der kamerakauf.
Kann mir mal jemand erklären, warum eine Digitalkamera, die bei amazon 229 Euro kostet in allen drei am Samstag besuchten Düsseldorfer Elektronikmärkten 120 Euro mehr kostet? Nicht 10 oder 20 Euro, sondern 120! Ich konnte es überhaupt nicht glauben und dachte, ich hätte mich im Internet verkuckt. Aber dem war nicht so – und jetzt frage ich mich ernsthaft, warum man angesichts solch unfassbarer Preisunterschiede überhaupt noch außerhalb des Internet einkaufen sollte. Jedenfalls hab ich jetzt im Netz bestellt – meine alte Kamera war nämlich in Portugal leider von uns gegangen.
Naja… mir fallen schon ein paar Gründe ein, die einen höheren Preis im Laden rechtfertigen. Ich kann die Ware anschauen, anfassen, ausprobieren, werde (manchmal) gut beraten, kann vergleichen, das Teil direkt kaufen und auch mitnehmen, bei Poblemen hingehen und meckern (und muss es nicht umständlich per Post einschicken) und bekomme dann meist sogar ein Ersatzgerät gestellt (zumindest gilt das für den “saubillig”-Markt). Dafür baut man mir ein Haus, beheizt und beleuchtet dieses und so weiter und so fort… Dass ich dafür mehr zahlen muss, kann ich verstehen. Ob aber 120 Euro bei 229 Euro Preis wirklich angemessen sind, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.
Aber man kann ja im Übrigen auch handeln. Vor kurzem beim oben genannten Markt einen Beamer gesehen (Preisklasse knapp unter 1000 Euro), den Amazon für rund 150 Euro weniger im Angebot hatte. Unter Vorlage eines Ausdrucks des Amazon-Angebotes hat man mir dann den Beamer zum gleichen Preis (inkl. der Versandkosten) verkauft. Das nenne ich fair, man muss sich nur trauen zu fragen.
kaotisch, die von Dir angeführten Gründe rechtfertigen meiner Meinung nach trotzdem keinen dermaßen großen Preisunterschied. Wenn ich dreist bin, lasse ich mich beraten, fasse das Gerät an, vergleiche den Preis und bestelle dann hinterher trotzdem online. Da muss jemand dringend umdenken.
@Sachar: Das ist doch nicht dreist, sondern jedermanns gutes Recht. Wenn ein 200-Euro-Gerät im Laden zum Anfassen bis zu 20 Euro mehr kostet, bin ich bereit, es noch dort zu kaufen. Aber auch nur, weil ich es dann gleich mitnehmen kann und ich (evtl.) Versandkosten spare.
Sich eine kostenlose Beratung bewußt zu erschleichen, ist “jedermanns gutes Recht”? Sag mal, geht’s noch?
Du schaust dir den Preis beim Händler an, findest ihn nicht akzeptabel, zockst aber trotzdem die Beratung ab? Wie asozial ist das denn? Mal drüber nachgedacht, dass der Preisunterschied wegen Typen wie dir so hoch ist?
Nun bleib mal auf dem Boden. Ich erschleiche mir gar nichts. Denn der Begriff “kostenlos” steht per Definition schon mal gegensätzlich zu “erschleichen”.
Du willst mir jetzt allen Ernstes klarmachen, dass ich jemanden abzocke, weil ich in ein Geschäft gehe, mir ein Gerät anschaue, es in die Hand nehme und dann vielleicht noch von einem Mitarbeiter erklären lasse? “Abzocke” bzw. “Erschleichen” wäre es, wenn diese Dienstleistung etwas kostet. Tut sie aber nicht, also krieg Dich wieder ein und hör auf mich hier zu beleidigen.
Der Preis ist wegen mir so hoch? Lass mich mal kurz über den Schwachsinn nachdenken.
Du meinst allen Ernstes, dass ein rückgängiger Umsatz bei im Vergleich zu einem Internethandel um 50% teureren Waren Schuld des Kunden ist? Weil die bösen Kunden Preise vergleichen und nicht bereit sind, 50% mehr für das gleiche Produkt zu bezahlen?
Ich lasse mich ja gern eines besseren belehren, aber Du schießt echt den Vogel ab. Wenn Du das nächste Mal das Maul aufreißt, dann biete mir bitte ein paar Argumente.
Es wäre eventuell noch zu fragen, ob es sich wirklich um GENAU die gleiche Kamera handelte, oder ob vielleicht nur die Bezeichnung, nicht aber die Version dieses Modells übereinstimmt bzw. ob das im Internetangebot vielleicht nur nicht genau ausgeführt ist. Außerdem wäre noch noch die Frage, ob das Zubehör identisch ist… alles Dinge, die man übrigens nur im Laden hundertprozentig überprüfen kann.
