Archive for the 'altes blog' Category


Die besten Songs der Welt: Nada Surf – “blonde on blonde” 0

die bundesliga-prognosen für den 28. spieltag. 1

Auch diesmal wieder ohne große Vorrede: die Prognosen für die neun Matches vom Wochenende:

Hannover 96 – Hertha BSC / 52%-48% – Prognose: Unentschieden
Bayern München – Eintracht Frankfurt / 95%-Favorit: Bayern München
FC Schalke 04 – SC Freiburg / 86%-Favorit: FC Schalke 04
Borussia M̦nchengladbach РBorussia Dortmund / 56%-Favorit: Borussia M̦nchengladbach
FSV Mainz 05 – Bayer 04 Leverkusen / 82%-Favorit: Bayer 04 Leverkusen
SC Paderborn 07 – FC Augsburg / 84%-Favorit: FC Augsburg
Hamburger SV – VfL WOlfsburg / 92%-Favorit: VfL Wolfsburg
1. FC K̦ln РTSG Hoffenheim / 60%-Favorit: TSG Hoffenheim
VfB Stuttgart – Werder Bremen / 56%-Favorit: VfB Stuttgart

ABAY – “i have a dream” 19

Fabelhafte Abba-Cover-Version vom großartigen Aydo Abay, der jetzt als ABAY Musik macht:

P.S.: Lustiges Scooter-“Medley” mit den quatschigen Scooter-Texten zu schöner Musik

eurovision song contest 2010 live. 8

[00.03] Das war’s. Uneinholbarer Vorsprung. Lena hat gewonnen. Dass ich das nochmal erleben darf…

[23.39] Lena gewinnt! Un! Glaub! Lich!

[23.20] Schöne Idee, dieser Dance-Flashmob. Und Düsseldorf war auch dabei.

[25 Dänemark] Klingt tatsächlich ein bisschen nach ABBA. Aber wessen 30 Jahre alte Frisur trägt er auf? Gut, dass jetzt Schluss ist 3/10 Punkten

[24 Israel] Ein Israeli singt ein französisches Chanson. Auf hebräisch. Und hört gar nicht mehr auf. Hmm. 4/10 Punkten

[23 Portugal] Immerhin singt mal eine nicht englisch. Klingt nach einem 80er-Song, auf den ich nicht komme. Okay. 5/10 Punkten

[22 Deutschland] Hach, Unsere Lena. Für den Song 7/10 Punkten. Für Lena noch viel mehr.

[21 Armenien] Langweilig! Wo bleibt Lena? 3/10 Punkten

[20 Russland] Meint er das ernst? Oder ist das ne Art russischer Humor, den ich nicht verstehe? Jede Schülerband ist besser. Der Tiefpunkt. 0/10

[19 Rumänien] Zwei Keyboards auf einem Glastisch. Gedoptes Gekreische ohne Inspiration. Ein Alptraum. 2/10 Punkten

[18 Frankreich] Mitgröhl-Hymne für besoffene Fußballfans. Zum Glück ist die Fußball-WM nicht in Frankreich. Ganz ganz schlimm. 1/10 Punkten

[17 Ukraine] Ukrainische Klischee-Blondine singt gar nicht mal soooo schlechten Rocksong. 5/10 Punkten

[16 Island] Aus Island hätte ich aber was Netteres erwartet als ein Plastikgesicht mit nem Kirmestechno-Nümmerchen. 3/10 Punkten

[15 Albanien] Ost-europäisches Weather Girl singt “every ting that i need”. Puh. 3/10 Punkten

[14 Türkei] Eine türkische Version von “Linkin Park meets The Rasmus” Oder so. Sehr sehr mittelmäßiger Kommerz-Poprock. 4/10 Punkten

[13 Georgien] Ausdruckstänzer tanzen den Untergang der Titanic. Die Frau kann immerhin singen. Besser als das meiste vorher. 5/10 Punkten

[12 Großbritannien] Hab erst “Jon Bon Jovi” verstanden. War dann aber doch nur ein schleimiges Bübchen mit einem 80er-Schlagerchen. Peinlich. 2/10 Punkten

[11 Griechenland] Pleite-Griechen machen Schleichwerbung für Burger King, um an Geld zu kommen: “Whopper! Whopper!” 3/10 Punkten

