Gesagt, getan. Hier die nächsten 3 popkulturjunkie-TV-Neustart-Kritiken:

“Was erlauben Strunz?” / N24 / montags, 21.30 Uhr – Start: 22. März 2004
Die Polit-Talkshow mit dem lustigen Namen. Was haben wir gelacht. Egal, keine Vorurteile. Benannt ist sie nach dem Moderator und “Bild am Sonntag”-Chefredakteur Claus Strunz, der als Talkshow-Leiter bereits im “Grünen Salon” von n-tv Kollegin Andrea Fischer in den Schatten gestellt hatte. Diesmal befragt er also allein Politiker. Und das macht er recht gut. Premieren-Gast war Oskar Lafontaine, hauptberuflicher Talkshowgast, der auch hier seine unproduktiven Plattitüden von sich gab. Glücklicherweise wurde nach ungefähr der Hälfte der Sendung noch Klaus Kocks eingewechselt, der Lafonatine etwas Contra gab. Ein festes, etwas seltsames Element der neuen Show ist das Gästebuch: Strunz schießt Polaroids von den Gästen, die schreiben ein paar Worte an den Kanzler auf die Fotos und heften sie einer Pappfigur Schröders an. Wohl der Versuch, etwas Neues in das Genre der Polit-Talkshows zu bringen. Naja. Dennoch ist die Premiere der Show recht gut gelungen. Von mir: 7 von 10 Punkten.

“Einsatz täglich – Polizisten ermitteln” / ZDF / U5 Game & Show / werktäglich, 16.15 Uhr – Start: 8. März 2004
Irgendwie putzig, diese neue ZDF-Serie. Ein öffentlich-rechtlicher Versuch, auf das überflüssige Genre der Crime-Soaps, also billigst produzierter Krimiserien, aufzuspringen. Hauptcharaktere sind fünf Berliner Polizisten, die im Revier und auf der Straße Fälle lösen. Von der privaten Konkurrenz setzt sich “Einsatz täglich” vor allem dadurch ab, dass die Fälle nicht alle mit Sexual- oder Gewaltdelikten zu tun haben. Stattdessen gibt es fünf menschliche Polizisten, die sich mit Alltäglichem auseinandersetzen müssen. Keine pseudo-coolen Typen wie Rechtsanwalt Lenßen von SAT.1. Allesamt dargestellt übrigens von Leuten, die weit entfernt davon sind, ernsthafte Schauspieler zu sein. Aber gerade dieser Dilettantismus verleiht der Serie einen gewissen Charme. Den Charme des Amateurhaften. Im Daytime-Fernsehen ist “Einatz täglich” eine der besten Sendungen derzeit – aber das ist auch nicht schwierig. Mehrfach sehen muss man die Serie aber natürlich trotzdem nicht. Immerhin gibt’s von mir 4 von 10 Punkten.

“Unter weißen Segeln” / Das Erste / novafilm fernsehproduktion / freitags, 20.15 Uhr – Start: 5. März 2004
“Traumschiff”, nur noch viel viel schlechter. Unglaublich, dass sowas gesendet wird. Gezeigt werden Geschichten, die irgendwelche Leute bei einer Kruezfahrt auf einem Segelschiff erleben. Immer dabei: ein fester Cast aus Schauspielern, die beweisen, dass sie unheimlich schlecht sein können. Darunter Leute wie Kapitän Robert Giggenbach und “Cruise-Direktorin” Christine Neubauer, von denen ich eigentlich dachte, dass sie gute Schauspiler sind. Dazu kommt die übliche Dosis an prominenten Kollegen, die das Rollenangebot wohl eher wegen dem schönen Wetter als wegen der beruflichen Heruasforderung angenommen haben. Die Geschichten sind flache Aneinanderreihungen von Klischees, die Dialoge so dumm, dass man sich gar nicht vorstellen möchte, wie sie zu Papier gebracht wurden. Und was man sich noch nicht vorstellen möchte: Wieviel Gebührengeld ein einziger dieser Film kostet. Und was gibt’s von mir für einen solchen Schrott? 0 von 10 Punkten.

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