“eurovision song contest†2006: fazit.
Comments(26)
So. Fassen wir den Abend doch noch einmal zusammen.
Erstens: Das Ergebnis zeigt zum Einen deutlich, dass die Nörgler, die behaupten, es würde ohnehin nur für Nachbarländer abgestimmt, Unrecht haben. Hier nochmal die Top Five mit den Vorjahresergebnissen in Klammern:
1. Finnland (2005 im Halbfinale ausgeschieden)
2. Russland (2005: 15.)
3. Bosnien-Herzegowina (2005: 14.)
4. Rumänien (2005: 3.)
5. Schweden (2005: 19.)
Und die Top Five aus 2005 mit den 2006er-Ergebnissen in Klammern:
1. Griechenland (2006: 9.)
2. Malta (2006: Letzter)
3. Rumänien (2006: 4.)
4. Israel (2006: Vorletzter)
5. Lettland (2006: 16.)
Außer Rumänien also ein völliger Austausch der Top Five. Nix mit “Immer dieselben vorn, weil fürs Nachbarland angerufen wird”.
Zweitens: Das Ergebnis zeigt aber, dass die großen Länder, die den Contest erfunden haben und immer noch das meiste Geld zahlen, keine Chance mehr haben. England, Frankreich, Deutschland und Spanien landeten zwar nicht wie 2005 auf den letzten Plätzen, aber mit den Rängen 14, 19, 21 und 22 auch nicht viel besser. Die neuen Erfolgsländer sind stattdessen die osteuropäischen. Auf den Plätzen 2, 3, 4, 6, 7 und 8 finden sich ehemalige Ostblock-Länder. Und wenn man sich die Musik dazu anhört, merkt man auch, woran es liegen mag. All die Ost-Songs sind viel moderner und mainstreamiger als das französische Einschlaf-Chanson oder der peinliche Auftritt der Engländer.
Drittens: Deutschland kann machen, was es will. Einen Sieg wird es wohl nicht mehr geben.
Viertens: Der “Eurovision Song Contest” wird immer mehr zur Witzveranstaltung. Waren es in den vergangenen Jahren vor allem die deutschen Vorentscheidungen, in denen Pseudo-Komiker angetreten sind, hat in diesem Jahr eine viertklassige finnische Schlagerkapelle gewonnen, die mit Gummi-Monsteranzügen bekleidet ist. Und das in einem Jahr, in dem im deutschen Vorentscheid die Ernsthaftigkeit zurückkehren sollte. Das ging also wieder am Trend vorbei. Ich bin schon mal gespannt, welche Änderungen es im 2007er Vorentscheid geben wird.
Fünftens: Das Interessanteste und Spannendste am Contest wurde ruiniert. Es wurde noch mehr durch die Punktevergabe gehetzt als in den vergangenen Jahren. Und die Idee, nur noch die Punkte 8, 10 und 12 vorlesen zu lassen, war auch eine Schnapsidee. Ich bin da ganz beim BBC-Reporter, der die ganze Zeit erzählte, er verstehe nicht, warum jedes Land, das am Halbfinale teilgenommen hat, abstimmen dürfe und nicht nur die Final-Länder. Das würde den Prozess straffen, man könnte wieder alle Punkte vorlesen und hätte mehr Spannung.
[…] innische Schlagerkapelle gewonnen, die mit Gummi-Monsteranzügen bekleidet ist.” via popkulturjunkie.de
by Manuel Zamora-Morschhäuser | posted in musikalisch, […]
Hm, auf der anderen Seite würde lahme Folklore-Lala wie zum Beispiel Bosnien-Herzegowina niemals so weit kommen, wenn nicht die ganzen freundlichen Nachbarn genauso freundlich abstimmen würden. Merke: Ein Sieger profitiert auch in recht umfangreichen Maße immer von den Sympathiestimmen – das trifft auch auf Finnland zu. Denn interessanterweise gewinnen in den letzten Jahren immer Länder, die von einem gewissen Nachbarschaftsbonus profitieren können (Balkan, ehemaliga Sowjetunion, rund um die Ostsee…). Und genau das ist ein wichtiger Grund, warum die “Großen” scheinbar nie etwas reißen können. Ansonsten wird es sehr lustig sein, inwieweit die Metal-Muppetshow einen Trend setzen wird. Dieses Jahr gabs ja gleich mehrere Ruslana-Nachahmer – schickt England nächstes Jahr Manowar? Dann könnte Deutschland ja mit den Scorpions kontern und Schweden würde Europe schicken (passt ja auch vom Namen her). Ach ja: War der Grandprix irgendwann in den letzten 10 Jahren deutlich mehr als eine Witzveranstaltung?
