Archive for November, 2005

breaking news: erster neuer tomte-track erschienen. 4

“Ich sang die ganze Zeit von dir” heißt das erste Stück aus dem neuen Tomte-Album “buchstaben über der stadt”. Es ist heute exklusiv auf der beigelegten CD der Zeitschrift “Visions” erschienen. Insgesamt ein typisches Tomte-Stück, bei dem man sich allerdings an den etwas quäkigen Uhlmann-Gesang gewöhnen muss. Die Ohrwurm-Qualität entfaltet sich aber nach wenigen Durchgängen.

Ebenfalls auf der “Visions”-CD: “moonpigs”, der erste Song aus dem bald erscheinenden Blackmail-Album “aerial view”.

fernsehlexikon. 2

Ich verwerte jetzt einfach mal schamlos einen Text zweit, den ich vor zwei Wochen schon an anderer Stelle geschrieben habe. Und warum? Weil das Buch einfach großartig ist:

Das unterhaltsamste Lexikon aller Zeiten könnte das soeben erschienene “Fernsehlexikon” von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier sein. Oder gab es jemals ein Lexikon, in dem man sich ohne Probleme stundenlang festlesen kann? Den beiden Autoren ist das gelungen. Auf über 1.500 Seiten lässt sich Kurioses, Informatives und Unterhaltsames zu über 7.000 Sendungen nachlesen, die seit 1952 auf einem der deutschen Vollprogramme zu sehen waren und von denen mindestens drei Ausgaben gesendet wurden. Von der Geschichte des DDR-Jugendmagazins “Elf 99” über massenhaft Informationen zum längst vergessenen “Heißen Stuhl” bis zu ausführlichsten Ergüssen zum Thema “Teletubbies”: alles drin im “Fernsehlexikon”. Alle, die entfernt mit dem Thema Fernsehen zu tun haben oder einfach nur TV-Junkies sind, sollten sich das Buch schleunigst beschaffen.

music-map. 13

Wollte ich schon vor ewigen Zeiten mal vorstellen, als ich es entdeckt habe. Und jetzt kam ich wieder darauf: music-map. Das Ding macht nichts anderes, als auszuwerten, was bei amazon gekauft wurde und stellt das als nette Landkarte da. Mit anderen Worten: Tippe eine Band ein und music-map sagt dir, was Dir noch gefallen könnte. Tippt man beispielsweise Nada Surf ein, schwirren Bands wie Readymade, Blackmail, Slut, Naked Lunch und Miles um den Mittelpunkt Nada Surf herum. Aber auch Bands, von denen ich nie gehört habe – und die ich mir nun mal anhören werde – wie Rekord oder Ozma. Die jeweiligen Bands kann man dann auch gleich anklicken und eine neue Music-Map öffnet sich, in der dann die neue Band im Mittelpunkt steht. Ein sehr cooles, einfaches Tool ohne Schnickschnack, das immer wieder verblüffend Geschmacks-sichere Ergebnisse und Hinweise auf neue Musik liefert. Gibt’s übrigens auch für Bücher – heißt dann literaturlandkarte.

interview-kultur vom feinsten. 4

Gilt das noch als plumpe PR oder schon als Schleichwerbung, was da eben bei “TV total” zu sehen war. Ein kurzes “Interview” mit Marc Terenzi, dass genau drei Inhalte zu bieten hatte:

1. “Kuck mal, ‘Sarah & Marc in Love’ gibt’s jetzt auch auf DVD. Was für ein tolles Weihnachtsgeschenk!”

2. “Sehen wir uns doch mal mein neues Video an. Und toll: Ein Filmchen auf der Maxi-CD wurde von mir selbst produziert. Unbedingt kaufen.”

3. “Und im März geh’ ich auf Tour. Eine tolle Rock-Tour wird das. Und ganz viel Spaß wird sie machen. Unbedingt hingehen.”

tv-start-kritik 2005/159: “er sagt, sie sagt”. 1

“Er sagt, sie sagt” / ProSieben / Sony Pictures / dienstags, 21.25 Uhr / Start: 29. November 2005

Das musste ja so kommen. Nach den nervigen Bestsellern, in denen die Unterschiede zwischen Mann und Frau “humorvoll” aufbereitet wurden, musste das Thema einfach fürs Fernsehen umgesetzt werden. Erst Günther Jauchs Event-Show und nun ein Vierteiler bei ProSieben. Der besteht hauptsächlich aus Einspielern, in denen Promis sagen, warum Männer so sind, wie sie sind und warum Frauen so sind wie sie sind. Zwischendurch gibt es Spielszenen, in denen ein Paar beobachtet wird, wie es das Erzählte bestätigt. “Er sagt, sie sagt” ist weitgehend langweilig, nur leidlich amüsant und steckt selbstverständlich voller Vorurteile. Immerhin ist es für eine Promi-Schnipsel-Show vergleichsweise gut produziert, da Katja Kessler, Herbert Feuerstein, Ingo Appelt & Co. immerhin nicht vor einer blauen Wand sitzen, sondern inmitten großer Räume. Wohlwollende 5 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/158: “mongolei – die karawane”. 0

