mein 2004 in listen (teil 2c).

Vielleicht sollte ich bis Ende 2005 tatsächlich meine Lieblingsalben des Jahres 2004 enthüllt haben. Deswegen schnell die Plätze 15 bis 11 der Liste:

15: Interpol – “antics”.
In diversen Listen verschiedener Musimagazine ganz weit vorn, bei mir immerhin auf Rang 15. Interpol gehört zu den wohl coolsten Bands – im Sinne von “cool”. Ich habe sie damals nach dem Release des Debüt-Albums “turn on the bright lights” live gesehen. Ein paar Herren in Anzügen, frisch gebügelten Hemden, die fabelhafte, leicht düstere Musik spielten. “antics” gefällt mir zwar ein bisschen weniger als das Debüt-Album, aber schon Songs wie “slow hands” oder “evil” reichen als Argument zum Besitz der Platte.

14: Ash – “meltdown”.
Ash. Vor ein paar Jahren gehörten sie zu meinen absoluten Lieblings-Bands. Auch, aber nicht nur wegen der großartigen Charlotte Hatherley. Ich weiß gar nicht genau, wie oft ich Ash schon live gesehen habe. Es muss drei oder viermal gewesen sein. Mit “meltdown” wollten sie sich in eine wesentlich härtere, frischere Richtung weiterentwickeln. Nun ja. Bis auf zwei oder drei tatsächlich härtere Songs ist die Platte aber dann doch eine völlig typische Ash-Platte. Sicher nicht die beste, die Ash bisher veröffentlicht haben. Aber gut genug. Und vielleicht klappt’s dann ja beim nächsten Mal mit der Weiterentwicklung.

13: Klee – “jelängerjelieber”.
Dass mich Klee-Sängerin Suzie Kerstgens live extrem begeistert hat, werden aufmerksame Leser bereits wissen. Dass ich aber das Klee-Album schon sehr mochte, bevor ich mich von den Live-Qualitäten überzeugen konnte, müsst ihr mir jetzt einfach glauben. Ich mochte bereits die erste Klee-Platte, die tanzbarer, elektronischer war. Die neue stieß nicht überall auf Gegenliebe. Bei mir aber. Vielleicht liegt es daran, dass sie mich an so vielen Stellen an andere Bands erinnert, die ich mag. An The Cure, Blumfeld und New Order zum Beispiel. Vielleicht liegt es auch an der leichten Melancholie, die sie verströmt. Wahrscheinlich aber einfach daran, dass sie fast ausnahmslos extrem schöne Musik enthält. Und “unser film” gehört definitiv zu meinen Lieblings-Songs des Jahres.

12: The Golden Virgins – “songs of praise”.
Die Golden Virgins sind für mich die Ãœberraschung des Jahres 2004 gewesen. “songs of praise” ist wohl das abwechslungsreichste Album, dass ich seit langem gehört habe. Völlig unterschiedliche Musikstile, die dennoch schlüssig zueinander passen. Vom Disco-Punk in “I am a camera” über völlig depressive Stücke wie “staying sober” bis zu wunderschönen Stücken wie “light in her window”, die mitten im Song auf einmal von der Ballade zum Lärmrock kippen. Eins verbindet all die tollen Songs: das Thema Liebe. Von der Begierde, über Liebeskummer bis hin zum Trennungsschmerz – alles vertreten. Für manchen mag das alles zu viel verschiedene Musik für eine Platte sein. Für mich nicht. Warum allerdings das deutsche Golden-Virgins-Label Indigo die Band als “Antwort auf Franz Ferdinand” verkauft, wird für alle Ewigkeiten sein Geheimnis bleiben.

11: The Libertines – “the libertines”.
Die Libertines. Die vom “NME” wohl meist-gehypte Band aller Zeiten. Wenn man sich allerdings dieses Meisterwerk anhört, wird schnell klar, dass der Hype völlig berechtigt war. Selten hat eine Platte so dermaßen britisch geklungen. Sie bietet alles. Massenhafte gute Laune und Songs wie “what became of the likely lads” oder “can’t stand me now”, angesichts deren Texte man schon die eine oder andere Träne verdrücken könnte, weil diese Band wohl nie wieder etwas Neues veröffentlichen wird. Wieder einmal sind Drogen Schuld am wahrscheinlichen Ende einer Karriere. Auch wenn Pete Doherty (noch) lebt. Anderseits: Kann man eine Band-Karriere besser beenden, als mit einer solchen Platte?

5 Comments so far

  1. frank on February 3rd, 2005

    ich vermute mal, wir waren beim gleichen interpol-konzert damals. (schwimmbad, april 2003, mit british sea power?)

  2. popkulturjunkie on February 3rd, 2005

    exakt :-)

  3. Matt on January 29th, 2006

    Wenn du Klee magst, solltest du dir unbedingt auch die Alben der Vorgängerband Ralley anhören. Allein die Hommage „Adriano“ (an Celentano) ist überirdisch schön.

  4. Rachel on February 15th, 2006

    Das ist wirklich die beste Platte aller Zeiten! Leider habe ich es nie zu einem Gig geschafft und bedauere das sehr. Ärgerlich! Aber Babyshambles und Dirrty Pretty Things sind Gott sei Dank eine gute Fortsetzung, also … keine Welt ohne Musik des Pete Doherty.

  5. Sandra on April 19th, 2006

    Libertines forever!
    Hab Carl und Gary beim Dirty Pretty Things Gig am 07.04 in Köln getroffen. Hab alle Autogramme der Band auf nem T-Shirt bekommen (Carl ist echt witzig, hat nach dem Konzert noch viel Zeit mit uns (4 Mädels) verbracht, bis die Jungs (Didz und Antohny sind auch echt klasse – irgendwie passen sie zusammen, aber ihnen fehlt noch die Harmonie auf der Bühne – trozdem klasse, freu mich aufs Album!) dann unbedingt in Köln bowlen gehen wollten.
    Die 2. Libertines Platte höre ich seit ihrem Erscheinung Termin täglich, ihr Erstling hat mein Musikgeschmack entscheidend geprägt, danke!
    Babyshambles kommen hoffentlich am 10.05 ins Stollwerk zu Köln, dann treff ich vielleicht endlich mal den Pete! Wünscht mir Glück…:-)

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