Freitag, August 06, 2004
 
So. Und bevor schon wieder neue Charts veröffentlicht werden, hier noch schnell die New Entries vom 2. August. Übrigens ausnahmslos Müll!

89: Tatiana Perez - "didi"
Es ist Sommer. Unverkennbar, wenn man sich solche Charts-Einsteiger anhört. Keine Ahnung, aus welchem Billig-Urlaubsort das nach Deutschland geschwappt ist. Klingt etwas nach orientalischem Einfluss. Irgendeine Frau singt irgendwas von "lalalalala" und "didi". Spannend ist das nicht. 1 von 10 Punkten.

86: Allee der Kosmonauten - "ich würd' gern wissen"
Googlet man nach "Allee der Kosmonauten", wird schnell klar, dass es zwei Bands mit diesem Namen gibt. In die Charts eingestiegen ist aber nicht etwa die Berliner Punkband, sondern die Hamburger Popband. Und "Pop" in diesem Fall im übelsten Sinne des Wortes. "Pop" im Sinne von "Band kann auch im "ZDF-Fernsehgarten" auftreten". Und der Sänger nervt vielleicht. Unfassbar. 1 von 10 Punkten.

67: Gigi & Molly - "soleado"
Nee, is klar. War ja mal wieder Zeit für eine neue Version von "Tränen lügen nicht". Gern auch als Kirmes-Techno mit tuntigem Rumgenöhle. Gab's ja noch nie. "soleado" klingt so belanglos und ohne Liebe runterprogrammiert, dass selbst Mark Oh's Version von Anfang der 90er im Nachhinein als Offenbarung durchgehen könnte. 1 von 10 Punkten.

66: The Roots - "don't say nuthin'"
The Roots. Auch so ein halbwegs credibiler Act, den ich nicht so richtig verstehe. Aggressiv-düsterer Hip Hop. Ich hab keine Lust, sowas zu hören. 2 von 10 Punkten.

64: Ferris MC - "was wäre wenn...?"
Ferris MC. Ganz schlechtes Thema. Ferris MC gehört definitiv zu den nervigsten deutschen Hip-Hoppern. Kennt man einen Song, kennt man alle. "was wäre wenn...?" ist langweilig, überflüssig, nervig bis ins Letzte. 1 von 10 Punkten.

47: Kool Savas - "da bin, da bleib"
Und dann auch noch Kool Savas. Noch nerviger als Ferris MC. Kann der nicht wenigstens halbwegs hochdeutsch rappen? Und nicht so: "Ihr könnt misch nisch verschteeeen...". Können wir leider wirklich nicht. Katastrophe. Komplette Katastrophe. 0 von 10 Punkten.

43: Almina - "so ist das spiel, so ist das leben"
Auch das war unvermeidlich. Der Titelsong der ProSieben-Trash-Reality "Die Alm" steigt in die Charts ein. Außer dem zugegebenermaßen recht eingängigen Refrain hat er allerdings nichts zu bieten außer einem zutiefst peinlichen Text und nervigem Rumgejodele. 1 von 10 Punkten.

17: Avril Lavigne - "my happy ending"
Ich muss zugeben: Ein oder zwei Songs vom letzten Avril-Lavigne-Album hab ich ganz gern gehört. Ich hab daher auch ins neue Album reingehört. Doch: Enttäuschung pur. Uninspiriert bis zum Letzten, keine neuen Ideen. Diese aktuelle Single fällt auch in die Kategorie. 2 von 10 Punkten.

5: Anastacia - "sick & tired"
Den Rummel um Anastacia hab ich auch nie verstanden. Okay, sie kann singen. Aber die Songs. Die waren doch nie gut... Bei diesem Stück hat sie überflüssigerweise auch noch irgendeinen Ethno-Rapper dabei. Warum steigt das denn auf 5 ein? Komisch. 1 von 10 Punkten.

Donnerstag, August 05, 2004
 
Für alle, die die Kommentare zu den Einträgen nicht lesen, folgt hier ein Link, auf den Christoph mich hingewiesen hat. Hier gibt's eine rare Live-Version des Coldplay-Originals der neuen Embrace-Single "gravity". Nur soviel: Embrace können einpacken. Unfassbar schön.

 
Ich frage mich gerade, welcher Song eigentlich mein Lieblingsstück aller Zeiten ist. Schwer zu beantworten, aber ich glaube, es ist "paint it black" von den Rolling Stones. Ein Song, der mich über viele viele Jahre begleitet hat und nie langweilig wird. Schade bloß, dass die Band seit Anfang der 70er Jahre nahezu nichts vernünftiges mehr zustande gebracht hat und zu einer traurigen Rentnerkapelle verkommen ist.

 
Ich hab da gerade so'ne Idee. Könnte man nicht einfach die amerikanischen Wähler durch deutsche Wähler ersetzen?

