Archive for January, 2004

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Hier also die nächsten Kritiken zu neuen TV-Sendungen:

“Samba für Singles” (arte, Lichtblick Filmproduktion, werktäglich, 20.15 Uhr – Start: 5. Januar 2004):
arte will in diesem Jahr noch mehr Doku-Soaps senden. Erster neuer Vertreter des Genres: “Samba für Singles”. Wie der Name schon ahnen lässt, geht es um Singles (alle über 30 tippe ich), die einen Sambakurs machen, um den Partner fürs Leben kennenzulernen. Die ganze Machart hat mich sofort an “Abnehmen in Essen” erinnert. Und tatsächlich: Die Doku-Soap stammt von derselben Produktionsfirma. Die erste Folge war einigermaßen unterhaltsam, aber mehr auch nicht. Eine solche Sendung lebt allerdings davon, dass man die Charaktere erst kennenlernen muss. Daher kann man “Samba für Singles” eigentlich nicht nach einer Folge bewerten. Von mir gibt’s erstmal 6 von 10 Punkten für Folge 1.

“Travel Sick” (Viva, montags, 21 Uhr – Start: 5. Januar 2004):
Diese Show stammt ursprünglich aus England, war dort beim Sender Bravo TV zu sehen, später auch in den USA auf Comedy Central (dem “South Park”-Sender). Inhalt: Der “FHM”-Autor Grub Smith fährt irgendwohin und muss dort Aufgaben erfüllen. In Folge 1 war das Reiseziel Island und Smith musste solch kreative Dinge tun wie Miss Island einen Zungenkuss geben und auf einen Wal schießen. Super. Echt innovativ. Viva nennt das ganze das “härteste Reisemagazin im deutschen TV”. Ich nenne es das langweiligste Reisemagazin im deutschen TV. Denn mit Reisen hat “Travel Sick” nicht viel zu tun. Und in Sachen Härte haben Sendungen wie “Jackass” das Level so hoch gelegt, dass man lieber nicht mehr versuchen sollte, harte Sendungen zu produzieren. Hat nämlich keinen Sinn. 3 von 10 Punkten.

Die “Schreinemakers”-Kritik folgt morgen. Ich hab die erste Ausgabe verpasst und werde die zweite Sendung kritisieren.

Außerdem dann an dieser Stelle:
– “Sabine!” (ZDF, Start: 6. Januar, 19.25 Uhr)
– “Q 21 – Wissen für morgen” (WDR Fernsehen, Start: 6. Januar, 21 Uhr)
– “Hätten Sie’s gewusst?” (NDR Fernsehen, Start: 6. Januar, 21 Uhr)

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Ein Teil meines Jobs ist fernzusehen. Viel fernzusehen. Um all das gut zu kennen, über das ich den ganzen Tag lang schreibe. Ich schaue mir zum Beispiel jede neu startende Sendung an. Als “Abfallprodukt” dieses Jobs werde ich hier künftig kleine sehr subjektive Kritiken über all diese neuen Sendungen veröffentlichen. Als Hinweis, was man kucken sollte. Und was nicht. Starten wir also mit diesen vier Neustarts des Wochenendes:

“Clever – Die Show, die Wissen schafft” (SAT.1, Constantin Entertainment, samstags, 19.15 Uhr – Start: 3. Januar):
Wieder eine Wissensshow. Aber eindeutig ein besserer Vertreter des Genres. Konzept: Moderatorin Barbara Eligmann und Genius Wigald Boning führen Experimente zu alltäglichen Fragen durch. Eingeladen sind zwei Pseudo-Promis, die als Kandidaten mit ihrem Wissen glänzen dürfen. Oder auch nicht. Die erste Show war durchaus unterhaltsam. Das lag aber weniger an der blassen Frau Eligmann als an Wigald Boning, den ich spätestens seit seiner ZDF-Sendung “WIB-Schaukel” sehr schätze. Boning vermittelt in “Clever” auf äußerst unterhaltsame Weise unnützes Wissen (Beispiel: Warum fällt ein Toast immer auf die bestrichene Seite). Letztlich ist “Clever” nur ein Variation der “Knoff-hoff-Show” mit Spielshow-Charakter. Dennoch: Sehenswert. Von mir gibt’s 7 von 10 Punkten.

