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Das Original ist zurück – die deutschen blogcharts leben wieder. 26

Jaja, ich weiß. Konsequenz scheint nicht gerade eine meiner Stärken zu sein. Vor etwas mehr als einem Jahr verkündete ich hier im Blog das offizielle Ende der deutschen blogcharts – und lieferte diverse Argumente. Seitdem vergang bis heute kein Monat, in dem mir nicht diverse Mal das Bedauern über das Ende mitgeteilt wurde. Diesem Druck der Masse beuge ich mich nun – die deutschen blogcharts leben wieder.

Aber im Ernst: Schon bevor ich vor einigen Wochen mit active value die Social-News-Charts 10000 Flies startete, war mir klar, dass als “Abfallprodukt” auch die deutschen blogcharts wieder kommen würden. Dort habe ich im Blog ja auch schon einige Male Leitmedien-Rankings veröffentlicht. Die deutschen blogcharts funktionieren genau so: Ich schaue am Beginn des Monats, welche deutschsprachigen Blogs bei Facebook, Twitter und Google+ die größte Resonanz erzielt haben, wie viele Likes, Shares, Tweets, +1-Klicks, etc. die Blogs also mit ihren Beiträgen eines Monats erreicht haben. Und genau aus diesen Zahlen wird dann das Ranking erstellt.

Die Zahl der Tweets hatte ich ja in der zweiten blogcharts-Phase im Jahr 2011 schon als einen Faktor mit in die Wertung einberechnet. Nun, in der mittlerweile dritten Phase der Charts spielt eben nur noch die Resonanz in den sozialen Netzwerken eine Rolle. Hier werden spannende Inhalte so schnell und oft wie nirgends sonst weiterempfohlen. Die neuen blogcharts sind also ein Gradmesser für die Popularität bei Facebook & Co.

Im Gegensatz zu früher zählen auch nur noch die Zahlen eines einzelnen Monats – dadurch wird sicher mehr Tempo in den Charts sein. Blogs werden schnell nach oben schießen können – und im kommenden Monat als One-Hit-Wonder schon wieder verschwinden. Die ersten drei Monate – ich habe die Daten rückwirkend für die Monate Januar, Februar und März online gestellt – zeigen aber auch, dass viele Blogs in den Charts bleiben, weil sie treue Leser und Weiterempfehler haben.

Mein Dank gilt Axel Krysztofiak von active value, der Website und Backend der neuen blogcharts programmiert hat – und Julia Wildförster von active value für das coole neue Logo.

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!

10.000 Fliegen und ich. 20

Das war also der Tag, an dem ich bei Spiegel Online, Zeit Online und taz.de auftauchte. Wow. Die drei Tage nach dem Launch meines neuesten Projekts sind wie im Fluge vergangen, höchste Zeit auch hier ein paar Worte darüber zu verlieren. Und das zunächst mit einem Danke! Danke! Danke! An alle, die per Twitter, Facebook, Google+, Blog, etc. auf 10000 Flies hingewiesen haben, für das Lob, die Glückwünsche und die Kritik.

10000 Flies heißt es also. Und es ist tatsächlich genau das, was ich beim Ende der deutschen blogcharts vor gut zehn Monaten angedeutet habe. Dass etwas Neues kommen wird. Nun ist der erste Teil des Projekts also online. Charts für die deutschsprachigen Artikel, Blog-Einträge und sonstigen publizistischen Beiträge, die bei Facebook, Twitter und Google+ am besten ankommen, über die am meisten diskutiert wird, die am häufigsten weiter empfohlen werden (alle Details dazu im “Ãœber”-Text auf 10000Flies.de).

Die Idee, die ich damals hatte, wäre nie zum Leben gekommen, wenn ich nicht mit der Agentur active value, die wie ich in Düsseldorf – ca. 200 Meter Luftlinie von mir entfernt – residiert, einen perfekten Partner gefunden hätte, um das Projekt umzusetzen. Als jemand, der zwar Zahlen liebt, sich aber nie darum gekümmert hat, programmieren zu lernen, war ich auf einen solchen Partner angewiesen. Die active-value-Leute waren sofort Feuer und Flamme, haben das Auswertungssystem programmiert, eine sehr schicke, moderne Website gestaltet und auch die Marke erfunden. Ich habe die Quellen recherchiert, die relevant genug für die Charts sind (recherchiere natürlich auch täglich weiter), betreue das Begleitblog des Projekts (das ich Euch sehr ans Herz legen möchte) mit Daten-Analysen und anderem Interessanten und sorge dafür, dass die täglichen Charts korrekt sind und keine Fehler auftauchen.

Zusammen werden wir 10000 Flies nun ausbauen – mit vielen weiteren Features und ein paar Ideen, wie man mit den gewonnenen Erkenntnissen vielleicht auch ein bisschen Geld verdienen kann. In Kürze mehr. Auch an dieser Stelle.

chris hülsbeck im interview. 2

Chris Hülsbeck ist vielen, die in den Zeiten des C-64 und/oder Amiga groß geworden sind, ein Begriff. Er ist einer der bekanntesten Game-Soundtrack-Komponisten, von ihm stammt u.a. die Musik zu Klassikern wie “Katakis”, “Giana Sisters” und der “Turrican”-Trilogie. Um eine Edel-Version des “Turrican”-Soundtrack auf den Markt zu bringen, hat er nun die Crowdfunding-Plattform Kickstarter genutzt und schon nach kurzer Zeit rund 100.000 US-Dollar eingesammelt. Für das ZDF-Blog “Hyperland” habe ich das aufgeschrieben und mir die Frage gestellt, ob Hülsbecks Beispiel exemplarisch sein kann. Hülsbeck kommt auch selbst zu Wort, doch für das komplette Interview, das ich mit ihm per Mail geführt habe, war kein Platz. Damit es nicht verloren geht, veröffentliche ich es nun an dieser Stelle:

Als ich ein paar Tage nach Start von Deinem Kickstarter-Projekt erfuhr, war mein Gedanke: Wow, 75.000 Dollar Рein ambitioniertes Ziel. Wie sahen Deine Erwartungen aus? Hast Du daran geglaubt, dass die 75.000 Dollar schon nach so kurzer Zeit erreicht werden k̦nnen?