[10 Irland] Solides Grand-Prix-Geträller der alten Schule. Zum Glück auch ohne Trickkleid. 4/10 Punkten

[09 Weißrussland] Mit richtigen Sängern wäre das immerhin ne mittelmäßige Schmalzballade. Aber so? Für die Trickkleider: 3/10 Punkten

[08 Serbien] Oh! Mein! Gott! Jetzt hab ich aber wirklich Angst. Und der Song ist doch ein Medley aus mindestens 27 Songs. 2/10 Punkten

[07 Belgien] Ein James-Blunt-Imitator singt einen Tracy-Chapman-Song? Sowas muss doch auch nicht sein. 4/10 Punkten

[06 Bosnien-Herzegowina] Sieht aus wie Ross Antony in hetero. Aber immerhin so eine Art Rockmusik. Und dann “Thunder and Lightning”. Puh. Trotzdem: 5/10 Punkten

[05 Zypern]Ein schief singender James Blunt für Arme. Ich kämpfe zum ersten Mal mit dem Schlaf. 3/10 Punkten

[04.Moldawien] Und jetzt eine die aussieht wie Lady Gaga. Und Typen, die ne Zeitreise aus den 80ern gemacht haben. Und Europop von der Stange 3/10 Punkten

[03 Norwegen] Klingt wie irgendeine Nationalhymne. So staatstragend und humorlos. Keine Titelverteidigung für Norwegen. 4/10 Punkten

[02 Spanien] Sieht aus wie Art Garfunkel. Macht mir Angst. Und diese tanzenden Clowns! 3/10 Punkten

[01 Aserbaidschan] Im Refrain klingts nach Lady Gaga in langsam. Und die ist Mitfavoritin? Dann kann ja nichts Spannendes mehr kommen. 5/10 Punkten

[21.09] Drei Moderatoren? Warum nicht gleich 7? Oder 18?

[20.58] Wort zum Sonntag – Zero points!

[20.48] Hilfe! Der Graf! die größte Witzfigur des aktuellen Chart-Geschehens!

[20.45] Ich hab mich im Übrigen wie in jedem Jahr gewissenhaft vorbereitet und kenne daher außer Lena keinen einzigen Teilnehmer.

[20.33] Nena und Xavier Naidoo? Bitte kein Duett!!!

[20.27] So kurz vorher noch ne Liveschalte? Respekt.

[20.20] “Heute ist Lena-Day” sagt der Moderator und Mister Regisseur zeigt Nena. Klarer Fall für den Ohrenarzt.

[20.15] Wie in jedem Jahr wird der Song Contest auch diesmal in diesem Blog begleitet. Da inzwischen die meiste Kommunikation bei solchen Live-Events aber über Twitter und Facebook stattfindet, mache ich das diesmal auch. Das sieht dann so aus, dass ich twittere und diese Tweets in diesem Blog-Eintrag gesammelt werden. Und über Facebook gibt’s die Tweets natürlich auch.

popkulturjunkie in südafrika. tag 5 bis tag 9. 0

Mangels vernünftiger Internetverbindung in den vergangenen Tagen konnte ich kein Lebenszeichen von mir geben, daher nun die verpassten Tage zusammengefasst in einem Eintrag.

Tag 5: Kapstadt – Swellendam
Die Rundfahrt beginnt. Schließlich ist unser Urlaub nicht als Stadturlaub, sondern als Rundfahrt in Südafrikas Süden geplant. Also verlassen wir Kapstadt und machen uns auf Richtung Osten. Entlang auf Küstenstraßen, die hinter jeder Kurve neue grandiose Blicke auf eine der schönsten Landschaften freilegen, die man sich vorstellenkann. Links Berge, recht das Meer, dazwischen Klippen, Strände, hach. Eine Mittagspause legen wir im Wal-Ort Hermanus ein, da wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatten, noch Wale zu sehen, obwohl der November dafür schon ein später Monat ist. Die Wale kommen von Mai an zu Hunderten an die südafrikanische Küste, um in den Buchten ihren Nachwuchs zu gebären und großzuziehen. Spätestens im November verlassen sie die Region dann wieder. Aber wir haben Glück. Höchstens 50-100 Meter von der Küste mitten im Ort Hermanus entfernt tummelt sich ein Wal im Wasser, streckt immer wieder seinen Kopf oder eine Flosse aus dem Wasserund spritzt eine große Fontäne in die Luft. Grandios, so etwas vom Land aus zu sehen.