"Köln (ots) - Köln - Wenn die deutschen Wähler über den
US-Präsidenten entscheiden könnten, dann wäre das Rennen sehr
einseitig.

In einer Infratest-dimap Umfrage in der ARD-Sendung "Bericht aus
Berlin" entschieden sich 80 % für John Kerry und nur 8 % für George
Bush.

Dieses klare Bild zieht sich durch alle politischen Lager - allein
bei den FDP-Wählern kommt Bush auf ein zweistelliges Ergebnis, dort
würden 13 % für ihn votieren.

Am deutlichsten ist die Ablehnung des amtierenden Präsidenten bei
den grünen Wählern. Unter ihnen wäre das Ergebnis 89 % zu 2 %."

 
Sommer-Lieder. Ich habe vor ein paar Wochen in meiner Chart-Kritik über "die perfekte welle" von Juli geschrieben. Ich fand den Song nett. Mittlerweile geht er mir nicht mehr aus dem Ohr. Ein perfekter Sommer-Song. Und es ist mir so egal, ob Juli eine Bravo-und-Viva-kompatible Band ist. Komplett egal. Die Musik zählt. Und "die perfekte welle" ist einfach schön. Und wenn direkt danach "ein ganzer sommer" von Virginia Jetzt folgt, merkt man erst recht, warum manche Lieder eben so gut in den Sommer passen. Den Juli-Clip gibt's hier, den Virginia-Jetzt-Clip hier.

Dienstag, August 03, 2004
 
Wo kommt nur all diese tolle Musik her? Und was wäre ich ohne sie...?

"gravity", die neue Single von Embrace. Geschrieben von Coldplay. Superschöner Song. Zu hören hier.

"into the fire", die neue Single von Thirteen Senses, die ich an anderer Stelle schonmal gelobt habe. Leider gibt's immer noch kein Album. "into the fire" ist aber ähnlich toll wie die beiden Singles "thru the glass" und "do no wrong". Zu hören hier.

"ballyhoo dragoncat". Ein Song von jemandem namens Ijen Martin. Sommerlich melancholisch schön. Anscheinend verwendet in einem Nichtraucher-Spot der Deutschen Krebshilfe. Zu hören hier (leider nur ein Mini-Clip - den kompletten Song gibt's u.a. auf der CD der aktuellen "spex".

"light in her window". Die aktuelle Single der Band The Golden Virgins. Erst klavierig-schön, dann auf einmal gitarrig-krachig, dann wieder klavierig-schön. Hammer-Song. Zu hören hier (leider nur ein 30-Sekunden-Clip).

Und beim NME gibt's fünf Songs aus dem Charlotte-Hatherley-Debüt-Album (Ihr erinnert Euch? Meine Lieblings-Gitarristin. Die von Ash.) Meine Favoriten: "summer" und "paragon".

 
Eben entdeckt: Auf der Seite der fabelhaften Band Slut aus Ingolstadt kann man schon in sechs Songs aus dem kommenden Album "all we need is silence" reinhören. Erster Eindruck: Rockig sind sie, die Songs, aber unverkennbar Slut - und spätestens beim zweiten Durchgang wird man von ein paar Ohrwürmern befallen. Das Album kommt am 6. September. Und danch gibt's bestimmt auch eine Tour, zu der ich bestimmt auch hingehen werde, um mein viertes oder fünftes Slut-Konzert zu sehen.

 
Hab ich schonmal erwähnt, dass "motorcycle emptiness" von den Manic Street Preachers definitiv zu den besten Songs aller Zeiten gehört? Fiel mir nur gerade so ein, als ich den Clip mal wieder bei MTV sah...

Montag, August 02, 2004
 
So. Eine Sache muss ich noch schnell loswerden, bevor ich mich in mein Bett kuschle, endlich anfange, Haruki Murakamis "gefährliche geliebte" zu lesen und dabei "disintegration" von The Cure hören werde. Und zwar: "Magnolia". Wer den Film bei ProSieben oder schon vorher gesehen hat, dem ist der von mir so empfohlene Soundtrack aufgefallen. Eine der Szenen, die sicher jedem im Gedächtnis bleibt, ist die, in der sämtliche Hauptdarsteller je ein paar Zeilen von Aimee Manns "wise up" mitsingen. Zu kaufen gibt's diese Version nicht. Aber dafür gibt's sie jetzt für ein paar Tage bei mir. Aber nicht weitererzählen ;-) Ihr hört also (in order of appearance): Melora Walters, John C. Reilly, Philip Baker Hall, William H. Macy, Philip Seymour Hoffman, Jason Robards, Julianne Moore, Tom Cruise, Jeremy Blackman - und natürliche Aimee Mann. Gänsehaut pur nach diesem Klick.

Nachtrag: Link wieder entfernt. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben - und der popkulturjunkie.

