film: “eden”.

Im Vorfeld schwankte ich hin und her. Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass Charlotte Roche in einem Kinofilm mitspielen würde, war ich begeistert. Als ich etwas über den Inhalt erfuhr, wurde ich skeptisch. Ein Film, der sich ums Essen und Kochen dreht? Konnte ja nur langweilig werden. Vollkommen falsch. Ich bin wahnsinnig froh, doch noch in “Eden” (hier gibt’s den Trailer) gegangen zu sein. Denn: Der Film ist eine kleine, aber feine Perle des deutschen Kinojahres.

Es geht um Eden (Charlotte Roche), eine Kellnerin und Gregor (Josef Ostendorf), einen Koch mit gewaltigem Bauchumfang. Die beiden lernen sich kennen, Gregor kocht für Eden und die verliebt sich in sein Essen. Es muss anscheinend so lecker sein, dass es süchtig macht. Gregor hegt natürlich größere Hoffnungen, denkt, Eden könne sich auch in ihn und nicht nur in seine Kochkünste verlieben. Aber leider: Eden ist verheiratet. Ihr Mann kommt ihr irgendwann auch auf die Schliche und wird eifersüchtig. Zu eifersüchtig.

“Eden” überzeugt gar nicht mal wegen seiner Geschichte um das leckere Essen, sondern vor allem durch die unterschwellig erzählte tragische Geschichte einer nicht erfüllten Liebe des Kochs zu Eden. Es herrscht eine melancholische Stimmung vor, die trotzdem irgendwie nicht hoffnungslos ist. Josef Ostendorf spielt hervorragend, Roche glänzt durch ihre Ausstrahlung und Sympathie. Ich hoffe, es war nicht ihr letzter Auftritt als Schauspielerin. Ein kleiner, großer Film. 8 von 10 Punkten.

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