“Mongolei – Die Karawane” / ZDF / Ziegler Film / dienstags, 20.15 Uhr / Start: 29. November 2005

Eine weitere ZDF-Abenteuer-Doku-Reihe. Diesmal ziehen zwölf Deutsche mit Mongolen als Nomaden-Karawane durch die Mongolei. Ziegler Film hat wunderschöne Bilder produziert, einzig die geschichten, die erzählt werden, sind nicht so der Riesenhit. Ich frage mich, warum das ZDF sich nicht traut, aus so einer Doku-Soap mal eine Reality-Show zu machen, indem ein Wettbewerbs-Charakter à la “Amazing Race” oder “Peking-Express” eingeführt wird. Das ZDF könnte das sicher wesentlich besser als RTL. Für “Mongolei – Die Karawane” gibt’s 7 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/157: “dem jungbrunnen auf der spur”. 0

Mir waren die vielen neuen Fernsehsendungen und die damit verbundenen Start-Kritiken in den letzten Tagen und Wochen zu viel Stress. Jetzt habe ich gerade aber mal wieder Lust auf neues Fernsehen. Also folgen ein paar neue kurze Kritiken.

“Dem Jungbrunnen auf der Spur” / arte / Bayerischer Rundfunk / Mo.-Mi., 19 Uhr / Start: 28. November 2005

Eine hochinteressante Doku-Reihe zum Thema Altern. In der Folge, die ich gesehen habe, ging es um das Gehirn und dessen Fähigkeiten, die beim Älterwerden nachlassen, sowie darum, wie dieser Prozess aufgehalten werden kann. Wie gesagt: Hochinteressant und gut produziert. 8 von 10 Punkten.

es geht aufwärts. 4

Die neue Regierung weiß, wie die Probleme des Landes – insbesondere die der Jugend – in den Griff zu bekommen sind. Ich zitiere aus einer Pressemitteilung von N24:

“Berlin (ots) – Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) will, dass Deutschlands Schüler mehr singen. ‘Musik und gemeinsamer Gesang führt positiv zusammen’, sagte Jung am Montagabend in der N24-Sendung ‘Was erlauben Strunz’. Es sei ‘notwendig und wichtig’, dass die jüngere Generation dazu wieder einen Bezug bekomme.”

die wirklich tollsten songs aller zeiten. 13

Wer sind die besten Musiker, die Deutschland je hervorgebracht hat? Klarer Fall: die Scorpions, Karat und Ludwig van Beethoven. In genau dieser Reihenfolge. Das ZDF hat das herausgefunden. In einer von Herrn Kerner moderierten, von mir leider nicht gesehenen, sicher höchst amüsanten und bizarren Show, in der das ZDF-Publikum nach seinen “Jahrhundert-Hits” aus deutschen Landen gefragt wurde. Und dabei kam eben genau das heraus:

1. Scorpions – “wind of Change”
2. Karat – “über sieben brücken”
3. Ludwig van Beethoven – “ode an die freude”
4. Reinhard Mey – “über den wolken”
5. Pur – “abenteuerland”
6. Puhdys – “alt wie ein baum”
7. Nicole – “ein bisschen frieden”
8. Freddy Quinn – “junge komm bald wieder”
9. Nena – “99 luftballons”
10. Drafi Deutscher – “marmor, stein und eisen bricht”

Mit dem Zweiten sieht man besser? Anscheinend hört man aber auch schlechter.

goldener prometheus. 4

Ich mag die Zeitschrift “V.i.s.d.P.” sehr sehr gern. Eine Art Publikumszeitschrift über Medien, mit lustigen Ideen, unterhaltsam und interessant. Aber jetzt muss ich mich dann leider doch mal aufregen. Und zwar über deren seltsamen Preis “Goldener Prometheus“, der gerade schon seine Runde durch Blogland macht. Greifen wir uns die Kategorie “Bester Fernsehjournalist” heraus. Ob man unbedingt Jörg Wontorra und Udo Lattek vom DSF nominieren muss, darüber kann man sich ja vielleicht noch streiten, aber Peter Limbourg und Stefan Raab? Für die weitgehend missratene “TV total Bundestagswahl”? Ich denke, darüber kann man nicht mal mehr streiten. Und was bitteschön macht Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski dort? Seine Leistungen bei Sat.1 in aller Ehre, aber Journalist? 2005? Und Holger-Roost-Macias? Geschäftsführer bei Tresor TV? Produzent von “Abschlussklasse”, “Popstars” und “Super Nanny”? Ich habe selten so viele Nicht-Journalisten bei einer Journalisten-Wahl gesehen. Auch in anderen Kategorien. Aber lassen wir das, sonst reg’ ich mich noch mehr auf. Vielleicht sollte man aber auch einfach nicht nach Ernsthaftigkeit suchen, sobald das Wort “Preisverleihung” irgendwo auftaucht.

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