Archive for November, 2004

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Nochmal Robert Smith. Und wieder ein Duett. Diesmal mit Billy Corgan. Der hat nämlich für seine Soloplatte, die im Frühjahr erscheint, eine Coverversion des Bee-Gees-Songs “to love somebody” aufgenommen (?!?). Und mit ihm gesungen hat eben dieser Robert Smith. Und wieder bin ich verdammt neugierig, wie das wohl klingen mag…

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Selten zuvor war ich so neidisch auf Leute, die ein bestimmtes Konzert gesehen haben, wie jetzt gerade. Am 5. November haben Placebo ihr letztes Konzert bis 2006 gegeben. In der Londoner Wembley Arena. Nach dem normalen Set, das vornehmlich aus den Tracks des neuen Best-of-Albums “once more with feeling” bestand, kam die Band zur Zugabe zurück auf die Bühne. Und dann geschah es. Brian Molko: “It is a great honour. It is a fucking great honour to welcome on stage Robert Smith ladies and gentlemen.” Wow. Und dann haben Molko und Smith zwei Songs gemeinsam performt. “without you i’m nothing” und den Cure-Klassiker “boys don’t cry”. Ich tippe mal, dass die Tausenden Besucher in diesen Minuten Dauer-Gänsehaut hatten. Und ich hoffe, dass die beiden Tracks möglichst schnell in einer dunklen Ecke des Netzes auftauchen, damit ich sie wenigstens hören kann. Verabschiedet haben sich Placebo dann mit “nancy boy” und anschließend mit Brian Molkos Worten: “We’ve been on the road since March 2003 so now its time to go away and do normal, human things for a while. But we’ll be back inside the bubble in a couple of years. We love you. We have been Placebo. Good night.”

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Dafür gibt’s immerhin 4 von 10 Punkten.

95: Bibi Blocksberg – “verhext”
Puh. Was soll man dazu sagen? Ein Bibi-Blocksberg-Lied in den Charts. Dem zweiten Kinofilm sei dank. Für Kinder mag das Stück ein toller Spaß sein, für mich ist es das selbstverständlich gar nicht. 1 von 10 Punkten.

90: Elli – “not my type”
Die nächste Castingshow-Gewinnerin ohne Erfolg. Platz 90. “Superstar 1”-Gewinner Alexander dürfte sich totlachen. Sympathisch an Elli ist, dass sie keine Lust hatte, mit Dieter Bohlen zusammenzuarbeiten. Wesentlich besser macht das ihre Musik leider auch nicht. “not my type” ist ein mit Pseudo-Rock-Attitüde vorgetragener Schleim. 1 von 10 Punkten.

88: Nino de Angelo – “komm zurück zu mir”
Wer aus Versehen mal in die SAT.1-Realityshow “Kämpf um deine Frau” reingeschaltet hat, kennt diesen Song womöglich. Der kleine Unterschied: Während de Angelo im Fernsehen “Kämpf um deine Frau” singt, werden diese vier Worte auf der Single mit “Komm zurück zu mir” ausgetauscht. Der Song selbst ist (und das muss ich jetzt leider zugeben) recht annehmbar. Ein paar Gitarren, ein zwar peinlicher Text, aber eben auch eine ohrwurmige Melodie. 3 von 10 Punkten.

84: The Corrs – “angel”
Ein typischer Corrs-Song. Leicht folkloristischer Pop. Perfekt geeignet fürs Radio. Eine Killer-Melodie fehlt allerdings und so wird “angel” schnell wieder vergessen sein. Das Einzige, an das man sich erinnert, ist die immer latent nervende Stimme. 2 von 10 Punkten.

78: Cassidy – “get no better”
Von Anfang bis Ende annervender Hip Hop. Keine weiteren Worte nötig. 1 von 10 Punkten.

59: Hoobastank – “same direction”
Hoobastank ist eine dieser schlimmen Pseudo-coolen Rockbands à la Nickelback und Staind. “same direction” läuft ganz leicht in Punkrock-Richtung, stört nicht weiter, bietet aber auch keinerlei Anreize, den Song mehr als einmal zu hören. 2 von 10 Punkten.

52: Ronan Keating – “i hope you dance”
Onkel Keating, der ja gern auch mal mit Robbie Williams verglichen wird, schmeißt eine überflüssige Schlager-Single nach der anderen auf den Markt, um die Welt mit ekligem Schleim zu überziehen. Fans würden “i hope you dance” sicher als schön, romantisch, traurig bezeichnen. Ich lediglich als überflüssigst. 1 von 10 Punkten.