Hülsbeck: Das Ziel war ambitioniert, weil ich wirklich gerne ein ganz besonderes Multi-CD-Album erstellen wollte. Hätte ich niedriger angesetzt, dann wäre vielleicht am Ende das Budget fuer die 3-4 CDs nicht möglich gewesen, weil den Fans das Ziel eines ganz besonderen Produkts gefehlt hätte. Ich habe dabei aber auch einiges riskiert, weil ich mich bei wenig Interesse seitens der Fans ganz schön hätte blamieren können.

Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen, die Turrican-Anthology per Crowdfunding zu finanzieren? Hast Du keine Plattenfirma überzeugen können? Oder wolltest Du einfach ausprobieren, ob sowas heute auch ohne Tonträgerindustrie funktioniert?

Hülsbeck: Ich habe meine Alben schon immer selbst produziert, aber heutzutage und bei der Größe des Projekts wäre eine Eigenfinanzierung einfach nicht möglich gewesen. Dann habe ich letztes Jahr erstmals von Crowdfunding erfahren, als ein Bekannter von mir sein eigenes Album über Kickstarter erfolgreich finanziert hatte. Da wusste ich sofort, dass dies eine Moeglichkeit ist und wahrscheinlich auch die einzige für ein solches Projekt.

Hast Du Informationen darüber, woher Deine Spender stammen? Überwiegend aus Deutschland?

Hülsbeck: Ja, man bekommt detailierte Listen und Statistiken und natürlich kommen die meisten meiner Fans aus Deutschland, aber ich hatte auch Unterstützer aus vielen anderen Ländern, wie zum Beispiel sogar aus Saudi-Arabien.

Du hast den Vorteil, dass Du seit alten C-64er-Zeiten Fans hast, die deine Karriere verfolgt haben und auch heute noch deine Musik lieben. Denkst Du, dass solche Crowdfunding-Projekte nur etwas für Künstler mit einer gewissen Fangemeinde sind? Oder ist die Methode auch etwas für Nachwuchs-Acts?

Hülsbeck: Eine Fangemeinde hilft sicher sehr, um eine Kampagne erfolgreich durchzuführen. Aber es gibt auch kleinere Projekte, die durch ein gutes Konzept und überzeugende Beschreibung Interesse bei der Crowdfunding-Community wecken und erfolgreich verlaufen können. Dabei sollten Newcomer halt nicht gleich nach den Sternen greifen und gute, aber im Rahmen des Budgets liegende Goodies bieten.

In Deutschland tobt derzeit ja ein heftiger Streit um das Urheberrecht in Zeiten des Internets. Die einen sagen, das Urheberrecht müsse mindestens so bleiben wie es ist, wenn nicht sogar verschärft werden und alle, die es im Netz brechen, müssen bestraft werden. Die anderen sagen, es müsse abgeschafft, aber mindestens liberalisiert werden, da es nicht mehr zeitgemäß und durchsetzbar ist. Wie ist Deine Meinung aus der Künstler-Perspektive? Verspürst Du negative Gedanken gegenüber Leuten, die deine Musik z.B. bei Youtube hören, anstatt sie auf CD oder als Download zu kaufen?

Hülsbeck: Für mich als Künstler ist das Urheberrecht durchaus wichtig und ein komplexes Thema. Aber es ist im Zeitalter des Internets veraltet und unflexibel und es sollte nicht so angewendet werden, dass Nutzer automatisch kriminalisiert werden. Hier sind neue und zeitgemäße Gesetze und Regeln gefragt, die dem Urheber einen Schutz bieten und dem Konsumenten die Möglichkeit geben, die Medien möglichst uneingeschränkt zu nutzen.

Du hast zwar den Vorteil, dass Du als Games-Soundtrack-Komponist nicht direkt auf Musik-Verkäufe angewiesen bist, dennoch schadet Games-Piraterie letztlich ja auch Dir, wenn Budgets kleiner werden oder Projekte nicht finanziert werden können. Wie ist Deine Einschätzung für die Zukunft der Unterhaltungsbranche: Lassen sich in Zukunft noch dieselben Beträge mit Games, Musik, Filmen verdienen wie bisher? Bietet das Netz vielleicht sogar eher Chancen als Risiken, wenn die Industrie sich auf die Konsumenten einlässt und ihnen bessere Tools und Dienste anbietet?

Hülsbeck: Ich denke, wenn man den Kunden und Fans einen fairen Deal gibt, dann wird auch weniger raubkopiert. Es ist immer noch ein großer Markt und die Verbindung zwischen Entwicklern und den Fans wird immer direkter, so dass nicht mehr soviel vom Gewinn an Distributoren geht. Somit hat das Internet auch völlig neue Möglichkeiten geschaffen, wie Unterhaltung produziert und an die Endkunden geliefert werden kann.

Zurück zu Deinem Projekt: Du hast inzwischen fast 100.000 US-Dollar eingesammelt und es läuft ja noch ein paar Wochen. Was passiert mit der Summe, die über dem Ziel von 75.000 liegt?