“Deutschlands beste Partien” (RTL 2, Bavaria Entertainment, sonntags, 20.15 Uhr – Start: 4. Januar):
Eine typische RTL-2-Doku-Soap. Allerdings eine eher langweilige. Vorgestellt werden drei reiche, kluge, wichtige oder adelige Menschen, die Single sind. Ind er ersten Sendung eine Innendekorateurin, ein Visagist und ein adeliges Jüngelchen, dass angeblich toll Klavier spielen kann. Der Funke springt bei der etwas schwerfälligen Sendung aber nicht über. Man fragt sich ständig, was diese seltsame Proträt-Sendung über unwichtige Menschen bloß soll. Ich tippe, dass auch die Quoten angesichts der Sonntagabend-Spielfilm-Konkurrenz nicht gerade großartig sein werden. Und so werden “Deutschlands beste Partien” sicher bald einen Platz auf dem TV-Friedhof finden. 4 von 10 Punkten, weil es immerhin solide produziert ist.

“Kaminers Klub” (WDR Fernsehen, Nacht von Sonntag auf Montag, 0.30 Uhr – Start: 5. Januar):
Wladimir Kaminer hat eine eigene Fernsehsendung. Und kaum jemand hat es mitbekommen. Selbst auf der WDR-Website gibt’s keine Infos. Ich nehme daher an, dass “Kaminers Klub” erstmal eine einmalige Aktion war. Inhalt: Kaminer und andere passende skurrile Autoren lesen aus ihren Geschichten. Es gibt Musik (in der ersten Sendung von einer seltsamen 2-Frauen-Band) und die Autoren reden über komisches Zeug. Soweit so gut. Problem: Das ganze wirkt total zusammengestückelt und konzeptlos. Ich denke, für die Sendung waren ursprünglich mehr als die nun gesendeten 30 Minuten veranschlagt, dann wurde sie aber auf eben diese 30 Minuten zusammengeschnitten. Kaminer hätte zwar mehr Punkte verdient, aber für diese unausgegorene Sendung gibt’s nur 5 von 10 Punkten.

“RTL Nachtquiz” (RTL, täglich, nach 1 Uhr – Start: 5. Januar):
Nun hat also auch RTL seine eigene tolle Telefon-Quizshow. Und die Welt fragt sich: Wäre das wirklich nötig gewesen. Um es vorwegzunehmen: NEIN. Was gibt es im “RTL Nachtquiz”? Zunächst Moderatorin Mandana Naderian, die schon ähnliche Sendungen bei tm3/9 Live und Tele 5 präsentiert hat. Und außerdem: Zweit- und Drittverwurstungen von Berichten, die schon in RTL-Magazinen liefen. Und blöde Quizfragen dazu (Beispiel: Welchen Geburtstag feiert RTL in diesem Jahr?). Warum macht RTL sowas? Klarer Fall: Man kann nichts Billigeres produzieren – außer der Moderatorin und der Technik muss nichts bezahlt werden. Die Berichte existieren schließlich schon. Und dann hofft man natürlich, dass möglichst viele Leute anrufen. Ob das aber genug sind, wird sich in ein paar Wochen oder Monaten klären. Wenn die Sendung dann noch existiert, konnte Geld mit den Anrufern verdient werden. Wenn nicht, haben die RTL-Zuschauer wohl schon geschlafen. Von mir gibt’s 1 von 10 Punkten (dafür, dass die Zuschauer nicht beschummelt und reingelegt werden wie bei gewissen anderen “Quiz-Sendern”).

Ergebnis: Drei Sendungen kann man erstmal wieder vergessen, “Clever” kann man durchaus die ein oder andere weitere Chance geben.

Die nächsten TV-Neustarts, die hier kritisiert werden:
– “Schreinemakers” (Das Erste, Start: 5. Januar, 14 Uhr)
– “Samba für Singles” (arte, Start: 5. Januar, 20.15 Uhr)
– “Travel Sick” (Viva, Start: 5. Januar, 21 Uhr)

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Für alle, die sich wie ich schon dutzende Male gefragt haben, von wem eigentlich dieser schöne Song aus dem sehr netten ebay-Spot stammt, der ein bisschen nach Suede klingt, ohne von Suede zu sein: Ich hab jetzt endlich mal recherchiert. Der Song heißt “star” und kommt von der Band The Crash. Sie stammt aus der finnischen Stadt Turku und existiert anscheinend schon seit 1991. Ihr Debüt-Album “comfort deluxe” konnten die Vier allerdings erst 1998 oder 1999 aufnehmen. In Deutschland erschien es 2000. Der Song “star” findet sich auf dem zweiten “The Crash”-Album “wildlife”, das 2002 erschien. Ich werde mir wohl die beiden Alben mal besorgen müssen, denn was über sie zu lesen ist (laut.de: “herzzerreißende Melodien in harmonischer Symbiose aus Pathos und Elegie.”) klingt nach genau meiner Musik.

