Höchste Zeit für das persönliche popkulturjunkie-Southside-Fazit.
Freitag. Nachdem unsere Zelte um ca. 1815 aufgebaut waren, ging es für die letzten Songs von Union Youth vor die Hauptbühne. Kleine Nirvana-Möchtegerns, die aber durchaus nette Musik machen. Am Ende des Gigs haben die kleinen Jungs auch ganz brav all ihre Instrumente kaputtgemacht ;-) Schade, dass ich nicht das gesamte Konzert gesehen habe. Da Asian Dub Foundation so gar nicht mein Ding ist, gab es eine kleine Pause, bis um 2015 die Counting Crows auftraten. Die Band existiert ja schon ewig und sie haben in der langen Zeit einige absolute Perlen auf den Markt gebracht. Ich erinnere nur an das wunderschöne “Colorblind” aus dem “Eiskalte Engel”-Soundtrack (das bei Southside leider nicht gespielt wurde). Mir hatte das Konzert eindeutig zu viele Längen. Zwischen den wenigen Melodien hat die Band immer wieder minutenlange Belanglosigkeiten gespielt. Um 2145 folgte dann der erste große Höhepunkt des Festivals: Underworld. Sämtliche hohen Erwartungen wurden komplett erfüllt. Auch wenn das neuere Album nicht der Ober-Reißer war, Underworld sind eine absolut geniale Live-Band. Rick Smith spielte den Schüchternen hinter den Computern und Karl Hyde flippte auf der Bühne aus. Er genoss es absolut, das Publikum hinter sich zu bringen und nutzte die komplette Breite der Bühne für seine Show. Klarer Höhepunkt des 75 Minuten langen Auftritts: der Klassiker “Born slippy”, der auch nach 100mal Hören noch Gänsehaut verursacht. Um 2330 folgte mein persönliches Southside-Highlight: Radiohead. Nachdem ich zuerst Probleme mit dem neuen Radiohead-Werk “Hail to the Thief” hatte, hab ich nach ein paar mal Hören die Großartigkeit erkannt und höre seitdem kaum etwas anderes. Mittlerweile denke ich, dass “Hail to the Thief” dem Meisterwerk “OK Computer” in Nichts nachsteht. Dementsprechend war meine Neugierde auf das Konzert. Schließlich hatte ich vorher noch nie das Vergnügen, Radiohead live zu sehen. Der Auftritt war wirklich richtig gut. Auch dank der Dunkelheit war die Stimmung extrem intensiv. Der kleine, eigentlich schüchterne Thom Yorke war richtig gut drauf, flippte bei einigen Songs komplett aus und sprang über die Bühne. Radiohead haben neben vielen Songs aus dem neuen Album auch Sachen aus den Vorgängern “Amnesiac“, “OK Computer” und “The Bends” gespielt. Zu den Highlights gehörten meiner Meinung nach vor allem der Opener “There there”, das wunderschöne “Scatterbrain” aus “Hail to the Thief” und “Paranoid Android” aus “OK Computer”. Endgültig gewonnen hatte die Band im popkulturjunkie-Southside-Ranking, als sie als letzte Zugabe noch “Karma Police” spielten. Was für ein krönender Abschluss für den ersten Festival-Tag.

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