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Tusch! Der popkulturjunkie hat es geschafft. Die Chart-Kritiken sind auf neuestem Stand. Bevor es Ende der Woche mit den nächsten weitergeht, gibt’s hier also die New Entries der deutschen Singlecharts vom 15. November 2004:

94: Travis – “walking in the sun”
Noch eins dieser verdammt überflüssigen Best-of-Alben. Travis waren mal richtig gut. Mittlerweile langweilen sie mich leider etwas. Auch diese neue Single plätschert so vor sich hin, bietet keinerlei Überraschungen, ist einer der schwachen Travis-Songs, an die man sich immer mehr gewöhnen muss. 4 von 10 Punkten.

53: DJ Sammy feat. Loona – “rise again”
DJ Sammy und Loona haben der Welt solch wichtiges Kulturgut wie “bailando” und “hijo de la luna” beschert. Nun sind sie wieder mal in den Charts. “rise again” klingt in den ersten Takten wie ein alter U2-Song. Der Gitarren-Sample wird jedoch dann mit den üblichen Beats und Kommerz-Trance-Klängen umrahmt. Der Song nervt nicht weiter, lässt sich aber auch schnell wieder vergessen. 3 von 10 Punkten.

33: Brian McFadden – “real to me”
Der Name Brian McFadden sagte mir vorher nichts. Nun weiß ich, dass er mal zur Boyband Westlife gehörte und schon war mir klar, warum er so hoch in die Charts einsteigt. “real to me” klingt etwas amerikanischer als die Westlife-Musik, völlig kommerzieller Pop, zu dem McFadden mit leicht angerockter Stimme singt. Ãœberflüssig. 2 von 10 Punkten.

24: Annett Louisan – “das spiel”
Auch diese Dame war mir zuvor unbekannt. Durch Spiegel Online hab ich gelernt, dass sie 25 Jahre alt ist, aus Brandenburg kommt, in Hamburg lebt und “das spiel” bei NDR2 und Radio Hamburg in der Heavy Rotation läuft. Beim Anhören des Songs (besser gesagt: Chansons) hätte ich im Leben nicht gedacht, dass es irgendeine Charts-Chance hätte. Louisan klingt zwar nicht wie 25, sondern eher wie 5, der Text klingt auch etwas pubertär, sie sieht aber super aus. Und das reicht ja manchmal auch, um ein Medien-Darling zu werden. 3 von 10 Punkten.

22: Dominic Saleh-Zaki / Rokkha – “love is the message”
Die Woche der Unbekannten. Herr Saleh-Zaki spielt anscheinend in “Verbotene Liebe” mit. Keine gute Voraussetzung eigentlich. Und so ist dieser Song auch ein ziemlich nervendes Stück Musik. Er rappt, als sei er der Coolste, merkt dabei aber nicht, dass er eher der Uncoolste ist. Der Refrain ist aus dem 80er-Hit “love is the message” entliehen. 1 von 10 Punkten.

20: Ja Rule feat. Ashanti & R. Kelly – “wonderful”
Wieder so eine Kooperation mehrerer Rap-Hip-Hop-RnB-Stars. Der eine rappt, die andere singt, der dritte schleimt ein bisschen rum. Besser als vieles Andere aus dem Black-Music-Genre, aber weit entfernt davon, meinem Geschmack nahezukommen. 2 von 10 Punkten.

17: Dschungel Stars 2 – “die lust am überleben”
Tja. Das war wohl leider nicht zu vermeiden. Die Protagonisten der zweiten “Ich bin ein Star”-Staffel nehmen eine peinliche Platte auf. Kennt man ja aus der ersten Staffel und anderen Realityshows wie “Big Brother” zur Genüge. Man hat den Nervhit “die pure lust am leben” von Geier Sturzflug auserkoren, lässt Dolly Buster und Harry Wijnvoord blitzschnell beweisen, dass sie lieber keine Platte aufgenommen hätten und fertig ist der Hit. Glücklicherweise ist die Karnevals-Saison noch fern, sonst wär das Teil sicher nicht viel weiter vorn eingestiegen. Glasklare 0 von 10 Punkten.

3: Britney Spears – “my prerogative”
Die gute Nachricht: Britney Spears will aufhören, Musik zu machen. Oder zumindest eine Pause einlegen, um für Nachwuchs zu sorgen. Die schlechte Nachricht: Vorher schmeißt sie noch schnell ein Best-of-Album auf den Markt, damit das zu erzeugende Kind auch genug zu essen hat. Single-Auskopplung: eine Cover-Version des Bobby-Brown-Songs “my prerogative”. Ich kenne das Original nicht mehr, kann also nicht bewerten, was Frau Spears daraus gemacht hat. Mich nervt der Song auf jeden Fall, gequälter Sprechgesang, hektische Beats und Klänge – nicht gut. 2 von 10 Punkten.

2: Eminem – “just lose it”
Eminem ist ja einer der wenigen Rapper, mit denen ich etwas anfangen kann. Immer wieder gibt’s einen Song von ihm, der mir gefällt. “just lose it” gehört aber nicht dazu. Auswechselbarer, uninspirierter Slim-Shady-Rap von der Stange. 2 von 10 Punkten.

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