Und weil es da draußen viel zu viel gute Musik gibt, kommt hier mal wieder ganz viel schlechte. Mit Ausnahme von Platz 60 natürlich. Meine Damen und Herren, die New Entries der deutschen Singlecharts vom 9. August 2004:

92: Zed – “hard to find her”
Das stammt doch aus irgendeinem Werbespot. Kommt mir zumindest sehr bekannt vor. Relativ unspektakulärer Mainstream-Gitarren-Pop. Google liefert keine Hinweise auf irgendeinen Werbespot, wie ich eben bemerke. Klingt aber verdammt nach Werbespotmusik. Und das sagt doch schon ziemlich viel aus. 3 von 10 Punkten.

90: Whigfield – “was a time”
Whigfield????? Die lebt noch? Leider wohl ja. Okay, ich will keinem Menschen etwas Böses, aber Musik hätte die Frau doch wirklich nicht mehr machen brauchen. Völlig belangloser Dorfdisco-Pop, den man schnell vergisst. 1 von 10 Punkten.

88: Bernd das Brot – “bernds balkon”
Den Bernd-das-Brot-Hype hab ich ja nie so richtig verstanden. Und den Grimme-Preis ohenhin nicht. Und was diese Musik soll? Und wer das kauft? Und sich dann auch noch anhört? Viel zu viele Fragen für diese Uhrzeit. 0 von 10 Punkten.

69: Hansi Hinterseer – “hände zum himmel”
Diesmal werde ich aber auch wirklich wieder bestraft. Hansi Hinterseer veröffentlicht eine Variante vom “hände zum himmel”-Scheiß. Wo ist eigentlich Harald Schmidt, wenn man ihn braucht? 0 von 10 Punkten

61: Le Zoo – “dance the jamba hippo”
Jetzt gibt’s also schon die “Platte zum Klingelton”. Jeder, der nachts fernsieht, wird dieses bescheuerte Jamba-Nilpferd kennen und diese latent nervige Melodie, die sich die Kids für horrende Summen auf ihre Handys laden sollen. Stellt Euch das in einer Länge von 3 Minuten 22 vor und ihr wisst, was ihr bekommt. 1 von 10 Punkten.

60: Keane – “everybody’s changing”
An dieser Stelle bitte ein Wort Ihrer Wahl aus dieser Liste einsetzen. 9 von 10 Punkten.

55: Moses Pelham – “ein schöner tag”
Moses Pelham, der voll coole Rapper aus Frankfurt-Rödelheim. Aber ich sollte mich zurückhalten, sonst bekomme ich womöglich ein paar aufs Maul. Dennoch: Überflüssige Cover-Version dieses nervigen Bier-Werbe-Songs von vor 10 Jahren. 1 von 10 Punkten.

48: The 411 – “on my knees”
Hey. Das hätte ja beinahe mal ein Hip-Hop-Stück werden können, das mir gefällt. Schön sommerlich, entspannende Musik, netter Gesang, eine Rapperin, die nicht so wirklich nervt. Nur leider: Wo ist die Killer-Melodie? 3 von 10 Punkten.

28: Groove Coverage – “she”
Wär’s auf deutsch gesungen, könnte man es Schlager nennen. So bleibt es extrem uncooler, lustlos runtergesungener Pop, der nach spätestens zwei Minuten unheimlich nervt. 1 von 10 Punkten.

22: Samy Deluxe – “zurück”
Womit hab ich das verdient? Muss denn jeder noch so blöde deutsche Pseudo-Gangster-Rapper jetzt gerade eine neue Single veröffentlichen? Samy Deluxe genießt ja irgendwie in gewissen Kreisen von Leuten mit eigentlich ganz okayem Musikgeschmack ein gewisses Ansehen. Ich hab keine Ahnung, warum. Aber es ist nicht ganz so schlimm wie Moses P, Ferris MC und Kool Savas. 2 von 10 Punkten.

21: 3rd Wish feat. Baby Bash – “obsesion”
Der übliche Mix aus Hip Hop und Black Music / Soul. Angereichert in diesem Fall mit einer Prise Latino und einer Gitarre. Hilft aber auch nichts. 1 von 10 Punkten.

17: Blue – “bubblin'”
Klingt nach Overground. Oder nach Bro’Sis. Halt so üblicher Boyband-Quatsch. 1 von 10 Punkten.

2: Rammstein – “mein teil”
Es gab mal eine Zeit, in der ich Rammstein durchaus etwas abgewinnen konnte. Damals haben sie recht gute Musik gemacht. Das war einmal. Jetzt gibt’s nur noch billige Provokationen zu schonmal dagewesenen Melodien. 2 von 10 Punkten.

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