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Jetzt bin ich beinahe wieder auf aktuellem Stand. Hier die Neueinsteiger in die deutschen Singlecharts vom 8. November 2004:

91: Chingy – “balla baby”
Tja. Was soll man schon erwarten, wenn jemand namens Chingy einen Song aufnimmt, den er “balla baby” nennt. Stumpfen Hip Hop natürlich. 1 von 10 Punkten.

89: Children of Bodom – “trashed, lost & strungout”
Da ahnt man nichts Böses, denkt ein bisschen daran, dass sich hinter den Children of Bodom keine leichte Kost verbirgen wird und dann sowas. Früher, als ich meine pubertäre Metal-Phase hatte, nannte man sowas Thrashmetal. Und ich hab all diese Bands damals schon für ihr unmelodiöses Geknüppel gehasst. Und daran hat sich auch nichts geändert. Und der Bandname erinnert mich irgendwie an meine Küche. Liegt wahrscheinlich daran, dass mein Kaffeemach-Dingsbums von der Firma Bodum stammt. Für die Children of Bodom gibt’s aber erbarmarmungslose 0 von 10 Punkten.

75: Moses Pelham / Illmat!c / Kool Savas – “strugglin'”
Der dicke Herr Pelham ist wieder da. Einigen bekannt daher, dass er Stefan Raab mal aufs Maul gehauen hat. Anderen aus den Zeiten als er noch Moses P hieß, später eine Plattenfirma namens 3P gründete und der Welt “wichtige Künstler” wie Sabrina Setlur und Xavier Naidoo bescherte. Jetzt hat er sich mit anderen harten Typen wie Illmat!c und Kool Savas zusammengetan und hat einen blöden, nervenden Rap-Song auf CD gepresst. 1 von 10 Punkten.

72: 2Raumwohnung – “wir sind die anderen”
Mich langweilt 2Raumwohnung leider mittlerweile. Zu auswechselbar klingen all diese Songs, zu sehr verliert man den Ãœberblick. “wir sind die anderen” ist aber einer der besseren neuen Stücke der Band. Hörbar, aber kein Muss. 5 von 10 Punkten.

67: Ich+Ich – “geht’s dir schon besser?”
Interessant, dass nach dem andauernden Erfolg der 2Raumwohnung-Frau Inga Humpe nun auch ihre Schwester Anette Humpe wieder da ist. Und noch interessanter, dass sie auf Anhieb höher einsteigt als Inga. Für ihr Comeback hat sie sich mit einem Adel Tawil zusammengetan. Der Song klingt auch ziemlich gut. Fängt an wie ein Rocksong, mit Gitarren und Humpes Gesang. Dann gibt’s eine Rap-Passage von Tawil und so wechselt sich das alles recht gekonnt ab. Ohrwurm-Gefahr. 6 von 10 Punkten.

66: Starsplash – “hardstyle my style”
Solche Musik war Anfang der 90er ganz groß. Damals als Leute wie Mark’Oh, Charly Lownoise und Mental Theo die Charts bevölkerten. Und genau dieser Charly Lownoise steckt auch hinter diesem Stück. Zeichentrickstimmen-Gesang zu harten holländischen Beats. Schema F für die Großraum-Dorf-Disco. 2 von 10 Punkten.

59: Scala & Kolacny Brothers – “schrei nach liebe”
Hab ich eigentlich schonmal etwas über dieses Projekt geschrieben? Wollte ich zumindest. Die Kolacny-Brüder sind ein Klavierduo, die 1996 auf die Idee kamen, einen belgischen Mädchenchor zu gründen um mit ihm ein paar Coverversionen von Rocksongs aufzunehmen. Was nach einer absonderlichen Idee klingt, ist aber überaus hörenswert. Die aktuelle Single ist eine Version des Ärzte-Hits “schrei nach liebe”. Ganz okay, aber kein Höhepunkt im bisheringen Schaffenswerk. Denn da gibt’s noch tollere Coverversionen wie “creep” von Radiohead, “with or without you” von U2 und sogar “smells like teen spirit” von Nirvana. Für “schrei nach liebe” gibt’s 5 von 10 Punkten.

51: Christina Milian – “whatever u want”
Mir fällt allmählich nichts mehr ein, was ich zu solcher Musik schreiben könnte. R&B-Zeug mit Frauen-Stimme, dazwischen nerviges Gerappe. Immerhin: die Melodie ist ganz okay. 2 von 10 Punkten.

46: Korn – “word up!”
Korn schaffen es auch immer wieder, in meiner Gunst weiter zu fallen. Nicht, dass ich sie jemals gemocht hätte, aber jetzt covern sie auch noch überflüssigerweise “word up” von Cameo. Nicht, dass das schon genügend andere Leute vorher gemacht hätten (Gun, …), die Band fügt dem Original und den anderen Covern auch haargenau gar nichts Neues hinzu. Unfassbar blöd. 1 von 10 Punkten.

