fernsehen des tages.
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Gestern abend hab’ ich den wohl besten Bremer “Tatort” aller Zeiten gesehen und zuvor den wohl schlechtesten “Brennpunkt” aller Zeiten.
Zuerst das Positive: der “Tatort”. Grandiose Bilder, auf denen Bremen teilweise wie die modernste Metropole der Welt aussah, ein Sound, der die beklemmende Stimmung perfekt verstärkt hat und eine Geschichte, die dank Verschwörungstheorien spannend bis zur letzten Sekunde war.
Aber was war das denn davor? Ein “Brennpunkt” zum Feuer in Griechenland, der unfassbar schlecht war. Sigmund Gottlieb moderierte einen Beitrag an und dramatisierte, es sein in letzter Sekunde verhindert worden, dass die Feuer auch den historischen Ort Olympia erreichen. In dem folgenden Filmbericht ging es irgendwie um die Region in der Nähe von Olympia, aber mit der Anmoderation hatte er absolut nichts zu tun. Und dann hat man auch noch eine arme Reporterin zum Münchner Flughafen geschickt, um Ankommende aus Athen abzugreifen. Verzweifelt versuchte sie, irgendetwas Spektakuläres aus den Fluggästen herauszuholen, die doch gerade die Feuerhölle Griechenlands verlassen hatten. Aber: nichts. Alle gaben lediglich zu Protokoll, dass sie in Athen nichts mitbekommen hätten, das Feuer sei zu weit weg gewesen und überhaupt: Man sei überrascht, wie panisch man in Deutschland sei. Ohne Ãœbertreibung: Ich habe nie einen schlampiger vorbereiteten “Brennpunkt” gesehen als diesen vom Bayerischen Rundfunk.
Deine Meinung zum Brennpunkt teile ich – insbesondere die O-Töne der Reisenden am Flughafen waren völlig überflüssig.
Ganz anderer Meinung bin ich beim Tatort. Meinst du das ernst? Das war meiner Meinung nach der absurdeste Tatort seit langer Zeit. Dass ein Mobilfunkbetreiber eine Aktivistin mit einer geheimen “Strahlenwaffe” aus einem Bremer Rüstungskonzern beschiesst, um sie mundtot zu machen, scheint mir doch sehr weit hergeholt zu sein.
Natürlich war der Film etwas Science-Fiction-esk, aber wahrscheinlich gehen wir einfach vollkommen unterschiedlich an einen “Tatort” heran. Für mich ist dabei – wie auch bei jedem anderen Krimi oder sogar bei jedem anderen Film – nicht entscheidend, dass mir ein 100%iger Realismus gezeigt wird, sondern größtmögliche Unterhaltung, Spannung und perfektes Handwerk – und all das bekam ich gestern beim “Tatort”.
Teile die Meinung, dass das ein sehr schlechter “Brennpunkt” war. Wie wäre es denn mal, Verantwortliche in der Politik zu befragen? Zum Tatort: Gelungen, wenn auch zuweilen etwas zu melodramatisch, die Neben-Figuren eine Spur zu künstlich und überzogen. Wie so oft in deutschen Krimis. Die spielen nur, dass sie die Figuren spielen, aber sie “leben” sie nicht.
Ich finde es sowieso etwas makaber, zu den Waldbränden einen BRENNpunkt zu senden.;)
Ich fand den Tatort auch toll, vor allen das Ende. Der Junior war manchmal etwas over the top. Bilder top, Musik top! Und sehr lustig!
Der Brennpunkt war beim brennenden Griechenland nur eine kleine Fackel im Sturm.
Aber die sensationsheischende Berichterstattung der deutschen Medien kotzt mich schon lange an.
Da wurde in der Anmoderation gesagt, das Olympia wahrscheinlich, beinahe, fast den Flammen zum Opfer gefallen wäre und dann heißt es im Bericht die Flammen sind bis auf 30 km an Olympia heran gekommen.
Hmm, wenn demnächst mal ein Feuer in Bonn gelöscht wird, konnte in letzter Sekunde der Kölner Dom vor dem sicherem Flammentad bewahrt werden.
Gute Nacht!