charts (2004-12-06).

Die letzten Chart-New-Entry-Kritiken vor Weihnachten. Hier sind die Neu-Einsteiger in die deutschen Single-Charts vom 6. Dezember 2004:

99: Johnny Logan – “we all need love”
Johnny Logan? Ist der nicht schon tot? Wenn ich mich nicht täusche, ist der in Deutschland bekannt geworden, weil er bei irgendeinem Schlager-Grand-Prix gewonnen hat. Seitdem gab es aber auch keinen größeren Hit mehr von Herrn Logan. Seine Musik klingt so blöd und flach wie vor 20 Jahren. Und ich hab auch keine Ahnung, wie der den Weg zurück in die Charts gefunden hat. 1 von 10 Punkten.

68: Master Blaster – “dial my number/hands up”
Gibt es auch Master-Blaster-Tracks ohne männliche Stimme, die “Mestaa Blestaa” ins Mikro schreit? Wohl nicht. Diese neue Single bietet ansonsten 80er-Pop-Gedudel, das längst schon wieder out ist. Dorfdisco-Zappelheinis werden Spaß bei dem Song haben. Alle anderen werden einschlafen. 2 von 10 Punkten.

40: Boppin’B – “if you believe”
Im Windschatten von Dick Brave aka Sasha kommt jetzt auch noch eine Rockabilly-Band in die Öffentlichkeit. Und dank Sasha-Coverversionen sogar in die Charts. Wenn das Ganze Dick-Brave-Gesinge nicht schon so tot geritten wäre, dass es nur noch nervt, wäre die Boppin’B-Version von “if you believe” sogar ganz witzig. 3 von 10 Punkten.

33: Xzibit – “hey now (mean muggin)”
Harter, aggressiver Rap vom “Pimp my Ride”-Moderator zum Abschalten, (bevor einem das ewige “hey now, hey now” doch noch ins Ohr geht und nicht mehr rauskommt). 1 von 10 Punkten.

27: Nelly and Christina Aguilera – “tilt ya head back”
Tja. Was soll ich zu Nelly schreiben. Das ist einfach nicht meine Musik. Langweiliges und langwieriges Gerappe, Gesinge und Gestöhne. Ohne Melodie. Bei diesem neuen Lied singt auch noch die dämliche Frau Aguilera mit. Und es klingt, als sei es schon ca. 83 Mal dagewesen. 1 von 10 Punkten.

24: Die Toten Hosen – “wahlkampf”
“Schiebt den Wal zurück ins Meer”? Was soll denn so eine Textzeile? Die Toten Hosen mochte ich mit wenigen Ausnahmen nie so richtig. Campino geht mir regelmäßig auf den Sack und die meisten Stücke der Band nerven extremst. So auch dieses Neue hier. Und Textzeilen wie “Schiebt den Wal zurück ins Meer” fallen einem wohl nur ein, wenn einem sonst nichts mehr einfällt. 1 von 10 Punkten.

23: Die Ärzte – “die klügsten männer der welt”
“Ärzte oder Hosen?” war eine der wichtigen Fragen meiner Jugend. Meine klare Antwort war immer: “Ärzte!” Auf der Comeback-Tour Anfang der 90er war das Ärzte-Konzert, auf dem ich zugegen war, das bis dahin beste Musik-Konzert meines Lebens. Mit den Jahren verlor ich jedoch das Interesse an dieser Band. Neue Teenie-Zielgruppen wuchsen nach, die alten Fans gingen zu großen Teilen. In den letzten Jahren gab es immer wieder ein paar Ärzte-Songs, die mir recht gut gefielen, die meisten waren eher belanglos. “die klügsten männer der welt” gehört zu der zweiten Kategorie. 4 von 10 Punkten.

20: Groove Coverage – “runaway”
Diese Kirmes-Techno-Stücke sind ein absolutes Phänomen. Obwohl in diesem Genre seit mindestens zehn Jahren keine Entwicklung mehr stattfindet, immer wieder dieselben Melodien mit den selben Beats unterlegt werden, steigen die Songs doch in die Charts ein. Auch dieser Track von Groove Coverage bietet keinerlei Innovationen und langweilt von vorn bis hinten. 2 von 10 Punkten.

18: 4United – “don’t close your eyes”
Was passt besser zu Weihnachten als Hardcore-Schmalz? Und so haben sich die vier “DSDS”-Loser Gracia, Daniel K., Nektarios und Steffi (die es zuletzt bei Popstars nochmal mit der “großen” Karriere versuchte, allerdings in einer der Vorrunden scheiterte) zu 4United zusammengetan, um eine Hardcore-Schmalzballade aufzunehmen. Die wäre sogar noch zu ertragen, wenn nicht andauernd das Küblböck-Gekrächze dazwischen nerven würde. Obwohl, so richtig zu ertragen, wäre sie auch ohne Küblböck nicht. 1 von 10 Punkten.

14: Rosenstolz – “ich komm an dir nicht weiter”
Und noch so eine Band, mit der ich nichts anfangen kann. Musik für homosexuelle Weicheier und Pur-Hörer. Die neue Single ist leicht melancholisch, hauptsächlich aber ermüdend. 2 von 10 Punkten.

12: Rammstein – “ohne dich”
Rammstein ist ein schwieriges Thema für mich. Als sie damals neu waren, übten sie schon einen gewissen Reiz auf mich aus. Im Laufe der Jahre ist dieser Reiz aufgrund des zu extremen Sich-Wiederholens verschwunden. “ohne dich” ist abgesehen von dem dreisten Clip-Klau von Naked Lunchs großartigem “god” aber ein absolut annehmbarer Song. Sehr ruhig, ab und zu angereichert mit harten Drums, beinahe etwas gothic-esk. Durchaus hörbar, nur Till Lindemanns Stimme nervt. 4 von 10 Punkten.

2 Comments so far

  1. vinzenz.. on December 25th, 2004

    Zitat:hartmut engler: schleimen, bis die frauen brechen

    Hartmut Engler ist nicht nur einer der wohl hässlichsten Männer der Welt, sondern auch Sänger der wohl hässlichsten deutschen Musikkapelle Pur. Von so viel Hässlichkeit durchdrungen, wollte Engler sich in die Arme des Guten und Schönen flüchten. Also gab der Schlagersänger jetzt dem Journal für die Frau ein Interview. “Klar, ich habe öfters noch auf der Bühne mit Tränen zu kämpfen”, erklärt das Tränentier ganz klar, weil Tränen ja angeblich bei Frauen immer gut kommen. “Ich heule auch bei jeder guten Hollywood-Komödie”, legt die Heulsuse nach, der jedoch das Weicheitum plötzlich selbst nicht ganz geheuer ist: “Aber ein Weichei bin ich nicht”, wirft er sich den Journalfrauen derart an den Hals, dass ihnen die Luft weggeblieben sein muss. Auf einmal nämlich ist Engler Rock n Roller, wenn auch ein lieber und netter: Er habe schon mal ein Hotelzimmer zerlegt, habe es aber dann bereut: “Ich hab mich entschuldigt und es auch bezahlt”, bekennt die schwäbische Arschwarze. Wenn das Kotzen einen neuen Namen bräuchte, es könnte Englern heißen.

  2. Heiko on January 4th, 2005

    Master Blaster. Ich find es echt ätzden, daß keine Gruppe Italo Disoc mehr auf dem Markt bringt. Die Musik bleibt gut und Masterblaster,ihr seid geil, auch wenn das Gebrüll etwas nervt. Aber den alten Sound hört man auch nciht mehr so einfach im Radio.
    Gruss

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