Archive for March, 2003

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Ja, ich gebe es zu: Der popkulturjunkie ist auch ein “Big Brother“-Junkie. Und ärgert sich extrem, dass Kabel BW es noch nicht geschafft hat, Tele 5 in mein Kabel einzuspeisen. So bleibt “nur” die tägliche Dosis RTL 2. Der einzige Grund, den Sender überhaupt einzuschalten. Also: die neue Staffel. Endlich wieder die Show, in der die Deppen nicht auch noch singen, sondern einfach nur das machen, was sie wirklich können: Idiot sein. Kriegs-kompatibel “Big Brother – The Battle” genannt. “Big Baghdad – The Battle” auf allen anderen Sendern nervt ohnehin nur noch: Man sieht viel, erfährt aber nichts. Wen haben wir also im Container: Nadine, die toughe Mutter und Stewardess (Where the fuck is Nottuln?), Marc, den stille Schreiner aus Mannheim, Nadja, die dumme Stripperin aus Frankfurt, Michel, der arrogante Schweizer, Khadra, die viel zu laute Medizinisch-technische Assistentin, Jan, der Klischee-Ossi, Gabriella, die ungarische Malerin und Ulf, der prollige Türsteher. Und das beste: Addiert man die Intelligenzquotienten der acht Bewohner, kommt man nicht mal auf 100. Eine Menge Spaß steht uns bevor! Und das allerbeste: There’s still more idiots to come.

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Weise Worte (Teil 847). Heute: Stefan Aust, “Spiegel“-Chefredakteur, im “Spiegel TV Magazin” am Sonntagabend: “Der mächtigste Anti-Amerikaner, so scheint es, sitzt im Weißen Haus in Washington, ist Präsident und heißt George W. Bush.”

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Drei-einhalb Stunden Ablenkung für die Welt: Hollywood hat zum 75. Mal seine Oscars verliehen. Pflichtprogramm für den popkulturjunkie. Die Show war wie immer brilliant, die Ergebnisse teilweise überraschend. “Chicago” hat ein paar viele Oscars gewonnen, “Gangs of New York” trotz 10 Nominierungen überhaupt keinen. “The Pianist” gewann zwei der wichtigsten Kategorien. Der deutsche Film “Nirgendwo in Afrika” von Caroline Link hat den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewonnen. Adrien Brody und Nicole Kidman haben gewonnen, obwohl sie nicht in “Chicago” mitgespielt haben ;-) Der meiner Meinung nach beste Film des Jahres “Road to Perdition” war ja gar nicht für die en Besten Film nominiert, gewann mit seinen sechs Nominierungen jedoch nur einen Award für den mittlerweile verstorbenen Kameramann Conrad L. Hall. Der absolute Höhepunkt des Abends war neben der sehr emotionalen Dankesrede von Adrien Brody jedoch der Oscar für Michael Moore und “Bowling for Columbine”. Seine wohl in die Oscar-Geschichte eingehende Dankesrede hab ich hier aufgeschrieben: “On behalf of our producers Kathleen Glynn and Michael Donovan from Canada, I wanna thank the Academy for this. I’ve invited my fellow documentary nominees on the stage with us. They are here in solidarity with me, because we like non-fiction. We like non-fiction and we live in fictitious times. We live in a time, where we have fictitious election-results, that elects a fictitious president. We live in a time, where we have a man sending us to war for fictitious reasons. Whether it’s the fictition of duct tape or the fictition of orange alerts. We are against this war, Mister Bush! Shame on you, Mister Bush! Shame on you! At any time, you’ve got the pope and the Dixie Chicks against you. Your time is up! Thank you very much.” Alle 24 Oscar-Gewinner gibt’s auf dieser Extra-Seite.

