tv-test: “the next uri geller – unglaubliche phänomene”.

Format: “The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene Live”
Sender: ProSieben
Produktion: Constantin Entertainment
Genre: Showreihe
Programmplatz: dienstags, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 120 Minuten
Start: 8. Januar 2008

Kritik: Als ich zum ersten Mal hörte, dass ProSieben diese Show ins Programm nehmen wird, war ich skeptisch. Als ich dann im vergangenen Sommer bei der Präsentation live gesehen habe, was für Entertainer-Qualitäten Geller hat, bekam ich doch Lust auf die Sendung. Nun ist sie also gestartet – und ich bin doch wieder enttäuscht. Die Diskussion darum, was für schlimme Mogler Geller und seine Kollegen doch sind, erspare ich mir, da ich sie für vollkommen überflüssig halte. Es kommt darauf an, ob solche Leute unterhalten können. Dass sie nicht mit Toten sprechen und kaputte Uhren per Fernseher zum Laufen bringen können, dürfte jedem nicht allzu blöden Menschen doch völlig klar sein. Zur Sendung also. Die hätte eigentlich wirklich nett werden können. Moderator Stefan Gödde hat seine Sache recht ordentlich gemacht, man hatte dank Jürgen Vogel nicht nur F-Promis dabei, der erste Kandidat war auch ganz gut, aber je länger die Show dauerte, desto deutlicher kamen zu viele Kritikpunkte ans Tageslicht: Warum die vielen pseudocoolen Buzzwords (Beispiel “Mentalisten”)? Warum der wieder einmal viel zu sehr in die Länge gezogene Sendeablauf, der jegliches Tempo aus der Veranstaltung genommen hat? Warum die seltsam dämliche Telefonzentrale? Und warum zur Hölle die Provinzbürgermeister, die sich zum Affen machen? Auch bei der Kandidatenauswahl hätte man etwas mehr Rücksicht auf die Zuschauer nehmen können. Der seltsame Schweizer mit seinem Raben war kaum ertragbar, die Frau, die Gegenstände durch die Augen ihres Mackers erkannt haben will, war mit schriller Stimme völlig unerträglich. Schade um das eigentlich ganz nette Konzept, aber das was bei dieser deutschen Version herausgekommen ist, ist leider nur Show-Mittelmaß.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

7 Comments so far

  1. Torsten Dewi on January 10th, 2008

    Als Skeptiker, Atheist und Realist kann ich so ein Format auf keinem Level gutheißen – Geller ist seit ca. 1976 als Scharlatan wieder und wieder entlarvt worden. Und da geht es mir eben nicht nur um die Frage, ob diese Menschen unterhalten können. Showzauberer sind okay, weil sie zugeben, mit Tricks zu arbeiten – Geller hingegen klagt jeden in Grund und Boden, der ihn outet (frag nach bei James Randi). “Mentalisten” ist allerdings der Begriff, den sich diese Leute selber geben, und auf den sie bestehen. Was die länge der Show angeht: Bei solchen Eventnummern wird noch stärker als bei TV-Filmen versucht, in die Länge zu gehen (siehe auf Promi-Boxen und Schlag den Raab). Der Grund ist simpel: Die längere Laufzeit kostet nur minimal mehr Geld, anders als bei Fiction-Produktionen. Das rechnet sich ganz fix, auch wenn es auf Kosten der grundsätzlichen Spannung geht.

  2. Tim on January 10th, 2008

    Ich verstehe auch nicht, warum man so einen B******r “salonfähig” macht. Geller versucht mit allen Mitteln, Kritiker und Aufdecker zu verklagen. Und ich teile nicht die Ansicht, dass jeder diese dummdreiste Scharlatanerie durchschaut. Das halte ich es wie mit der BILD-Zeitung. Die kann man sich vielleicht als humoristische Aufmunterung kaufen. Aber warum sollte man Axel Springer dafür noch Geld in den Rachen werfen. Leider war die Quote von Geller zu stark, um wieder schnell von der Fernsehbühne zu verschwinden.

  3. Richard on January 10th, 2008

    ich fand die show absolut indiskutabel. welche aufgabe hatte eigentlich geller in der sendung? doch wohl nichts anderes als quotenaufhänger für die nächste generation von casting-shows zu sein… die bürgermeister waren wirklich affig, genauso wie die fürchterliche sprechweise der verbundene-augen-frau. und dann haben die auch noch switch reloaded um eine halbe stunde nach hinten gedrückt..

  4. Tyler on January 10th, 2008

    Ich zitiere mal einen Freund:
    “Einen Löffel verbiegen? Wenn David Copperfield heute auf eine Bühne treten und einen Löffe verbiegen würde, bekäme er sicherlich nicht einmal Ablauß, so billig würde dieser Trick von jemandem erscheinen, der normalerweise dafür bekannt ist zu fliegen und sich von Kreissägen zerteilen zu lassen. Uri Geller dagegen erlangt damit Weltruhm.”

  5. Eddi on January 11th, 2008

    Hier machst du es dir viel zu leicht. Wie sich schon orthografisch zeigt (“Kolegen”, “unterträglich”) war dir diese Kritik keinen zweiten Gedanken wert.
    Du kannst nicht hergehen und dir das Showkonzept zurechtinterpretieren und dann davon ausgehend kritisieren. Es geht eben nicht nur um Unterhaltung. In sämtliche Bilder wird noch Bedeutung und Seriosität reingepresst. Und eine Kraus mimt die Skeptische während sie die Tricks mitspielt.
    Selbstverständlich kann ein nicht allzu blöder Mensch diese Sendung sich nicht in dieser Ernsthaftigkeit ansehen. Aber sie versucht sich so zu verkaufen und das muss man thematisieren.

  6. Lorenz Meyer on January 11th, 2008

    Wir vom Sheng-Fui-Blog verbiegen heute gemeinsam im Blog einen Löffel; nur mit der Kraft der Gedanken und garantiert ohne Tricks.

    Macht alle mit, damit das Experiment gelingt: http://www.sheng-fui.de/allgemein/helft-alle-mit-heute-verbiegen-wir-gemeinsam-einen-loeffel/

    Viele Grüße, Lorenz von http://www.sheng-fui.de

  7. mundgeruch on February 27th, 2008

    Auch ich war von Uri Geller enttäuscht, von dem Trick mit dem Rauchen hätten sich viele bestimmt mehr erhofft.

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