Ich bin ein ausgewiesener Klugscheißer und deshalb muss ich auch anmerken, dass man trotz der “k”-Aussprache das Wort “gucken” mit g schreibt und nicht mit k. Peinlich, wenn erwachsene deutsche Muttersprachler das nicht wissen.
Ich weiß auch, wie viel noch peinlicher Leute sind, die in Blog-/Forenbeiträgen an der Rechtschreibung rumkritteln. Wenn man aber bloggt, sollte man wissen, was man tut. Gucken, nicht kucken.
Ich habe einmal gelernt, dass der Einzelhandel normalerweise in der Kalkulation 10- 20% auf den Verkaufspreis draufschlägt, also die Spanne, die Mensch handeln kann, so dass der Verkäufer seine Kosten und Gewinn gedeckt hat. Oftmals ist der Preisunterschied vom Einzelhandel zum Internet in etwa obige Spanne.
Als Beispiel nehem ich einmal einmal outdoorschuhe einer Markenfirma: regulärer Preis 160 €, Preis bei einem Fachgeschäft: 165 €, bei einem Internetauktionshandel: 135 €.
Ich vermute jedoch, dass diese Regelmäßigkeit insbesonder bei Elektronikprodukten außer Kraft gesetzt wurde, da ja die extremen einzelnen Angebote, wie bei den Ketten vorgegeben, von den anderen Produkten Preismäßig aufgefangen werden müssen, damit nun der Handel kein Verlust macht.
Normalerweise, bei einem gesunden “Markt” sind jedoch die Unterschiede mehr oder weniger gleichmäßig verteilt. Also: Fachhandel = gute Beratung = hoher Preis, Discounter = mehr schlechte als rechte Beratung = ausgeglichener Preis und Internet = keine Beratung = bester Preis.
Natürlich verliert der Fachhandel, wenn der Kunde lediglich zur Beratung kommt letztendlich am Markt. Somit fängt dann die Spirale an: Weniger Produkte müssen den gleichen Umsatz erzielen und werden somit teurer. Zudem viele Fachhändler lediglich die die vollen Kosten kalkulieren. Somit liegt es am Verkäufer, irgendwann festzustellen: Warum lassen sich meine Kunden lediglich beraten und kaufen die Kamera woanders und welche Möglichkeiten habe ich, dass die Kunden bei mir kaufen?
Zudem sollte sich der Kunde überlegen, bei wem er kauft. Wenn ich immer immer nur das beste zum billigsten Preis haben will, muss ich damit rechnen, dass ich langfristig keine Beratung mehr bekomme, da der Fachhandel Artikel mit Kampfpreisen (Digicams zum Beispiel) irgendwann nicht mehr anbieten kann, da es “Verlustartikel” sein werden. Zudem fördert der Kunde mit dem extrem geizigen Konsumverhalten lediglich den Anspruch der Anteilseigener der Unternehme auf möglichste hohen Ertrag bei den kleinsten Kosten.
Mein Fazit meiner Ausführung: Bei dem Preis der obigen Kamera kann sich sicherlich auf der Hälfte der Preisspanne getroffen werden. Somit würde der Kunde die Beratung des Verkäufers honorieren und der Verkäufer honoriert das Bedürfnis des Käufers.
jo, das ist wirklich ein absolut nicht angebrachter Ton.
@Saschar: wie ich ja schon schrieb, halte ich den Preisunterschied in diesem konkreten Fall (also ca. 50% Aufschlag) auch für zweifelhaft. Und was soll denn aus dem von Dir beschriebenen “dreisten Verhalten” für ein Umdenken folgen: der Einzelhandel muss zu gleichen Preisen anbieten wie Online-Shops? Das aber bitte unter Beibehaltung der bisherigen Vorteile? Sorry, aber da macht die Betriebswirtschaft nicht so ganz mit. Wenn ich mir dann überlege, dass im echten Fachhandel die Preise des öfteren noch höher liegen als bei den großen Märkten, wo soll das dann hinführen? Im Ergebnis kann das doch nur bedeuten, dass es demnächst nur noch echte Discounter im Stile der Lebensmittel-Branche geben wird, deren Service gleich null ist und deren Personal nur noch aus Kassierern und Regalbefüllern (sofern es dann überhaupt noch Regale und nicht nur noch Paletten gibt) besteht.
