts reißt und ein Text der einfach nur panne ist. "arschzeit, baby"? Da bleiben doch keine anderen Fragen offen, oder? 1 von 10 Punkten.

66: Orange Blue - "but i do"
Orange Blue? Sind das nicht diese Klavierklimper-Heinis? Und warum machen die jetzt so schlechten Soul-Kram? Das ist ja noch schlimmer als die früheren Klavierklimperereien. 1 von 10 Punkten.

43: Kylie Minogue - "chocolate"
Och nö. Kylie, du warst doch mal auf so'nem guten Weg. Und jetzt wird das von Single zu Single wieder schlimmer und schlimmer. Das hier ist schon verdammt unerträglich. Also: Bitte! Kylie! Anders! 1 von 10 Punkten

38: Juli - "perfekte welle"
Huch? Wer sind das denn? Juli? Irgendsoein Bravo-Act, den ich verpasst habe? Klingt aber gar nicht soooo übel. Zwar ein relativ pubertärer Text, aber musikalisch ganz okay. Also nicht innovativ, oder so. Deutschsprachiger Teenie-Pop-Rock. Aber eben echt okay. Und von 0 auf 38? Da muss doch irgendwas gelaufen sein. In der "Bravo". Oder irgendwo im Fernsehen. Egal, besser die Kids hören sowas als "arschzeit baby". 4 von 10 Punkten.

33: Ana Johnsson - "we are"
Und die? Von der hab ich ja auch noch nie gehört. Werde ich alt? Aber recht hübsch anzusehen, ist sie, wie mir ein Blick auf ihre Website zeigt. Kommt ja auch aus Schweden. Ach so, der Song. Hätte ich jetzt beinahe vergessen: der ist ziemlich inspirationsloser Singer-Songwriter-Pop-Rock. Wenn ich den Clip mal irgendwo aufschnappe, schaue ich ihn mir an. Ohne Ton ;-) 3 von 10 Punkten.

31: Baby Bash - "shorty doowop"
Och menno. Ich hab keine Lust mehr auf all diesen austauschbaren Black-Soul-Hip-Hop-Mix-Müll. Irgendein Baby Bash singt "shorty doowop". Na und? Mir doch egal. 1 von 10 Punkten.

22: Kate Ryan - "la promesse"
Ich muss zugeben: So eine französische Stimme wie die von Kate Ryan veredelt dieses Krimes-Techno-Zeug doch ungemein. Und wenn man dann auch noch so einen schamlzig-legendären Song wie "the promise you made" von Cock Robin covert, kann man eigentlich nicht klagen. Wenn bloß nicht nach einer Minute dieser Bass losgehen würde. Kriegt dann leider doch wieder diesen Billig-Touch von gewöhnlichem Kirmes-Techno. Trotzdem gerade noch 4 von 10 Punkten.

18: The Black Eyed Peas - "let's get it started"
Die Black Eyed Peas haben ihren Zenit doch auch längst überschritten. Zumindest den Zenit, Singles aus dem aktuellen Album auszukoppeln. Wie gut war doch "where is the love". Und wie unglaublich mittelmäßig ist doch "let's get it started". 3 von 10 Punkten.

11: Jeanette - "hold the line"
Um Gottes Willen! Jetzt muss Frau Biedermann auch noch so tun, als müsse sie Within Temptation simulieren. Gaaaaanz schlimm, sowas. Wenn nicht sogar gaaaaaaanz schlimm. 0 von 10 Punkten.

9: Die Fantastischen Vier - "troy"
Immer wenn ich "troy" höre, kommt mir in den Sinn, wie ultimativ uncool und altmodisch dieses Stück ist. Und doch hat es was. Vielleicht auch nur, weil es Die Fantastischen Vier sind, die hier an den Mikros stehen und nicht irgendeine Nachwuchs-Combo. Höchstwertung der Woche: 6 von 10 Punkten.

3: Hot Banditos - "veo veo"
Und zum Schluss auch noch sowas. Ein Mit-dem-Holzhammer-Sommerhit. Ich musste nach 30 Sekunden abbrechen, sonst hätte ich mich übergeben müssen. Und für diese ersten 30 Sekunden gibt es selbstverständlich gnadenlose 0 von 10 Punkten.

Und jetzt freut Euch, Ihr Aufsauger der bösen popkulturjunkie-Worte! Morgen gibt's schon die New-Entries vom 19. Juli.

 
Und manche Abende wiederum, so hoffnungslos sie, oberflächlich betrachtet, erscheinen mögen, geben einem unheimlich viel. Das Wissen, eben nicht so einsam zu sein auf diesem Planeten, der ehrlich gesagt auch gar nicht so blöd ist. Neue Kraft, neue Ideen, neue Inspiration, neuen Spaß am Leben.


die schönheit der chance
dass wir unser leben lieben so spät es auch ist
das ist nicht die sonne die untergeht
sondern die erde die sich dreht

(Tomte - "die schönheit der chance")


Mittwoch, Juli 14, 2004
 
ich war oft am Ende, fertig und allein.
alles, was ich gehört hab, war: "lass es sein!
so viel kraft hast du nicht, so viel kannst du nicht geben.
geh den Weg, den alle geh'n, du hast nur ein Leben."

doch ich will diesen weg zu ende geh'n,
und ich weiß, wir werden die sonne seh'n!
wenn die nacht am tiefsten ist, ist der tag am nächsten.

manchmal bin ich kalt und schwer wie ein sack mit steinen.
kann nicht lachen und auch nicht weinen.
seh' keine sonne, seh' keine sterne,
und das land, das wir suchen, liegt in weiter ferne.

doch wir werden diesen weg zu ende geh'n,
und ich weiß, wir werden die sonne sehn!
wenn die nacht am tiefsten ist, ist der tag am nächsten.