Sonntag, August 01, 2004
 
Pflichtprogramm am heutigen Abend: "Magnolia" auf ProSieben. Kein Film zum Nebenbeischauen. Kein Film für einen unterhaltsamen, vergnüglichen Sommer-Sonntagabend. Kein Popcorn-Film. Aber ein Film, der bleibt. Ein Film, über den man lange nachdenkt. Und ein Film, der zeigt, dass Tom Cruise eventuell doch nicht der allerschlechteste Schauspieler ist. Und außerdem: Ein Film mit einem unglaublich guten Soundtrack von der großartigen Aimee Mann.

 
Für alle, die sich fragen, was das da in meiner "heavy rotation" ist. Und für die, die bei Marie gesehen haben, dass es auch in ihrer "Hören im Juli 2004"-Rubrik auftaucht. "love is an arrow" von Aberfeldy. Viel weiß ich nicht über diese Band. Fünf Leute aus Edinburgh, die leicht folkige, nach 70er Jahren klingende, sehr melodiöse, sommerliche Musik machen. Ein Album namens "young forever" soll am 13. September erscheinen - zumindest in England. Wer in das Vergnügen kommen will, "love is an arrow" auch zu seinen Lieblings-Songs dieses Sommers zu zählen, der klickt auf diese Seite, denn da gibt's "love is an arrow" als mp3 in perfekter Qualität. Und zusätzlich ein mp3 des ebenfalls sehr netten Aberfeldy-Stücks "a friend like you".

 
Nachtrag: Auch auf der CD der neuen "spex" ist der Kante-Song "zombi" drauf. Kauft Euch also lieber die neue "spex" als den neuen "Rolling Stone" ;-)

 
Wieder so eine Hammer-Cover-Version. Im September startet in den USA ein Film namens "Wicker Park" in den Kinos. Irgendsoein Thriller mit Josh Hartnett in der Hauptrolle. Er verliebt sich, die Frau verschwindet, eine andere taucht auf, hat denselben Namen wie die erste, das selbe Leben. Aber was ist mit der ersten Frau passiert? Könnte nett sein, der Film, muss aber nicht. Die Besonderheit wird aber der Soundtrack sein, der schon allein durch die Tracklist extrem viel versprechend klingt: Es gibt u.a. eine Acoustic-Version des etwas älteren Death-Cab-For-Cutie-Stücks "a movie script ending", den Snow-Patrol-Knaller "how to be dead", den Mazzy-Star-Song "flowers in december", unveröffentlichte Lieder von The Stills und The Shins, dazu Aqualung, Mogwai, Broken Social Scene. Und: zwei Cover-Versionen. Zum einen wird die Concrete-Blonde-Sängerin Johnette Napolitano einen der schönsten Coldplay-Songs singen: "the scientist". Zum anderen gibt's den Phil-Collins-Klassiker "against all odds" - in einer Version von The Postal Service. Und die ist wirklich extrem gelungen. Endlich eine sehr gute Möglichkeit, das eigentlich schöne Stück ohne Phil-Collins-Gewimmer hören zu können. The Postal Service sind übrigens Ben Gibbard (Death Cab for Cutie) und Jimmy Tamborello (Dntel). Die Beiden haben im vergangenen Jahr ein extrem gelungenes Elektro-Album mit wunderschönen Melodien namens "give up" veröffentlicht, in das mindestens alle Death-Cab-for-Cutie-Liebhaber und Leute, die Musik a la Notwist mögen, reinhören sollten. Mindestens. "against all odds" von The Postal Service kann man übrigens für ein paar Tage beim mp3blog "stereogum" herunterladen. Und das sollte man unbedingt tun!

 
Sind Kante die besseren Blumfeld? Vielleicht. Das letzte Album "zweilicht" hat mich damals zumindest sehr begeistert. Extrem abwechslungsreich, sehr intelligent komponiert, unverwechselbar und eigenständig. Das neue Werk "zombi" erscheint am 16. August. Und nicht nur ich erwarte es sehnsuchtsvoll. Erste Kritiken berichten vom "wichtigsten deutschsprachigen Album der letzten Jahre". Auf der Website der Band gibt's leider bisher nur Schnippselchen zu hören. Und eben erst ist mir aufgefallen, dass die CD des neuen "Rolling Stone" den Titeltrack "zombi" enthält - obwohl die hier schon seit Taten rumliegt. Und was soll ich sagen: Der Song allein wäre schon die 5 Euro für den "Rolling Stone" wert. Nur schade, dass es noch so lang hin ist, bis zum 16. August.

 
Vorbildlich, dass Keane meinen Lieblings-Keane-Song zu ihrer neuen Single machen. "bedshaped". Der Clip ist mal wieder etwas, nunja, träumerisch geraten. Aber egal, der Song ist einfach soooo schön. Zum Clip geht's hier lang.