Hülsbeck: Das Album wird jetzt schon sicher um eine weitere CD auf insgesamt 4 Scheiben ergänzt, um den Fans noch mehr Musik aus den Spielen bieten zu können. Damit wird das Projekt dann auch praktisch komplett sein. Falls noch viel mehr Budget zusammen kommen sollte, dann habe ich noch ein paar Ideen im Hinterkopf, wie man das Projekt weiter aufwerten könnte. Profit war nicht der Hintergrund für die Aktion, sondern eine sauber durchfinanzierte Produktion, die aber natürlich auch meine Arbeitszeit entlohnt und ermöglicht, das Projekt genau so zu gestalten, wie ich es mir vorstelle.

Und wie lautet dein Fazit aus der ganzen Aktion? Ist Kickstarter ein Modell, das Du in Zukunft vielleicht auch für weitere Projekte nutzt? Kann es vielleicht sogar ein wichtiges Standbein für dein berufliches Einkommen werden?

Hülsbeck: Ich habe noch ein paar Ideen, was man eventuell in der Art machen könnte, aber im Moment konzentriere ich mich natürlich voll darauf, dieses Projekt so gut wie möglich in dem anvisierten Zeitraum umzusetzen und dann sehen wir weiter. Es war ein grandioses Erlebnis, wie die Fans das Projekt unterstützt haben und ich bin sehr dankbar. Es wäre natürlich klasse, wenn ich nochmal irgendwann die Chance habe so etwas zu machen.

die deutschen blogcharts sind tot. 60

… aber etwas Neues wird kommen. Diejenigen, die sich für die Blogcharts interessiert haben (und das sind auch heute noch immer rund 15.000 Leute pro Monat), werden im Laufe der jüngeren Vergangenheit gemerkt haben, dass es seit September keine Updates mehr gibt. Jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich offiziell den Tod der Blogcharts bekannt geben möchte. Die Entscheidung, zu der ich mich nach all den Jahren, in denen ich sehr viel Spaß mit den Charts hatte, durchgerungen habe, hat diverse Gründe.

Zum Einen habe ich seit gut einem Jahr eine kleine Familie und es macht viel mehr Spaß, Zeit mit meinem kleinen Sohn zu verbringen, als auch noch in meiner Freizeit stundenlang vor Excel zu sitzen, um Statistiken zu erstellen (was ich ja beruflich als Journalist schon exzessiv mache). Natürlich hätte ich die Zeit für die Blogcharts auch aus anderen Projekten nehmen können, aber mir fehlt ganz einfach auch die Lust.

Warum? Das neue Konzept der Blogcharts, von dem ich zunächst sehr überzeugt war, hat im Laufe der Zeit seinen Reiz verloren. Der Faktor Verlinkungen von Blogs untereinander spielt mangels Masse kaum noch eine relevante Rolle, der Faktor Traffic spült vornehmlich suchmaschinenoptimierten Content-Schrott nach oben. Die Liste, die dadurch entstand war vor allem auf den hinteren Rängen ein etwas seltsamer Mix. Wäre die Lösung also, die Blogcharts doch wieder nur auf Basis eines Faktoren, diesmal den Verlinkungen bei Twitter, Facebook, etc, zu errechnen? Vielleicht.

Allerdings sehe ich im Jahr 2012 auch nicht mehr so recht einen Grund, warum man ein solches Ranking für bestimmte Websites erstellen sollte, nur weil sie die Gemeinsamkeit einer ähnlichen technischen Plattform haben. Längst haben sich die Grenzen zwischen Blogs, Magazinen und anderen Inhalte-Websites aufgelöst. Und: Profi-Blogs mit 20-Mann-Redaktionen und einem Inhalte-Ausstoß von 30 oder mehr Texten pro Tag lassen sich doch eher mit Spiegel Online vergleichen als mit einem 1-Personen-Hobby-Blog, in dem vielleicht alle zwei Tage ein Text erscheint. Zudem wird es oftmals nicht leichter, überhaupt einzuordnen, was ein Blog ist und was schon längst ein Magazin.

Ich bastele auf Basis meiner monatlichen Hyperland-Charts, deren Ergebnisse ich immer wieder sehr spannend finde, an neuen Charts – einer Liste mit den deutschsprachigen Internet-Leitmedien. Sie werden tatsächlich auf Basis der Likes, Shares und Tweets bei Facebook und Twitter errechnet, beschränken sich allerdings nicht mehr nur auf Blogs. Alle Seiten mit aktuellen Inhalten, egal ob Nachrichtenangebot, Fach-Website, Blog oder sonstwas, können sich qualifizieren. Wann ich die Liste starte, steht noch nicht endgültig fest, derzeit wird ein Auswertungssystem programmiert. Die Charts werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nur ein Teil dessen sein, was mit Hilfe des Auswertungssystems möglich sein wird. Ich sprühe vor Ideen, auf die ich aber momentan noch nicht näher eingehen möchte.

Sobald es etwas Neues zu diesem Projekt zu verkünden gibt, wird es hier in meinem Blog stehen – bis dahin empfehle ich Euch noch ein kleines weiteres neues Projekt aus dem Hause popkulturjunkie: Das Chip-Schokolade-Softdrink-Pizza-Blog snackjunkie.de.

