Archive for December, 2006

der coolste “line rider” aller zeiten. 3

Ihr kennt sicher alle schon das grandiose kleine Flash-Spielchen “Line Rider“, bei dem man einem kleinen Schlittenfahrer eine Bahn malen darf. Was man damit anstellen kann, ist völlig unfassbar. Seht selbst: der meiner Meinung nach coolste “Line Rider” aller Zeiten:(via “Titanic“)

hamburgische anstalt für ausgeruhtes arbeiten. 3

Wer wirklich noch denkt, die deutschen Landesmedienanstalten würden schlagkräftig sein und schnell arbeiten, dem präsentiere ich folgende Pressemitteilung der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) vom heutigen 21. Dezember 2006:

“HAM beanstandet Bestrafungsaktion in einer „Big-Brother“-Sendung im Tagesprogramm von MTV 2 Pop

Ebenfalls am 20. Dezember 2006 hat der HAM-Vorstand die Darstellung einer 10-stündigen Bestrafungsaktion gegen eine Bewohnerin des „Big-Brother“-Hauses im Tagesprogramm des früheren Musiksenders MTV 2 Pop medienrechtlich beanstandet. Nach Bewertung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) war die Sendung geeignet, Zuschauer unter 16 Jahren sozialethisch zu desorientieren. Die Sendung hätte aus Jugendmedienschutzgründen erst nach 22 Uhr ausgestrahlt werden dürfen.

Insgesamt 10 Stunden musste die Bewohnerin Franziska in einem vollständig leeren „Bestrafungszimmer“ unter Bedingungen verbringen, die an eine Art Isolationshaft erinnerten. U.a. wurde Franziska ständig mit dem immer gleichen Musikstück beschallt. Grund für diese von den Mitbewohnern auf Anregung der Redaktion verhängte Strafe war, dass Franziska wiederholt versucht hatte, Botschaften an ihren Freund aus dem Container zu schmuggeln.”

(Quelle)

Zur Erinnerung: MTV 2 Pop wurde am 12. September 2005 durch Nick ersetzt. Die erwähnte “Big Brother“-Staffel, die auch bei MTV 2 Pop zu sehen war, endete am 1. März 2005. Vor mehr als 21 Monaten.

produkte, die die welt nicht braucht. 7

Sowas kann ja nur aus den USA kommen: eine Software, mit der böse Worte aus Songs gekillt werden können. Safemusic heißt das Teil. Aus der produktbeschreibung: “It allows you with the ease of a point and click interface to remove explicit/unwanted words, lyrics, or sounds from any song or recorded sound.” Was sagen eigentlich Künstler zu solchen Verstümmelungen ihrer Kunst?

clip: naked lunch – “military of the heart”. 0

Zum wahnsinnig guten neuen Naked-Lunch-Song “military of the heart” gibt’s nun auch einen Clip:(via “die Stagediven“)

der tod der smiths. 1

Warum ich YouTube so liebe? Weil man historische Momente erleben kann, bei denen man nie die Chance hatte, dabei zu sein. Zum Beispiel das allerletzte Konzert der Smiths. Am 12. Dezember 1986 in der Brixton Academy, London. Komplett anschaubar bei YouTube. Groß.

shit happens (Teil 734). 1

Tja. Da hat sich Chrysler mal unheimlich viel Mühe mit Anzeigen gegeben, um bei “CNN” die Berichterstattung zur “Person of the Year”-Wahl der “Time” zu präsentieren, hat sich einen tollen Slogan ausgedacht…

…und was macht “Time“? Eine Frechheit.

(via Lost Remote)

nochmal “spex”. 3

Die “taz” hat am Samstag Max Dax interviewt, den neuen Chefredakteur der “Spex”: Kern des Interviews: “Die SPEX ist größer als ich, du und die alte Redaktion.”

“druckfrisch”. 4

Hab’ ich eigentlich jemals geschrieben, wie großartig ich Denis Scheck und seine Büchersendung “Druckfrisch” finde? Sie ist zwar genauso erfolglos wie all die anderen Büchersendungen im deutschen Fernsehen, aber dafür wenigstens grandios unterhaltsam.

