Archive for November, 2006

die meistverlinkten deutschen websites. 2

Ich habe eine kleine Neuigkeit auf den Seiten der deutschen blogcharts: eine monatliche Top 40 der in Blogs meistverlinkten deutschprachigen Websites. Diese Nicht-Blog-Top-40 ergänzt von nun an die Top 100 der meistervlinkten Blogs. Ich habe eine solche Liste (in letzter Zeit leider unregelmäßig) bereits im dbc-Blog veröffentlicht, nun soll sie als Teil der blogcharts-Website leichter auffindbar sein. Gewertet werden für die Top 40 nicht nur Websites von herkömmlichen Medien, sondern auch pure Internet-Angebote, hinter denen keine Zeitungen oder TV-Sender stecken. Bedingung ist allerdings, dass es sich um eine publizistische Seite handelt. Google, eBay oder OpenBC werden also nicht in der Top 40 auftauchen.

Im November (wie auch schon in den restlichen Monaten des Jahres) war die in Blogs meistverlinkte deutchsprachige Website die “Wikipedia“, gefolgt von “Spiegel Online“, “heise online“, “Zeit online” und “sueddeutsche.de“. Die komplette Top 40 findet ihr ab sofort an dieser Stelle. Aktualisiert wird sie jeweils an den ersten Tagen eines jeden Monats.

Sollte ich eine Website in der Top 40 vergessen haben, bitte ich um Mitteilung.

exklusivitäten. 1

Es ist schon sehr sehr peinlich, wenn eine Fachzeitschrift eine Nachricht per Pressemitteilung heraussschickt, die sie exklusiv erfahren haben will, diese Meldung aber mindestens vier Monate alt ist.

So geschehen heute. Der “Kontakter” meldet unter der Ãœberschrift “Stefan Raab plant Promi-Skirennen” folgendes:

“ProSieben-Entertainer Stefan Raab jagt in seiner Event-Show-Reihe Prominente über die Skipiste. (…) Das berichtet der internationale Nachrichtendienst der Kommunikationsbranche Kontakter in seiner aktuellen Ausgabe.”

Schade für den “Kontakter” ist, dass die Raab-Show auf einer ProSieben-Programmpräsentation für die Presse offiziell vorgestellt wurde. Und zwar Anfang Juli. Man hätte nicht einmal viel Rechercheaufwand benötigt, um das herauszufinden. Es gab damals eine offizielle Pressemitteilung von ProSieben.

seidl vs. sick. 5

Etwas länglich aber sehr lesenswert: Claudius Seidl verreißt in der FAS Bastian Sick: “Es sind Feiern der Irrelevanz, wenn Sick kolumnenlang Fragen beantwortet, die niemand gestellt hat; wenn er längst verblaßte Floskeln und in Vergessenheit geratene Manierismen noch einmal mit der vollen Strenge der Grammatik konfrontiert. Und wenn er tatsächlich ein paar Seiten lang die Frage diskutiert, ob es ‘im Mai diesen Jahres’ oder doch ‘dieses Jahres’ heißen müsse, dann möchte man, absolut umgangssprachlich, nur noch stöhnen: ‘Oh Mann, hey, echt, dem seine Probleme möcht ich auch nicht haben!’

“the pick of destiny”. 2

Borat” findet Nachahmer in Sachen Viral-Marketing. Die ersten sechs Minuten des garantiert sehr unterhaltsamen Tenacious-D-Films “The Pick of Destiny” (Die offizielle Website ist übrigens auch sehr lustig) sind bei YouTube eingetroffen. Starring: Eine Mini-Version von Jack Black, Meat Loaf und Ronnie James Dio. (via Best Week ever)

comedy central mit eigenem youtube. 3

Interessante Nachricht aus den USA: Der TV-Sender Comedy Central startet eine Art eigenes YouTube. Dort werden Clips und Ausschnitte aus den Comedy-Cnetral-Shows (“Daily Show”, “Colbert Report”, “South Park” etc.) zu sehen sein. Und: Sie lassen sich embedden, d.h. in eigene Blogs und Websites einbinden. Dazu wird das bisherige Angebot “Motherload” von Windows-Media-Player- auf Flash-Video-Dateien umgerüstet. Michele Ganeless, General Manager, wird im “Hollywood Reporter” mit Sätzen zitiert, die für deutsche Sender-Verantwortliche völlig undenkbar wären: “We are trying to create the best experience for the users and putting the content into their hands” und weiter “We are working out a model to incorporate users into the process and finding the best way possible to get our content where they want it.” Interessant an der Sache: Comedy Central stellt die Clips inklusive Werbespots zur Verfügung. So gibt man Content frei und verdient trotzdem daran. Ein kluger Umgang mit Realitäten. (via Bloggers Blog)