Likes, Tweets & Co.: die 100 meistempfohlenen deutschen Beiträge des Jahres 13

Seit Mai 2011 recherchiere ich für das “Hyperland“-Blog mit recht aufwändigen Analyseverfahren, welche deutschsprachigen publizistischen Beiträge auf den Plattformen Facebook, Twitter und Google+ am häufigsten geliket, gesharet, getwittert, etc. werden. Ãœber welche Themen, Texte oder Videos also am meisten diskutiert wird – welche am meisten an die Follower und Friends weiterempfohlen werden. Heraus kommen Monat für Monat spannende Erkenntnisse über die Befindlichkeiten der Nutzer. Oft schlägt Trash Relevanz, doch immer wieder schaffen es auch sehr relevante, intelligente Beiträge nach ganz vorn. Und: Blogs spielen durchaus ab und zu in der ersten Liga der Mainstream-Medien mit. Am heutigen Dienstag sind bei “Hyperland” die entsprechenden Jahres-Charts erschienen – und da dort kein Platz für ein ausführliches Top-100-Ranking ist, ergänze ich meine Analyse an dieser Stelle einfach mit dieser Liste. Hier sind die 100 publizistischen Beiträge mit den meisten Empfehlungen bei Facebook, Twitter und Google+ des Jahres 2011:

1. Süddeutsche.de: Trojaner-“T-Hemd” legt Neonazis rein (99.790 Likes, Shares, Comments, Tweets, +1s)
2. Zeit Online: Liebe Marie, (79.004)
3. Spiegel Online: Apple, es reicht! (73.363)
4. Der Postillon: Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen (66.405)
5. Bildblog: Wir Sind Helden wollen nicht für “Bild” werben (56.740)
6. Spiegel Online: Trojaner-T-Shirt überlistet Neonazi-Rockfans (55.379)
7. Bild.de: Hat er das Kind noch immer in seiner Gewalt? (49.811)
8. Bild.de: Er lag tot in seinem Bett: Junge onaniert sich zu Tode (49.570)
9. Spiegel Online: Ermittler verhaften mutmaßliche Betreiber von Raubkopie-Seite (48.836)
10. Bild.de: Guttenberg-Rücktritt – Merkel attackiert seine Gegner (45.115)
11. Der Postillon: Dr. Carlos-Theodore de Bienmontaña (CSU) erhebt Anspruch auf Guttenbergs Nachfolge (38.210)
12. G! – gutjahr’s blog: Facebook: So holst Du Dir Deine Daten (34.860)
13. ARD-Mediathek: ARD-exclusiv: Das System Wiesenhof (34.142)
14. t3n: Facebook: Gesichtserkennung jetzt aktiv, so schaltest du sie ab (33.929)
15. taz.de: Die Weiber denken, sie wären besser (33.188)
16. Bild.de: Razzia gegen illegales Filmportal (33.072)
17. T-Online: Neue gefährliche Spam-Flut auf Facebook (31.355)
18. golem.de: Anonymous will Facebook vernichten (30.710)
19. ARD-Mediathek: Der Pakt mit dem Panda (30.185)
20. BKA: Schwerer sexueller Missbrauch eines Säuglings (29.721)
21. tagesschau.de: Facebook merkt sich, wie seine Nutzer aussehen (29.720)
22. Kobuk!: Wenn die Ukraine Hunde tötet, stirbt bei uns die Wahrheit (29.553)
23. tagesschau.de: Eine ganz einfache Rechnung (29.509)
24. derStandard.at: Nudelsieb auf Führerscheinfoto genehmigt (29.193)
25. Ignant: Dear Blank, please Blank (28.924)
26. Chip Online: Facebook: Wurm zeigt angebliche Profilaufrufe an (26.296)
27. Bild.de: Burger King plant Lieferservice (26.001)
28. Der Postillon: Legendäres Bernsteinzimmer in Keller von Hypo Real Estate aufgetaucht (25.361)
29. Bild.de: Fan ohrfeigt Neuer! (24.868)
30. Frankfurter Allgemeine: „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“ (24.791)
31. mdr: Lady Gaga beim Bambi (22.580)
32. Spiegel Online: Burschenschafter streiten über “Ariernachweis” (22.580)
33. Bild.de: Guttenberg spendet sein Gehalt an Familien der toten Soldaten (22.401)
34. Bild.de: Ein Profi-Kampfsportler! – Dieser Räuber hat das falsche Opfer gewählt (22.398)
35. Bild.de: „Big Brother“-Star Cora tot (22.320)
36. Bild.de: Kultfigur und Doku-Soap-Star Horst Günter Ludolf ist tot (22.095)
37. Der Postillon: Mordserie schürt Zweifel an sonst eigentlich sympathischen Nazis (21.869)
38. Zeit Online: Verräterisches Handy (21.338)
39. Welt Online: Klopp beim BVB gefeuert – Jetzt kommt Klinsmann (21.330)
40. Bild.de: Blowjob-Weltrekord nicht geknackt – Lara Love hat den Mund zu voll genommen (20.155)
41. Spiegel Online: Im Namen des Spaghetti-Monsters (19.944)
42. Oldenburger Lokalteil: NPD-Ratsherr eingemauert (19.419)
43. N24: Facebook-Freunde als Linkschleuder (19.314)
44. Der Postillon: Studie: Vier von fünf Killerspiele-Spielern zu fett für Amoklauf (19.228)
45. Spiegel Online: So lief Guttenbergs Rücktritt (19.167)
46. Spiegel Online: Schüler ätzen riesige Phallus-Symbole in Rasen (18.593)
47. Spiegel Online: Japan zittert vor dem Katastrophenreaktor (18.445)
48. Bild.de: Nach „Scheiße“ suchen – Schalke finden (18.390)
49. Spiegel Online: Facebook will Lebensarchiv werden (18.217)
50. Der Postillon: Studie: Abschiebung von Nazis würde Staatskasse um Milliarden entlasten (18.164)
51. Computerbild.de: Facebook: So schützen Sie sich vor dem Stalker-Wurm (17.971)
52. Spiegel Online: “Wenn Frauen Auto fahren, gibt es mehr Homosexualität” (17.966)
53. Frankfurter Allgemeine: Vgl. auch Guttenberg 2009 (17.760)
54. Spiegel Online: Guttenberg will zurücktreten (17.699)
55. Bild.de: Kopfschuss! Osama bin Laden ist tot (17.466)
56. Bildblog: Sprühfarbe ins Feuer (17.110)
57. Bild.de: Virus-Alarm bei Facebook (16.980)
58. T-Online: Hacker-Gruppe Anonymous will Facebook zerstören (16.957)
59. Spiegel Online: Langschläfer aller Länder, erhebt euch! (16.836)
60. NDR/extra3: Junge Liberale – Wenn Kinder ins FDP-Milieu abdriften (16.827)
61. Zeit Online: Was Vorratsdaten über uns verraten (16.769)
62. Spiegel Online: Deutschland trauert um den Meister des Humors (16.617)
63. Spiegel Online: Rätselhafter Drogenfund: Polizei beschlagnahmt 204 Kilo Nazi-Kokain (16.573)
64. ZDF/Aktenzeichen XY: Fahndung nach Kinderschänder (16.476)
65. Bild.de: Magath sofort zu Wolfsburg (16.294)
66. Bild.de: Kino.to-Piraten verhöhnen Ermittler (16.070)
67. Bild.de: Mädchen (6) auf Spielplatz missbraucht (15.813)
68. Netzpolitik.org: Für Bild werben? “Ich glaube, es hackt” (15.802)
69. merkur-online.de: Zeitungs-Zensur: Schüler verklagt den Freistaat (15.439)
70. ka-news.de: Wodka-Tampon: Gefährlicher Trend bei Karlsruher Jugendlichen (15.241)
71. off the record: “Ich glaube, es hackt”: Wie “Wir sind Helden” der Bild und Jung von Matt Saures gibt (15.226)
72. Chip Online: Urteil: Apple darf iPhone nicht mehr verkaufen (15.125)
73. Bild.de: Schalke spielt im Pokalfinale in Pink (15.042)
74. Bild.de: Eisbär Knut tot (14.837)
75. Nicht lustig: Voila! La Metta! (14.646)
76. Nicht lustig: Die Ente bleibt draussen! (14.595)
77. Spiegel Online: US-Spezialkräfte töten Osama Bin Laden (14.566)
78. Focus Online: Computerspiel soll schwul machen… (14.559)
79. Frankfurter Allgemeine: Dieser Ort ist kein Traum (14.477)
80. Spiegel Online: Eisbär Knut ist tot (14.333)
81. Game One: Senf ab: RTL vs. Nerds (14.303)
82. Spiegel Online: Tschüss, liebes Kaninchen (14.183)
83. Bild.de: Student deckt auf, was wirklich mit den Daten passiert (14.133)
84. Bild.de: Tochter hingerichtet РFahndungsfoto ver̦ffentlicht: Das ist der Killer-Vater (14.056)
85. Bild.de: Oral-Sex ist gefährlicher als Rauchen (13.938)
86. Spiegel Offline: Ring christlich demokratischer Studenten verkackt Flashmob (13.888)
87. Bild.de: Komm, ich zeig dir den Weg zum Fressnapf (13.862)
88. Spiegel Online: Katholische Ärzte wollen Homosexuelle mit Homöopathie kurieren (13.648)
89. Tagesanzeiger: Der rechte Abschied von der Politik (13.481)
90. WinFuture: Neuer Facebook-Wurm: “Wer ruft mein Profil auf” (13.384)
91. Spiegel Online: Schlachtunfall: Schwein ersticht Mann (13.303)
92. NDR/extra3: Klaus erklärt Facebook (13.283)
93. Bild.de: Hunde im Tierheim vergast! (13.224)
94. Welt Online: Katholische Kirche macht mit Pornos ein Vermögen (13.038)
95. Welt Online: Am Freitag soll die Welt untergehen – Ganz sicher (12.902)
96. Frankfurter Allgemeine: Die neun Gemeinplätze des Atomfreunds (12.778)
97. Bild.de: Mittelfußbruch! Kagawa kaputt (12.737)
98. golem.de: Facebook aktiviert automatische Gesichtserkennung (12.704)
99. Express.de: Facebook-Wurm: 700.000 Deutsche gelinkt (12.649)
100. Süddeutsche.de: Brüderle: AKW-Moratorium ist nur Wahlkampf-Taktik (12.551)

