Aufmerksame Internet-Durchleser werden jetzt aufschreien. Denn die Band, die ich jetzt als großen Hype 2005 präsentieren werde, wurde die nicht gerade auch schon von irgendeinem Expertengremium der BBC als großer Hype 2005 ausgerufen? Das kommt davon, wenn man Dinge tagelang liegenlässt und sie nicht aufschreibt. Dann kommen einem andere zuvor. Aber: ICH habe ja schon im November über sie geschrieben: The Bravery. Damals wegen dem Kracher “unconditional”. Und spätestens, seit ich vor ein oder zwei Wochen den nächsten Kracher der Band bei Radio One gehört habe, “honest mistake”, steht für mich fest: Ganz ganz groß werden die in diesem Jahr. The Bravery gibt’s seit ungefähr 2003, seitdem haben sie u.a. mit Interpol, den Libertines und Echo & The Bunnymen zusammen gespielt. Die Musik der Band klingt in etwa wie eine Mischung aus Franz Ferdinand, den Strokes und New Order. Nur noch besser. Auf der Bravery-Website kann man (nach einem Klick auf “launch music player”) drei der bisher veröffentlichten Songs in kompletter Länge und perfekter Qualität hören: “honest mistake”, “unconditional” und “no brakes”. Und das sollte, nein, muss man tun. Denn an The Bravery geht 2005 geht kein Weg vorbei. Denkt an meine Worte…

Wie der geschätzte Kollege Herr Waldar weiß, wird das Internet-Musikfernsehen tunespoon.tv, über das ich an anderer Stelle schon berichtete, am 17. Januar noch toller und geht mit einer Alpha-Version an den Start. Ich bin gespannt…

Ein paar liegengebliebene News der vergangenen Tage.

– Das neue Kettcar-Album wird den einprägsamen Titel “von spatzen und tauben, dächern und händen” haben. Es erscheint am 7. März. Die erste Single erscheint am 14. Februar, heißt “48 stunden” und ist laut Tomte-Kopf und Grand-Hotel-Van-Cleef-Chef Thees Uhlmann “der schönste Kettcar Song seit immer und jemals”. Die neue Homepage der grandiosen Band geht in den kommenden Tagen online. Und in der “Hamburger Morgenpost” hat Thees verraten, dass Tomte im April oder Mai im Studio sein werden, um neue Dinge aufzunehmen.

– Auf der Tocotronic-Seite lässt sich der hervorragende Neues-Album-Track “mein prinz” als mp3 herunterladen.

– Bei den Charlatans gibt’s ebenfalls als mp3-Download den neuen, gelungenen Instrumental-Track “alles klar”.

– Zu spät seid ihr hingegen, um einen Hammer-Track von Acid Pauli aka Console herunterzuladen. Seine Version des Johnny-Cash-Songs “i see a darkness” wurde von der Cash-Plattenfirma Sony Music verboten. Aber in irgendwelchen dunklen Ecken des Netzes gibt’s den Track bestimmt noch.

– Sigur Ros sind mitten bei den Aufnahmen zu ihrem nächsten Album. (via Psychospaltung)

– Noel Gallagher hat bei Radio One verraten, dass das neue Oasis-Album doch fertig wird, am 12. Mai erscheint und 12 Songs enthalten wird. Und, dass sich die Galleghers gerade ziemlich lieb haben.

– Die fabelhafte Band Blackmail hat sogar zwei neue Alben am Start. Eine neue Platte, an der gerade gebastelt haben und den Soundtrack zum Film “Kammerflimmern”, den die Band zusammen mit Lee Buddah aufgenommen hat.

Mit anderen Worten: 2005 wird – musikalisch gesehen – verdammt groß. Und bevor ihr Euch jetzt alle bitteschön verdammt freut, ladet ihr noch “kapitän” runter. Einen extrem guten Song der Kölner Band Wolke, die am März ein Album veröffentlicht, das ebenfalls zu den Höhepunkten des Jahres gehören könnte. Verdammt schöner, deutscher Pop (auf der Wolke-Homepage auf “musik” klicken und los geht’s).

Und morgen verrate ich Euch, wer DIE Band des Jahres 2005 wird. Und vielleicht ja auch endlich mal meine Lieblingsalben des Jahres 2004. Und all das andere Zeug, das hier noch liegengeblieben ist.

