Noch zwei Stunden bis es losgeht – nach Neuhausen ob Eck – zum Southside-Festival. Zum vierten Mal hintereinander bin ich da. Zum vierten Mal tagelang grandiose Musik bei hoffentlich wieder schönem Wetter. Und damit Ihr wisst, wo ich mich da so rumtreibe, stell ich hier mal meinen detaillierten Plan der kommenden drei Tage online. Ob er dann auch so umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Freitag: Los geht’s um 16 Uhr. Da werden wir noch nicht da sein, aber das macht auch nichts. Die blöde deutsche Pseudo-Punk-Band Jupiter Jones mit einem der schlechtesten Sänger, den ich je gehört habe, muss man wirklich nicht sehen. Ich hoffe, dass wir es bis 17.30 Uhr schaffen. Denn da gibt’s die erste sehenswerte Band: Amplifier. Harter, nicht unbedingt eingänger Rock. Vielleicht ein bisschen zu vergleichen mit A Perfect Circle. Und live sollen sie unglaublich sein. Ich bin gespannt. Direkt danach gibt’s den ersten großen Höhepunkt des Festivals: Tomte. Eine der besten Live-Bands, die ich je gesehen habe. Und noch dazu mit fabelhafter Musik und brillanten Texten. Mal sehen, ob Thees wieder der Größte sein wird. Weil auf der Hauptbühne zu dem Zeitpunkt nur Hip-Hop-Grütze zu sehen ist, bleibe ich dann gleich vor der 2nd stage und gebe Black Rebel Motorcycle Club noch eine Chance. Die haben mich im letzten Jahr (oder war’s vor zwei Jahren?) zwar nicht wirklich umgehauen, aber vielleicht ja diesmal. Anschließend werde ich mir wohl noch ein paar Minuten Ill Nino anschauen, eine Nu-Metal-Band, die ganz okay ist. Aber dann geht’s doch zur Hauptbühne: Die Fantastischen Vier darf man schließlich nicht verpassen. Demnächst ein neues Album, endlich wieder mal richtig live – und hoffentlich voller Energie und guter Laune. Bevor es dann schlafen geht, gibt’s als Betthupferl noch ein bisschen Within Temptation auf der 2nd Stage. Sind zwar nicht wirklich eine meiner Lieblingsbands, aber vielleicht macht’s ja Spaß.
Samstag: Der Samstag startet etwas verhalten. Bands wie Breed 77, Fireball Ministry, Mclusky – muss ich alle nicht haben. Und um die Backyard Babies mach ich wohl einen großen Bogen. Die sind zwar live ganz cool, haben aber vor zwei Jahren für einen meiner ekligsten Festival-Momente gesorgt, als sich der Drummer am Ende des Konzerts in hohem Bogen auf seine Drums übergab. Mich graust es immer noch vor dieser Szene. Um 16.20 Uhr gibt’s dann aber die großen Ash – mit meiner Lieblings-Gitarristin Charlotte Hatherley. Ich glaube, ich hab die Band schon dreimal gesehen – am Samstag wird es ein viertes Mal geben. Definitiv. Denn Ash spielen die perfekte Sommer-Festival-Musik. Danach vielleicht ein bisschen Mando Diao, nur im Notfall Die Happy – und ab 20.30 Uhr stehe ich wie angewurzelt vor der Hauptbühne. Und gehe da nicht mehr weg. Denn es folgt das, was ich schon seit Wochen herbeisehne. Die Pixies, Placebo und David Bowie. Und warum sehne ich das so herbei? Weil ich auf einen historischen Moment hoffe. Herr Bowie hat mit Placebo schließlich mal “without you, i’m nothing” aufgenommen. Und auf der letzten Tour haben Placebo am Ende ihrer Konzerte grundsätzlich “where is my mind?” von den Pixies gespielt. Meine Hoffnung: Während des Placebo-Konzerts kommt erst David Bowie auf die Bühne, um bei “without you, i’m nothing” mitzusingen und am Ende kommt Frank Black (oder heißt er jetzt wieder Black Francis???) auf die Bühne, um gemeinsam mit Placebo “where is my mind?” zu performen. Was wäre das genial – und ein Moment, der so wohl nie wieder kommt (außer bei Hurricane am Vortag). Ich habe Placebo zwar schon 3 oder 4 mal gesehen, aber dieses Konzert wäre unvergleichbar. Den Samstag beschließen wird dann noch ein Abstecher zur 2nd Stage, auf der die Sportfreunde Stiller zeigen können, ob sie auch um 1 Uhr nachts noch hellwach sind.
Sonntag: Der Sonntag geht im Gegensatz zum Samstag gleich mit ein paar Knallern los: die grandiosen Snow Patrol, Graham Coxon und I am Kloot – alle hintereinander auf der 2nd Stage. Direkt danach Billy Talent und Franz Ferdinand auf der Hauptbühne und dann eine kleine Verschnaufpause – vielleicht mit ein wenig Monster Magnet und PJ Harvey. Um 20.30 Uhr wird dann aber das große Finale eingeläutet: Zuerst mit The Hives, ebenfalls einer der besten Livebands, die ich kenne. Und schließlich mit dem letzten Konzert des Festivals. Und wer könnte es besser beschließen als The Cure. Wahnsinn, diese Band endlich mal zu sehen. Und dann auch noch mit neuem Material, das garantiert mit vielen alten Klassikern durchmischt wird. Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, wenn ich dran denke, diese legendäre Band vor mir zu sehen.
Alle, die das nochmal etwas strukturierter sehen wollen, klicken hier. Auf der Seite wird es nach dem Festival dann u.a. viele Fotos geben. Denn ich habe endlich eine Casio Exilim gekauft und werde damit das ganze Festival abschießen. Hoffentlich auch das Aufeinandertreffen von Bowie/Placebo und Black/Placebo. Und drückt mir die Daumen, dass das Wetter hält!
Wer übrigens nicht bei Southside sein kann, aber am Wochenende Lust auf gute Musik hat, kann ja mal die Seite von Das Ding anklicken. Die übertragen alle Konzerte der Hauptbühne live ins Internet. Wenn das nix is’…