Archive for May, 2005

the magic numbers. 1

Draußen ist es immer noch viel zu kalt, der Sommer fern. Vielleicht bringt es ja etwas, über sommerliche Musik zu schreiben.

Wie schade es ist, dass die deutschen Ex-Musiksender kaum noch Musik und wenn, dann nur schlechte spielen, fällt auf, wenn man besonders sehenswerte Clips sieht. Wie den der amerikanischen Band The Magic Numbers. Sehenswert nicht etwa, weil der Clip so teuer oder mit Special Effects vollgepackt wäre. Sehenswert, weil er Charme versprüht bis zum Geht-nicht-mehr. The Magic Numbers sind keine dieser neuen Super-Hype-Bands, die einen tollen Typen hinter dem Mikro stehen haben, dem alle Mädchenherzen zufliegen. The Magic Numbers bestehen aus zwei Herren und zwei Damen, allesamt nicht unbedingt gut aussehend, ziemlich uncool, teilweise etwas sehr dicklich, alles andere als Teenie-Typen. Wenn sich solche Leute dennoch in England durchsetzen, muss schon etwas dahinterstecken. Und das ist in diesem Fall die Musik.

“forever lost” ist ein wahnsinnig schöner Song. Melancholischer Sommer-Folkrock, vergleichbar vielleicht mit The Coral oder HAL. Und dazu der lustige, kleine Zeichentrick-Clip. Unbedingt ansehen und gute Laune bekommen! Hier sind die Links:

Windows Media High / Windows Media Low / Real Player High / Real Player Low

telefon-spam? 9

Warum bekomme ich eigentlich in unregelmäßigen Abständen alle paar Tage einen Anruf mit dem Wortlaut “Sie haben ein R-Gespräch”? Legt man nicht sofort wieder auf, hört man anschließend eine Bandansage in einer mir nicht verständlichen Sprache. Telefon-Spam? Und rufen demnächst auch noch die Casino-Deppen bei mir zu Hause an?

charts (2005-04-25). 9

Hier ist die nächste Charts-Woche. Diesmal mit verblüffend wenig Hip Hop und Kirmes-Techno, dafür mit vielen anderen Genres, guten Songs und absolutem Müll. Hier sind die Neu-Einsteiger der deutschen Singlecharts vom 25. April 2005:

100: Daft Punk – “robot rock” / Video

Zugegeben, das neue Daft-Punk-Album “human after all” ist kein wirklicher Knaller. Die besten Zeiten haben die beiden Franzosen wohl hinter sich. Die neue Single “robot rock” allerdings ist durchaus hörbar. Ein paar rockige Gitarren, dazu die typischen Vocoder-Synthi-Klänge, ab und zu ein verzerrter “robot rock”-Sample und schon nehmen die Beats Besitz vom Körper. Noch mehr Punkte hätte es gegeben, wenn eine Prise mehr Abwechslung dagewesen wäre, so aber immerhin 7 von 10 Punkten.

99: Jack Johnson – “sitting, waiting, wishing” / Video

Ein gut aussehender Amerikaner mit melancholischer Stimme und einer Akustik-Gitarre. Klarer Fall: absoluter Mädchen-Pop. Aber: Der Song schleicht sich ganz fies und ganz langsam ins Ohr und will da einfach nicht wieder raus. Man meint, ihn schon lang zu kennen, weiß aber nicht woher. Und ob Jack Johnson nun credibil ist oder nicht? Mir egal. Ein absolut schönes Stück Popmusik. 7 von 10 Punkten.

87: Michelle – “vielleicht nur einmal im leben” / Video nicht verfügbar

Hilfe. Die depressive Schlagersängerin ist wieder da. Pünktlich zur Tour-Absage und den damit verbundenen Schlagzeilen steigt die neue Single in die Charts ein. Zufall? “vielleicht nur einmal im leben” ist süßlich-schlimmer Schlager für Grenzdebile und gäbe es einen Wettbewerb im Phrasendreschen, Michelle hätte gute Chancen. Ganz schlimme Musik. 0 von 10 Punkten.

