Archive for September, 2005

film: “der verbotene schlüssel”. 2

Die Krankenpflegerin Caroline tritt einen neuen Job an. Sie pflegt in einem Provinzkaff im amerikanischen Süden einen alten Mann, der einen Schlaganfall hatte und wohl bald sterben wird. Sie unterstützt dabei seine Ehefrau. Zufällig entdeckt sie auf dem Dachboden der alten Villa eine versteckte Tür, hinter der sich massenweise Hoodoo-Utensilien befinden. Nachdem sie sich mit dem geheimnisvollen Hoodoo-Glauben beschäftigt, schwant ihr, dass der alte Mann, um den sie sich kümmert, gar keinen Schlaganfall hatte , sondern von seiner Frau verhext wurde. Doch am Ende kommt alles noch ganz anders.

Positiv am “verbotenen Schlüssel” ist die Atmosphäre, die den amerikanischen Süden sehr klischeehaft, aber schön zeigt. Die Darsteller, unter ihnen Kate Hudson, Gena Rowlands und John Hurt in den Hauptrollen, spielen ihre Rollen annehmbar, aber nicht sensationell. Schlecht an dem Film ist die Tatsache, dass er über die komplette Zeit wenig Spannungsmomente bietet, einfach nur vor sich hinplätschert und keine wirkliche Grusel-Stimmung erzeugt. Insgesamt also ein mittelmäßiger Film, den man schnell wieder vergisst. 5 von 10 Punkten.

wahl-ergebnis. 0

Die Wahl ist gelaufen. Der Ästige Stachelbart hat gewonnen. Er ist Pilz des Jahres 2006: “München (dpa) – Eine bizarr geformte Pilzkoralle, der Ästige Stachelbart, ist der Pilz des Jahres 2006. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) stellte den seltenen Pilz am Sonntag in München als eine besonders schöne und stark gefährdete Pilzart vor, deren Lebensraum in alten Buchenwäldern geschützt werden sollte.”

ich will. 0

Ich will keine Gesellschaft, in der das einzige Ziel die maximale Profit-Optimierung ist.

Ich will kein Land, in dem Unternehmensberatungen, Lobbyisten und PR-Agenturen immer mehr Macht erlangen.

Ich will keine Regierung, an deren Spitze verkniffene Provinzler sitzen.

Ich will keine Kanzlerin Merkel, keinen Minister Westerwelle und keinen Kulturstaatsminister Norbert Lammert.

Ich will eine weltoffene, liberale Gesellschaft, eine Regierung die modernisiert und für Frieden einsteht, eine Regierung, die halbwegs versteht, wie junge Leute ticken und sich das nicht von weltfremden Jung-Unionisten erzählen lassen muss.

Und deswegen:

film: die große depression. 0

Der schwäbische Dokumentarfilmemacher Konstantin Faigle bereist die Republik auf der Suche danach, warum die Deutschen so depressiv sind, ewig jammern und in keine Aufschwung-Stimmung kommen. Er fragt Wissenschaftler, Leute auf der Straße und Prominente. Was sich eigentlich nach einer guten Idee anhört, ist in der Umsetzung leider nicht wirklich gelungen. Faigle denkt, er sei ein kleiner Michael Moore, ist daher am liebsten selbst im Bild und reichert die ab und zu sehr netten Dokumentar-Schnipsel mit völlig daneben liegendem Humor an. Wenn er zum Beispiel als Hermann der Etrusker ein seltsames Popliedchen mit hinterwäldlerischer Jazztanz-Combo aufführt, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Weiterer Beweis seiner übertrieben Egozentrik: Er führt ein Interview mit Alice Schwarzer, befragt sie allerdings nicht nach der “großen Depression”, sondern ausschließlich nach seinen Beziehungsproblemen. Hätte er sich auf die reinen dokumentarischen Bilder beschränkt, wäre womöglich ein richtig guter Film dabei herausgekommen, so leider nicht. 4 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/104: “britney & kevin: chaotic”. 0

“Britney & Kevin: Chaotic” / Viva / Fairy Zone Productions / samstags, 17 Uhr / Start: 27. August 2005