archive. 1

Was ich sehr sehr mag, sind Menschen, die das, was sie machen, großartig finden, all ihr Herzblut hereinstecken, mit voller Energie und Begeisterung darüber reden, und wie ein kleiner Junge (oder Mädchen) dabei strahlen. Einer von diesen Menschen ist Brewster Kahle, der die Idee des Internet-Archivs entwickelt hat. Schon damals, als Mario ihn in Amsterdam interviewt hat, saß ich gebannt daneben und ließ mich anstecken von Kahles Begeisterung. Nun ist das Interview in der “Elektrischer Reporter”-Reihe online. Schaut es Euch an und lasst Euch auch anstecken.

Was ich auch mag, sind Menschen, die nicht auf irgendwelchen Urheberrechten sitzen, gegen jeden vorgehen, der sie nicht beachtet und alle in Grund und Boden klagen – sondern ihre Inhalte freigeben, weil sie ein Teil der Kulturgeschichte sind. Die “Computer Gaming World” beispielsweise war 1981 das erste Magazin für Computerspiele. Und nun wurden die ersten 100 (!) Ausgaben der Zeitschrift zum Download freigegeben. 12 Jahre Games-Geschichte inklusive aller historischen Werbe-Anzeigen. Großartig. (via Zeitschriftenblog)

foo fighters – “skin and bones” hören. 1

Wer das komplette Foo-Fighters-Live-Album “skin and bones” hören möchte, das am 17. November erscheint, kann das ab sofort bei MySpace tun. U.a. mit “marigold”, dem Song, den Dave Grohl einst für Nirvana schrieb und der nun also eine Art Eigen-Coverversion ist. Etwas nervig: Man kann nicht zum nächsten Track springen oder vorspulen. (via Pop Candy)

experten. 7

Auf n-tv läuft eine Sendung für Minimalst-Zielgruppen: Miriam Meckel diskutiert mit Jürgen Doetz und Klaus Uwe Benneter über Fernsehen. Es ist absolut unfassbar, wie jemand wie Klaus Uwe Benneter, der offensichtlich NULL Ahnung von Medien hat, als Medienexperte der SPD verkauft wird, gleichzeitig in Kommissionen und im ZDF-Fernsehrat sitzt. Es ist ein absolutes Armutszeugnis für die gesamte Politik, wenn solche Leute Karriere als “Medienexperte” machen. Und es ist genauso unfassbar, mit welchen Argumenten Jürgen Doetz die Satelliten-Verschlüsselung des Fernsehens rechtfertigt: Man müsse Urheberrechte schützen, die Digitalisierung bringe Interaktivität, etc. Vollkommener Blödsinn. Wo besteht der Unterschied zum analogen Satellitenfernsehen? Konnte man das etwa auch ohne Verschlüsselung nur in Deutschland sehen? Oder warum wurde das nicht verschlüsselt? Und bekommt jeder für seine Satelliten-Gebühr künftig auch noch einen Sender, mit dem die propagierte Interaktivität erreicht wird? Für mich bleibt der Verschlüsselungs-Wahnsinn immer noch Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Dem Fernsehen brechen die Geschäftsmodelle weg und nun versucht man krampfhaft, irgendwelche Gelder einzusammeln. Ich freue mich schon auf den Tag 1 nach der Verschlüsseldung – wenn RTL & Co. auf einmal ein Drittel weniger Zuschauer haben.

live aus den alten medien. 0

Lesetipp: Sebastian bloggt im Zeitschriftenblog live von der Jahrestagung des VDZ.

tagesschauTube. 4

Gab’s das schonmal? Das Web-Angebot der “Tagesschau” embedded in einem Artikel YouTube-Videos?

Und am gleichen Tag ist man auch noch “zu Besuch bei der ‘digitalen Bohème‘”.

Respekt.

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