75: Lukas Hilbert – “stell dir vor” / Video

Nach gefühlten 312 Schmalz-Balladen findet Lukas Hilbert nun zu seinen Rock-Wurzeln zurück. “stell dir vor” ist aber trotzdem einer der üblichen Hilbert-Songs von der Stange. Mit Zeilen wie “stell dir vor, die casting-shows werden ihre stars nicht los” liefert er hier einen ziemlich dreisten Mix aus “könig von deutschland” und “we didn’t start the fire” ab. Kleiner Trost: Nach den Plätzen 3 und 18 seiner beiden letzten Singles gibt’s diesmal nur Rang 75. Ein untergehender Stern. 1 von 10 Punkten.

68: Daniel Hoppe feat. Paul King – “love & pride 2005” / Video

Paul King. “love & pride”. Einer meiner absoluten Lieblings-Songs der 80er. Der spätere MTV-VJ, hatte 1985 mit “love & pride” seinen einzigen Hit. In Deutschland gab es Platz 8, in England sogar Rang 2. 20 Jahre später kommt nun ein Münsteraner mit dem hippen Namen Daniel Hoppe und macht daraus eine Eric-Prydz-House-Nummer. Skepsis war also angebracht. Doch zu meiner Überraschung klingt der Track gar nicht sooo peinlich und zerstört das Original nicht. Die Beats halten sich zurück, die Lyrics wurden von Paul King angeblich sogar neu eingesungen, sodass er auch noch ein paar Euros absahnt. Trotzdem hier nochmal meine aufforderung: bitte keine weiteren Pump-House-Tracks! Für “love & pride” gibt’s aber wegen des brillanten Originals noch 6 von 10 Punkten.

48: DJ BoBo – “amazing life” / Video

Huch. Den hätte man ja beinahe nicht erkannt. DJ BoBo hat anscheinend keine Lust mehr auf seine immergleichen Dance-Tracks und versucht sich stattdessen in Kirmes-Trance-Gefilden. Dass das nun grundlegend besser ist als seine übliche Musik muss aber verneint werden. Denn platt und peinlich bleibt seine Musik trotzdem. 2 von 10 Punkten.

43: 3rd Wish – “i am” / Video

Gruselig. Die Jungs, die im letzten Sommer “obsesion” gecovert haben und damit einen Top-5-Hit hatten, sind mit einer neuen Single zurück. “i am” klingt, als hätten die drei verpasst, dass es die Backstreet Boys oder N’Sync schon lang nicht mehr gibt. Retro-Boyband-Musik der schlimmsten Sorte. Irgendwann fängt dann auch noch ein untalentierter Rapper an, ein paar Verse völlig unpassend mitten in den Song hineinzurappen. Keine Ahnung, unter welcher Ohrenkrankheit der Produzent während der Aufnahme litt. 1 von 10 Punkten.

32: Infernal – “from paris to berlin” / Video

Wow. Mal ein Dancehit, der sich nicht an irgendeinen Trend ranhängt, keinen 80er-Hit covert und nicht 15 Jahre alt klingt. Infernal kommen aus Dänemark. “from paris to berlin” hat schon ganz Skandinavien erobert. Der Discosong mit treibenden Bässen klingt erfrischend, wird zwar irgendwann langweilig, weil sich die Lyrics zu oft wiederholen, ist aber dennoch absolut okay. Vor allem gibt es hier mal eine Sängerin, die nicht nur da ist, weil das zu Dancemusik einfach dazugehört, sondern eine Sängerin, die eine prägnante Stimme hat und auch noch singen kann. 5 von 10 Punkten.