47: Beginner – “morgen freeman”
Ha. Welch Wortspiel. Habt Ihr’s gemerkt? Der Song heißt nicht “morgan freeman”, sondern “morgen freeman”. Ist das nicht lustig? Egal. Typischer Beginner-Hip-Hop, den man entweder liebt oder hasst. Bei mir ist eher Zweiteres der Fall. 2 von 10 Punkten.

38: Boom Box vs. Linda O. – “balla da li”
Na? Was vermutet man bei einem solchen Songtitel? Einen verspäteten Sommerhit, der aus irgendeinem Urlaubsland hierhergespült wurde? Richtig geraten! “balla la di di la, balla la di da da” oder so ähnlich lautet der Text. Daneben gibt’s ein paar stumpfe Zappelbeats, eine Melodie, die verdächtig nach “dragostea din tei” klingt und ein paar italienische Sätze. Insgesamt äußerst schlimm. 0 von 10 Punkten.

32: The 411 – “dumb”
Hip-Hop-Black-Music-Kram, gesungen und gerappt von einer Frau. Völlig melodiefrei. Daher: 1 von 10 Punkten.

30: Shania Twain – “party for two”
Shania Twain war auch noch nie meins. Musik für 50-Jährige, die sich mal cool fühlen wollen. Country-eskes Rumgeschwurbel. Und dann auch noch diese mega-kreative Textzeile: “i’m having a party. a party for two. invitin’ nobody. nobody but you.” Besser hätten es Scooter auch nicht ausdrücken können. Aber zu denen kommen wir später. Für Shania Twain gibt’s erstmal den wohlverdienten 1 von 10 Punkten.

29: Soul Control – “baila loco”
Und noch so ein Sommerhit im November. Spanische Klänge, die ein bisschen nach Lambada, ein bisschen nach Ricky Martin klingen und dabei so belanglos, so nervig klingen. 1 von 10 Punkten.

15: JoJo feat. Bow Wow – “baby it’s you”
Auch wenn ich mich wiederhole: Tut mir Leid, aber ich kann mit diesem Black-Music-Hip-Hop-Zeug einfach nichts anfangen. Auch, wenn hier zumindest eine Art Melodie zu verzeichnen ist. 2 von 10 Punkten.

14: Yvonne Catterfeld – “sag mir, was meinst du?”
Frau Catterfeld hat eine neue Platte vollgehaucht. Man erkennt sie immer sofort. Immerhin das hat sie vielen anderen voraus. 2 von 10 Punkten

13: Novaspace – “dancing with tears in my eyes 2004”
“dancing with tears in my eyes” von Ultravox aus dem Jahr 1984 gehört zu den absoluten Klassikern der Pop-Geschichte. Kauft Euch doch lieber das Original als diese Drumcomputer-Plastik-Gitarren-Kirmestechno-Version. 1 von 10 Punkten.

8: Scooter – “shake that!”
Seit dieser seltsamen RTL-Show neulich wissen wir, dass H.P.Baxter sich ganz toll mit Deutschland auskennt. Mit Musik hat er sich noch nie ausgekannt. Und das wird wohl für alle Ewigkeiten so bleiben. Schlimm bloß, dass genau diese Tatsache einen Teil dieses Landes nicht interessiert. Da wird jede noch so blöde neue Scooter-Single so oft gekauft, dass sie definitiv in die Top Ten einsteigt. “rhythm on the mic. bring the beat back. shake that. shake the booty.” Noch Fragen? Ich nicht. 0 von 10 Punkten.

2: Robbie Williams – “radio”
Meine ersten Gefühle beim Hören dieses Robbie-Stücks waren Grauen, Ekel und Ärger. Mittlerweile sind diese Gefühle gewichen, wenn ich es höre. Wirklich gut finde ich den Song aber immer noch nicht. Zu bemüht kreativ. Zu nervend. Zu “Jetzt mach ich mal was ganz anderes”. 4 von 10 Punkten.

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Sehr schön: “Das große ‘Bild’-Wörterbuch” vom Bildblog.

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Zehn weitere TV-Neustart-Kritiken. Ein paar aktuell, ein paar zum Auffüllen von Lücken.

“Bianca – Wege zum Glück” / ZDF / Grundy UFA + teamWorx / werktäglich, 16.15 Uhr – Start: 1. November 2004
Die erste Telenovela im deutschen Fernsehen. Mit Spannung erwartet, das Schlimmste befürchtet, positiv überrascht. Natürlich ist diese Geschichte über eine Frau, die vier Jahre unschuldig im Gefängnis saß, auf dem Land ein neues Leben beginnt, sich sofort in einen toll aussehenden, reichen Mann verliebt, nur eine weibliche Zielgruppe. Dennoch: die Serie ist gut produziert, die Darsteller sind einigermaßen okay, die Bücher ebenfalls. Und warum heißt das jetzt alles Telenovela und nicht Daily Soap? Weil nach 200 Folgen Schluss sein soll, egal wie erfolgreich “Bianca” wird. 5 von 10 Punkten.

