Nach einer kleinen Pause kommen hier mal wieder 3 popkulturjunkie-TV-Neustart-Kritiken:

“Ed” / SAT.1 / NBC Studios+Worldwide Pants Inc.+Viacom Productions / samstags, 15 Uhr – Start: 27. März 2004
“Ed”, ein Comedy-Drama-Mix aus den USA lief dort vom Oktober 2000 bis Februar 2004 mit insgesamt 83 Folgen beim Network NBC. Hauptfigur ist Ed Stevens, ein New Yorker Anwalt, der in den ersten Minuten der Serie gefeuert wird und mitbekommt, dass seine Frau mit dem Postboten schläft. Stevens beschließt, in seine Provinz-Heimatstadt Stuckeyville zurückzukehren und kauft dort ein Bowling Center. Die Voraussetzungen für eine Serie mit komischen Szenen, voller skuriler Charaktere und Geschichten, die alles abdecken, was das Leben bereithält. “Ed” ist nett. Aber wirklich nur nett. Glücklicherweise sind die witzigen Momente der Serie nicht zu witzig, sondern amüsant ohne Holzhalmmer-Humor. Mich persönlich nervt die Hauptfigur leider etwas – keine gute Voraussetzung, eine Serie zu mögen. Und letztlich fehlt “Ed” auch der letzte Kick zur sehr guten Serie. Dennoch: 6 von 10 Punkten.

“Expedition ans Ende der Welt” / arte / Dirk Steffens TV-Produktionen / werktäglich, 19 Uhr – Start: 22. März 2004
Eine dreiteilige Doku-Reihe über die Antarktis, ihre Natur, ihre Tiere und die Forscher, die dort leben. Gefilmt im Hochglanz-Format HDTV. Gut, aber nicht gut genug um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die BBC ist mit Doku-Reihe wie “Unser blauer Planet” eben doch unschlagbar. Trotzdem 6 von 10 Punkten.

“Opas letzter Wille” / Kabel 1 / Tresor Television / donnerstags, 20.15 Uhr – Start: 18. März 2004
Katastrophe. Eine völlige Katastrophe. Ich weiß nicht, warum Kabel 1 krampfhaft versucht, mit eigenproduzierten Shows sein Image als Retro-Sender zu versauen. Was beim “J-Game” meiner Meinung nach noch funktioniert hat, geht bei “Opas letzter Wille” komplett in die Hose. Worum geht’s? Ein älterer Herr macht sich Gedanken über sein Erbe. Das macht er aber nicht dort, wo er es tun sollte – zu Hause in aller Ruhe. Sondern im Fernsehen vor laufenden Kameras. Er verbringt zusammen mit seiner Familie ein Wochenende auf einem Schloss. Dort versucht er durch kleine Psycho-Spielereien rauszufinden, wer aus seiner Sippe sein Nachlass tatsächlich verdient hat. Was dabei rauskommt, ist eine zutiefst langweilige Sendung, die noch dazu Dinge zeigt, die man sonst nur aus beschissenen Nachmittags-Talkshows kennt: Familien, die sich selbst zerstören. “Opas letzter Wille” ist vielleicht nicht so katastrophal wie die Entwicklung, die das ehemals gute “Big Brother” momentan einschlägt, aber immer noch katastrophal genug für 1 von 10 Punkten.

Übrigens werde ich hier nichts mehr über neue Kinderfernsehsendungen schreiben. Und über neue Volksmusiksendungen ja ohnehin nicht. Das wäre vertane Zeit, die sinnvoller genutzt werden kann.

Leave a Reply