Mittag gibt es einem Café, das nicht weiter der Rede wert ist, dann geht’s noch in dne Supermarkt und dann weiter Richtung Osten. Und Süden. Denn unser nächstes Ziel ist der tatsächlich südlichste Punkt Afrikas, Cap d’Agulhas. Es liegt nämlich deutlich weiter südlich als das Kap der guten Hoffnung. Zudem fließen laut Wissenschaftlern auch hier der Atlantik und der indische Ozean zusammen und ebenfalls nicht am Kap der guten Hoffnung. Der Weg dorthin lässt uns erstmals die Straßenverhältnisse abseits der großen N-Straßen (Bundestraßen-/Autobahn-Niveau) kennenlernen, denn wir verfahren uns kurz und landen mitten auf einer sandigen Schotterpiste. Gefühlte Stunden später (in Wahrheit vielleicht 15 Kilometer später) kommen wir wieder auf unsere eigentliche Straße zurück und treffenb schließlich am Cap D’Agulhas ein. Der Ort selbst ist recht unspektakulär, doch der felsige Strand mit seinen Wellen und der Erkenntnis, dass südlich von diesem Punkt nur noch die Antarktis kommt, sind schon toll.

Geschlafen wird schließlich in einem kleinen Bed & Breakfast namens „Roosje van de Kaap“, landeinwärts in Swellendam. Ein netter kleiner Ort, direkt an der N2 und deswegen gern von Touristen für einen Stopp genutzt. Das „Roosje“ ist ein bezauberndes kleines Etwas (ich glaube, nur das Wort „entzückend“ wäre noch passender als „bezaubernd“. Wir haben ein kleines Häuschen für uns, eingerichtet mit Antiquitäten, ohne Fernseher, Internet oder andere Modernitäten. Die Besitzerin kümmert sich zudem perfekt um ihre Gäste, geht beim guten Abendessen von Tisch zu Tisch, plaudert und verbreitet gute Laune. Ein schöner Abschluss des ersten Unterwegs-Tages.

Tag 6: Swellendam – Dana Bay
Nach dem ebenfalls sehr guten Frühstück im „Roosje“ geht es zurück an die Küste. Wir haben uns vorgenommen, in das viel gerühmte „De Hoop Nature Reserve“ zu fahren, ein recht unberührtes Naturschutzgebiet, in das sich nur wenige Touristen verirren, weil es nur über ca. 30 Kilometer Schotterpiste zu erreichen ist. Wir machen es trotzdem. Leider beginnt es pünktlich bei unserer Ankunft am Reserve an, zu regnen, was die Pisten nicht unbedingt besser befahren lässt, doch die Liebste macht ihren Job als Fahrerin wie immer perfekt und bringt uns sicher voran. Im Reserve sehen wir erneut ein paar Bamboons, Antilopen, unser erstes Zebra – und vor allem… Wale. Denn das De Hoop Nature Reserve ist bekannt dafür, dass sich vor seiner Küste besonders viele Wale tummeln. Bis zu 100 Stück wollen die Beobachter vom Flugzeug aus in den vergangenen Jaren hier schon zur selben Zeit gezählt haben. Und tatsächlich: Ohne lange auf dem Meer suchen zu müssen, sehen wir auf Anhieb an mindestens zwei verschiedenen Stellen Wale. An der einen sogar (nach Blick auf den Zoom der Kamera) eine Mutter mit einem kleinen Wal, denn beide stecken zufällig ihre Köpfe aus dem Wasser, als ich auf den Auslöser drücke. Trotz des miesen Wetters und der noch mieseren Straßen – der Abstecher hat sich gelohnt.

