reform der deutschen charts.

Ab Juli zieht nun endlich auch Deutschland nach: Ab dann können auch Titel in die Singlecharts einsteigen, die nicht mehr als physischer Tonträger erhätlich sind, also als CD oder Vinyl. Damit zieht nun auch der deutsche Markt die Konsequenz daraus, dass Single- und Maxi-CDs immer schlechter, Track-Downloads aber immer besser verkauft werden. Bisher wurden Downloads zwar mitgezählt, doch für einen Einstieg in die Charts war es nötig, dass auch ein Tonträger zu kaufen ist. Nun also die Änderung dieser antiquierten Regelung. “musikwoche.de” schreibt:

“Als Stichtag für die neue Zählweise nennt der Verband den 13. Juli. Zu diesem Zeitpunkt werden alle Titel gezählt, die bis zum 6. Juli von den Labels bei den Chartsermittlern von media control gemeldet wurden. Erstmals könnten dann reine Online-Veröffentlichungen in den am 23. Juli erscheinenden Charts zu finden sein.”

Gleichzeitig wird die Wertung der einzelnen Musik-Arten angepasst. Da der Download eines einzelnen Tracks zu weniger Umsatz führt als der Kauf einer Single-CD, wird diese höher für die Charts gewertet. “Download-Singles”, die aus mehreren Tracks bestehen, werden hingegen genauso wie Single-CDs gewertet. Damit sollen die Singlecharts nicht die tatsächlichen Verkäufe, sondern Umsätze abbilden, um Billigprodukten keine Vorteile zu liefern.

Für die Albumcharts gelten die neuen Regelungen im Ãœbrigen nicht – dort zählen Downloads weiterhin gar nicht.

Weiterführende Links:

Meldung bei “musikwoche.de”
– PDF-Dokument “Systembeschreibung der offiziellen Charts” (gültig ab 13. Juli) bei der IFPI

9 Comments so far

  1. massenpublikum on June 26th, 2007

    Längst überfällig. Ich bin sehr gespannt, wie sich dann die Charts verändern. Denn die itunes-Charts unterscheiden sich schon von den bisherigen Offiziellen.

  2. andreas on June 26th, 2007

    Halbherzig.

  3. izanagi on June 26th, 2007

    Sehr halbherzig sogar, warum werden Alben nicht mit einbezogen?

    Und warum die Umsätze, anstatt den tatsächlich verkauften Stückzahlen?

    Hilfe…

  4. popkulturjunkie on June 26th, 2007

    Die Regelung mit der Umsatz-Gewichtung ist meiner Meinung nach durchaus sinnvoll – ein 79-Cent-Track-Download kann doch nicht genauso stark gewertet werden wie eine 5-Euro-Maxi-CD…

    Und zum Thema Alben-Downloads: Ich denke, das Zögern liegt vor allem daran, dass es in Download-Zeiten nicht mehr so einfach ist, abzugrenzen, was ein Album ist und was nicht. Was macht man zum Beispiel, wenn ein Nutzer alle Tracks eines Albums bis auf einen oder zwei herunterlädt? Zählt der Kauf dann trotzdem für die Albumcharts?

  5. izanagi on June 26th, 2007

    Hm, vielleicht mache ich mir das auch zu einfach, aber ich finde schon, dass man den Download eines Songs mit der Maxi-CD gleichsetzen sollte. In beiden Fällen will der Kunde doch den selben Song haben. Die Chart-Statistik würde dann ganz einfach angeben, welcher Song am beliebesten ist. So wird meiner Meinung nach das Bild verfälscht.

    Und bei den Alben denke ich ähnlich simpel. Nur der Download eines ganzen Albums sollte gewichtet werden, das sollte doch einfach zu ermitteln sein, ob nun 10 von 11 Tracks gekauft werden oder doch das ganze Album…

  6. james on June 26th, 2007

    ehm, hallo ?

    Wen auf der Welt über 13 Jahre intressieren denn noch die deutschen Charts ?

  7. Ralph on June 26th, 2007

    Und schon wieder eine Chance vergeigt.

  8. PS on June 26th, 2007

    Die Charts sind und waren ein Marketinginstrument.

    Es war _noch nie_ gedacht oder geplant, damit die Wirklichkeit abzubilden.

    Echt nicht!
    Wirklich.

    Und jetzt dürfen alle unter 16 heulen gehen!

  9. izanagi on June 27th, 2007

    Darf man nicht trotzdem den Anspruch an jene stellen bzw. einfach mal träumen? :D

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