Ich hatte im Juni ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hab mir eine Kamera im Saturn angeschaut, mehrere Modelle mal in die Hand genommen und mich mit einem sehr kompetenten Verkäufer unterhalten. Daheim habe ich dann den Preis mit dem von Amazon verglichen und stellte einen Preisunterschied fest (ich weiß leider nicht mehr genau, wie groß der war, so extrem wie hier war er aber nicht).
Weil ich jedoch eigentlich im Saturn kaufen wollte, weil ich dort ja auch mit der Beratung zufrieden war usw. bin ich nochmal hin und hab gefragt, ob es bei dem Preis denn irgeneinen Spielraum gäbe, daß man sich beispielsweise in der Mitte treffen könnte. Doch die hatten wohl schon knapp kalkuliert, so daß sie mit dem Preis nicht runtergehen konnten, ohne Verlust zu machen. Schade. Von CompactFlash-Karten fang ich garnicht erst an, die Kosten “im Laden” schnell mal fast das Doppelte.
Letztlich habe ich dann nur eine Kameratasche im Saturn gekauft …
Grüße,
Götz
Herr Trainer Baade,
es geht mich ja nicht sonderlich was an, aber der Duden sagt für das Wort “kucken” Folgendes: “nordd. für gucken”.
Baaam, in your face.
“Ghost Dog”:
Ja. Vielleicht habe ich mich aber noch zu freundlich ausgedrückt. Du erschleichst dir – nach eigenen Angaben – bewußt die Beratung.
Martin: Nunja, Sportschuhe (Mode allgemein) und Elektronik sind schwer zu vergleichen. Bei Elektronik sind viele Kistenschieber/eBayer-Händler inzwischen wohl unter 1%, daher ja auch die absurden “Logistikpauschalen”. Welche Konsequenzen solche Geschäftsmodelle auf Einkauf und Service haben, mag sich jeder selbst ausmalen.
Sachar: Ach, ist es das? Ich halte ein solches Verhalten schlicht für asozial. Da darf man auch mal etwas deutlicher werden, finde ich. Ich bin übrigens nicht einmal Händler, mich kotzt lediglich dieses Geiz-ist-geil-Haltung an. Vor allem, wenn sie auf Kosten Dritter gelebt wird. Und ja, natürlich ist das Beispiel von Jens oben extrem.
Götz: Tja, natürliche Entwicklung. Da Saturn mit der Kamera kaum Gewinn macht (Das ist übrigens die Stelle, wo man vielleicht mal nachdenken sollte. Sind das schlechtere Einkäufer? Wie kommen die Kistenschieber auf ihre supergünstigen Deals? Mit welcher Ware? Mit welchen Konsequenzen?), halten sie beim (meist ja benötigten) Zubehör und später beim Service die Hand auf.
Ich würde es noch weiter differenzieren.
Wenn man die andere Seite von SATURN & Co kennt, nämlich wenn man versucht Ware in deren Läden unterzubringen (sämtliche Risiken werden auf den Produzenten abgeschoben, Skonto für MEDIA MARKT nach 30 und 90 Tagen, Lieferkosten auch für Remittenden gehen an den Produzenten, Einkauf von Regalmeter), so hält sich mein Mitleid für das Erschleichen von Beratungen bei den Kistenschiebern in Grenzen.
Umgekehrt ist die Beratungsqualität in den kleinen Läden desöfteren für den Arsch. In meinen Anläufen was vernünftiges zum Empfang von Pay-TV zu kaufen, waren drei kleinere Läden und zwei Kistenschieber in ihrer Beratung völlig unzureichend, teilweise sachlich falsch in ihrer Beratung. Beim vierten kleinen Laden bin ich dann per Zufall fündig geworden, als ich noch ein zweites Mal anrief und dort einen Verkäufer mit Hirn an der Strippe fand. Kürzlich bin ich wieder zu einem kleinen TV-Höker mit 5 Angestellten gegangen und musste ihm erst erklären was F-Stecker sind und sie aus seiner Schublade selber raussuchen.
Um auf das konkrete Beispiel zurückzukommen: für 120,- EUR mehr erhöht sich die Chance eine gute Beratung zu finden auf 25%.
Wundert es da wirklich, wenn sich Konsumenten nicht auf dieses Glücksspiel einlassen?
wenn du günstige angebote und gute beratung willst, solltest du es mal bei einem gut geführten kleinen geschäft probieren. ich kenne gute beispiele, sehr kulant, immer unter listenpreisen der großversender, unterhaltungselektronik und computer.
so was gibts noch. vielleicht auch in deiner stadt.
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