Hier also die nachgeholten Kritiken zu den Mittwochs-TV-Neustarts. Es gab zweimal Schrott und einmal Spitzen-Fernsehen.

– “Grenzspiele Gewalt” (3sat, mittwochs, abends – Start: 7. Januar)
Eine neue Doku-Reihe, die sich dem spannenden Thema widmet, wie gewalttätige Menschen aggressiv werden. Das Erste, was in Folge 1 “Die Entstehung des Bösen” auffällt ist der Erzähler. Seine Stimme nervt. Er klingt, als würde er einen “investigativen” Bericht bei “Akte 04” kommentieren. Der Einsatz von Musik und bis zum Exzess wiederholten Audio-Effekten, von Bild und Schnitt geht in dieselbe Richtung. Wäre das alles gut gemacht, wäre es okay, aber in diesem Fall wirkt es etwas sehr pseudo-modern. An sich geht es wirklich um ein spannendes Thema, das aber in Folge 1 etwas oberflächlich und wenig erhellend behandelt wird. Und die Machart zwerstört endgültig jedes Sehvergnügen. Für diese Premiere gibt es leider nur 4 von 10 Punkten.

– “arte Reportage” (arte, mittwochs, 21.35 Uhr – Start: 7. Januar)
Ein neues Reportage-Magazin von arte. Bestandteil der laufenden Programmreform. 3 Reportagen werden gezeigt. In der ersten Ausgabe aus Haiti, dem Land, in dem auch unter der Herrschaft des ehemaligen Hoffnungsträgers Arristide Gewalt, Zensur und Armut vorherrschen. Aus der polnischen Zone des Irak, in der deutlich wird, dass die polnischen Soldaten viel besser von den Irakis akzeptiert werden als US-Soldaten. Und eine bewegende Reportage aus der letzten Geburtsklinik Tschetschiens.
Allesamt spannende, ungewöhnliche, unbequeme Themen, über die man in den Medien nicht unbedingt an jeder Ecke etwas erfährt. Die Reportagen sind kompetent produziert und erzählt, machen Lust auf mehr. Tolles Fernsehen, das arte da abliefert. 8 von 10 Punkten.

– “Witchblade” (RTL 2, mittwochs, 22.05 Uhr – Start: 7. Januar)
Eine amerikansiche Action-Serie, die auf einem Comic basiert. In den USA lief sie beim Kabel-Network TNT und wurde nach 2 Staffeln mit insgesamt 23 Folgen im August 2002 abgesetzt. 1einhalb Jahre später läuft sie nun in Deutschland. Inhalt: Die New Yorker Polizistin Sara Pezzini kommt mit einem Armreif in Berührung, der sich als legendäre Waffe Witchblade entpuppt. Dieses Witchblade sucht sich in jeder Generation eine Frau, die fortan gegen das Böse kämpfen soll. In “Witchblade” regiert von Beginn an die Mittelmäßigkeit. Mittelmäßige Darsteller, mittelmäßiges Drehbuch mit massiven Längen. Meist plumpe Dialoge, schlechte Musik und ganz üble Special-Effects. Insgesamt unspektakuläre Massenware. Der Pilot macht leider überhaupt keine Lust auf mehr. 3 von 10 Punkten.

Auf die nächsten TV-Starts bin ich extrem gespannt. Vor allem bei RTL erwarte ich Trash pur:
– “Jeremiah” (Premiere 1, Start: 9. Januar, 20.15 Uhr)
– “Happy Friday” (SAT.1, Start: 9. Januar, 20.15 Uhr)
– “Ei verbibbsch” (SAT.1, Start: 9. Januar, 21.15 Uhr)
– “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” (RTL, Start: 9. Januar, 22.15 Uhr)

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