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Henry Maske, Sky Dumont und Sonja Kirchberger nehmen einen Anti-Kriegs-Song mit dem Namen “Stop the war from starting” auf? Das ist ja beinahe schon ein Grund, doch für den Krieg zu sein. Aber zum Glück gibt’s auch eine große Menge an guten Anti-Kriegs-Songs und -Videos. Allen voran der neue Clip von System of a Down “Boom!”, den der großartige Michael Moore (“Bowling for Columbine”) gefilmt hat. Ein absolutes Download-Must. Außerdem im aktuellen Anti-Kriegs-Angebot: Ex-Rage-against-the-Machine-Frontmann Zach de la Rocha und DJ Shadow mit ihrem “March Of Death”, den es als mp3 hier zum Download gibt. Und die Beastie Boys mit Ihrem “In A World Gone Mad”, das es ebenfalls kostenlos als mp3 hier gibt.

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Ihr schießt Eure eigenen Helikopter und Flugzeuge ab? Eure tollen High-Tech-Waffen treffen auch schonmal Wohnhäuser und Hotels? Das irakische Fernsehen zeigt tote US-Soldaten und völlig verängstigte amerikanische Kriegsgefangene? Und dann erschießt Ihr auch noch aus Versehen den englischen TV-Journalisten Terry Lloyd? Herzlichen Glückwunsch, Euer Krieg läuft ja wirklich super! Und erst die ganzen irakischen Massenvernichtungswaffen, wegen denen Ihr den Krieg führt und die Ihr schon zu Tausenden gefunden habt…

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“They are destroying Baghdad – we have never seen anything like this before” Mike Nicholson (ITVnews).
“If war is the answer – then the question must have been very very stupid” (Charlotte Roche).

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Sie ist schon vor einer Woche erschienen, dennoch muss ich jetzt nochmal ein paar Worte über sie verlieren: die “Road to Perdition”-DVD. Ich hab den Film schon damals gesehen, als er in den Kinos lief. Und nun also nochmal – und wieder liefen mir die Tränen aus den Augen. Ich habe in den letzten Jahren keinen Film gesehen, der so herzzerreißend ist. Grundstory: Der ortsansässige Mafia-Pate (Paul Newman) hat zwei enge Mitarbeiter, die für ihn besondere Aufträge erledigen: Michael Sullivan (Tom Hanks) und den Sohn des Paten. Konflikt: Pate liebt Sullivan wie seinen eigenen Sohn und behandelt seinen wahren Sohn schlecht. Der ist eifersüchtig auf Sullivan und erschießt dessen Familie – mit Ausnahme von einem der Sullivan-Söhne, der zufällig nicht zu Hause war. Es folgt ein Rachefeldzug der beiden Sullivans, der den Zuschauer in seiner düsteren Stimmung komplett mitreißt. Das wirklich wichtige ist allerdings die Vater-Sohn Geschichte zwischen Michael Sullivan und seinem Sohn. Genau die ist es, die verantwortlich für die Tränen in den Augen des popkulturjunkies ist. Eine Schande, dass “Road to Perdition” nicht als “bester Film” für den Oscar nominiert wurde. Und ein absoluter Pflichtkauf für Freunde von intelligenten Hollywood-Dramen.

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Womit hat meine besch****ne temporäre Heimatstadt Highdelberg das bloß verdient? Zwei verdammt gute Bands kommen hierher, um mir Konzert-Junkie ausnahmsweise eine weite Anfahrt zu ersparen. Sehr lobenswert! The Cooper Temple Clause und Interpol. Cooper Temple Clause haben mit “See this through and leave” eines meiner absoluten Lieblings-Alben der vergangenen Monate produziert – sehr abwechslungsreich, geniale Meloldien und eine ordentliche Portion Krach. Interpol sind etwas düsterer, machen etwas an den legendären Joy Division orientierte Musik und haben mit “Turn on the bright Lights” ebenfalls vor Kurzem ein fulminantes Debüt-Album veröffentlicht. Die Termine für alle, die mein Heidelberg-Schicksal teilen: Interpol: 3. April Schwimmbad Club, Cooper Temple Clause: 7. Juni Karlstorbahnhof. Und dann wird ja hoffentlich demnächste auch noch die Libertines-Tour nachgeholt, die die Jungs ebenfalls seltsamerweise nach Heidelberg führen sollte. Definitiv mehr verdammt gute Musik als Heidelberg verdient hat!

