film: l.a. crash.
Zwei junge Farbige diskutieren nach einem Restaurantbesuch über rassistische Weiße und überfallen anschließend ein reiches Ehepaar (Bezirksstaatsanwalt und Frau), um deren Auto zu klauen. Ein junger Latino wird daraufhin von dem Paar beauftragt, alle Schlösser in der Villa auszutauschen. Die Ehefrau beschimpft ihn und verdächtigt ihn, ein Krimineller zu sein. In der nächsten Szene erweist sich der Latino als treusorgender und rührender Vater einer kleinen Tochter. Der nächste Einsatz des Schlüssel-Notdienstes führt ihn zu einem persischen Ladenbesitzer, bei dem eingebrochen wurde. Unterdessen halten zwei Polizisten das Auto eines Farbigen und seiner Frau an, setzen die beiden Unschuldigen unter Druck, der eine Cop belästigt die Frau sexuell. All diese Szenen sind die Startpunkte einiger der Geschichten in “L.A. Crash”, einem Episodenfilm, der das Regiedebüt von Paul Haggis ist. Haggis war bisher vor allem als Oscar-nominierter Drehbuchautor von “Million Dollar Baby” in Erscheinung getreten.
Mehr Einzelheiten aus den Geschichten des Films zu erzählen, wäre zu mühsam, zu kompliziert. Die Handlung lässt sich einfach nicht mal so eben nacherzählen. In seiner Machart erinnert “L.A. Crash” sehr an “Magnolia”, den genialen Film von P.T. Andersen aus dem Jahr 1999. Die vielen, kleinen Handlunsstränge laufen nebeneinander her um schließlich alle durch Zufälle irgendwie zusammenzulaufen. “L.A. Crash” bietet eine sehr intensive Atmosphäre, erzeugt mit seinen Geschichten Angst und Spannung beim Publikum. Der Film zeigt eine ziemlich verstörte amerikanische Gesellschaft in den Jahren nach 9/11. Niemand traut mehr seinen Mitmenschen, Schwarze gegen Japaner, Japaner gegen Mexikaner, Weiße gegen Araber und alle anderen. Latenter Rassismus überall. Neben der Intensität überzeugt vor allem der Cast. Don Cheadle als melancholischer Polizist, Sandra Bullock als depressive Neureiche, die merkt, wie einsam sie ist, Matt Dillon und Ryan Philippe als bad Cop und good Cop, die in Wirklichkeit good Cop und bad Cop sind. Selbst kleinste Nebenrollen sind sehr passend besetzt. So spielt Tony Danza (“Wer ist hier der Boss?”) einen Sitcom-Produktionsassistenten.
“L.A. Crash” ist ein intelligenter, hervorragend besetzter Film, der mich durch die starke Intensität in seinen Bann gezogen hat. Ein Muss und der bisher beste Film, den ich in diesem Jahr gesehen habe. 9 von 10 Punkten.
sin city noch nicht gesehen?
Himmel, es war wirklich Tony Danza! Ich habe die ganze Zeit gerätselt, woher ich diesen Hundeblick kenne.
gestern sin city gesehen, nette optik usw aber der sinn, muß gewalt so gezeigt werden?!
Jup, das muss. “Normale” gewalt ist in Sin City eher allgegenwärtig und streckensweise sogar urkomisch. Doch die Tötung von Abgrund-tief bösen Menschen muss so hart sein, um den Unterschied zu Normalität in Basin City zu unterstreichen.
Wem L.A. Crash gefällt, der sollte sich übrigens schonmal auf 11:14 (elevenforteen) freuen, der am 1. September anläuft.
9 punkte??????
hattest du jemals so viele oder mehr gegeben?
L.A. Crash gibts 7 Punkte, weil der am Anfang doch recht lange braucht um in Fahrt zu kommen.
Sin City bekommt 10 Punkte eindeutig bester Film dieses Jahres
aber wenn interresiert schon das was einer sagt der aggroberlina heißt?
So muss jetz wieder in mein Gulag. :P
L.A. Crash (2004)…
Paul Haggis zeigt mit seinem Film die krasse Realität des täglichen miteinanders in L.A., wie es wohl schlimmer nicht sein dürfte.Sehr real veranschaulicht er anscheinend übliche Tätigkeiten in der Metropole L.A.: Farbige rauben Weiße aus, weiße…
Der Film ist richtig gut. Habe ihn vor kurzem auf DVD gesehen und muss sagen, dass er sehr deutlich die verschiedensten Situationen wieder gibt, die eigentlich nicht passieren dürften. Der Film macht nachdenklich!
Von mir auch 9 von 10 Punkten.
Hier ist mein Review zum Film
http://movies.fresh-blogs.com/blog/movies/drama/2006/07/07/la_crash_2004