Geschlafen wird dann in Dana Bay, kurz vor dem Touristenort Mossel Bay. Dana Bay besteht nur aus kleinen Häuschen und Bed & Breakfasts, ist daher etwas verschlafen. Das „Lillies & Leopards“-Bed & Breakfast, auf das wir durch Zufall gestoßen sind, ist ein Hammer. Gar nicht nur wegen der netten, deutsch sprechenden Betreiberin und den schönen Zimmern, sondern vor allem wegen des Blickes direkt vom Bett aus aufs Meer. Mit einem schöneren Blick kann man morgens eigentlich gar nicht aufwachen….

Tag 7: Dana Bay – Knysna
… Es sei denn, man geht abends etwas in Mossel Bay essen – im Restaurant „King Fisher“. Dieses Essen (und wahrscheinlich vor allem die Pfeffersauce an ihm) sorgt nämlich dafür, dass ich beschissen schlafe, mir mein Magen weh tut, ich morgens nichts frühstücke außer einem Glas Cola und mich des Essens ein bisschen später bei kurzen Stop in Mossel Bay auf unschöne Art und Weise am Rande der Straße wieder entledige. Der Rest des Tages bestand dann leider daraus, dass ich schnellstmöglich zur nächsten Unterkunft möchte, um zu schlafen. Wir fahren also zur „Amber Guest Lodge“ am Rande von Knysna, geführt von einem netten, wahrscheinlich englisch-stämmigen, etwas älteren Paar. Ich schlafe gefühlte 15 Stunden mit kleinen Unterbrechungen, esse nichts, trinke nur und hoffe, dass ich nicht doch richtig krank werde.

Während die Liebste sich einen uralten Baum bei Knysna anschaut, sich ein paar weitere Fahrkenntnisse beim Berghochfahren auf Schotterpisten aneignet und sich die „Heads“-Felsen ansieht, fällt Tag 7 bei mir in Sachen Aktivitäten also leider flach.

Tag 8: Kysna – Oyster Bay
Zum Glück hilft der viele Schlaf, ich zeige keinerlei andere Symptome für irgendeine Krankheit, es war also das blöde Essen, und ich werde allmählich wieder fit. Für Tag 8 ist nämlich eine Pause im Tsitsikamma National Park geplant – und dort zu einer Canopy Tour – dabei rutscht man mittels einer Art Seilbahn, wie es sie früher auch auf Spielplätzen gab, bloß eben in einer Erwachsenenvariante ohne Sitz, sondern nur mit Drahtseilen, von Baumgipfel zu Baumwipfel. Dort werden einem zwar irgendwelche Sachen zu den Bäumen erklärt, doch diese Details sind sehr vernachlässigenswert, der Spaß bei den bis zu 89 Meter langen Draht-Slides steht im Vordergrund. Ich hatte zwar ein bisschen Angst um meinen Magen, doch der spielt mit und so hatte ich uneingeschränkten Spaß in den Baumwipfeln.

Nicht zu vergessen, weil genau so toll: die erste Pause des Tages. Die machen wir nämlich im Monkeyland, nur ein paar Kilometer abseits der N2 hinter Knysna. Das Monkeyland ist ein großes, umzäuntes Gelände, in dem sich frei laufende Affen rumtreiben. Ich glaube, neun verschiedene Arten. Die Besucher werden von einem sehr kundigen Guide durch diesen Wald geführt und treffen dabei auf jede Menge Affen. Manche so neugierig, dass sie zwischen den Besuchern herumlaufen, manche scheu, sodass sie lieber weglaufen. Auch unsere erste Schildkröte sehen wir hier endlich. Eine ziemlich große Leopardenschildkröte, die sich gerade an ein paar Zweigen am Waldboden festgefahren hatte, vom Guide aber befreit wurde. Wir erfahren viel über Affen, sehen sieben der neun Arten und haben sehr viel Spaß.

Zum Abschluss des Tages geht es zurück auf die Schotterpiste, denn die uns wärmstens empfohlene Oyster Bay Lodge wurde uns zur Übernachtung empfohlen. Und tatsächlich: Sie gleicht einem kleinen Paradies. Auf einem mehrere Hundert Hektar großen Gebiet, haben zwei junge Südafrikaner diese Lodge gebaut, mit direktem Zugang und Blick zum Meer, viel Natur, Vöglen, Pflanzen, Pferden, die auf dem gesamten Gelände herumlaufen und auf denen man reiten könnte, wenn man wollte. Wenn es einen Ort gibt, an dem man so richtig aus dem Stress herunterkommt, dann ist es dieser hier. Ruhe, Erholung, Entspannung. Auf dem Gelände gibt es sogar ein paar Plätze mit Tischen und Bänken, zu den man wandern kann und sich das Essen bringen lassen kann. Schade, dass wir nur eine Nacht bleiben können.

