Tag 3. Es schüttet gerade komplett. Zum Glück der erste Regen des Festivals und zum Glück gibt’s ein Pressezelt. Eben haben Franz Ferdinand gespielt. Sehr sehr gut. Völlig zu Recht so mega-gehypet. Sehr gut gelaunte Menschen machen Sehr-gute-Laune-Musik. Davor haben Billy Talent alles in Grund und Boden gerockt. Los ging der Tag mit Snow Patrol. Und wie kann der dritte Festival-Tag schöner losgehen als mit schönen Melodien? Der Sänger hat die gesamte Zeit lang gestrahlt. Ein echter Sonnenschein! Danach gab’s Graham Coxon – auch ein sehr nettes Konzert – und I am Kloot. Der gestrige Tag wird aber wohl unschlagbar bleiben: Wir standen ab 16 Uhr in Reihe 1 vor der Hauptbühne und sind da nicht mehr weggegangen. Schließlich wollte ich Placebo beim fünften Mal erstmals von ganz vorne sehen. Am Nachmittag kam dann dir Durchsage, dass David Bowie leider krank ist und nicht auftreten kann. Scheiße für die Leute, die wegen Bowie gekommen sind. So konnte also mein Traum – das Aufeinandertreffen von Bowie und Placebo bei “without you i’m nothing” nicht mehr stattfinden. Auch die Pixies oder nur Frank Black sind übrigens nicht zu Placebo gekommen, um “Where is my mind? zu performen. Die Pixies haben den Song natürlich selbst gespielt, Placebo dann nicht mehr. Aber nochmal zurück zu Ash. Mir hat sich wieder bestätigt, dass es keine geeignetere Sommer-Festival-Band gibt. Riesiger Spaß so ein Ash-Konzert. Anschließend Die Happy (aber nur, weil ich den Platz in Reihe 1 nicht mehr aufgeben wollte) – die Musik ist zwar nicht meins, aber die Sängerin ist der Hammer. Sie gibt Ihr Letztes, heizt das Publikum an und feiert unglaublich auf der Bühne. Dann Life of Agony – das wohl gefährlichste Konzert des Festivals – zumindest für die Leute, die direkt vor der Bühne standen. Hammerharte Live-Musik, Massen von Pogo-isten und jede Menge Arbeit für die Security. Aber ein absolut lohnenswertes Konzert. Weil Bowie ausgefallen ist, wurden die Sportfreunde verlegt und vorgezogen und traten zwischen Life of Agony und den Pixies auf. Und als die Sportfreunde kamen, war wohl der größte Anteil kleiner Jungs und Mädchen da. Teenies überall. Die Musik ist nicht mehr wirklich meins, aber gut sind sie schon. Extrem witzige Ansagen, kleine Gags und Musik zum Mitsingen. Dann die Legende des Festivals: die Pixies. Sie haben knallhart ihr Ding durchgezogen, zwischen den Stücken kein Wort gesagt und sich feiern lassen. Allen voran: der ziemlich arrogant wirkende und immer dicker werdende Frank Black. Kim Deal hingegen hat die ganze Zeit gestrahlt und hat anscheinend riesigen Spaß, wieder mit den Pixies aufzutreten. Und dann endlich: Placebo. Ohne historische Momente, aber nach 1einhalb Jahren war’s mal wieder Zeit, sie zu sehen. Zum fünften Mal, wie erwähnt. Das Konzert war nicht der beste Placebo-Gig, den ich bisher gesehen habe, aber auf jeden Fall der zweit- oder drittbeste. Molko in neuem Look (mit hinten längeren Haaren und eine sehr stylishen Jeans – Fotos folgen morgen an dieser Stelle). Das Konzert war meinem Empfinden nach agressiver, schneller und düsterer als meine bisher erlebten Placebo-Auftritte. Aber wie immer genial. Und während hinter mit gerade Monster Magnet ihr Bestes geben, regnet es wie Sau. Hoffentlich ist das später vorbei, wenn The Hives und The Cure das Festival beschließen. Jetzt aber erstmal: bis später…

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