Anmerkung: Trotz meiner aufwändigen Recherchen und Analysen kann es sein, dass ein Artikel in der Top 100 fehlt – sollte das jemandem auffallen, bitte ich um Hinweise in den Kommentaren.

die ersten deutschen google-plus-charts. 19

Das es auch bei Nutzern des neuen Netzwerkes Google+ offenbar Bedarf nach Charts, Rankings, Listen gibt, möchte ich diesen Bedarf befriedigen, um meinem Ruf als Excel- und Charts-Junkie mal wieder gerecht zu werden. Innerhalb von Google+ habe ich am Montag schon eine erste kleine Alpha-Version deutscher Google+-Charts gepostet, nun stelle ich an dieser Stelle eine Top 50 online. Weiterhin gilt, dass die Liste sicher noch nicht komplett ist, da ich bei meinen Recherchen durchaus den einen oder anderen vergessen haben könnte. Die internationalen Charts mögen an der Spitze komplett sein, doch bei den deutschen Nutzern ist sie sehr lückenhaft.

Die Zahlen in den Charts sind die, die auf den Profilseiten neben “Have XXX in circles” stehen, sie entsprechen also besipielsweise den Followern bei Twitter. Die Zahlen werden bisher offenbar nur einmal am Tag aktualisiert. Zudem sind die Zahlen offenbar auch älter als einen Tag – oder es gibt einen anderen Bug. Zumindest ist die Zahl bei mir deutlich niedriger als die, die mir in meiner Circle-Verwaltung angezeigt wird – und niedriger, als die, die mir schon gestern dort angezeigt wurde. In die Wertung konnte jeder Google+-Nutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen.