Tag 9: Oyster Bay – Addo
Tag 9 bietet keine Unterwegs-Highlights, denn wir wollen zugig zu unserer nächsten Unterkunft, gleichzeitig der teuersten auf unserem Weg, denn es geht in Richtung Addo Elephant National Park – und dort herum ist alles recht teuer. Wir haben die uns ebenfalls wärmstens empfohlene Hitgeheim Country Lodge gebucht, die wir über den hässlichen Industrieort Port Elizabeth, der vor allem durch die hohe Zahl an Bettlern auffällt, und Addo erreichen. Die Hitgeheim Country Lodge ist Luxus pur. Eine riesige Hütte nur für uns allein, inklusive Veranda mit Hängematte, einem riesigen Badezimmer mit freistehender Badewanne, in der man mit gigantischem Blick auf das Addo-Elephant-Park-Tal baden kann, sowie zweier Duschen. Eine drinnen, eine draußen. Zufälligerweise sind wir am Ankunftstag die einzigen Gäste (Hauptsaison ist hier unten eher von Dezember bis Februar). Diese Einsamkeit garantiert zwar noch mehr Erholung, aber auch ein etwas seltsames Gefühl, da die Angestellten nun nur für uns da sind und der Chef sein Fünf-Gänge-Menü nur für uns zwei zubereitet (und ich wegen des Magen-Zwischenfalls von Tag 7 nichtmal alle Gänge esse, um meinem Magen noch nicht wieder zu viel zuzumuten). Ebenfalls toll: Es gibt sauschnelles Wireless-Internet in Hitgeheim und so kann ich Euch vielleicht schon heute am späten Abend berichten, wie es ist, wenn man zum ersten Mal in seinem Leben wilde Löwen, Elefanten, Giraffen, … zu sehen bekommt.

popkulturjunkie in südafrika. tag 4. 0

Tag 4 stellte uns im Vorhinein vor die Wahl: Entweder mit der Seilbahn auf den Tafelberg und anschließend in den angeblich so berühmten Kirstenbosch National Botanical Garden – oder aber schon die für Tag 5 geplante Kap-Tour machen. Nachdem der Blick ins Internet nach dem Aufstehen zeigte, dass auch heute wie an den vergangenen Tagen die Fahrt zum Tafelberg nicht möglich war, weil es zu windig und wolkig war, blieb also Variante 2. Und so ging es nach dem Frühstück zum Kap der guten Hoffnung.

Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis – zumindest, wenn man den Weg gegen den Uhrzeigersinn nimmt, also erst die Straßen entlang der Westküste. Eine diese Straßen ist nämlich der Chapman’s Peak Drive, eine der berühmtesten Bergstraßen der Welt mit bewegter Vergangenheit. Es ist hier in der Gegend auch die einzige Straße, für die man eine Gebühr zahlen muss, doch diese Gebühr lohnt sich definitiv. Grandiose Ausblicke auf Meer, Buchten, Berge, Strände, Wellen, Felsen, eine großartige Streckenführung, wirklich toll. Auf der ebenfalls tollen Strecke zwischen Scarborough und Kommetije mussten wir dann halten, weil extrem viele Polizeiautos die Strecke versperrten. Wir fragten uns, ob es einen Unfall gab oder Polizeikontrollen, doch ein paar Kilometer weiter wurde das Rätsel gelöst: Dreharbeiten für einen Sportwagen-Werbespot. Man kann sich auch in der Tat kaum eine bessere Kulisse für einen solchen Spot vorstellen.

