Format: “Steinzeit – Das Experiment”
Sender: Das Erste
Produktion: SWR / BR
Genre: Doku-Soap
Programmplatz: diverse, 21.45 Uhr
Frequenz: mehrmals wöchentlich
Dauer: 45 Minuten
Start: 27. Mai 2007

Kritik: Die öffentlich-rechtlichen Sender hören nicht auf: Sie reiten den Mini-Trend Historytainment tot. Nur weil die kleine Doku-Soap “Schwarzwaldhaus 1902” großen Erfolg hatte, gab man viele weitere Projekte in Auftrag, die alle mehr oder weniger scheiterten. Neueste Variante: Die Zeitreise in die Steinzeit. Zwei Familien lebten zwei Monate lang wie in der Steinzeit, müssen ihre Nahrung selbst anbauen und züchten, etc. Leider gab die eigentlich interessante Idee nichtmal genug Material her, um vier interessante Folgen zu produzieren. Ziemlich schnell stellte sich die Langweile ein – und ging nicht mehr weg.

Wertung: 4 von 10 Punkten.

Format: “Rich List – Jede Antwort zählt”
Sender: Sat.1
Produktion: Constantin Entertainment
Genre: Rateshow
Programmplatz: diverse, 19.15 Uhr
Frequenz: mehrmals wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 26. Mai 2007

Kritik: Ein Prinzip, das es in ähnlicher Form schon gab. Zwei Kandidatenpaare müssen möglichst viele richtige Antworten auf eine Frage finden, z.B. Namen von James-Bond-Filmen oder beliebteste Titelhelden aus 50 Jahre Bravo. Zu Beginn kämpfen sie beiden Paare gegeneinander, im Finale tritt das Siegerpaar dann allein an und spielt um Geld. Die Idee ist eigentlich gut, die Umsetzung hakt allerdings an ein paar Ecken. So ist die Show viel zu langatmig. Gerade zu Beginn vergeht viel zu viel Zeit, bis die Paare tatsächlich spielen. Auch im Finale wird jede Antwort viel zu sehr in die Länge gezogen. Hätte man die Show auf 30 Minuten gestrafft oder zwei Spiele in die 60 Minuten gepackt, hätte “Rich List” mehr Spaß gemacht.

Wertung: 4 von 10 Punkten.

Format: “Band Trip”
Sender: MTV
Produktion: Tresor TV
Genre: Doku-Soap
Programmplatz: mittwochs, 19.00 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 30 Minuten
Start: 23. Mai 2007

Kritik: Das ist doch mal eine gelungene Idee, Reality-Show mit Promotion zu verbinden. Man nehme zwei aufstrebende Bands – die unterschätzten Madsen und die überschätzten Itchy Poopzkid – setze sie irgendwo in Europa aus und lasse sie ohne Geld ihren Weg nach Berlin finden. Zur Verfügung haben sie ihre Instrumente und einen Kleinbus. Das, was dabei herausgekommen ist, ist teilweise wirklich nett. Beispiel: Madsen spielen in einem osteuropäischen Land auf einer Hochzeit von wildfremden Menschen, um ein wenig näher an ihr Ziel Berlin heranzukommen. Nette Idee, gute Umsetzung.

Wertung: 6 von 10 Punkten.

Format: “Auf nach Afrika! Tiere Wildnis Abenteuer”
Sender: Das Erste
Produktion: Calligari Film
Genre: Doku-Soap
Programmplatz: dienstags bis freitags, 18.50 Uhr
Frequenz: dienstags bis freitags
Dauer: 30 Minuten
Start: 15. Mai 2007

Kritik: Ein weiterer Vorabend-Doku-Soap-Versuch des Ersten. Diesmal hat man neun junge Deutsche gefilmt, die für drei Monate in einer Tierstation in Namibia geholfen haben. Leider sind die Protagonisten nicht so interessant wie Afrika selbst. Die erzählten Geschichten boten wenig Grund zur Spannung oder guten Unterhaltung. So bleibt unter dem Strich eine mittelmäßige Sendung.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

Format: “Polizeibericht Los Angeles”
Sender: super RTL
Produktion: Wolf Films / Universal Network Television
Genre: Krimiserie
Programmplatz: sonntags, 22.00 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 13. Mai 2007

Kritik: Wer schon immer mal wissen wollte, was Ed O’Neill nach seiner Zeit als Al Bundy gemacht hat, kann das nun auch im deutschen Fernsehen erfahren. Etwa anderthalb Jahre lang war er nämlich Lieutenant Joe Friday, ein Polizist in Los Angeles. Die Krimiserie “Polizeibericht Los Angeles” ist letztlch eine Neuauflage des legendären US-Hits “Dragnet”, der in insgesamt 276 Episoden zwischen 1951 und 1959 lief, und sowohl ind en 70ern als auch ind en 80ern mit neuen Versionen wiederbelebt wurde. Die Version des 21. Jahrhunderts hatte allerdings nicht allzu viel Erfolg, Ed O’Neill musste nach 22 Folgen wieder aufhören. So schlecht ist die Serie allerdings nicht. Sie bietet solide Ermittlerkost ohne “CSI”-artige Gimmicks.

