tv-test: “der kaiser von schexing”.

Format: “Der Kaiser von Schexing”
Sender: Bayerisches Fernsehen
Produktion: Bayerischer Rundfunk
Genre: Serie
Programmplatz: freitags, 21.35 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 25 Minuten
Start: 8. Februar 2008

Kritik: Franz Xaver Bogner wird ja gern als großer bayerischer Fernsehmacher gefeiert, der mit Serien wie “Café Meineid” und “München 7” Genremaßstäbe gesetzt hat. So ganz verstanden hab ich das noch nie, aber hier soll es ja nur um seinen neuesten Mehrteiler “Der Kaiser von Schexing” gehen. In der Serie gibt es einen neuen Bürgermeister, Hannes Kaiser, der den Job macht, weil sonst niemand wollte. Also holte man Kaiser, der sich jahrelang in aller Welt herumtrieb zurück. Die eigentlich Mächtigen sind ohnehin der umtriebige Kämmerer und die Geschäftsleiterin. Mit denen muss sich Bürgermeister Kaiser nun ebenso herumärgern wie mit seinem reichen Vater, dem Landrat und anderen dörflichen Machthabern. “Der Kaiser von Schexing” ist eine nette Serie, doch so richtig verstehe ich nicht, was sie von mir will. Will sie lustig sein? Eine Satire auf Kommunalpolitik? So richtig schafft sie das nicht. Dafür bleibt sie nämlich zu zahm und austauschbar.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

3 Comments so far

  1. Isabella on February 12th, 2008

    1. Ist es immer ein Riesen-Fehler eine Bogner-Serie nach einer Folge zu beurteilen. Er erzählt feingesponnene Geschichten die ein bisschen brauchen, genauso wie seine Figuren.
    2. Wer natürlich weder Ebersberg noch Dachau oder Traunstein kennt kapiert wohl tatsächlich nur einen kleinen Teil der Anspielungen. Was Bogner macht kann man wohl am ehesten mit “liebevolle Satire” umschreiben. Denn es ist oft genug tatsächlich so wie es dargestellt wird und er fügt einfach noch eine Brise Ãœbertreibung hinzu.Deswegen ist er ja auch beim BAYERISCHEN Rundfunk. Cafe Meineid und München 7 sind wohl die einzigen Serien die für den Nichtbayern wirklich funktionieren.
    3. Ist da immer auch das Drama. Bei Bogner wird gestorben und gehasst, Menschen verlieren und verändern Dinge. Damit ist er einfach nah dran an der Realität derer die für CSU-Ergebnisse um 80 % sorgen.

    Deswegen bin ich ob dieser Kritik nur ein ganz klein wenig angefressen. FC Bayern – Fan sein ist halt nur ein kleiner Teil des Lebensgefühl Bavaria ;-)

  2. Christian on February 13th, 2008

    Also für mich als Nicht-Bayer hat “Zur Freiheit” sehr gut funktioniert (eventuell spielt ja der Weißwurst-Äquator noch ne Rolle ;-)
    Weitere Werke von Franz Xaver Bogner kenne ich noch nicht, “Irgendwie und Sowieso” habe ich aber schon im digitalen Archiv und wird demnächst angeschaut.

  3. Hias on February 15th, 2008

    Also zunächst muss ich Isabella mal Recht geben, Bogner-Serien nach einer Folge zu beurteilen ist nicht umbedingt ratsam.
    Ich muss aber auch zugeben dass ich mir für die nächsten Teile auch etwas mehr erwarte ;)

    Im Grunde zeigt Bogner Menschen und Probleme, wie es sie überall gibt, sei’s der Xaver Bartl, der Sheriff vom Marienplatz und heimliche Chef von München 7, der – ganz der Klischee-Münchner stets grantelnd – einfach nur seine Arbeit machen will, ganz ohne Papierkram. Oder der “Quickly” bei I&S, leidenschaftlicher Bauer, vom Vater verjagt, der Mutter das Herz gebrochen, dem Rock’n’Roll verfallen und unglücklich verliebt…
    Damit das wirkt muss man das jeweilige Milieu natürlich zumindest ansatzweise kennen.
    Und da wären wir wieder beim Kaiser von Schexing. Ich denke mal im Verlauf der Sendung wird man noch viele aha-Erlebnisse haben, vermutlich nicht nur als Bayer.
    Jedenfalls wird Bogner der Kommunalpolitik sehr genau auf die Finger geschaut haben. Dass ist es nämlich was ihn ausmacht, den FXB: er zeigt die Menschen wie sie sind, keine Ideale, keine Stilisierung, einfach die Menschen wie es sie überall gibt, mit all ihren Makeln und liebenswerten Eigenschaften.

    Irgendwie und Sowieso sowie München 7 sind auf jeden Fall zu empfehlen. Klar, es gibt auch da Folgen, die einen nicht umbedingt vom Hocker hauen, aber das “Gesamtkunstwerk” muss man am Ende betrachten, und da strahlt es dann doch ganz gewaltig ;)
    Ich hoffe dass ich das vom “Kaiser” auch bald sagen kann…

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