Schon vor ein paar Tagen hat er mich ausgewählt, an einer Forsa-Umfrage zum Thema Fernsehen teilzunehmen und eben wurde ich offizieller Teilnehmer der Radio-MA. Für die Radiosender Baden-Württembergs kein guter Teilnehmer. Ich reiße die Hörerzahlen sicher um einige Hundert oder Tausend nach unten… ;-)

Unterdessen wurde in einer Studie “herausgefunden”, dass Deutschland auf Platz 2 der illegalen Musiktauscher liegt. 55 % der P2P-Downloads passieren demnach in den USA, 10 % in Deutschland und 8 % in Kanada. (via boycott-riaa.com)

In der letzten Dezember-Woche 2004 lagen die Song-Download-Verkäufe in England erstmals über denen der Single-Verkäufe. Während 282.000 “physische” Singles über den Ladentisch gingen, wurden 312.000 Songs legal aus dem Internet heruntergeladen. Insgesamt wurden in England im Jahr 2004 etwa 5,7 Mio. Songs geladen. In Kürze werden die Download-Zahlen dann auch endlich in die offiziellen Single-Charts einfließen. (via bbc.co.uk)

Auch die zweiten Charts des neuen Jahres bieten nur zwei New-Entries. Einer davon ist auch noch absoluter Sondermüll. Hier sind die Neu-Einsteiger in die deutschen Singlecharts vom 10. Januar 2005:

61: Höhner – “länger!”
Ja ist denn schon wieder Karneval? Ist ja schnell, wie schnell das geht… Die bescheuerten Kölner Höhner singen hier irgendwas von “wir machen heut party, die stimmung ist gut, alle singen, da sind wa dabei…” und mir kommen die Pommes von heute mittag wieder hoch. 0 von 10 Punkte.

39: Ronan Keating feat. Yusuf – “father and son”
Cat Stevens! Lacht nicht, aber ich bin der festen Meinung, dass Cat Stevens ein paar der schönsten Popsongs der Weltgeschichte geschrieben hat. Der Mann, der inzwischen Yusuf Islam heißt, hat gemeinsam mit Schlagerdepp Ronan Keating seinen Hit “father and son” neu aufgenommen. Den gibt’s zwar schon von Herrn Keating, noch gemeinsam mit seinen Boyzone-Jungs, aber diese neue Version hat im Gegensatz dazu wirklich etwas. Wenn etwa eine Minute vor Schluss Cat Stevens anfängt zu singen, mit melancholischer Stimme, Ronan Keating mit ein paar Zeilen an die Wand singt, dann vergießt man sofort ein paar Tränen, dass Cat Stevens seine Karriere damals beendet hat. Ohne Ronan Keating hätte es noch mehr Punkte gegeben, so gibt es 5 von 10 Punkten.

Wie gelingt es, dass der popkulturjunkie einen Gwen-Stefani-Song hört und hört und hört…? Man muss ihn einfach nur remixen. Der 8 Minuten lange Jacques-Lu-Cont-Remix von “what you waiting for” ist ein absoluter Hammer! Und so viel besser als das Original.

“Schließlich kehre Viva mit einem auf ‘Dancefloor’ und ‘furzende Klingeltöne’ konzentrierten Programm wieder zu jenem Image zurück, das ihm einst als Stigma anhaftete: ‘Viva wird wieder der kunterbunte Plastiksender für dreizehnjährige Mädchen vom Land’.”

Erzählt nichts Neues, ist aber durchaus lesenswert, der “FAZ”-Artikel über Viva.

Die deutschen Fernsehsender treffen gerade Programmentscheidungen, die nicht mehr nachvollziehbar sind. Ich zitiere aus einer ddp-Meldung von heute:

“Den geplanten zweiten Teil der Dokumentation ‘Die letzten Jahre der Dinosaurier’ unter dem Titel ‘Flucht vor der Monsterwelle’ will RTL zwar nicht aus dem Programm nehmen, hat den Titel aber geändert. Der Beitrag läuft nun unter dem Namen ‘Flucht auf die Insel’. Der für Sonntag vorgesehene Film ‘The Beach’ mit Leonardo DiCaprio wurde ganz gestrichen. RTL sendet stattdessen den Streifen ‘The Kid’.”

Noch schöner:
“‘Diesbezüglich sind wir im Moment sehr sensibel’, sagte Burchard Röver, Sprecher der ARD-Programmdirektion. Der Sender habe die kommenden sechs Wochen überprüft und beispielsweise die für den 23. Februar geplante Sendung ‘Abenteuer Zoo – Karibisches Dschungelbuch’ gekippt. ‘Das hat zwar nichts mit Südasien zu tun, zeigt aber doch die Schönheit der Natur und von Inseln und Sandstränden’, sagte Röver. Dies halte man derzeit nicht für angemessen. ”

Das ZDF will da natürlich mithalten:
“Das ZDF tauscht ebenfalls einige Programmpunkte. Die Kindersendung ‘Thailandmäuse’ am Samstagmorgen wird nicht ausgestrahlt.”

Unfassbar. Was bitteschön soll das den Flutopfern oder ihren Angehörigen bringen? Ist es nun etwa in den nächsten Monaten nicht mehr politisch korrekt, Sandstrände zu zeigen…?