Dennoch kann die Top 50 einen kleinen Ãœberblick darüber geben, wer bei Google+ bisher populär ist – und wen man noch in seine Circles aufnehmen könnte. Ich hätte die Liste gern auch direkt bei Google+ gepostet, doch offenbar gibt es dort eine Beschränkung der Zahl von Accounts, die man direkt in einem Posting verlinkt, daher wäre nur eine Top 20 und keine Top 50 möglich gewesen…

Die Zahl in Klammern ist übrigens die Veränderung zu gestern. Es ist absolut erstaunlich, mit welchem Tempo Google+ wächst, obwohl noch längst nicht jeder rein kann.

01. Sascha Lobo (3.106 Circles / +546 gegenüber Montag)
02. Mario Sixtus (1.997 / +321)
03. Johnny Haeusler (1.393 (+229)
04. Stefan Keuchel (1.087 / +179)
05. Markus Angermeier (1.037 / +137)
06. Robert Basic (1.016 / +184)
07. Carsten Knobloch (980 / +146)
08. Florian Rohrweck (946 / +215)
09. Thomas Knuewer (942 / +159)
10. Redaktion WebStandard (927 / +146)
11. Matthias Bauer (887 / +109)
12. Stefan Zwierlein (853 / +189)
13. Stefan Niggemeier (827 / +223)
14. Kathrin Passig (790 / +131)
15. Luca Hammer (766 / +172)
16. Michael Seemann (724 / +94)
17. Nicole Simon (723 / +159)
18. Oliver Gassner (716 / +114)
19. Sascha Pallenberg (713 / +170)
20. Kay Oberbeck (702 / +147)
21. Susanne Reindke (701 / +115)
22. Marcel Wichmann (690 / +84)
23. Nilz Bokelberg (687 / +138)
24. Mirko Lange, talkabout (676 / +125)
25. Holger Klein (675 / +103)
26. Martina Pickhardt (673 / +105)
27. Richard Gutjahr (641 / +209)
28. gpluseins.de (Blog) (626 / +246)
29. Nils Hitze (611 / +91)
30. René Walter (607 / +124)
31. Peter Glaser (599 / +125)
32. Kristian Köhntopp (596 / +66)
33. Siegfried Hirsch (567 / +132)
34. Max Winde (560 / +72)
35. Felix Schwenzel (558 / +96)
36. Nico Lumma (558 / +132)
37. Stefan Evertz (540 / +51)
37. Ibrahim Evsan (540 / +123)
39. Heiko Hebig (521 / +86)
40. Martin Sauer (496 / +64)
40. Jens O. Meiert (496 / +117)
42. Enno Park (482 / +85)
43. Stefan Münz (478 / +75)
44. Jan Tißler (464 / +93)
45. André Krüger (463 / +59)
46. Don Dahlmann (459 / +97)
47. Martin Thielecke (456 / +69)
48. Leander Wattig (453 / +117)
49. Christian Heller (445 / +59)
49. Christian Scholz (445 / +87)

Ich werde in ein paar Tagen mal wieder schauen, wie sich die Zahlen entwickeln und eventuell ein Charts-Update veröffentlichen. Regelmäßig wird es die Charts aber nicht geben, da bereits jetzt einige Nutzer u.a. durch Massen-Folgen und die Hoffnung auf ein Zurück-Folgen ihre Zahlen mit aller Kraft nach oben schrauben wollen. In einigen Wochen oder Monaten werden solche Listen – wie damals bei Twitter – daher viel an Aussagekraft verloren haben.

Mein Google+-Profil findet ihr übrigens an dieser Stelle.

[Nachtrag: Offenbar werden die Zahlen ab sofort doch mehrmals pro Tag aktualisiert, zumindest liegen die bei Google+ angezeigten nun schon wieder leicht über denen aus den Charts. Die Zahlen für das Ranking habe ich ca. um 14 Uhr ermittelt]

warum google+ etwas richtig großes werden kann. 20

Ich habe heute den halben Tag lang immer wieder mal mit dem neuen Google+ herumgespielt, dem neuesten “Facebook-Killer”. Und dabei reifte in mir immer mehr der Gedanke, dass das nicht nur der erste erfolgreiche Versuch von Google werden kann, ein soziales Netzwerk zu starten, sondern dass es sogar etwas richtig Großes werden kann, das die Art, wie wir das Netz nutzen, verändern kann. Ich will mich jetzt nicht aufspielen und verkünden, dass Facebook das neue MySpace ist und schon bald in Trümmern liegen wird – dazu ist es einfach inzwischen viel zu sehr im Mainstream verankert. Doch für Netz-Junkies könnte Google+ zur besseren Alternative werden.

Vorweg ein paar Erläuterungen dazu, wie Google+ funktioniert. Es handelt sich um ein recht traditionelles soziales Netzwerk, in dem man schreiben, kommentieren, sowie Links, Fotos, etc. mit anderen teilen kann. Kontakte teilt man von vornherein in Gruppen ein (wenn man das will). So hat man von Anfang an ein Prioritäten-System von Leuten und kann z.B. Privates nur denen offenbaren, die es auch wissen sollen. Das geht zwar auch in Facebook, doch bei Google+ ist es extrem einfach und logisch umgesetzt. Zudem solle das “Hangout” genannte Videochat-System sehr spannend sein – ich hab es noch nicht ausprobiert.