31: Apocalyptica – “life burns” / Video

Von Dänemark nach Finnland, von der Disco auf den Friedhof. Die unvermeidlichen Cello-Metaller Apocalyptica sind mit der nächsten Single da. Ville Valo ist diesmal nicht mit dabei, Lauri Ylönen schon. Und so klingt der Track auch gar nicht mehr nach Apocalyptica, sondern eher nach Ylönens Band The Rasmus, die Celli spielen keine große Rolle. Während die erste Single mit Valo und Ylönen noch etwas hatte, driftet dieser Track in ziemliche Belanglosigkeit ab. Ein relativ harter Metal-Song. Dass er dennoch so weit oben gechartet ist, liegt wohl an den kleinen Mächen, die Ylönen immer noch soooo süß finden. 3 von 10 Punkten.

18: Joana Zimmer – “i believe” / Video

Das musste ja was werden. Eine 22-jährige, blinde Sängerin, die nebenbei noch als Model arbeitet und Marathon läuft, covert einen Klassiker. “i believe” ist 11 Jahre alt und stammt von Marcella Detroit, einem Ex-Mitglied von Shakespear’s Sister. Auch wenn der Song damals in Deutschland nur auf Platz 81 war, man kennt ihn. Zimmers Leistung besteht darin, das Original mit Celine-Dion-artiger Stimme nachzusingen. Wirkliche eigene Einflüsse sind kaum heraushörbar. Mitproduziert hat im Übrigen Nik Kershaw, die 80er-Ikone. Für “i believe” gibt’s 3 von 10 Punkten.

6: Schnappi und das Lama – “ein lama aus yokohama” / Video

Und wie in der Vorwoche kommt der Tiefpunkt zum Schluss: Schnappi, das nervende Krokodil, bzw. Joy, das verkaufte kleine Mädchen sind wieder da. “ein lama aus yokohama” ist der unvermeidliche zweite Hit, der nicht an “schnappi”, das damals anfänglich noch lustig war, herankommt. Alle die über 5 Jahre alt sind und sowas hören, sollten wohl mal über ihren geistigen Zustand nachdenken. Kinderlieder in den Charts – hoffentlich hat das bald ein Ende. 0 von 10 Punkten.

Die Top 5 vom 25. April 2005:
1 (2) 50 Cent – “candy shop”
2 (1) Mario – “let me love you”
3 (3) Sarah Connor – “from zero to hero”
4 (4) Nena – “liebe ist”
5 (5) Fettes Brot – “emanuela”

Ebenfalls erschienen, aber gefloppt:
– Dorfdisko – “unterwegs”
– Geier Sturzflug – “schwarzarbeit”
– Jimmy Eat World – “work”
– Ludacris – “get back”

“der mann ohne vergangenheit”. 1

Kleiner Fernsehtipp: Morgen (Montag, 16. Mai) läuft um 20.45 Uhr “Der Mann ohne Vergangenheit” auf arte. Ein großartiger, kleiner Film voller Charme und Melancholie von Aki Kaurismäki. Unbedingt anschauen!

charts (2005-04-18). 2

So. Hier der Start der versprochenen, pfingstlichen Chart-New-Entries-Aufholjagd. Die Folge vom 25. April folgt hoffentlich noch später am Abend. Hier sind aber erstmal die Neu-Einsteiger der deutschen Singlecharts vom 18. April 2005:

97: Krypteria – “victoriam speramus” / Video

Krypteria hatten Anfang des Jahres mit “liberatio” einen Hit, weil RTL den Song zur Tsunami-Hymne machte. Im Mai kommt nun ein neues Album und vorher die neue Single “victoriam speramus”. Dass sie kein großer Hit werden würde, war eigentlich von vornherein klar. Der Song ist der Vorgänger-Single zu ähnlich, der Stil der Musik ziemlich antiquiert und der Benefiz-Charakter fehlt auch. “victoriam speramus” ist übliches Engima-mäßiges Orchester-Pathos-Gedudel, gepaart mit ein paar Gothic-esken Ryhthmen. Allerdings fehlt die Killer-Melodie, was dieser Art von Musik wirklich nicht gut tut. 3 von 10 Punkten.

