film: die große depression.
Der schwäbische Dokumentarfilmemacher Konstantin Faigle bereist die Republik auf der Suche danach, warum die Deutschen so depressiv sind, ewig jammern und in keine Aufschwung-Stimmung kommen. Er fragt Wissenschaftler, Leute auf der Straße und Prominente. Was sich eigentlich nach einer guten Idee anhört, ist in der Umsetzung leider nicht wirklich gelungen. Faigle denkt, er sei ein kleiner Michael Moore, ist daher am liebsten selbst im Bild und reichert die ab und zu sehr netten Dokumentar-Schnipsel mit völlig daneben liegendem Humor an. Wenn er zum Beispiel als Hermann der Etrusker ein seltsames Popliedchen mit hinterwäldlerischer Jazztanz-Combo aufführt, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Weiterer Beweis seiner übertrieben Egozentrik: Er führt ein Interview mit Alice Schwarzer, befragt sie allerdings nicht nach der “großen Depression”, sondern ausschließlich nach seinen Beziehungsproblemen. Hätte er sich auf die reinen dokumentarischen Bilder beschränkt, wäre womöglich ein richtig guter Film dabei herausgekommen, so leider nicht. 4 von 10 Punkten.