Das alles ist noch gar nicht so spannend. Doch das, was daraus entstehen kann – das ist es, warum ich an eine große Zukunft von Google+ glaube. Ich war nie ein großer Freund von Facebook. Das abgeschottete System des Netzes im Netz hat mich immer gestört. Warum sollte ich Leuten in Facebook Messages schreiben, dort Spiele spielen, wenn ich das doch auch alles im richtigen Internet kann. Genau da sehe ich die großen Möglichkeiten, die Google+ bieten kann, wenn die Entwickler es wollen. Denn: Google hat zu fast allen wichtigen Aspekten des Netzlebens Tools und Angebote, die im Internet existieren – und nicht in einem abgeschotteten Facebook-Netz.

Nur ein paar Ideen: Wenn die Google-Programmierer Google+ in den Google Reader integrieren, lassen sich von dort aus perfekt Inhalte empfehlen. Wenn sie den +1-Button und die neue schwarze Google-Navigationsleite in ihren Browser Chrome integrieren, können auch dadurch Inhalte perfekt in Google+ übertragen werden und man wäre jederzeit informiert, was in Google+ passiert. Wenn Google Mail mit Google+ verknüpft wird, entsteht ein System aus Chat, Direct Messages, E-Mail. Auch dieses System kann dann wiederum perfekt in den Chrome-Browser integriert werden. Und dann gibt es auch noch den Google-Kalender, Youtube, die Google-Suche, Google Maps, Google Latitude und und und. Die Ideen, wie man all diese Systeme in Google+ einbauen kann sind fast unerschöpflich. Und das Tolle: Es wäre immer noch das Internet – mit E-Mail, Websites, RSS, etc. Und kein abgeschottetes Facebook-Netz im Netz.

die hyperland-charts. 1

Mit der Bitte um freundliche Beachtung: Am Montag habe ich im “Hyperland”-Blog mein neuestes Baby gestartet: die Hyperland-Charts. Einmal pro Monat werte ich aus, welche journalistischen Beiträge, Blogartikel, etc. im deutschen Teil des Internets besonders oft von Facebook-, Twitter-, Linked-in- und Google-Buzz-Nutzern, sowie von Bloggern empfohlen und verlinkt wurden. Die Zahlen, die dabei herausgekommen sind, finde ich extrem interessant.

die erste ausgabe der (neuen) deutschen blogcharts. 9

Das neue Konzept der Charts habe ich vorgestellt, Zeit das Ergebnis zu präsentieren: die erste Ausgabe der (neuen) deutschen blogcharts. Doch bevor wir dazu kommen, noch ein paar zusätzliche Bemerkungen.

Bevor ich mich an die Auswertung gemacht habe, habe ich eine Art Inventur gemacht und dabei ein paar Websites, die bisher in den Charts auftauchten, aussortiert. Die deutschen blogcharts sollten in der Vergangenheit und sollen auch in der Zukunft ein Ranking von Blogs zeigen. Aussortiert wurden daher Websites, die im Laufe der Zeit gewachsen sind und/oder deutlich über den Begriff Blog hinausgehen. Websites also, in denen eine Art Blog als News-Ressort geführt wird, die neben diesem Blog aber z.B. auch noch lebendige Foren, Communities und mehr anbieten. Gerade im Hinblick auf den dritten neuen Faktor des Wertungssystems, die Zahl der monatlichen Nutzer der Blogs können solche Websites einfach nicht mehr in die Wertung kommen, da nicht unterscheidbar ist, wie viele Nutzer wegen des Blogs kommen, wie viele wegen einem Forum, etc. Durch diese Inventur sind u.a. Websites wie t3n.de und Macnotes.de aus der Wertung gefallen. Zudem taucht auch LesMads.de nicht mehr in den Blogcharts auf, da aus dem einstigen Blog inzwischen ein Blognetzwerk geworden ist. Blogs aus Blognetzwerken (wie z.B. auch Scienceblogs.de, die FAZ.net-Blogs, etc.) werden aus Fairnessgründen nur einzeln gewertet. Diese Entscheidungen werden sicher an der einen oder anderen Stelle für Unmut sorgen, aber ich finde sie richtig und wichtig.

Apropos Blognetzwerke. Eine kleine Einschränkung für einige dieser Netzwerke entsteht bei meinem neuen Wertungssystem leider. Blognetzwerke, deren Einzelblogs nicht unter Subdomains (z.B. blog.blognetzwerk.de) geführt werden, sondern als Verzeichnis unter der gleichen Domain (z.B. blognetzwerk.de/blog/), bekommen leider automatisch keine Punkte aus dem dritten Faktor, dem der Leserzahl. Der Ad Planner weist für Subdomains zwar eigene Traffic-Zahlen aus, nicht aber für Verzeichnisse einer Domain. Das betrifft in der aktuellen Top 100 maximal das Blog “Netzökonom” von FAZ.net. Allerdings kann ich auch nicht sagen, ob es ohnehin nicht unter den 100 meistgelesenen Blogs des Landes aufgetaucht wäre, also ohnehin keine Punkte bekommen hätte. Die Einschränkung wollte ich dennoch offenlegen.

Ob die nun entstandene Top 100 so aussieht, wie erwartet, muss jeder für sich entscheiden. Ich finde jedoch, dass sie im Vergleich zu den letzten Monaten der alten Blogcharts nun wieder eindeutig mehr Aussagekraft darüber hat, über welche Blogs diskutiert wird, welche Blogs populär und womöglich einflussreich sind.

Ein paar Sachen noch zur Analyse: Immerhin 27 Blogs bekamen aus allen drei Faktoren des neuen Wertungssystems Punkte, darunter die Blogs auf den Plätzen 1 bis 17. Um in die Top 40 der Charts zu kommen, mussten mindestens aus zwei der drei Kategorien Punkte gesammelt werden, 100 Punkte reichten nämlich nur für Rang 41. Ebenfalls interessant: Immerhin 33 Blogs wären nach dem alten Wertungssystem nicht in die Top 100 gekommen.