Immerhin bescherte uns der heutige Abend einen wunderhübschen Moment, als der Lordi-Frontork den offensichtlich für eine blondierte Schnickse gedachten Sieger-Blumenstrauß bekam und sein Gummibeil aber in der anderen Hand behielt ;)
[…] s was beim Grand Prix sonst so geboten wird ist alles außer spannend. Der Popkulturjunkie hat ein kleines Fazit, wenn man außer dem SpOn noch andere Quellen lesen möchte. E […]
[…] Lauerstellung… Erste Stimmungsbilder unter Bloggern: Basicthinking – Sichelputzer – Popkulturjunkie – Schnatterliese
Beitrag geschrieben am Sonntag, den 21.Mai […]
Punkt 4 und 5 stimme ich dir vollkommen zu!
[…] on songcontest (ich bleib dabei, grand prix de la chancon) weitere berichterstattung hier, hier, hier, hier, hier, hier, ” ta […]
Ich bin sehr überrascht, wie spießig die deutsche Bloggerszene auf den Sieg von Lordi reagiert.
Das ganze Jahr geben sich alle cool und indie, aber wenn beim Grand Prix nicht der übliche Tralala gewinnt, wird der Untergang des Abendlandes prophezeit und über eine Witzveranstaltung gelästert. Warum denn? Sämtliche anderen Titel haben doch ins vermeintliche Konzept gepasst und wenn Lorgi von Dir als Schlagerkapelle “entlarvt” werden, dann sehe ich das Problem nicht. Geht es nicht genau darum? Um einen Schlagerwettbewerb?
Allen anderen Punkten kann ich dagegen zustimmen.
Ich habe es mir erst garnicht angesehen, stattdessen lieber einen schönen Abend mit netten Menschen verbracht. Die ganze Sache ist doch total öde, fast jeder singt seine Lieder in Englisch, keine lustigen heimatsprachlichen Geräuschattacken mehr.
Vielleicht könnte die ARD viel Geld sparen wenn wir bei diesem Klamauck nicht mehr mitmachen und das Geld in eine Fernsehgebührensenkung stecken!
*Prust* Meine Scheiße, seid ihr Spießer. This is the Arockalypse! Geht kacken oder hört noch ne Runde billigen Euro-Pop. Oder flennt mit der BILD-Zeitung noch den schönen Pop-Songs nach, die die Ekel-Rocker vertrieben haben. *Muahahahaharrrrrr*
[…] as blog: Suomalainen voittaa aina! Logzone P: Eurovision Songcontest 06 Popkulturjunkie: eurovision song contest 2006:fazit von BloggingTom, abgelegt unter Die […]
Ich habe herzlich über Lordi gelacht bzw. ich lache noch. Würdige Sieger für diese anachronistische Schmierenveranstaltung! KISS, GWAR… LORDI? Für solche Auftritte liebe ich die Skandinavier… und ich glaube keine Sekunde, dass die das ja ach so ernst meinen… Wer sich als Ork-Imitat auf ne Bühne stellt und Pop-Metal spielt, ist sich der Ironie definitiv bewusst… der Sido-Effekt: den kann man auch ernst nehmen, sollte man aber vielleicht nicht zwingend; dann macht das auch gleich doppelt soviel Spaß.
Zustimmung! Der ehemalige Grand Prix de la Chanson (mit Betonung auf Chanson!) ist tot, aber der ESC m̦ge nicht leben Рvor allem nicht auf meine Kosten.
Kostüme bzw. nackte Haut sowie Show ersetzt keine Musik – und auf eine aufgedrehte Claudia Roth bei einer ESC mag ich auch verzichten mögen.
Mmmh, “ESC”, das gibt’s auch auf meiner Tastatur. ;-)
[…] es ehemaligen Grandprix auseinandergesetzt – hier die Liste zwecks Vervollständigung: Popkulturjunkie sowie Mepris.de mit nahezu einem Eintrag pro Teilnehmerland, Mayweather gab sich neben F […]
Die ehemaligen OBlock-Länder stimmen doch trotzdem zu 95% nur untereinander ab. Anders kann ich mir das auch nicht erklären, dass da soviel Bullshit, an den man sich normalerweise zwei Nummern später gar nicht mehr erinnern kann, weil alle Lieder so gleich klingen, so viele Punkte kriegt.
Was bitteschön ist an Lordi “cool” oder “indie”? Die albernen Masken (Mei, bei Guildo Horn war’s noch lustig)? Der Bild-“Skandal”, so beim ESC anzutreten? Gibt es eigentlich eine Metal-Edition vom Magix Music Maker? Oder haben die Lordis sich die Powercords und Mitgröhlphrasen aus 20 Jahren Schweinerock tatsächlich selber zusammengesucht? Welch eine Leistung. Ich bin echt beeindruckt.
Und Jens, was bitte ist am Bontempi-Dancepop aus dem Osten modern?