Wertung: 6 von 10 Punkten.

Format: “The Grid”
Sender: RTL Crime
Produktion: BBC / Carnival Films / Fox Television Network / Turner Television
Genre: Miniserie
Programmplatz: mittwochs, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 9. Mai 2007

Kritik: Eine britisch-amerikanische Co-Produktion, die sich mit dem Kampf gegen Terror beschäftigt. Ausgezeichnete Schauspieler wie Julianna Margulies, Tom Skerritt und Dylan McDermott kämpfen in britischen und amerikanischen Geheimdiensten gegen eine Terror-Zelle, die weltweite Anschläge plant. Eine teure und aufwändige Produktion mit spannenden Büchern, die in ihren 6 Folgen a 60 Minuten zu fesseln weiß.

Wertung: 7 von 10 Punkten.

Format: “24 Stunden – My Story”
Sender: Sat.1
Produktion: diverse
Genre: Doku-Soap
Programmplatz: dienstags, 23.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 8. Mai 2007

Kritik: Der User-generated Content schwappt immer mehr auch ins Fernsehen. Oft als YouTube-Schnipsel, hier als Reportage-Reihe. Leute, die irgendwas erleben, filmen sich selbst mit einer Kamera und anschließend wird es auf 60 Brutto-Minuten komprimiert. Problem an der Sache: Man muss auch Menschen finden, die interessant sind. Im Gegensatz zur ZDFdokukanal-Sendung “Digital Diary” gelang das hier nicht wirklich – zumindest in den Sendungen, die ich gesehen habe. Farblose Menschen filmen ihr farbloses Leben. Muss man nicht sehen.

Wertung: 2 von 10 Punkten.

Format: “Engel im Einsatz”
Sender: RTL II
Produktion: Endemol Deutschland
Genre: Doku-Soap
Programmplatz: dienstags, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 120 Minuten
Start: 8. Mai 2007

Kritik: Wer hätte gedacht, dass mir Verona Pooth nochmal richtig sympathisch wird. Mit “Engel im Einsatz” hat sie es geschafft. Das Konzept der Doku-Soap ähnelt anderen Formaten. Frau Pooth hilft Familien, denen es wegen eines Schicksalsschlags dreckig geht. Dabei packen Verwandte, Freunde, Nachbarn mit an, ohne dass die “Opfer” etwas ahnen. Ähnliches haben zwar vor ihr schon Vera Int-Veen und andere gemacht, doch Verona Pooth zeigt wirklich Charme, Einfühlungsvermögen und ist sympathisch. Sachen gibt’s.

Wertung: 6 von 10 Punkten.

Format: “Promi-Quiz-Taxi”
Sender: kabel eins
Produktion: IdtV Deutschland
Genre: Quizshow
Programmplatz: montags, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 7. Mai 2007

Kritik: Das “Quiz-Taxi” hat sich mittlerweile zu einem ausgewachsenen Phänomen entwickelt und dabei bewiesen, dass oft mit kleinen Ideen große Erfolge erzielt werden können. Ich habe zwar nie so richtig begriffen, worin der Reiz für den Zuschauer besteht, wenn er zwei Leuten in einem Taxi zusieht, wie sie ein Ratespiel spielen, aber der Erfolg gibt Sender und Produzenten ja recht. Im “Promi-Quiz-Taxi” bleibt alles beim alten Konzept, mit dem Unterschied, dass die Kandidaten B-Promis sind. Für “Quiz-Taxi”-Fans sicher große Unterhaltung, für mich ordentliches, aber unspektakuläres Fernsehen.

Wertung: 4 von 10 Punkten.

Format: “Digital Diary”
Sender: ZDFdokukanal
Produktion: ZDF
Genre: Doku-Soap
Programmplatz: samstags, 17.00 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 30 Minuten
Start: 14. April 2007

Kritik: Manchmal gibt es doch noch positive Ãœberraschungen im Fernsehen. Diese hier zum Beispiel. “Digital Diary” ist ein unscheinbares kleines Format, das beim ZDFdokukanal, einem der ZDF-Digitalsender, gezeigt wurde. Gezeigt wurden eine Reihe von Video-Tagebüchern, die die Teilnehmer quasi als User-generated Content produziert haben. Die Zuschauer konnten abstimmen, welches Tagebuch weitergehen soll, welches nicht und sich selbst bewerben, an der Sendung teilzunehmen. Zu sehen gab es nicht den üblichen Privat-TV-Doku-Soap-Trash, sondern kleine charmante Geschichten von interessanten Menschen. Es wäre der kleinen netten Sendung wirklich zu wünschen, dass sie weitergeht und nicht als kurzes Experiment audf dem Fernsehfriedhof landet.

Wertung: 6 von 10 Punkten.