“Die Albertis” / ZDF / Network Movie Film- und Fernsehproduktion / mittwochs, 20.15 Uhr – Start: 13. Oktober 2004
Vor 20 Jahren wäre diese Serie ein Megahit geworden – damals, als ARD und ZDF noch allein waren. Heute, mit dem Überangebot an Fernsehsendern muss eine ZDF-Familienserie schon etwas Besonderes bieten, um anzukommen. “Die Albertis” kann das nicht. Die Quoten sind mau. Und warum? Die Serie ist auf üblichem ZDF-Niveau produziert, erzählt auch keine flacheren Geschichten als “Der Landarzt” oder das “Forsthaus Falkenau”. Aber an die beiden Serien konnten sich die Zuschauer eben auch viele Jahre lang gewöhnen. Vielleicht zieht die Serie aber auch nur deswegen, weil sie zu jung ausgerichtet ist für das greise ZDF-Stammpublikum. Viele junge, gut aussehende Menschen und eben kein Landarzt oder Förster. Erzählt werden übrigens Geschichten aus dem Leben einer Hamburger Patchwork-Familie (Schlimmes Wort!). “Die Albertis” ist ein ganz nettes Stück Fernsehen, man muss es aber auch nicht sehen. 5 von 10 Punkten.

“Visite – Persönlich” / NDR Fernsehen / donnerstags, 18.15 Uhr – Start: 7. Oktober 2004
Wer braucht eine Sendung, in der 30 Minuten lang mit jemandem über dessen Krankheit und Therapieverlauf gesprochen wird? Vor allem für hypochondirsch veranlagte Personen ein klarer Grund, umzuschalten. 1 von 10 Punkten.

“101 Most Starlicious Makeovers” / Viva / E! / dienstags, 17.30 Uhr – Start: 5. Oktober 2004
Und noch eine Produktion von E!. Läuft genau so ab, wie die “101 Reasons the 90s Ruled” (siehe unten), nur dass es nicht um die 90er geht, sondern um Promis die ihr Äußeres verändert haben. Langweiligst. Zu amerikanisch. 1 von 10 Punkten.

“101 Reasons the 90s Ruled” / Viva / E! / dienstags, 17 Uhr – Start: 5. Oktober 2004
Wieder so ein Viva-Einkauf einer amerikanischen Produktion des Entertainment-Kanals E!. Eine Sendung, in der ein Countdown läuft, der die 101 Gründe aufzählt, warum die 90er so toll waren. Problem an der Sache: Das alles wird natürlich aus einer extrem amerikanischen Sicht erzählt. Doof zum Beispiel, wenn “Who wants to be a Millionaire” auf Platz 55 ist, obwohl die Show (“Wer wird Millionär?”) in Deutschland erst nach den 90ern zum großen Hit wurde. Oder wenn die Rede von Filmen ist, die in Deutschland kein Mensch kennt (“Swingers”). Zu sehen gibt’s Schnipsel aus dem Archiv, kommentiert von irgendwelchen amerikanischen D-Promis, die hierzulande kein Mensch kennt. Daher sollte man sich die Sendung sparen und lieber Dinge wie “Die nervigsten Dinge der 90er” auf ProSieben schauen. 3 von 10 Punkten.

“Switched!” / Viva / Evolution + Charles Cook Productions / montags, 18 Uhr – Start: 4. Oktober 2004
Tauschformate sind in. Familien werden getauscht, Frauen, ganze Leben. Viva will natürlich auch auf dieser Welle mitsurfen und hat eine US-Produktion zum selben Thema eingekauft. Zwei Kids aus den USA tauschen für ein paar Tage ihr Leben, ihre Familie und ihre Freunde. Problem an der Sache: Wen interessieren amerikanische Kids, die ihr Leben tauschen? Wohl nicht einmal die Viva-Stammzuschauer. 2 von 10 Punkten.

“Die Supermamas – Einsatz im Kinderzimmer” / RTL II / Constantin Entertainment / donnerstags, 20.15 Uhr – Start: 23. September 2004
Ein neuer Trend: Erziehungs-Fernsehen. “Die Super Nanny” auf RTL und “Die Supermamas” auf RTL II. In beiden Sendungen versuchen Frauen, Familien zu helfen, die nicht mit ihren Kindern klarkommen. “Die Supermamas” sind zwei Frauen aus Berlin. Die RTL-II-Variante der Sendung ist nicht ganz so gut wie die RTL-Version. Die Zuschauer können nicht ganz so viel lernen, Tipps werden nur fragmentarisch gegeben. Durch die Sprünge zwischen zwei Fällen entstehen Brüche, die Dauer von 2 Stunden ist eindeutig zu lang. 4 von 10 Punkten.