Am Cape-of-Good-Hope-Nationalpark angekommen nahmen wir erstmal den direkten Weg zu Cape Point, der höchsten Erhebung und dem besten Aussichtspunkt samt Leuchtturm. Wahnsinnswind, Wahnsinnsausblick und dabei die Gedanken, dass nach diesem Punkt Richtung Süden nichts mehr kommt, außer der Antarktis. Ein Ende der Welt also. Das Kap der guten Hoffnung selbst ist etwas tiefer gelegen, lockt aber natürlich ebenfalls alle Touristen an – schon allein wegen des Fotomotivs mit dem Cape-of-good-Hope-Schild. Auf dem Rückweg bogen wir ab und zu nach rechts und links ab und hatten schließlich doch noch Glück, ein paar Baboons (Paviane) zu sehen, die hier so bekannt und berüchtigt sind. Ãœberall wird man gewarnt, Autofenster zu schließen und sogar die Knöpfe des Autos runterzudrücken, weil die Affen mittlerweile sogar gelernt hätten, Autotüren zu öffnen. Die, die wir gesehen haben, saßen aber recht friedlich am Straßenrand, guckten die doofen Autofahrer an und zogen mit ihrem Nachwuchs durch die Gegend.

Außerhalb des Nationalparks gibt es zudem die Cape Point Ostrich Farm, eine nicht zu touristische Straußenfarm. Niemand darf hier tierquälerisch auf den Straußen reiten und die Farm ist noch eine echte Straußenzuchtfarm und kein Freizeitpark mit Vogelabteilung. Ein deutscher Student (Chris aus Hamburg), der nach seiner Zwischenprüfung ein halbes Jahr aus der Zivilisation aussteigen wollte (und wo kann man besser aussteigen als an diesem grandiosen Ort?) führte uns über die Farm, erklärte uns die Straußen (werden bis zu 65 Jahre alt, bleiben ihrem Partner ihr Leben lang treu, legen einen Monat lang ca. 12 Eier, bevor sie anfangen, sie auszubrüten), zeigte uns die frisch geschlüpften Küken und ein paar Wochen alte Minis und erzählte uns von Schutzmaßnahmen gegen die Baboons. Die klauen nämlich gern mal ein Straußenei, bringen ein Küken um, etc. Nicht, weil sie Hunger haben, sondern weil sie offenbar eine kriminelle Hooligan-Ader in sich haben.

Auf dem Weg nach Kapstadt zurück hielten wir natürlich kurz vor Simon’s Town auch noch an der bekannten Kolonie der afrikanischen Pinguine. Leider waren aber nur ca. 100-200 der angeblich 3000 Tiere zu sehen, weil sie wohl gerade in der Federverlier-Phase steckten, dabei frieren und sich deswegen lieber vom Wind geschützt in den Büschen verstecken. Gegessen haben wir schließlich in Kalk Bay – im “Brass Bell”, wo es direkt am Meer solides Pub-Food gibt. Oder anders formuliert: Am Ende des Tages fuhren wir in den bekannten Fischerort Kalk Bay, um Schweine-Ribs und Chicken-Schnitzel zu essen.

popkulturjunkie in südafrika: die medien (1), tageszeitungen. 0

Als kleine Einschübe präsentiere ich zwischen meinen Tagesberichten mal ein paar Beobachtungen zu den Medien in Südafrika. Ich bin schließlich Medienjunkie, vergewissere mich in Hotels meist zuerst, welche TV-Sender es gibt und decke mich täglich mit zahlreichen Tageszeitungen des jeweiligen Landes ein (sofern ich die Sprache des Landes spreche) und weiß natürlich auch, welches die populärsten Websites des Landes sind.

Beginnen wir heute mit den Zeitungen. Hier in Südafrika gibt es eine blühende Zeitungslandschaft, in wie fern das Wort Zeitungskrise hier schon eine Bedeutung hat, weiß ich nicht. Die meisten Zeitungen, die ich bisher gelesen habe, waren aber zumindest noch voll mit Anzeigen. In Kapstadt besonders verbreitet sind das überregionale Boulevardblatt “Daily Sun”, sowie vor allem die Regionalzeitungen “Cape Times” (erscheint morgens) und “Cape Argus” (erscheint nachmittags), die beide zum irischen Konzern Independent News & Media gehören, der z.B auch den englischen “Independent” herausbringt. Ebenfalls bei INM erscheint die neben der “Daily Sun” größte Zeitung des Landes “The Star”, die vor allem in Johannesburg gelesen wird. Hier ein paar Gedanken zu den Zeitungen:

“Daily Sun”: Eine Boulevardzeitung, die vor allem von den Schwarzen gelesen wird. Schlimmer als “Bild”, denn Politik fand in den beiden Ausgaben, die ich gelesen habe, überhaupt nicht statt. Stattdessen: Sex (23-Jährige zeigt Männern auf offener Straße gegen 20 Rand ihre “Most Private Parts” und wird dafür von 45-jähriger Mama verhauen), Crime (die “Daily Sun” zeigt auch gern mal Leichen), Sport (vor allem Fußball) und ein bisschen Klatsch. Für diese Mischung zahlt man aber auch nur 2 Rand, also umgerechnet ca. 18 Cent.