Interessant dürfte zudem der Blick auf die Spitzenplätze der drei einzelnen Charts sein.

Faktor 1 (Links aus anderen Blogs / Oktober bis Dezember 2010):
1. scrap-impulse.typepad.com
2. netzpolitik.org
3. nerdcore.de
4. lawblog.de
5. everybody-art-challenge.blogspot.com

Faktor 2 (Links aus Twitter / Oktober bis Dezember 2010):
1. netzpolitik.org
2. blog.fefe.de
3. piraten-radio.net
4. promiflash.de
5. nerdcore.de

Faktor 3 (durchschnittliche Nutzer pro Monat / Oktober bis Dezember 2010):
1. promiflash.de
2. mydealz.de
3. sparwelt.de
4. stadt-bremerhaven.de
5. loadblog.de

Und nun viel Spaß mit der ersten Ausgabe der (neuen) deutschen blogcharts.

das konzept der neuen deutschen blogcharts. 52

Nachdem ich am Montag erklärt hatte, warum die deutschen blogcharts in der bisherigen Form nicht mehr weitergeführt werden, folgt hier nun also das neue Konzept.

Das Wichtigste hatte ich bereits angedeutet: Die Blogcharts setzen sich künftig aus drei Faktoren zusammen: Links aus anderen Blogs, Links bei Twitter und der Zahl der Leser:

– Faktor 1: die Zahl der unterschiedlichen Blogs, die das jeweilige Blog verlinken bzw. zitieren. Sie erhebe ich weiterhin über die Blog-Suchmaschine Icerocket.

– Faktor 2: die Zahl der Tweets, in denen das jeweilige Blog verlinkt wird. Diese Daten stammen von backtype – sie bleiben dort hoffentlich auch weiterhin öffentlich zugänglich.

– Faktor 3: die Zahl der Leser bzw. Besucher, die das jeweilige Blog hat. Diese Daten werde ich mit Hilfe des Google-Research-Tools Ad Planner erheben. Dort wird für alle weltweiten Websites, die auf eine gewisse Mindestmenge an Besuchern kommen, eine Zahl von Unique Visitors, also unterschiedlichen Besuchern pro Monat, ausgespuckt. Diese Zahlen sind hochgerechnet – anders lassen sich unterschiedliche Menschen nicht ausweisen. Die Zahl, die Google Analytics und andere Tools als “unique” ausweisen, sind beispielsweise immer nur unterschiedliche Geräte/Browser, etc. Wohl jeder nutzt das Internet inzwischen aber mit zwei bis zehn Geräten – daher die einzige Lösung der Hochrechnung. Kritiker werden zum Ad Planner anführen, dass Google verschweigt, mit welchen Ursprungs-Daten die Zahlen errechnet werden. Das verschweigen aber auch andere wie Comscore, Nielsen, etc. Meine mittlerweile langjährige Erfahrung mit den Zahlen zeigt aber, dass der Ad Planner bei miteinander vergleichbaren Websites wie z.B. Nachrichtenangeboten ähnliche Rankings erzeugt wie Konkurrenzzahlen von Nielsen, AGOF, etc. Da der Ad Planner zudem das einzige kostenlose Tool ist, das Zahlen sämtlicher Websites bereit stellt (abgesehen von Alexa, deren Rankings aber indiskutabel weit daneben liegen), fiel die Wahl für die blogcharts nicht schwer.

Um diese drei Faktoren nun miteinander zu verknüpfen, erstelle ich drei Einzel-Rankings. Für jeden Faktor eins. Das jeweils erstplatzierte Blog bekommt für die neuen deutschen blogcharts 100 Punkte, das jeweils 100. einen Punkt. Es gibt also dreimal 100 Punkte, dreimal 99 Punkte, usw. zu verteilen. Das Blog, dass aus den drei Einzelwertungen die meisten Punkte sammelt, ist logischerweise die Nummer 1 der blogcharts. Maximal erreichbar sind dementsprechend 300.

Weiterhin wichtig ist der neue Erhebungszeitraum. Um etwas mehr Dynamik in die – ab sofort monatlich erscheinenden – Charts zu bringen, wird dieser im Vergleich zum bisherigen blogcharts-Konzept auf 3 Monate verkürzt. Für die erste Ausgabe der neuen Blogcharts, die Januar-Ausgabe, bedeutet das z.B., dass für Faktor 1 die verlinkenden Blogs aus den Monaten Oktober bis Dezember gezählt werden, für Faktor 2 die Tweets mit Links aus den Monaten Oktober bis Dezember und für Faktor 3 die durchschnittliche Zahl der Unique Visitors aus den Monaten Oktober bis Dezember.

Natürlich wird es Diskussionen über das eine oder andere Detail meines neuen Konzeptes geben und sicher auch ein paar Beschimpfungen, aber ich bin überzeugt davon, dass dies der richtige Weg ist. Das bisherige Konzept hat sich überlebt und das neue Ranking wird – hoffentlich – wieder eine relevantere Liste der wichtigsten/populärsten deutschsprachigen Blogs zeigen. Durch die Integration der Leserzahlen kommt zudem eine Prise mehr Mainstream in das Ranking, ohne dass aber die Zahl der Zitate/Links als wichtigster Faktor abgelöst wird.

Ich bin gespannt, wie ihr das neue Konzept findet. Die erste Ausgabe der neuen Charts werde ich hoffentlich im Laufe des Mittwochs fertig haben und an bekannter Stelle veröffentlichen.

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