95: K-OS – “crabbuckit” / Video

Eine positive Überraschung im Hip-Hop-Sumpf. K-OS kommt aus Kanada und paart seinen Rap mit jazzigen Big-Band-Ryhthmen und einem Sample aus The Cures “the lovecats”. Die Raps passen gut zur Musik, gehen ab und zu auch in Gesang über. Heraus kommt ein Stück, dass dem derzeitigen Hiop-Hop-Zeitgeist völlig widerspricht. Und gerade deswegen ziemlich hörbar ist. 5 von 10 Punkten.

89: Murphy Brown – “don’t stop the rock 2.5/dance” / Video nicht verfügbar

Ob sich dieser Herr nach der grottigen US-Sitcom “murphy brown” benannt hat, weiß ich nicht. Was ich allerdings weiß, ist, dass der Frankfurter DJ bekannt wurde, als er 2003 mit Captain Hollywood die Titelmelodie von “Beverly Hills Cop” neu aufgenommen hat. Keine gute Voraussetzung also für eine hohe Punktzahl. Die Rest-Chance vergibt er dann auch schon nach wenigen Sekunden des Songs. Der Track ist ein völlig inspirationsloser Kirmestechno-Track, der so auch 15 Jahre alt sein könnte. Die übliche Melodie, die üblichen Beats, die üblichen Vocals à la “check it out”. Langweilig! 1 von 10 Punkten

85: Beatfactory/Massiv 4 – “sugar, sugar” / Video nicht verfügbar

Apropos Kirmes-Techno. Dieser Track war in doppeltem Sinne unvermeidlich. Erstens ist es nunmal gerade in, alte Klassiker in Dance-Rhythmen zu verpacken, andererseits gibt es gerade den Hip-Hop-Hit “nasty girl”. Kein Wunder also, dass jemand auf die Idee gekommen ist, das “nasty girl”-Original “sugar, sugar” der Archies in Techno-Beats zu pfropfen. In diesem Fall waren es zwei Österreicher. Herausgekommen ist ein grauenhaftes Stück Musik, das absolut unhörbar ist. Das Schlimmste sind aber all die Kids, die sich wahrscheinlich fragen, wer denn hier “nasty girl” umgetextet hat. 1 von 10 Punkten.

63: Garbage – “why do you love me” / Video

Nach dreieinhalb Jahren etwas Neues von Garbage. Nachdem ich die Band vor zwei der drei Jahren auch mal live gesehen habe, freute ich mich auf “bleed like me”, das neue Album. Allerdings ist die Freude sehr schnell Enttäuschung gewichen. Die Platte ist extrem mittelmäßig geworden. “why do you love me” sticht dabei heraus, eine gute Entscheidung also, den Song als Single und Video zu veröffentlichen, um die Album-Verkäufe in die Höhe zu pushen, bevor sich rumspricht, dass es nicht kaufenswert ist. Der Song ist ein ohrwurmiger, allerdings auch wenig überraschender Rocksong, der erst mitreißt, dann aber kein bleibendes Gefühl hinterlässt, sondern irgendwann nervt. 6 von 10 Punkten.

56: Wunder – “was hält uns wach” / Video

Puh. Das kommt also dabei heraus, wenn ein Trend “Deutsch-Pop” heißt. Wunder ist eine Band, die es schon seit zehn Jahren gibt und die nun ihren kommerziellen Durchbruch feiern darf. Und warum? Weil die Band eine SängerIN hat und weil sie im Vorprogramm von Juli spielen durfte. An der Musik kann es nämlich nicht liegen. Bei “was hält uns wach” fragt man sich dreieinhalb Minuten lang, was bitteschön das denn ist. Von Rosenstolz produzierter Schlagerquatsch? Mit Beats, die fast Kirmestechno-Niveau erreichen? Und einem Text, dessen Niveau sich ebenfalls in Dance-Gefilden bewegt? Eins ist es auf jeden Fall: völlig überbewerteter Pop, der ohne Juli-Hilfe niemals mehr als zehn Käufer gefunden hätte. 2 von 10 Punkten.