Puh. Eine Promi-Doku-Soap, die das anscheinend extrem langweilige Leben von Britney Spears und ihrem Lover Kevin Federline zeigt. Hauptsächlich werden gegenseitige Liebesbekundungen der ach so romantischen Beziehung gezeigt. Das kommt halt dabei heraus, wenn Spears und Federline die Serie auch noch selbst produzieren. Dagegen wirken “Sarah & Marc in Love” wie ein Thriller. Pseudo-Reality mit Einschlaf-Faktor. 1 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/103: “my super sweet sixteen”. 14

“My Super Sweet Sixteen” / MTV / MTV News & Docs / samstags, 16 Uhr / Start: 14. August 2005

Eine weitere dieser Dekadenz-Doku-Soaps, die MTV dutzendweise wegsendet. Im Mittelpunkt von “My Super Sweet Sixteen” stehen 16-jährige, stinkreiche amerikanische Mädchen, die nichts interessiert außer der Frage wie sie “popular” werden. Also kaufen sie 900 Dollar teure Kleider, richten Party aus, die eine halbe Million Dollar kosten und lassen jeden rausschmeißen, der ihnen nicht passt. Ekelhaft. 1 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/102: “zukunft d”. 0

“Zukunft D” / 3sat / MediaProjects / sonntags, 18 Uhr / Start: 21. August 2005

Die 3sat-Reihe “Zukunft D” soll innovative Firmen und Unternehmen aus Deutschland vorstellen. Technologische Entwicklungen, wegweisende Konzepte, herausragende Ideen: “Intelligente Kunststoffe”, “Heilen mit Molekülen” oder “Expedition ins Nanoland” heißen die teilweise durchaus interessanten Episoden. Insgesamt wirkt die Reihe aber etwas zu altbacken produziert. 5 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/101: “ramsch & reibach”. 1

“Ramsch & Reibach” / ProSieben / Janus / werktäglich, 14.30 Uhr / Start: 5. September 2005

ProSieben hat in den vergangenen Wochen drei Daytime-Formate getestet. Eins davon war “Ramsch & Reibach”. Ähnlich wie in der kabel-eins-Reihe “Jäger der vergessenen Schätze” wird alter Ramsch aus Familienbeständen an Trödelhändler verkauft um an frisches Geld zu kommen. Hier geht allerdings nicht ein Experten-Team allein auf Verkaufstour, sondern ein Experte mit einem Familienmitglied. Ganz nett für zwischendurch, aber auf Dauer sicher langweilig. 5 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/100: “jamie’s school dinners”. 0

“Jamie’s School Dinners” / ORF 1 / Fresh One / samstags, ca. 12.25 Uhr / Start: 17. September 2005

Ab November in der RTL-II-Prime-Time, jetzt bereits am Samstagmittag auf ORF 1: Jamie Olivers neue Sendung. Ich mag ja keine Kochshows, egal ob hipper junger Koch oder alter Sack im ZDF, mich interessiert es nicht, wenn Köche im Fernsehen kochen. In diesem Fall gestaltet sich die Sache allerdings etwas anders. Oliver hat sich zum Ziel gesetzt, das Essen in Englands Schulküchen zu verbessern. Dort gibt’s nämlich anscheinend ausschließlich Pommes, Burger, Pizza und Fischstäbchen, ein Essen darf nur 73 Pence pro Person kosten, sonst kommt die Schule in Finanznöte. Also versucht Oliver, gesündere Gerichte für wenig Geld zu entwickeln und kocht sie gleich vor Ort. “Jamie’s School Dinners” ist somit keine wirkliche Kochshow, sondern eher eine Doku-Soap, die nett erzählt ist und mit authentischen Charakteren aufwartet. 7 von 10 Punkten.

tv-start-kritik 2005/099: “reba”. 1

“Reba” / RTL / 20th Century Fox Television / samstags, ca. 11 Uhr / Start: 17. September 2005

Noch eine US-Sitcom. In “Reba” geht es um Reba Hart, eine Mutter dreier Kinder, deren Mann sich von ihr getrennt hat. So hat sie in ihrem Leben Stress mit ihren Kindern, einem Schwiegersohn, einem bald zum Leben kommenden Enkel, einem Ex-Mann und einer schlimmen Freundin des Ex-Manns. “Reba” ist zwar nicht ganz so humorlos wie viele andere Sitcoms, doch wird dennoch wieder einmal deutlich, warum sich das Genre in den USA in einer schweren Krise befindet. Es fehlen die Inspiration, die neuen Ideen, die Originalität. 4 von 10 Punkten.

« Previous PageNext Page »