film: “kammerflimmern”.
Was für ein seltsamer film. Ich mag deutsche Filme sehr. Und deswegen schau ich sie mir immer wieder an. Auch wenn die Kritiken nicht überschwänglich sind. Regisseur und Autor Hendrik Hölzemann hatte schon das Drehbuch zu “Nichts bereuen” geschrieben. Ein Film, der mir durchaus gefiel. Und so hoffte ich, dass mir auch “Kammerflimmern”, sein Regie-Debüt, gefallen würde. Zumal die Hälfte des Soundtracks von der großartigen Band Blackmail stammt.
Die Geschichte klingt auch gar nicht sooo seltsam: Rettungssanitäter Crash ist besessen davon, Menschen zu helfen, keiner Not und keinem Elend aus dem Weg zu gehen. Als Kind hatte er einen schweren Autounfall, bei dem seine Eltern starben. Seitdem leidet er immer wieder unter Träumen, in denen er die damaligen Szenen noch einmal durchleidet. In seinen Träumen taucht außerdem immer wieder eine Frau auf, die ihm ihre Arme entgegenstreckt. Eines Tages trifft er genau diese Frau. Sie heißt November, ist schwanger und verliert ihren Freund, der an einer Überdosis stirbt. Darüber kommt sie aber überraschend schnell hinweg, verliebt sich in Crash, schläft mit ihm usw. Crashs Träume tauchen nicht mehr auf, dafür verliert er seine Gabe, Menschen zu helfen.
Das Problem des Filmes ist nicht diese Geschichte. Das Problem des Films sind auch nicht die Schauspieler. Matthias Schweighöfer, Jessica Schwarz, Jan Gregor Kremp, Florian Lukas – allesamt gut. Das Problem des Films ist die Umsetzung der Geschichte, die einfach zu seltsam geraten ist. Allein die durchgehend kaputten Typen, zu denen die Rettungssanitäter gerufen werden. Das gesamte menschliche Elend, versammelt in einem Film. Noch dazu gewinnen diese kleinen Episoden zu sehr die Oberhand, sodass die eigentliche Geschichte meist nur im Hintergrund weiterläuft. Auch die immer wiederkehrenden Rückblenden aus Crashs Träumen nerven irgendwann. Und so ist es kein Wunder, dass der Film den Zuschauer mit einem Ende zurücklässt, das nicht sehr befriedigend ist. Das einzige an diesem Film, das mir in einigen Monaten/Jahren noch in Erinnerung sein wird, bleibt somit der Soundtrack. Denn Blackmail sind und bleiben eine großartige Band. Für “Kammerflimmern” gibt es leider aber nur 5 von 10 Punkten.
hab den film schon auf dem filmfest braunschweig letztes jahr gesehen und fand ihn wirklich gelungen! endlich mal nicht eine oberflächliche story – endlich mal nicht aus dem kino kommen und sich nur nett berieselt fühlen, sondern verwirrt, unwissend, verwundert, aber sicher einen guten film gesehen zu haben.
Hm,…
als absolutes Matthias-Schweighöfer-Groupie fand ich, dass Jessica Schwarz das Problem des Films war…
All das Blut in dem Film,…ich fand das fragwürdig.
Aber auch gut, irgendwie…