süddeutsche leseschwäche.
Werden die Texte bei der “Süddeutschen Zeitung” eigentlich inzwischen gar nicht mehr gelesen, bevor sie gedruckt werden? Gerade bei potenziell viel beachteten Stücken wie dem Schäferkordt-Interview von heute wäre das aber doch ziemlich angebracht, oder?
Die Süddeutsche hat das Lektorat schon vor einigen Jahren merklich zurückgefahren, als der Verlag in die Krise rutschte. Kann man halt gut dran sparen und kassiert zu Strafe nur ein paar böse Bloggerkommentare.
“serielles Format” könnte TVler-Neusprech sein. Bei den Nasen weiss man ja nie.
Vielleicht liegts auch daran, dass die bei RTL bzw. Vox schon zu lange im südlichen Vorort der NRW-Landeshauptstadt sitzen…
es geht ja nicht um “serielles Format”, sondern um “eine (!) serielles Format”.
Datenübertragungsfehler?
das wird’s sein ;-)
Jo, hab als langjähriger Abonnent auch schon seit langem festgestellt, dass das Lektorat inzwischen Redakteur Zufall überlassen wird.
Was sich das alles “wiederspiegelt”, ist eine Freude. Am besten war der nach dem WM-Finale mit heißer Nadel gestrickte Leitartikel im Sport, der zwei ineinander übergehende Schluss-Sätze hatte, und noch Formatierungen zu sehen waren.
Insofern machen die ganzen Spitzen der “Qualitätsjournalisten” von SZ gegen Blogger doppelt Spaß. Denn was unterscheidet denn die Internetseite von der Zeitungsseite?
Genau: Man kann den gröbsten Schnitzer noch korrigieren.
Irgendwen hab ich mal sagen hören, dass bei einigen Zeitungen nur noch die Titelseite korrekturgelesen wird.
IIRC haben die vor Jahren schon offiziell bekanntgegeben, das Korrekturlesen Computern zu überlassen, um Geld zu sparen. Das hat man damals auch direkt und deutlich gemerkt, plötzlich wimmelte es von Rechtschreib- und Grammatikfehlern.
Auch auf die Gefahr, das ich mich blamiere: Was ist denn an “Aber auch gilt” falsch??
ääääähhhh, da fehlt das “hier” zwischen “auch” und “gilt”…
[…] Thomas Knüwer gab zu, dass er mit Lyrik noch nie etwas anfangen konnte. Anlass dazu gab die Lektüre des neuen Vanity-Fair-Blogs KLAGE von Rainald Goetz. Dieser wiederum wusste, dass Tyler Brulé das Netz als ein Medium der Bilder und nicht der Buchstaben sieht. Kanzlerin Angela Merkel musste lesen, dass sie Zwietracht säe, nur weil die Süddeutsche eine Studie über Blogs gelesen hatte. Umgekehrt musste sich die Süddeutsche von einem aufmerksamen Leser eine Leseschwäche konstatieren lassen. Aus irgendwelchen Gründen (vielleicht, weil Fasnacht ist?) schwärzte die Basler Zeitung einen Fussballspieler ein. Es wurde um Vorschläge für den Grimme-Online-Award 2007 gebeten und Karnevalspsychologen psychologisierten den Karneval . Stefan Niggemeier versammelte einige Super-Symbolfotos aus deutschen Newsportalen. […]