“Zwischen Himmel und Hektik – Die Flughafen-Soap” / RTL II / TVN TV / mittwochs, 20.15 Uhr – Start: 22. September 2004
Immerhin mal ein Thema, dass noch nicht von 48 verschiedenen Doku-Soaps aufgegriffen wurde. Von einer aber auf jeden Fall: von der ZDF-Soap “Frankfurt Airport”. Und wenn man die RTL-II-Produktion damit vergleicht, wird gleich ein himmelhoher Unterscheid deutlich. Damals im ZDF wurden geschichten erzählt, hier gibt’s kleine Geschichtchen. Von nörgelnden Fluggästen, arbeitenden Stewardessen, usw. Schlecht ist die RTL-II-Soap dennoch nicht. Würde sie sich nicht anfühlen wie eine Air-Berlin-Dauerwerbesendung gäbe es vielleicht noch mehr als diese 4 von 10 Punkten.

“Unter Brüdern” / RTL / Endemol Filmproduktion München / mittwochs, 20.45 Uhr – Start: 15. September 2004
Ein gutes Beispiel dafür, dass relativ gute Schauspieler nicht ausreichen, um eine lustige Comedyserie zu produzieren. Und wieder ein gutes Beispiel dafür, dass es in Deutchland leider viel zu wenige gute Drehbuchautoren für Comedyserien gibt. Denn auch diese Serie, mit den Hauptdarstellern Heinrich Schafmeister und Michael Brandner, ist gähnend langweilig. Dabei hätten die Thematik und die Darsteller durchaus Potenzial gehabt. Schade. 3 von 10 Punkten.

“Das Geständnis – Heute sage ich alles” / ProSieben / Constantin Entertainment / werktäglich, 14 Uhr – Start: 30. August 2004
Das größte Affentheater der Welt. Noch lächerlicher als all die Gerichtsshows und Crime-Soaps, die das Daytime-Programm der großen Privatsender verstopfen. Absurde, erfundene Geschichten werden erzählt, die noch wirklichkeitsfremder sind als irgendwelche Bravo-Foto-Lovestories. Und das Schlimmste: Es wird so getan, als sei alles echt. Darsteller verstecken sich hinter einer Schattenwand, damit sie nicht erkannt werden, “Moderatorin” Alida tut ernst. “Das Geständnis” gehört definitiv zum schlechtesten Fernsehen, das die Welt bisher gesehen hat. 0 von 10 Punkten.

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So richtig losgegangen ist diese spannende Nacht noch nicht. Ich will sie möglichst lang erleben. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wo. Mein Kabel bietet diverse Möglichkeiten: Das Erste, wo Frau Maischberger seit gefühlten Stunden mit irgendwelchen Leute labert? Das ZDF, wo Thomas Gottschalk nun auch noch über Politik reden darf und wo sich Herr Pils, Herr Kleber und Herr Seibert anscheinend nicht so richtig riechen können und sich gegenseitig mit ihrem Amerika-Wissen überbieten wollen? Oder n-tv? N24? Die beiden Info-Kanäle, die man leider immer weniger ernst nehmen kann? RTL oder SAT.1, wo alles noch etwas Unpolitischer abläuft? Oder vielleicht CNBC Europe, die das amerikanische Original-Programm von NBC mit Tom Brokaw übernehmen? Könnte auch interessant sein. Phoenix tut übrigens dasselbe (das NBC-Programm übernehmen), legt aber noch eine schlimme Synchron-Dolmetscherin darüber und bringt in den Werbepausen überflüssige Einschätzungen aus der Bonner Phoenix-Zentrale. Alternativ könnte ich noch auf CNN International schalten. Oder vielleicht eine ganz andere Sicht auf die Dinge: eine österreichische vielleicht? 3sat zeigt nämlich die Wahl-Nacht von ORF2. Oder eine französische? Das Programm von France 2, das bei TV5 europe ausgestrahlt wird? Wie beruhigend eigentlich, dass wenigstens bei 9Live noch danach gefragt wird, welches Wort sich da gerade langschlängelt und bei BTV schlimme “Tipps” von irgendwelchen Hellseherinnen gegeben werden, die eher aussehen, als seien sie ehemalige Prostituierte… Ich glaube, ich werde erstmal NBC und CNN schauen, zwischendurch immer wieder zum Ersten und dem ZDF schalten. Denn verpassen will ich nichts…

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