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Ich find es sehr erstaunlich, dass “mad world” von Gary Jules in der dritten Woche an der Spitze der englischen Single-Charts steht. Erstaunlich nicht wegen der Qualität des Songs. Im Original von Tears for Fears ist die Gary-Jules-Version wohl eines der schönsten Musikstücke aller Zeiten. Erstaunlich aber, weil der Song in dieser Version schon Ende 2002 erschienen ist. Damals auf dem Sountrack des ungewöhnlichen, aber sehr guten Films “Donnie Darko”. Dennoch ist es schön, auch mal gelungene und bleibende Musik an der Spitze von Charts zu sehen.

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Schnee. Endlich Schnee. Zum ersten Mal in diesem Winter fällt richtiger Schnee vom Heidelberger Himmel.

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Ich hab die “Bella Block”-Filme mal sehr gemocht. Sie waren anders als die meisten Krimis. Der aktuelle Film “Das Gegenteil von Liebe” hat mir aber aus verschiedenen Gründen nicht wirklich zugesagt. Außer Hannelore Hoger fast ausnahmslos schwache Darsteller, zum Teil plumpe Dialoge und eine wieder einmal völlig einseitige Darstellung von Journalisten als sensationslüsterne Geier. Zwar versöhnt die traurige Auflösung des Falls, weil sie nachdenklich stimmt. Dennoch: Wenn man die Vermissten-Story mit dem Weltmarktführer im Vermissten-Genre, der brillanten Serie “Without a Trace”, vergleicht, liegen Welten dazwischen. Und das ist schade.

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Neues Jahr, neue Inhalte bei popkulturjunkie.de.

Soeben hab ich die ersten popkulturjunkie-meta-kritik-seiten online gestellt. Hier die Gebrauchsanweisung für diese äußerst praktische Sache:

popkulturjunkie-meta-kritik zeigt die wichtigsten Infos zu allen Kino-Neustarts in den deutschen Kinos. Genre, Produzenten, Regisseure, wichtigste Darsteller, die Laufzeit und die Story. Dazu Links zur offiziellen Film-Website und falls vorhanden Links zu den Trailern.

Die Besonderheit zu allen anderen vergleichbaren Websites ist das popkulturjunkie-meta-kritik-rating. Eine errechnete Bewertung, die alle verfügbaren Ratings deutscher Kinokritiken zusammenfasst. Die beiden großen Kinomagazine “Widescreen” und “cinema” fließen ebenso in die Bewertung ein wie TV-Zeitschriften (“TV Movie”, “TV Spielfilm”, “TV Today”, “tv14”, “TV direkt”, “Hörzu” und “Funk Uhr”), Musik-Magazine (“Rolling Stone”, “musikexpress”) und andere Publikumszeitschriften (“Max”, “FHM”, “Maxim”, “Gala” und andere). Ebenfalls dabei: wichtige Tageszeitungen wie die “Financial Times Deutschland” und über den “cinema”-Kritikerspiegel auch Bewertungen von Filmkritikern des “Spiegel”, der “F.A.Z.” und der “Süddeutschen Zeitung”.

Insgesamt fließen derzeit bis zu 35 einzelne Bewertungen in das popkulturjunkie-meta-kritik-rating ein. Die einzelnen Bewertungssysteme der Kritiker werden in eine Skala von 0 bis 100 umgerechnet und ein Mittelwert gebildet. Ein einzigartiger Gradmesser für die Qualität eines Films. Außerdem werden die Urteile der wichtigsten Zeitschriften in Kurzform mitgeliefert. Vorbei die Zeiten, in denen man sich nicht für einen Film entscheiden kann, weil die eigene TV-Zeitschrift ohnehin fast jedem Kinofilm einen Daumen nach oben gibt. Hier ist die popkulturjunkie-meta-kritik. Viel Spaß!

Die Seiten werden ständig aktualisiert und sind jederzeit über den link “kino-meta-kritik” (da oben links) zu erreichen. Ach ja: Ich freue mich über Feedback!

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Lustig: Die aktuellen “Superstars” treten beim Neujahrs-Skispringen in Garmisch-Partenkirchen auf und werden gnadenlos ausgepfiffen. Und das live bei RTL.

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so this is the new year.
and i don’t feel any different.
the clanking of crystal
explosions off in the distance (in the distance).

so this is the new year
and i have no resolutions
for self assigned penance
for problems with easy solutions

so everybody put your best suit or dress on
let’s make believe that we are wealthy for just this once
lighting firecrackers off on the front lawn
as thirty dialogues bleed into one

i wish the world was flat like the old days
then i could travel just by folding a map
no more airplanes, or speedtrains, or freeways
there’d be no distance that can hold us back.

there’d be no distance that could hold us back

so this is the new year

(Death Cab for Cutie – “the new year”)

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