52: Members of Mayday – “prototypes” / Video

Alle Jahre wieder gibt’s in Dortmund Mayday und die dazu gehörende Single von den Members of Mayday. Ob die Veranstaltung von Jahr zu Jahr trauriger wird, weiß ich nicht, der Song wird es auf jeden Fall. Gehörten die Herren Jankuhn und Lenz einst zu den Speerspitzen einer Jugendbewegung, fällt ihnen nun absolut nichts mehr ein. “prototypes” klingt so wie die Mayday-Songs immer klangen. Viel zu sehr. 1996 reichte das noch für Nummer 1, 2005 nur noch für Platz 52. Völlig langweilig. Leider. 3 von 10 Punkten.

49: Freeloaders/The Real Thing – “so much love to give” / Video nicht verfügbar

Kirmes-Techno, Deutsch-Pop, Hip-Hop. Welcher Trend fehlt also noch in dieser Charts-Woche? Richtig. Eric-Prydz-House. Auch “so much love to give” ist einer dieser pumpenden House-Tracks mit einem Sample aus einem alten Hit. Der alte Hit heißt “love’s such a wonderful thing” und stammt von The Real Thing. Die Freeloaders haben eine Zeile aus dem Original genommen, die House-Beats drumrumgebaut und fertig ist der Hit. Allmählich reicht’s dann aber auch mit den Eric-Prydz-Soundalikes. 4 von 10 Punkten.

43: Gigi D’Agostino – “wellfare” / Video

Das nimmt aber auch kein Ende mit dem Kirmes-Techno in dieser Woche. Nun ist auch noch der Altmeister des Italo-Kirmes-Technos dran. Gigi D’Agostino liefert mit “wellfare” einen seiner üblichen, viel zu süßlich klingenden Tracks ab, singt irgendwas von “i wanna see the sun that shines above the mountains white with snow” und sehr viel “lalalalalalala”. 2 von 10 Punkten.

39: Brothers Keepers – “bereit!” / Video

Lang nichts mehr von Tante Naidoo gehört, freut man sich noch in einem Moment, als man auch schon die neue Brothers-Keepers-Single um die Ohren gehauen kriegt. Wieder kämpft neben Naidoo eine ganze Armada von deutschen Rappern wie Denyo, D-Flame, Afrob, Torch und anderen Künstlern für Toleranz. Der Song kommt zwar nicht an den 2001er-Hit “adriano” heran, setzt sich aber in Sachen Anspruch und künstlerischer Kreativität von dem ansonsten meist extrem schlimmen deutsche Hip-Hop-Müll ab. 5 von 10 Punkten.

32: Melanie C – “next best superstar” / Video

Damals, nach dem Split der Spice Girls, überraschte Melanie C mit einem sehr hörbaren Poprock-Album und bewies, dass sie die talentierteste der Spice Girls war und keinen Fußballstar heiraten musste um im Rampenlicht zu bleiben. Nach einem Fehltritt, der Kollaboration mit Schwuchtelrock-Opa Bryan Adams, steht nun ein neues Album in den Läden. “beautiful intentions” heißt es und “next best superstar” ist die erste Single daraus. Und wieder ist Frau C ein sehr hörbares Popstück gelungen. Eine Mega-Ohrwurm-Melodie, ein paar rockige Gitarren, Melanie Cs unverwechselbare Stimme. Wirklich gelungen. 7 von 10 Punkten.

24: Bushido produziert Sonny Black – “nie ein rapper” / Video

Ach, beinahe wäre ich drumrum gekommen. Aber auf Platz 24 findet sich dann doch noch eine Veröffentlichung aus meinem Lieblings-Genre. Bushido rappt als Sonny Black irgendwas davon, er wäre nie ein Rapper gewesen. Und ich denke dabei: Ach hätte er bloß recht. Immerhin verzichtet er mit seinem neuen Kollegen MC Saad komplett darauf, Kollegen zu dissen. Vorerst. Trotzdem geht mir das Stück extrem auf den Sack. 1 von 10 Punkten.