“The Star”: auf Seite 1 ebenfalls recht boulardesk, aber im Gegensatz zur “Daily Sun” im normalen Zeitungsformat erscheinend und durchaus längere Artikel enthaltend. Als zweites Buch enthält das Blatt wie seine Schwesterzeitung “Cape Times” den “Business Report” mit einer umfangreichen Wirtschafts- und Finanzberichterstattung und Börsenkursen. Zudem gibt es eine offenbar tägliche Beilage mit Kultur- und Ausgehtipps namens “Tonight”. Die “The Star”-Leser sind ebenfalls mehrheitlich schwarz. Herausgegeben wird “The Star” vom Medienkonzern Naspers, bzw. seinem Print-Arm Media 24.

“Cape Times”: Deutlich seriöser als Schwesterblatt “The Star”. Enthält auch den “Business Report”, im ersten Buch aber vor allem Themen aus der Politik und nahezu keine bunten Themen. Scheint ein eher konservatives Blatt zu sein. Interessant fand ich einen Artikel darüber, dass in Südafrika wohl gerade diskutiert wird, ob die Fernsehgebühren durch ein Steuermodell ersetzt werden sollen, weil viel zu wenige Leute ihre Gebühren (ca. 20 Euro pro Jahr) zahlen. Die “Cape Times” wird vor allem von Weißen gelesen.

“Cape Argus”: Wird vor allem von den Coloureds (so werden hellhäutigere Afrikaner (Khoisan), Nachfahren der Sklaven aus dem damaligen niederländischen Ostindien und alle Menschen mit gemischten Vorfahren genannt) und Weißen gelesen. Sieht deutlich populärer aus als die etwas dröge “Cape Times”, ist dabei aber nicht so boulevardesk wie “Daily Sun” und “The Star”. Deutlich weniger Wirtschaftsberichterstattung, dafür gibt’s aber eine Kulturseite namens “Life”.

Insgesamt sind die vier Zeitungen, die ich bisher gelesen habe, deutlich dünner als deutsche oder englische Blätter. Sie bestehen im Normalfall nur aus zwei Büchern, selbst die Sportteile sind in diesem recht sportverrückten Land überraschend dünn.

popkulturjunkie in amerika: etappen 15 und 16. 1

Da wollte ich schon unser letztes Hotel der Reise verteufeln, weil es entgegen der Ankündigung bei Expedia keinerlei Internetzugang anbietet (Verblüffend, dass es sowas noch gibt) – doch da finde ich ein von cnet gesponsertes freies WLAN-Netz. Sehr schön, so kann ich doch noch ein paar Gedanken loswerden.

– Die Einreise zurück in die USA verlief völlig unproblematisch. Eine Frage, was wir in Kanada wollten – das war’s. Er hat nichtmal mein Gesicht mit dem Foto im Reisepass verglichen. Wenn man also einmal drin ist in den USA, kommt man im erlaubten Zeitraum auch immer wieder ohne Komplikationen hinein.

– Das Hudson Valley ist eine verdammt schöne Gegend, die streckenweise durchaus Ähnlichkeiten mit dem Rheintal um die Loreley herum hat. Unbedingt auch die eine oder andere Villa alter US-Dynastien anschauen. Zum Beispiel das Vanderbilt Mansion.

– Völlig unwirklich: Mitten im Nirgendwo gibt es im Hudson Valley das Bard College und dort ein genial-futuristisches Gebäude vom Düsseldorfern sicher bekannten Star-Architekten Frank Gehry: das Center for Performing Arts.