“flieges welt”. 1

Ich glaube, “Flieges Welt” auf Help.TV ist der neue Tiefpunkt der deutschen Fernsehgeschichte.

popkulturjunkie on tour: morrissey in düsseldorf. 10

Was für ein großes Konzert, was für ein großer Künstler. Morrissey hat in der natürlich ausverkauften Düsseldorfer Philipshalle eines der besten Konzerte geliefert, die ich in den vergangenen Jahren gesehen habe. Gut, was will man von einem Konzert auch erwarten, das mit den Worten “panic on the streets of london” beginnt. Niemals hätte ich damals, Anfang der 90er, als “panic” immer noch in jeder Dorfdisco und auf jeder Abi-Party lief und alle “hang the dj, hang the dj, hang the dj” mitgröhlten daran gedacht, diesen Song jemals von seinem Schöpfer live gesungen zu hören. Und noch dazu “girlfriend in a coma”, “william, it was really nothing”, “how soon is now?” und “everyday is like sunday”. Aber die perfekte Klassiker-Quote des Konzerts war nicht der einzige Grund dafür, dass der Abend so groß war.

Am meisten überrascht hat mich die überragende Qualität der Band. Die fünf Musiker haben einen dermaßen kräftigen Druck erzeugt, dass allein schon dadurch nur Staunen entstand. Vor allem der fabelhafte Drummer Matt Walker war unfassbar gut. Ich denke, die Band hätte jeden mittelmäßig begabten Sänger komplett an die Wand gespielt, nur jemand wie Morrissey ist solchen Musikern gewachsen. Und wie. Ich kann mich an kaum jemanden erinnern, der eine solche Bühnenpräsemz besitzt, bei dem man auf jede Handbewegung, jede Geste, jedes Wort achtet, jemanden, der so mitreißt. Von der ersten Sekunde an hatte ich ein Grinsen im Gesicht, das nicht mehr weg ging. Das Set bestand wie erwähnt aus einigen alten Smiths-Klassikern und Songs der beiden neuen Platten. Und gerade bei einigen der neueren Songs war die Live-Qualität herausragend. Ein Stück wie “i will see you in far-off places” in dieser bombastischen Live-Version stellt das ohnehin schon gute Original des Albums komplett in den Schatten. Morrissey live 2006 ist ein rundherum großartiges Erlebnis, das niemand, dem etwas an Musik liegt, verpassen sollte. Hier zeigt eine Legende, dass sie so lebendig ist wie eh und je.

Und weil es bei YouTube noch nichts vom Düsseldorfer Konzert gibt, folgt hier “panic” von einem norwegischen Festival aus dem Sommer:

Und als Zugabe “i will see you in far-off places” aus Zagreb:

Und hier ist noch die Setlist des Düsseldorfer Konzerts (via “Morrissey Solo“):
01 “panic”
02 “first of the gang to die”
03 “the youngest was the most loved”
04 “you have killed me”
05 “disappointed”
06 “ganglord”
07 “i’ll never be anybody’s hero now”
08 “william, it was really nothing”
09 “irish blood, english heart”
10 “i will see you in far-off places”
11 “girlfriend in a coma”
12 “everyday is like sunday”
13 “in the future when all’s well”
14 “i’ve changed my plea to guilty”
15 “let me kiss you”
16 “the national front disco”
17 “dear god, please help me”
18 “how soon is now?”
19 “i just want to see the boy happy”
20 “life is a pigsty”
—–
21 “please, please, please let me get what i want”
22 “don’t make fun of daddy’s voice”

Nachtrag: Inzwischen ist bei YouTube auch ein Schnipsel des Düsseldorfer Konzerts aufgetaucht: “william, it was really nothing” aus der ersten Reihe gefilmt. Die Qualität ist allerdings überschaubar, daher verlinke ich es nur auf diese Weise.

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