film: antikörper.

Ich war sehr gespannt auf diesen Film. Als Fan von Serienkiller-Filmen kann ich mich eigentlich nur an einen wirklich richtigen Genre-Vertreter aus Deutschland erinnern: “Tattoo”. Sollte “Antikörper” dazu kommen?

Der Film ist kein Krimi im eigentlichen Sinne. Der Täter mit dem etwas lächerlichen Namen Gabriel Engel, gespielt vom ziemlich guten André Hennicke, wird gleich zu Beginn gefasst, während er sein insgesamt 13. Opfer tötet. Er bringt noch einen Polizisten um (Opfer 14) und verbringt den Rest des Films hinter Gittern. Interessanter ist der zweite, zunächst parallel erzählte Handlungsstrang, der in einem kleinen Kaff spielt, in dem vor einiger Zeit ein 12-jähriges Mädchen getötet wurde. Dorfpolizist Martens (Wotan Wilke Möhring) versucht seitdem, das Verbrechen, das ihn, seine Familie und den ganzen Ort belastet, aufzuklären. Als Engel gefasst wird, fährt er nach Berlin, um mit dem Killer zu sprechen und herauszubekommen, ob auch sein Fall auf das Konto Engels geht.

Engel hat eine seltsame Sympathie für den Dorfpolizisten, streitet zwar ab, das Verbrechen begangen zu haben (die anderen 14 Morde hat er zugegeben), gibt aber an, den Mord beobachtet zu haben und den Täter zu kennen. Im Laufe der Vernehmungen wächst die Belastung des Dorfpolizisten, er flüchtet sich in seinen Glauben, bekommt die Sätze Engels nicht mehr aus seinem Kopf. Als Engel ins Gefängnis geschmuggeltes Gift nimmt und nur noch 48 Stunden zu leben hat, offenbart er sich dem Polizisten und erzählt ihm das grausame Geheimnis über den Mädchenmord. Doch hat er wirklich die Wahrheit gesagt?

“Antikörper” ist zwar ein gelungener Film, der große Wurf allerdings leider nicht. Zwar wird auf geschickte Art und Weise Spannung aufgebaut, doch das Erzähltempo lässt zu Wünschen übrig. Letztlich besteht die Story aus Versatzstücken von Genre-Vorbildern wie “Schweigen der Lämmer” und “Sieben”, gepaart mit dem typischen Klischee des kleinen Kaffs, das nicht so harmlos ist, wie es scheint. Hennicke überzeugt als perverser Serienkiller, Möhrings Leistung ist solide und Heinz Hoenig spielt seine Rolle als Berliner Ermittlungsleiter so, wie er immer spielt. Kein Unterschied zu vergangenen Rollen zu erkennen. Zum richtig guten Film fehlt “Antikörper” leider die unverwechselbare Story und etwas mehr Atmosphäre und Tempo. Daher: 6 von 10 Punkten.

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