der inxs-fall.

Es gab in den späten 80ern mal eine Band, die weltweiten Erfolg hatte. Damals durchaus zu Recht. Sie hieß INXS, bestand aus ein paar australischen Freunden, die es aus den Pubs in die Stadien geschafft hatten. Der Erfolg der Band hatte einen Namen: Michael Hutchence, ohne dessen Außenwirkung der Erfolg von INXS völlig undenkbar gewesen wäre. Nach dem Hit-Album “kick” (1987) kamen noch ein paar Platten, 1997 u.a. der qualitativ relativ traurige Schlusspunkt “elegantly wasted”, der sich allerdings noch einmal ganz gut verkaufte. Während Hutchence an einem Solo-Album arbeitete, starb er auf mysteriöse Weise in einem Hotel in Sydney – die Geschichte ist soweit bekannt.

Das Ende von INXS? Denkste. Die verbliebenen Mitglieder gaben INXS nicht auf, kippten in den Jahren 2001 bis 2004 noch ein paar Platten mit den “Greatest Hits”, Raritäten und Remixen auf den Markt. Als Sänger halfen u.a. Terence Trent D’Arby, Suze DeMarchi, Jimmy Barnes und Jon Stevens, mit dem immerhin sogar eine neue Single aufgenommen wurde, aus. INXS gingen auch weiter auf Tour, traten im Jahr 2003 u.a. auch in den deutschen Metropolen Tuttlingen und Merzig auf. Traurig genug.

Das Ende von INXS? Denkste. Der endgültige Abstieg erfolgt seit ein paar Wochen live im amerikanischen Fernsehen. In der TV-Sendung “Rock Star: INXS” sucht die Band nun per Casting-Show nach einem neuen Sänger und bekommt somit auch noch genügend PR, um ein paar Exemplare der nächsten Platte zu verkaufen. 15 zum größten Teil nicht ernstzunehmende Karikaturen von Rockstars (von der peinlichen Moderations-Imitatorin Brooke Burke grundsätzlich bei jeder Gelegenheit als “rockers” angekündigt und bezeichnet) wetteifern um das Erbe von Michael Hutchence. Der arme Kerl. Und so sitzen die alten dickbäuchigen Herren auf Sofas, jubeln Auftritte von drittklassigen Festzelt-Sängern hoch (“you nailed it!”) und verkaufen sich und die Geschichte einer Band. Als Co-Moderator sitzt auch noch der Kommerz-erfahrene Dave Navarro dabei, dem anscheinend überhaupt nichts mehr zu blöd ist, um Geld zu verdienen.

Nie zuvor habe ich einer Band so großen Misserfolg mit der nächsten Platte gewünscht wie INXS. Damit endlich gesagt werden kann: Das Ende von INXS? Ja.

2 Comments so far

  1. Markus on August 14th, 2005

    ahhh. Warum schreibst du das? Bekomme ja nen Schock. “Kick” war großartig und ich höre es nach wie vor gerne. So mag ich INXS erinnern: Als one-album-wonder. ;):)

  2. AndyV on June 6th, 2006

    Du musst wirklich ein extrem frustrierter INXS Fan, dass Du solche unqualifizierten Kommentare ablässt. Ich habe die Show Rock Star: INXS gesehen und stimme zu, dass ein kleiner Teil der 15 Sänger/-innen absolut nicht zu INXS passt, aber schlechte Entertainer und Sänger waren das beileibe nicht. Man höre sich mal das aktuelle Album von Marty Casey (2. bei der Castingshow) an, dass ist richtig feiner, moderner Rock, oder die Single von Jordis Unga “Try not”, ein wunderschöner Song, von einer Sängerin mit einer gewalltigen und gleichzeitig wunderschönen Stimme.
    Die Teilnehmer der Show hatten alle ihren eigenen Charakter, einiges an Bühnenerfahrung und haben in kürzester Zeit teilweise einfach großartiges hingelegt. Die Leute hatten immer nicht mehr als eine Woche, um sich auf die unterschiedlichsten Songs und Gesagnsstile vorzubereiten, dass ist schon eine echte Leistung, was die in so kurzer Zeit hinbekommen haben.
    Das neue INXS Album ist übrigens richtig nett geworden, auch mit einem anderen Sänger als Michael Hutchence. Empfehle vor allem als Anspieltip “Afterglow” und “Perfect Strangers”. Nichts absolut neues, aber muss die Musik auch nicht neu erfinden, um gute Lieder zu erschaffen.

    Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal F…. halten. Das war das erste, was mir in den Kopf kam, als ich das hier eben las.

    Grüße,
    Andy

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