der “nme” und frau morissette.

Wenn er böse ist, ist er oft am besten, der “NME”. Zum Beispiel bei dieser aktuellen Kritik zum neuen Alanis-Morissette-Album “the collection” (Die Zahl in Klammern am Ende der Kritik ist im Übrigen die Wertung für das Album, die im Normalfall zwischen 0 und 10 liegt):

“It’s that time of year again when the shelves of Woolies are rammed with washed-up has-beens packaging their life’s works for the Xmas schmaltz-fest. The most disappointing thing about The ‘Best’ Of Alanis Morissette is that when you open the case there is a CD in there at all. At times – for example, on every track from ‘Thank You’ (track one) to ‘Mary Jane’ (track 18) of this 18-track-CD – Morissette’s voice is barely distinguishable from the drawn-out wheeze of a cat being slowly stretched over a Black & Decker WM626 workbench. If you could take only one CD to a desert island, you’d wish you packed a gun if you accidentally took this. (-99)”

22 Comments so far

  1. Alexander on November 15th, 2005

    Harsche Worte! Ich habe die CD selbst zwar nicht gehört, aber mir reicht es auch schon, wenn ich in den massiven Werbeblöcken der Privaten, immer mal wieder mit ihr (A.M.) konfrontiert werde.

    Den Vergleich mit der Werkbank hätte ich nicht schöner/treffender formulieren können! :-)

    Dafür bekommt der NME von mir 10/10!

  2. ecco on November 15th, 2005

    die kritik ist klasse, wobei es legionen an nervtötenderen und unbegabteren sängerinnen als a.m. gibt. hatte ich schon anastacia erwähnt? das pure grauen…

  3. estragon95 on November 15th, 2005

    Da war jemand sauer…gibts in Amerika auch Popkulturjunkies? Nee, jetzt mal im Ernst: Ich bin mir dessen Bewusst, dass man die Musik der Frau M. keinesfalls als gut, geschweige denn als Rock bezeichnen kann, aber, dass sie jetzt so schlecht sein soll ist mir neu. Andererseits sieht man hieran, dass Kritiker auch Menschen sind und manchmal (vielleicht auch immer) einen schlechten Tag haben…

  4. popkulturjunkie on November 15th, 2005

    naja, die damen und herren vom “nme” (übrigens aus england) schreiben halt gern auch mal eine extrem-kritik über/gegen einen musiker, der nicht in ihr weltbild passt. leute wie anastacia werden da allerdings lieber ignoriert. sonst müsste man sicher noch unter die marke von -99 gehen…

  5. vib on November 15th, 2005

    Er hat vollkommen recht der Herr Kritiker. Erinnert mich mal wieder an “Southpark – The movie”, wo die antikanadischen Fanatiker unter anderem die Cds von Frau Morisette verbrennen. Aber Anastacia ist definitiv noch schlimmer.

  6. nadessa on November 15th, 2005

    dem kann ich mich nur anschließen. grausam.

  7. frank on November 15th, 2005

    Jagged Little Pill fand ich seinerzeit und auch heute noch großartig. Alles was danach kam kann man getrost vergessen.

  8. Elbi on November 15th, 2005

    Err… also ich finde die Kritik zwar unterhaltsam zu lesen (Werkbank-Vergleich!), allerdings denke ich nicht, das die Objektivität, die ein Kritiker _eigentlich_ an den Tag legen sollte, irgendwie vorhanden ist. Ich selbst würde nie ein A.M.-Album kaufen, bin also kein entsetzter Fan, jedoch weiß ich, dass es wesentlich mehr Bands gibt, die auf der NME-Skala folglich unter -100 sein müssten.
    Kurz: Zu sagen das Album ist eine Sammlung von Liedern, die selbst Fans nicht mehr hören können, wäre ok; zu sagen “A.M. ist scheisse und kann nicht singen” und das auch als “Kritik” zu bezeichnen, ist alles andere als professionell.