Genau, Originalität war sowieso nicht die Stärke des Abends. Der Grandprix ist für mich so etwas wie die Kloschüssel der Musikszene, wo alle Trends und Melodien noch einmal durchgespült werden, nach dem sie eigentlich schon längst stinken. Lustig ist dabei, dass gewisse Dinge (zum Beispiel der Bontempi-Dancepop) scheinbar in Osteuropa gerade total angesagt sind…. 20 Jahre zu spät ;)
Seht die Sache wirklich mal mit Humor. Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht, wie bei diesem GP. Höhepunkt war für mich beim Auftritt Lordis auklappen der Flügel. Noch besser allerdings nach der Siegerehrung: Lordi in einer Hand die Mikrofonaxt in der anderen Hand der bunte Blumenstrauss. Selbst der Betreuer im Gene Simmons durfte da noch mit auf die Bühne. Grossatig, R´n roll, Hallelujah…
bin ich eigentlich die einzige, die das Gefühl hatte, den Refrain schon mal gehört zu haben? Man widerlege mich gerne, aber mich erinnert der Song doch sehr an Alice Cooper – “Poison”
@Helga
Genau, “Poison” habe ich da auch rausgehört. Ist doch lustig, dass man mit lustigen Schaumgummimasken auch im Jahr 2006 noch provozieren kann.
Ist mir auf jeden Fall lieber als “We can make it if we try”-Lala oder Grinse-Flittchenpop.
GUT GIBTS MASKEN…
GRUZZ AUS DER CH
LE MARCO
bei aller liebe, es nervt zwar das sich befreundete länder die punkte alle gegenseitig zuschanzen (am schlimmsten ist ex-jugoslawien) doch ich muss ehrlich zugeben, dass mir mehr lieder aus den osteuropäischen staaten gefielen, als von denen im westen. Moldawien zum beispiel hat einen 20. platz einfach nicht verdient. das ist der absolute ohrwurm. und russland – das war endlich mal wieder ein richtig schönes lied und nicht so eine schnappi-scheiße wie sie in deutschland auf platz 1 kommt!
ich wollte übrigens nochmal fragen, ob ich hier die einzigste bin, die positive kommentare abgegeben hat! tja, stimmt wohl doch: in deutschland wird nur gemeckert und gejammert….
Ich danke Lordi.
Das war ein tritt in die Weichteile aller Otto Normalos, Spießer und Chart-hörer.
Der Rock’n Roll lebt immer noch *g*
Suche schon länger nach Informationen darüber, wer genau den deutschen Anteil am Grand Prix bezahlt. Der NDR? Die BILD? Mal im Ernst popkulturjunkie: Weißt du das zufällig?
Ich versteh ehrlich nicht, warum sich hier alle aufregen. Entweder hier sind Neider, die Lordi nix gönnen, oder nur Pessimisten. Denn den Eurovision Song Contest kann man einfach nicht ernst nehmen – egal ob die Qualität der Musik gut oder schlecht ist!
Es war ordentlich Scheiße dabei und auch gute Sachen. Aber was wäre der Grand Prix auch schon ohne die Flops? Wenn irgendjemand mal ordentlich daneben greift und weniger als 10 Punkte kassiert ist es doch einfach nur unterhaltsam. Ihr habt einfach nur ne Riesenpanik und gebt dem ESC zu viel Bedeutung.
Der Sieg von Lordi erfreut mich. Der Auftritt war ja mal bombastisch: authentisch wirkende Konstüme (mein Fav: Ox), klasse Pyroshow und die Lichteffekte wurden auch ausgenutzt.
Und “Hard Rock Hallelujah” war sowieso ein Knaller. Deren Kostüme sind berechtig, denn die anderen haben ja auch ne Show abgezogen, z.B. Russland mit dem weissen Klavier etc. Also ist es sehr wohl gerechtfertigt, dass man auch mit Kostümen auftreten darf. Aber anscheinend mosern und neidern wieder alle nur rum, weil sie selber nicht auf die Idee gekommen wären wie Lordi eine so gute Bühnenshow zu liefern.
Und da wir ja mit Texas Lightning nicht so weit kamen werden hier gleich alle wieder pessimistisch. Ich fand den Auftritt der Deutschen gut und glaubwürdig, besonders im Gegensatz zu den Hampelmännern davor!
Ich werde den nächsten ESC mit entspannter Freude verfolgen und ihn nicht mit pseudointelektuellen, panischen Gequassel, wie hier, kaputtlabern.
Pampersbomber
Ihr habt doch alle keine Ahnung!
Dass was Lordi veranstaltet ist doch keine Show und vorallem keine Musik!!
Jeder war besser als diese Monster..
Ich hätte die Bosnier gewinnen lassen.Dass war MUSIK!!!!!
Und sehr gut und ne gute Show war es auch noch.Super Melodie..und super text!(hab im net nachgeschaut)
doch nicht: rock hahaahahahahahleluja hahahahhhhhahahahahluja ..scheissdreck!
lordi forever