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Am Mittwoch gehörte ich zu den 2.500 Glücklichen, die dem einzigen deutschen Placebo-Konzert beiwohnen durften, bevor im Mai die eigentliche Tour startet. Es war absolut großartig! Molko, Hewitt und Olsdal waren nach 18 Monaten Live-Pause erholt und steckten voller positiver Aggressivität und Spiel-Laune. Nachdem die sehr gute Vorband Slut aus Ingolstadt schon für ordentliche Stimmung in dem definitiv etwas zu ausverkauften Kölner E-Werk sorgten, kamen Placebo auf die Bühne und starteten wie erwartet mit dem bombastischen “Sleeping with Ghosts”-Instrumental-Intro “Bulletproof Cupid”. Stärker kann ein Konztert wohl nicht beginnen. Es folgte ein brillianter Mix aus Stücken vom neuen Album und Klassikern der Vorgänger-Werken. Vor allem schnelle, rockige Stücke, weniger langsame Songs als auf der letzten Tour. Purer Rock. Selbstverständlich kam die richtig große Stimmung vor allem bei den Hits wie “Every You Every Me” oder “Without You I’m Nothing” auf, schließlich kannte ein großer Teil des Publikums das neue Album, das am 24. März erscheint, noch nicht. Die komplette Playlist sah meiner Erinnerung zufolge so aus: Bulletproof Cupid / Allergic / Sleeping With Ghosts (in einer sehr rockigen Version) / Protect Me From What I Want / Plasticine / The Bitter End / Every You Every Me / Black-Eyed / I’ll Be Yours / Special Needs / Second Sight / Lady Of The Flowers / Without You I’m Nothing / Days Before You Came / This Picture / Special K / Taste In Men / Slave To The Wage / Pure Morning / Centrefolds / Teenage Angst (in einer nagelneuen Version) / Where Is My Mind? Ungewöhnlich, ein Konzert mit einer Cover-Version zu beenden. Aber kann man einen besseren Schlusspunkt setzen, als mit dem genialen Pixies-Stück “Where is my Mind?” Auch wenn ich Placebo schon zweimal vorher gesehen habe, hat sich die Fahrt nach Köln definitiv 100-%-ig gelohnt. Placebo sind wieder da! Zu meiner großen Freude wurde das ganze sowohl vom Radio als auch vom Fernsehen aufgezeichnet und wird am 18. und 26. März um 0 Uhr bei Eins Live zu hören und am 26. März bei Viva zu sehen sein. Und wenn wir gerade bei Placebo-News sind: im Kinderfernsehen treten sie demnächst auch auf: am 24. März bei “Viva Interaktiv” und am 25. März bei “MTV Select“. Sicher lustig ;-) Am 24. März gibt’s auch noch was für erwachsene Placebo-Fans: ein Placebo-Special in Markus KavkasMTV Spin“. Und schließlich dürfen sich alle Besucher des Bizarre-Festivals freuen: Molko verabschiedete sich mit den Worten: “See you all at the Bizarre Festival”. Und alle, die da nicht hinfahren, müssen sich natürlich das neue Album kaufen: “Sleeping with Ghosts” erscheint am 24. März und ist der komplette Hammer.

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Gestern in der “Harald Schmidt Show” – heute bei popkulturjunkie.de: das sehr amüsante Duett von George W. Bush und Tony Blair. In dem 4mb großen Quicktime-Filmchen gestehen sich unsere beiden Lieblings-Staatsmänner ihre gegenseitige innige Liebe – Endless Love. Den Link zum Download gibt’s hier. Viel Spaß!

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