44: Die Fantastischen Vier – “sommerregen”
Die Fantastischen Vier. “troy” war unfassbar uncooler Oldschool-Hip-Hop. “sommerregen” ist ein langsames Stück, klingt eher nach einem dieser Thomas-D.-Solosongs, die er vor einigen Jahren aufgenommen hat. Spannend ist das auf jeden Fall nicht. Ich denke, ich kann Die Fantastischen Vier allmählich vergessen. 3 von 10 Punkten.

42: Lukas Hilbert – “was ich an dir mag”
Der Typ, der durch die aktuelle “Popstars”-Staffel, bei der er in der Jury sitzt, so richtig bekannt geworden ist, obwohl er als Produzent und früher als durchgeknallter Musiker in verschiedenen Bands (Roh) durchaus schon seinen Weg gegangen ist. “Popstars” wird auch perfekt für Promotion für Hilberts Single genutzt. Da darf er den Kandidaten – ohne ersichtlichen Grund – mal eben seinen Song vorsingen. Könnte sie ja weiterbringen, so im Leben und so… “was ich an dir mag” ist zumindest ein Lied für Teenie-Mädchen mit Hilberts unverwechselbarer Quiekstimme. Songs schreiben kann er, wenn auch sehr schnulzige. 2 von 10 Punkten.

39: Ana Johnsson – “don’t cry for pain”
Schon wieder eine Schwedin in den deutschen Charts. Ana Johnsson ist durch ihren Beitrag zum “Spider-Man 2”-Soundtrack bekanntgeworden. Ihre Musik klingt ein bisschen nach Avril Lavigne, nur noch mainstreamiger. Schlecht ist sie nicht, der Song ist ein Radio-kompatibles, eingängiges Pop-Rock-Stück. 5 von 10 Punkten

33: Tina Turner – “open arms”
Ein Comeback, das die Welt nicht gebraucht hat. Tina Turner ist wieder da. Die ältere Dame hat ein weiteres Best-of-Album veröffentlicht, darauf auch dieser neue Song. Ein völliger Larifari-Pop-Song mit dem typischen Tina-Turner-Gesang, der manchmal klingt, als würde ihr jemand auf den Fuß treten. Jetzt reicht’s dann aber auch wieder, Frau Turner, sie können sich wieder in den Ruhestand zurückziehen. 1 von 10 Punkten.

31: Bushido – “electro ghetto”
Bushido ist gerade mit Azad auf Tour. Das reicht eigentlich schon als Beweis für die mangelnde Qualität der Musik. Gehört hab ich’s trotzdem. Und keinerlei Unterschiede zu all dem anderen schlimmen deutschen Möchtegern-Ghetto-Rap bemerkt. “Isch bin jetz 26 Jahre und gemein wie Zehn. Kein Problem. Meine Jungs bumsen durch alle.” Keine weiteren Fragen. 0 von 10 Punkten.

13: Within Temptation – “stand my ground”
Gothic-Pop mit Sängerin. Kennen wir ja von vielen anderen New-Entries der letzten Wochen. Nun also die neue Within-Temptation-Single. Allmählich klingt’s leider alles nach Routine, nach Kommerz, nach “The Dome”. Wieder eine theatralische Komposition mit viel Pathos, den üblichen ausschweifenden Melodien und allem anderen, was dazu gehört, um mit solcher Musik in die Charts zu kommen. 4 von 10 Punkten.

4: Usher & Alicia Keys – “my boo / Confessions”
Ein solches Duett muss ja in diesen Zeiten Erfolg haben. Zwei Größen der RnB-Szene mit einer gemeinsamen Single. Die Teenies freuen sich, diejenigen, die diese Musik nicht verstehen, schütteln ein weiteres Mal den Kopf. So auch ich. Was bitteschön ist so toll an dieser langweiligen, vor sich hinplätschernden, unmelodiösen Musik? Es wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben. 2 von 10 Punkten.

1 Comment so far

  1. Headbanger on July 18th, 2005

    So hallo erstmal, bin durch Zufall auf diese Seite auf den Kommentar über Children of Bodom gestoßen. Es zeugt wirklich von ungeheuerster Dummheit eine der wohl größten Metalbands auf dem diesigen Markt so niederzumanchen. Nur weil manch Musikhorizont zu beschränkt ist, Kunst von Müll zu unterscheiden. Ich denke, ich brauche meine Meinung hier nicht vollkommen darzustellen, da dies nur zu übelsten Beleidigungen führen würde, wünsche aber nun noch dem Betreiber dieser hp ein schönes Leben in seiner ach so göttlichen Popwelt und freue mich andererseits , dass solche Menschen in der Metalszene nichts suchen haben. Meine Breitaxt in Ehren. Liebe Grüße. Der Autor

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