Und gleich hinterher: die nächsten 3 TV-Neustart-Kritiken:

“Lippe blöfft” / Das Erste / WDR+Werner Kimmig GmbH / samstags, 20.15 Uhr – Start: 14. Februar 2004
Jürgen von der Lippe ist zurück im Samstagabendprogramm. Zurück bei der ARD. Zurück beim Fernsehen der 80er und 90er Jahre. “Lippe blöfft” sieht genauso aus wie “Geld oder Liebe”. Es fühlt sich genauso an. Und das macht die neue Show nicht besser. Von der Lippe erzählt Dinge, drei (in der ersten Show extrem nervige) Kandidaten müssen raten, ob von der Lippe lügt oder die Wahrheit erzählt. Seltsame Menschen führen seltsame Dinge vor, von der Lippe moderiert unspektakulär, unaufgeregt, selten amüsant. “Lippe blöfft” ist altmodisches, uninspiriertes Fernsehen. Eine Show, die schnell wieder in Vegessenheit geraten wird. 4 von 10 Punkten.

“Kingpin – Kartell des Todes” / Premiere 1 / Spelling Television / donnerstags, 20.15 Uhr – Start: 12. Februar 2004
Der Machtkampf in einem mexikanischen Drogenkartell steht im Mittelpunkt dieser US-Serie, die nicht über 6 Folgen hinauskam und deswegen sicher auch für wenig Geld an Premiere verkauft wurde. Das Oberhaupt des Kartells stirbt, zwei Neffen kämpfen um die Macht an der Spitze. Eine amerikanische DEA-Agentin ist ihnen auf der Spur. Das alles ist wie bei amerikanischen Network-Serien üblich (“Kingpin” lief dort bei NBC) exzellent produziert und sehr gut besetzt. Es braucht allerdings einige Zeit, bis man so richtig in die Serie hineinkommt. Und da es leider nur 6 Folgen gibt, ist sie dann auch schon bald wieder zu Ende. Schade. 7 von 10 Punkten.

“Alles wegen Grace” / RTL / Ladybug Productions / sonntags, ca. 8 Uhr – Start: 8. Februar 2004
Eine amerikanische Comedyserie, die als “State of Grace” 2001 und 2002 in zwei Staffeln beim US-Kabelsender ABC Family lief. “Alles wegen Grace” erzählt die Kindheitserinnerungen der Journalistin Hannah Rayburn in den 60er Jahren. Hannah hat strenge Eltern, zieht nach North Carolina, kommt auf ein katholisches Internat und lernt dort ihre beste Freundin Grace kennen – und ihrer verrückte, glamouröse Familie. So ganz versteht man nicht, was “Alles wegen Grace” von einem will. Die Serie ist zwar sehr liebevoll produziert, aber nicht wirkloch witzig oder interessant. So ist es auch kein Wunder, dass RTL sie sonntagfrühmorgens wegsendet. Zu zivileren Zeiten hätte sie wohl keine Chance beim Publikum. Es gibt definitiv bessere Serien, in denen eine Kindheit in den USA erzählt werden. Man denke nur an “Wunderbare Jahre” (“The Wonder Years” oder die aktuellere Serie “Oliver Beene”. Für “Alles wegen Grace” gibt es leider nur 3 von 10 Punkten.

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