(Rio Reiser / Ton Steine Scherben - "wenn die nacht am tiefsten")

 
Temporäre Auswege gibt es. Ein 150 Minuten langes Telefongespräch zum Beispiel. Mit einem echten Freund. Danke.

 
Andere Abende hingegen versprechen schon zu Beginn einen Absturz in ungeahnte Tiefen. Nicht fähig, irgendein Leben zu leben. Sich fühlen, als sei man der verlassenste, einsamste Mensch auf diesem blöden Planeten. Keine Idee, wo der Ausweg ist und wie man ihn erreicht.

 
Bin ich eigentlich der Einzige, der sich fragt, wie die seltsamen Nominierungen zum "Preisbloggen" der "Zeit" zustande gekommen sind? Abgesehen von maximal einer Handvoll nominierten Blogs finde ich die alle nicht sehr preiswürdig. Besonders lustig sind die zehn angeblich besonders tollen Blogs in der Kategorie "Design". Da fallen mit auf Anhieb mindestens zehn andere ein, die den Preis eher verdient hätten. Vielleicht hätte die "Zeit" doch besser eine Nominierungs-Jury einberufen sollen und nicht den Usern (und damit dem Zufall, der besten PR und womöglich auch dem Betrug) die Entscheidung überlassen sollen.

 
Auch 'ne Meinung: "Wenn ich jemanden einen fröhlichen, ausgelassenen Song singen höre, möchte ich dieser Person spontan auf die Schnauze hauen. Glückliche Menschen sind exotische Kreaturen für mich, mit denen kann ich nicht viel anfangen." (Juliana Hatfield im neuen "musikexpress")

 
Manche Abende machen das Leben echt lebenswert.

Dienstag, Juli 13, 2004
 
Anajo. Eine relativ neue deutsche Indie-Band. Eigentlich ist es nicht sonderlich kreativ, die erste große Single auf einer Melodie aufzubauen, die jeder kennt. In diesem Fall aber ist es absolut gut. "ich hol' dich hier raus" heißt sie. Keine Cover-Version, aber eine Melodie, die eben jeder kennt. Die Titelmelodie der ZDF-Serie "Ein Fall für zwei". Klingt seltsam? Ist es aber nicht, sondern sehr ohrwurmig und schön anzuhören. Das Debüt-Album erscheint irgendwann demnächst bei Tapete Records. Und hier kann man sich den Clip ansehen und sich einen Ohrwurm einfangen, den man erstmal nicht mehr los wird.

 
Was ist das denn da? Marr? Girls in Hawaii? Maritime? Jens Friebe? Alle an einem Abend im Karlstorbahnhof? Sensationell. Monsters of Spex. Am 21. September.

 
Schreib-Blockade? Fehlende Energie? Mangelnde Motivation? Ein Mix aus allem.

 
when i see you sky as i kite
as high as i might
i can't get that high
the how you move
the way you burst the clouds
it makes me want to try

when i see you sticky as lips
as licky as trips
i can't lick that far
but when you pout
the way you shout out loud
it makes me want to start
and when i see you happy as a girl
that swims in a works of magic show
it makes me bite my fingers through
to think i could've let you go

and when i see you
take the same sweet steps
you used to take
i say i'll keep holding you
my arms so tight
i'll never let you slip away

and when i see you kitten as a cat
yeah as smitten as that
i can't get that small
the way you fur
the how you purr
it makes me want to paw you all
and when i see you happy as a girl
that lives in a world of make-believe
it makes me pull my hair all out
to think i could've let you leave

and when i see you
take the same sweet steps
you used to take
i know i'll keep on holding you
in arms so tight
they'll never let you go

(The Cure - "high")

Sonntag, Juli 11, 2004
 
Erinnerung: Leute auf "Dittsche"-Entzug schalten gleich das ZDF ein. Da gibt es das fünfte Engelke-Dittrich-"Blind Date". Zwar kein Dittsche, aber immerhin Olli Dittrich. Und es dauert ja nur noch zwei Monate bis zur zweiten "Dittsche"-Staffel. NUR noch zwei Monate? Das ist ja noch so lang hin! Gemein, diese Fernsehsender.

 
Beim ZDF arbeiten auch nur noch Praktikanten. Sekundenlange Einblendung eben im heute-journal: "Razzia in Franfurt am Main".

 
Wird der popkulturjunkie zeigen, dass er Ahnung von Fußball hat? Oder wird er gnadenlos untergehen? Zumindest macht er beim Bundesliga-Blogtipp mit. Weil er es für eine sehr nette Idee hält!

 
Nachdem ich am Freitag irgendwie keine Zeit gefunden habe, beim WDR anzurufen, hat mir Kollege Niggemeier dankenswerterweise die Recherche abgenommen. Jaaaaaaaaaaaaaaaa! "Dittsche" geht am 12. September tatsächlich weiter. Für zunächst 10 Folgen, die allesamt live ausgestrahlt werden. Sogar die dritte Staffel für das Frühjahr 2005 sei schon beschlossene Sache. Für Leute mit faz.net-Passwort hier nachzulesen.