  9. Alexander on November 15th, 2005

    “Err… also ich finde die Kritik zwar unterhaltsam zu lesen (Werkbank-Vergleich!), allerdings denke ich nicht, das die Objektivität, die ein Kritiker _eigentlich_ an den Tag legen sollte, irgendwie vorhanden ist.” – Der Kritiker ist wohl Anhänger des Gonzo-Journalismus :-)

  10. Rob on November 16th, 2005

    Wie schon vorher erwähnt, Jagged little pill ist für mich immer noch eines der Alben, die man komplett durchhören kann, was man von heute aktuellen, vom NME gehypten Schrott wie Maximo Park usw. einfach nicht behaupten kann. Gut, dannach kam nix mehr gutes, dass ist auch wahr… Aber der NME ist halt ne alberne, ständig das nächste grosse Ding ausrufende Zeitschrift…

  11. Van Doesburg on November 16th, 2005

    delectare et prodesse. Diesem folgend eine geniale Kritik. Eine scheiß Platte, also eine schlechte Kritik (prodesse) und unterhaltsam auch (delectare)

  12. einbecker on November 16th, 2005

    Nee, richtig. kein Mensch würde sich das gehypte Kram von Maximo Park bis Franz Ferndinand wirklich ganz anhören. Genau…

  13. ecco on November 16th, 2005

    @Rob
    maximo park ist für dich gehypter schrott? den man nicht komplett durchhören kann? skurril.
    was hörst du denn so für qualitätsmusik?

  14. mark793 on November 16th, 2005

    Der Irrglaube, Kritiker hätten objektiv zu sein, ist anscheinend nicht auszurotten. Frage mich immer, wo dieses völlig haltlose Postulat seinen Ursprung hat. Selbst ein Strafgerichtsurteil ist ja nie völlig frei von subjektiven Ermessensspielräumen.

    Natürlich muss es nicht von Nachteil sein, wenn der Kritiker auf einigermaßen nachvollziehbaren Wegen zu seiner Bewertung kommt. Aber in erster Linie muss ein Kritiker unterhalten und nicht langweilen. Und was unterhält besser als eine gepflegte Hinrichtung?

    Wem das nicht behagt, der soll halt heulen gehen oder Leserbriefe schreiben. Aber bitte nie wieder Objektivität einfordern. Das ist Bullshit. Ende der Durchsage.

  15. betty on November 16th, 2005

    ein kritiker sollte in erster linie über kompetenz und sachverstand verfügen. wenn das vorhanden ist, darf er auch gerne subjektiv und unterhaltsam urteilen. und: nichts ist einfacher als ein verriss. darum respekt vor diethmar dath für seine grandiose besprechung des neuen madonna albums neulich in der faz.

  16. Hipcheck on November 17th, 2005

    Ein Kritiker soll unterhaltsam sein und er soll mir auch bei meiner Kaufentscheidung helfen. Deshalb erwarte ich von CD-/Kino-Kritikern klare Meinungen. Über die Jahre findet so jeder Rezensenten seines Vertrauens, auf deren Urteil er sich verlassen kann.

    Ob CD-/Kino-/Buchkritiken überhaupt objektiv sein KÖNNEN, stelle ich extremst in Frage. A.M. oder auch die Showband dieses Blogs, Tokio Hotel, sind für die einen die schönste Musik der Welt, andere halten die CDs für menschenrechtswidrig. Wo ist da Platz für Objektivität?

  17. betty on November 17th, 2005

    Hier. Denn die TH-Analyse vom Popkulturjunkie war meiner Meinung nach im Kern sehr objektiv.

  18. popkulturjunkie on November 17th, 2005

    danke für die blumen, aber meiner meinung nach gibt es keine objektivität. nie. selbst wenn in der “tagesschau” nachrichten vorgelesen werden, sind sie nicht objektiv. bei allem, was ein mensch tut, sagt und schreibt, spielen seine erfahrungen und vorlieben eine rolle. niemand kann das abschalten – und sollte es auch gar nicht. denn eine vielfalt von meinungen ist mir viel lieber als pseudo-objektivität.

  19. betty on November 17th, 2005

    sicher, ich hab das etwas überspitzt formuliert, weil das beharren auf der unmöglichkeit von objektivität oftmals einer beliebigkeit tür und tor öffnet, die ja auch nicht weiter führt. es geht nur darum, dass die subjektive meinung nicht von vollkommener ahnungslosigkeit getragen sein sollte. ein fundiertes wissen über den kritisierten gegenstand mindert auch nicht die vielfalt der meinungen.

  20. popkulturjunkie on November 17th, 2005

    da bin ich ganz bei dir. meinungen sollten unbedingt von sachkundigkeit und erfahrung geprägt sein – objektivität entsteht aber trotzdem nicht.

  21. betty on November 17th, 2005

    nein, dafür aber information.

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