– Kommt nie auf die Idee, an einem Werktagabend im Norden New Yorks bei Tarrytown, Elmsford, Hartsdale und White Plains ein freies Hotelzimmer zu finden. Ihr werdet keins finden. Fahrt also lieber gleich rüber auf die andere Hudson-Seite nach Nyack.

– Heute nochmal in einem adäquaten Zeitschriftenladen gewesen. TV Guide, Emmy-Ausgabe des Hollywood-Reporters, ein Magazin namens Media und einiges mehr eingepackt.

– Morgen geht’s noch zur Freiheitsstatue, nochmal zu Virgin am Times Square, um doch noch diese Joey-Ramone-Actionfigur zu kaufen und dann heißt es allmählich Abschied nehmen, denn am Donnerstag geht der Flieger zurück in den Alltag. Und dann lade ich auch endlich meine vielen Fotos hoch.

popkulturjunkie in amerika: etappe 13. 3

Nach langen Stunden auf langweiligen Highways in Montréal angekommen. Ungewohnt, auf einmal unter französisch sprechenden Menschen zu sein und ständig “merci” statt “thanks” sagen zu müssen.

– Montréal ist eine ziemlich nette, nicht zu große Stadt.

– Da wir in unserem eigentlichen Hotel nur für die zweite Nacht ein freies Zimmer bekommen haben, sind wir für Nacht 1 durch Zufall im “Armor Manoir Sherbrooke” gelandet – einem kleinen, charmanten Hotel mit einem kleinen, charmanten Rezeptionisten, der in den 80ern mal in Deutschland war und daher liebend gern mit uns deutsch spricht und uns das französische Radebrechen abnimmt.

РSeltsam: Autos hier in der Region Qu̩bec haben vorne kein Nummernschild. Wie blitzt die Polizei denn dann Zuschnellfahrer? Oder machen die sowas nicht?

– “Fanta Cream Soda” gibt’s interessanterweise in durchsichtig und in rosa. Schmeckt beides nach Bubblegum, also lecker.

– Hab heute zum ersten Mal in Vietnam gebrautes und abgefülltes Bier getrunken. War okay.

popkulturjunkie in amerika: etappe 12. 4

Auf der langen Fahrt nach Montréal war leider nur Zeit für einen Nachmittag in Toronto. Sehr nett war es trotzdem. Gedanken zu Toronto und Kanada:

– Kanada – zumindest der englischsprachige Teil, in dem wir bisher unterwegs waren, kommt mir vor wie eine USA-Version mit zahlreichen europäischen und englischen Einflüssen. Kilometer statt Meilen, Autobahnen, die Queen-Elizabeth-Way heißen, die Queen ist auch auf den Dollarnoten zu sehen, sogar der Müll wird getrennt.

– Praktisch finde ich die Numerierung der Autobahnabfahrten nach Kilometern und nicht nach bei 1 startenden Zahlen.

– Auf dem Weg von Niagara Falls nach Toronto gewundert, warum auf einmal alle auf der rechten Spur fahrenden Autos ihren Warnblinker an hatten. Am vorderen Ende des Konvois gemerkt: Es war eine Beerdigungsfahrt. Vorn ein Auto des Bestattungsunternehmers, dahinter der Leichenwagen und dann die Beerdigungsgäste – alle mit Warnblinker, als wollten sie dem Toten noch ein letztes Mal Aufmerksamkeit verschaffen.

– Das kanadische Fernsehen (es gibt verdammt viele Sender für ein 33-Mio.-Volk – wir haben hier im Hotel gerade bestimmt 50) ist auch irgendwie eine Mischung aus US-Einflüssen und UK-Einflüssen. Mal läuft CSI oder Heroes, mal Doctor Who oder Coronation Street.

– Als Ausgleich für den gestrigen Wahnsinns-Blick auf die Niagara Falls schauen wir heute abend auf eine Tankstelle. Wir schlafen unterwegs nach Montréal in einem Ort namens Port Hope, dessen Name ebenso wesentlich besser klingt als er aussieht wie der Name “Swiss Chalet” auf besseres Essen hoffen lässt als es dort gibt.

– Bestes McDonalds-McFlurry-Eis aller Zeiten gegessen: Geschmackrichtung Oreo. Und Nein: Ich bringe niemandem eins mit ;)

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