radiokonsum.

Nur mal so nebenbei eingeworfen: Dass jemand auf die Idee kommt, einen Satz wie “Der tägliche Radiokonsum der Deutschen liegt bei durchschnittlich drei Stunden und 20 Minuten.” zu schreiben, der einzig und allein auf einer Telefon-Umfrage basiert, die viel zu lang dauert und viel zu ungenaue Fragen stellt und die davon ausgeht, der befragte Mensch würde ganz genau wissen, wann genau er welchen Radiosender wie lang hört, und dass eine gesamte Branche ihre Werbespotpreise einzig und allein anhand dieser Umfrage kalkuliert und dass Werbungtreibende dieses Spiel auch noch mitspielen, weil es KEINE vernünftigen Zahlen über den tatsächlichen Radiokonsum gibt, verursacht bei mir immer wieder nur Kopfschütteln. Und überhaupt: Wenn ich mal in meine Familie, meinen Freundes- und Bekanntenkreis schaue, muss es irgendwo da draußen ganz viele Leute geben, die sechs Stunden und 40 Minuten pro Tag Radio hören.

14 Comments so far

  1. Sven on March 1st, 2006

    Basierend auf Telefonumfragen? Wirklich irgendwie unsinnig. Ich höre Radio eigentlich immer nur im Auto. Ich müsste also erstmal ergründen, wielange ich durchschnittlich pro Tag im Auto sitze. Und dann müsste ich noch nachrechnen, wieviel gute Musik durchschnittlich im Radio läuft, um die Kassettennutzdauer für “schlechte” Musik abzuziehen. Und das natürlich alles, während jemand ungeduldig am anderen Ende der Leitung auf seine Antwort auf “wieviel Radio hören sie pro Tag?” wartet? Ziemlich abstrus :)

  2. popkulturjunkie on March 1st, 2006

    vergiss nicht, dass du noch beantworten sollst, wann genau und welche sender du gehört hast…

  3. Jesus on March 1st, 2006

    es gibt auch leute die bei der arbeit 8 stunden am stück radio “hören”… wahrscheinlich heben die denn schnitt ;)

  4. NorQue on March 1st, 2006

    Mehr kritik gab’s dazu letztes Jahr auch von Telepolis: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20596/1.html

    Bei mir persönlich läuft eigentlich nur noch Hertz 87,9, der Uni Radiosender in Bielefeld… die spielen ausschließlich Musik, die nicht in den normalen “formatradios” gespielt wird. Und ausserhalb Bielefelds nur WDR 5 bzw. Bayern 5.

    — NorQue

  5. ecco on March 1st, 2006

    bei mir läuft seit jahren gar kein radio mehr. fünf minuten antenne bayern oder bayern3 reichen dann wieder für ein jahr. diese happy-frühstückseier zwischen phil collins und elton john halte ich nicht aus…

  6. Jesus on March 1st, 2006

    also ich höre auch keine, ich halte nicht mal internetradios aus, es kommt einfach immer zu viel mist…

  7. HW on March 1st, 2006

    Ich höre pro Monat durchschnittlich drei Stunden und 20 Minuten Radio. Ist in den letzten Jahren immer weniger geworden.

  8. vib on March 1st, 2006

    Die Leute gibt es ganz sicher: Irgendwo müssen die Irren doch herkommen, die bei den ganzen tollen Gewinnspielen der ganzen fiesen Privathöllensender mitmachen. Oder sind die alle gecastet? Ich könnte höchstens Auskunft darüber geben, wie lange es durchschnittlich bei mir dauert, bis ich einen nervigen Radiosender abgestellt habe…

  9. popkulturjunkie on March 1st, 2006

    @NorQue: Danke für den Hinweis!

  10. Gerrit on March 1st, 2006

    Man vergisst auch gerne den Unterschied zwischen gebanntem Zuhören und plätschern lassen. Wenn das Radio im Hintergrund düdelt, bekomme ich keinen einzigen Werbespot mit, habe aber u. U. 8 Stunden am Stück gehört.

  11. Georg on March 1st, 2006

    Nachdem ich doch so einige Leute kenne, die täglich acht Stunden und mehr das Radio laufen haben (allerdings: Radio an Radio hören), könnte das mit dem Schnitt durchaus hinkommen…

  12. Georg on March 1st, 2006

    Mein “ungleich”-Zeichen im vorigen Kommentar wurde leider verschluckt.

    (Übrigens höre ich gerade Radio – “Indie Pop Rocks”, http://www.somafm.com/ dürfte für die Werber allerdings uninteressant bzw. unerreichbar sein… ;-))

  13. KingOli on March 3rd, 2006

    Als ob das System der Einschaltquoten beim Fernsehen so viel besser wäre.

    Gehen wir doch lieber davon aus, dass wir keine genauen Aussagen über das Hörverhalten bzw. Sehverhalten geben können. Und zumindest die Werbeindustrie kann ja spezielle Spots schalten und nachher fragen, wer diese schon gehört oder gesehen hat.

    Wobei ich persönlich an keinerlei Umfragen über Telefon oder auf der Straße teilnehme…

  14. popkulturjunkie on March 5th, 2006

    beim fernsehen wird aber wenigstens das sehverhalten eines repräsentativen ausschnitts der bevölkerung sekundengenau rund um die uhr gemessen. und nicht das ungefähre hörverhalten zweimal pro jahr per telefon abgefragt. das ist schon ein extremer unterschied…

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