film: “borat”.
Beleben wir doch gleich auch noch die gute alte Tradition von Filmkritiken in diesem Blog wieder. Ich komme gerade aus “Borat“. Und muss leider sagen, der Film ist schlecht. Ich hatte mehr erwartet als eine in großen Teilen flache Komödie. Zum Inhalt muss ich wohl nicht viel sagen, da jeder mitbekommen haben dürfte, worum es geht. Comedian Sacha Baron Cohen spielt einen Journalisten aus Kasachstan, der von seiner Regierung in die USA geschickt wird, um dort gute Dinge für sein Land zu lernen. Dort geht er Leuten auf die Nerven, redet viel über Scheiße, Prostitutierte und Scheiße und entlarvt nebenbei die Kleingeistigkeit einiger Amerikaner. Genau von diesen Passagen hätte ich mir mehr erwartet, allerdings hätten sie mich wohl dann endgültig in eine Depression geführt. Zu viel Elend der Menschheit in zu kurzer Zeit. Zwischendurch gibt es eine dumme Rahmenhandlung und extrem viel Fäkal-Humor. Erwartet hatte ich mehr Satire, bekommen habe ich einen Film für Leute, die sich auch bei “Jackass” oder Bully-Filmen wegschmeißen vor Lachen. Schade drum. 4 von 10 Punkten.
Ich hatte ihn etwas krasser eingeschätzt, aber er war schon lustig.
Manueller Trackback: Gerade eben im Gratis-Preview von Borat gewesen. Für ohne Geld gehts gerade noch, aber warum sollte man für dieses Machwerk auch nur einen Euro ausgeben? …
du hast da was verwechselt – das ist kein manueller trackback, sondern werbung für dein blog. aber egal…
Sorry, Du hast natürlich Recht, dass das kein echter Trackback ist. Manchmal sollte man eben erst nachdenken und dann kommentieren…
Tja, mh. Sich zu Geschmacksfragen zu äußern, ist so eine Sache, und normalerweise nicht meine. Aber: Ich fand Borat zum Brüllen komisch. Nur: Bei Jackass muss ich weinen (nicht vor Lachen), und mit Leuten, die über Bully lachen, will ich auch nicht auf einer Bierbank sitzen. So komisch ist das mit der Komik.
Vielleicht fandest du ihn nicht so gut, weil er auf deutsch sychronisiert war. Zum Glück wird der Film in einigen Kinos auch im englischen Original mit Untertiteln gezeigt, und ich wette, dann ist er 1000x lustiger. (Ich war selbst noch nicht drin, aber wenn, dann gehe ich in die Originalversion.)
P.s.: Jackass und Bully auf eine Stufe zu stellen, grenzt an Majestätsbeleidigung! ;)
Bei Bully und “Jackass” kommt aber auch niemand auf die Idee, sie als “demaskierende Gesellschaftskritik” o.ä. zu glorifizieren.
Reduziert man “Borat” nun mit gleichem Anspruch auf seine dumpfen Provokationen, sind wir unmittelbar in der Diskussion, dass Cohen ganz bewußt aus Kosten von Randgruppen Kasse macht
Die derzeit allgegenwärtigen Lesart einer intendierte Metaebene in der Krtitik (s.o.) wäre so kaum mehr als ein intellektueller Hirnfick zur Rechtfertigung eines banalen Films.
Ganz so eng möchte ich es (noch) nicht sehen.
@dittsche: Ich bin fest davon überzeugt, dass er ihn auf englisch gesehen hat, denn Filmkritiken für synchronisierte Filme sind irgendwie sinnlos, da viel Witz und Charme verloren geht. Falls er ihn doch auf deutsch gesehen hat, würde das das schlechte Review erklären, denn ich fand ihn (um mich mal Tomson anzuschliesen, trotz Distanzierung von Jackass und Bully) unfassbar lustig.
ich hab ihn natürlich auf englisch gesehen. englische/amerikanische komödien sollte man sich überhaupt nicht auf deutsch anschauen, finde ich – da geht durch die übersetzung immer zu viel verloren.
Ich liebe Sacha Baron Cohen und auch seine ganze Ali G-Show ist genial komisch, aber “Borat” der Film, ist ein haufen Scheiße. Sein Borat ist zu übertrieben dumm, nicht mehr so ungewollt, naiv komisch wie zu seinen Anfangszeiten. Die Interviews mit den paar Leuten sind viel zu kurz (Filmschnippsel) und der Humor im ganzen istprimitiv. Borat schockiert eher als das er wirklich mit feinem Geist jemandem zum lachen bringt.
Fazit:
Nicht gelungen und sehr enttäuschent.
So, habe den Film mittlerweile auf DVD gesehen und kann die negativen Kritiken nun großenteils nachvollziehen. Der Film war wirlich sehr mittelmäßig und hat viel Potenzial zugunsten von flachem Klamauk verschenkt. Manche Szenen waren zwar brüllkomisch, aber insgesamt wurde der Fokus doch zu sehr auf die klamaukige Rahmenhandlung gelegt und die realsatirisch-entlarvenden Szenen mit den Amerikanern waren eher Nebensache. Schade, da hätte man sehr viel mehr draus machen können…
Ich teile deine Meinung, der Borat-Humor geht mir auch ziemlich auf den Senkel.
Da ist wirklich nichts lustiges dran zu finden.
Frauenfeindlich, menschenverachtend, unlustig, dämlich.
Allerdings kann man Bully-Filme, Borat und Jackass-Blödeleien nun wahrlich nicht auf eine Schwelle setzen!
Im Original/auf Englisch, um mich mal der aufgekommenen Diskussion anzuschließen, ist Borat nicht minder armselig!
Ich habe ihn bei Stefan Raab gesehen, sein ganzer bemitleidenswerter Auftritt war eine Aneinanderreiung von dummen, aufgesagten Sprüchen, billigem Humor und sinnfreien Aussagen.
Es ist zu hoffen, dass der Schauspieler Borat von der Einstellung nicht in einem Detail ähnelt, allerdings ist doch dann zu fragen, warum jemand eine solche Rolle schlüpft?
Doch wohl aus Überzeugung…?!