popkulturjunkie on tour: klee + ocker.

Heute abend hab’ ich das Beste getan, was man an diesem Abend überhaupt nur machen konnte: ich hab’ brilliante Musik gehört, eine der charmantesten Sängerinnen, die ich je gesehen habe, erlebt, wurde perfekt unterhalten. Ich war bei einem Klee-Konzert.

Aber der Reihe nach: Begonnen hat der Abend nämlich mit Ocker. Einer Band aus Hamburg, die mir vor einigen Monaten schon durch die Stücke “new york fm” und “retro yuppie” positiv aufgefallen waren. Ein Eindruck, der sich heute abend sehr verstärkt hat. Die Band aus Hamburg spielt Elektro-Rock. Fast ohne Gesang und wenn, dann nur mit Vocoder-Stimme. Das Set begann mit einem noch unbetitelten neuen Instrumental-Stück, das mit seiner Intensität ein perfektes Intro war. Es folgten ein Mix aus Stücken vom Ocker-Album “1234love” (natürlich inklusive der beiden “Hits”), ein weiteres neues, unbetiteltes Stück und nette Plaudereien zwischen den Stücken. Ocker haben für eine Support-Band ziemlich lang gespielt: 45 Minuten. Wäre der Abend an dieser Stelle zu Ende gewesen, man wäre mit guten Gefühlen nach Hause gegangen. Aber der absolute Höhepunkt sollte ja erst folgen: Klee.

Ich war vom Klee-Album “jelängerjelieber” ziemlich begeistert. Es klang reifer, erwachsener als der Vorgänger “unverwundbar“. Und so war ich gespannt, wie die Live-Umsetzung der zumeist ruhigen Stücke aussah. Und die sah vom ersten Moment an hervorragend aus. Das lag natürlich vor allem an Sängerin Suzie Kerstgens, einer der charmantesten, sympathischsten und ja: süßesten Musikerinnen, die ich je auf einer Bühne gesehen habe. Der Album-Opener “für alle, die” war auch das erste Klee-Stück des Abends. Danach gab es nahezu alle Lieder des neuen Albums, ein paar vom Vorgänger (natürlich auch “erinner dich” und “nicht immer aber jetzt”) und als Abschluss der zweiten Zugabe sogar einen Song der Vorgänger-Band Ralley. Zwischendruch erzählte Suzie Kerstgens Geschichten über die Krankheit, die sie gerade plagte (Nesselfieber), die ersten drei Platten ihres Lebens (Catweasel, Trotzkopf, Robbi Tobbi und das Fliewatüüt), Heuschreckenplagen und vieles andere. Die Musik war härter, ein bisschen schneller als auf der Platte, zwei Unterbrechungen mitten in Songs, in denen der Computer neu hochgefahren werden musste, unterstrichen den Charme der Lieder. Perfekter deutscher Elektro-Pop zwischen New Order, Blumfeld und The Cure. Mit anderen Worten: Das Konzert war sensationell unterhaltsam. Und alle, die die Musik von Klee auch nur halbwegs mögen, sollten einen der verbliebenen Tour-Termine wahrnehmen. Auch damit bei den nächsten Auftritten ein paar mehr als die gerade mal 100 Leute im Heidelberger Schwimmbad auftauchen…

3 Comments so far

  1. paTrick on December 11th, 2004

    fand das konzert auch sehr groß! junge menschen mit spaß an live-auftritten und kommunikation mit dem publikum. so lob ich es mir!!!!!

  2. andreas.de on December 20th, 2004

    in der tat. eine ganz bezaubernde person, die suzie. und sooooo nett. war auch gleich ziemlich verliebt als ich sie das erste mal sah und dann auch noch zufaellig sprechen konnte ;-)

    .a

  3. Toco on April 20th, 2005

    also gestern waren es ein paar mehr leute im kula, das war wohl auch der stefan raab bonus.
    fand das konzert großartig und ebenfalls suzie süß, und nachdem sie sich schon nach dem dritten song entschuldigt hat, dass es längere kommentierte pausen zwischen den songs geben könnte, war auch alles okay.
    war schockiert, als sie meinte, dass sie zu ralley-zeiten die ganze zeit nur am heulen war…

Leave a Reply