18: Die Gerd Show – “schri-schra-schrödi” / Video

Der Tiefpunkt der dieswöchigen Charts-Betrachtung kommt zum Schluss. Nach dem “schnappi” nun schon 18 Wochen in den Charts ist, kommt Elmar Brandt endlich auf die Idee, seine Version als Single zu veröffentlichen. Schlimmerweise haben sich auch noch so viele Käufer gefunden, dass es für den höchsten New Entry der Woche reicht. Brandt singt als Kanzler einen überaus peinlichen Text zur “schnappi”-Melodie und nervt dabei noch viel viel mehr als “schnappi” es je könnte. Glasklare 0 von 10 Punkten.

Die Top 5 vom 18. April 2005:
1 (2) Mario – “let me love you”
2 (3) 50 Cent – “candy shop”
3 (1) Sarah Connor – “from zero to hero”
4 (5) Nena – “liebe ist”
5 (4) Fettes Brot – “emanuela”

Ebenfalls erschienen, aber gefloppt:
– Anajo – “monika tanzband”
– Extrabreit – “neues spiel”
– Frank Popp Ensemble – “robbi, tobbi und das fliewatüt”
– Hell – “je regrette everything”
– Kasabian – “55 (live)”
– Peter Schilling – “weit weg”
– Phillip Boa – “20 years of indie cult”
– Stereophonics – “looks like chopin”
– VNV Nation – “chrome”

“calli kocht”. 1

Die skurrilste Kochsendung, die ich je gesehen habe: “Calli kocht” auf tv gusto. Zu Gast: DFB-Präsident Theo Zwanziger. Eigentlich sollte die Sendung besser “Calli lässt kochen” heißen, denn wer denkt, Reiner Calmund würde darin kochen, kann das schnell wieder vergessen. Stattdessen standen die beiden Herren da und ließen eine italienische Frau ein paar unaufregende Nudeln kochen. Calmund: “Wir beide sind nicht im Kochen gut, aber im Probieren unschlagbar.” Calmund redet auch den Rest der Sendung über ununterbrochen. Wäre die Italienierin nicht da, könnte die Sendung auch “Calli kommt vor lauter Reden nicht zum Kochen” heißen. Zwischendrin gibt’s dumme Einspieler, was z.B. der Mann von der Straße von Theo Zwanziger hält (“Der hat bestimmt Kaviar und Champagner im Kühlschrank”). Irgendwann kommt Überraschungsgast Rudi Völler, wird gefragt, ob er seine Kinder heil zur Schule gebracht hat und darf im Verlauf der Sendung keine fünf Sätze sagen. Dann werden die lumpigen Nudeln gegessen und dem Zuschauer gesagt: “Hoffentlich hat’s Ihnen so viel Spaß gemacht, wie uns.”. Naja…

sport-spam. 8

Die nächste Spam-Welle hat mich ergriffen. Nach dem ganzen Casino-Schrott und der Porno-Plage kommen jetzt die Sportwetten. Wer keine Lust auf eine böse Spam-Kommentar-Überraschung hat, sollte schonmal das Wort “sports” in seine Blacklist übernehmen…

“peking express”. 6

Auch wenn diese neue RTL-Reality-Show bei Weitem nicht an das Über-Original des Genres “The Amazing Race” heranreicht. Und auch wenn der Moderator MTV-Patrice ziemlich nervt, ich mag “Peking Express”. Auch, weil die übliche RTL-Optik und der ansonsten übliche Trash-Faktor bei den Kandidaten fehlt.

im dienst. 0

Scheint ja gerade in zu sein, seine Leser darauf hinzuweisen, dass man Pfingsten nichts zu lesen bekommt. Ich jedenfalls bin hier. Werde mich vom Stress der vergangenen Wochen erholen und einiges schreiben. U.a. gilt es ja ein paar Charts-Wochen aufzuholen. Also: kein Pfingsten ohne popkulturjunkie.de.

noch ein clip. 0

Auch die Kaiser Chiefs gehören zu den Hype-Bands der vergangenen Monate. Die neue Single heißt “everyday i love you less & less” und den Clip dazu gibt’s hier: Windows Media High / Windows Media Low / Real Player High / Real Player Low.

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