tv-test: “brain”.

Format: “BRain”
Sender: Bayerisches Fernsehen
Produktion: Bayerischer Rundfunk
Genre: Magazin
Programmplatz: dienstags, 21.20 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 25 Minuten
Start: 28. August 2007

Kritik: Was zur Hölle ist das? Wie lächerlich kann man sich als öffentlich-rechtlicher Sender eigentlich machen? Da startet das Bayerische Fernsehen ein “politisches Wissensmagazin” und fabriziert etwas, das allenfalls als Realsatire taugt und mit Wissen und Politik nur am Rande zu tun hat. Zu den Programmpunkten der Premieren-Ausgabe, die eine junge Dame namens Caro Matzko moderierte, gehörte eine hanebüchene Geschichte, die minutenlang zeigen wollte, dass Auotrenn-Videospiele Unfälle im echten Leben auslösen und Raser erzeugen, um dann mit den beiden letzten Sätzen des Beitrags diese These wieder komplett über den Haufen zu werfen, außerdem ein bescheuertes Filmchen, in dem gezeigt wurde, was Codes auf Autoreifen bedeuten, ein unfassbar peinlicher Beitrag, in dem der Hammelsprung erklärt wurde und der aussah, als sei er für Fünfjährige hergestellt worden. Und sei das nicht alles schon schlimm genug, müssen am Ende der Sendung auch noch zwei bayerische Nachwuchsbands blöde Fragen in einem Quizspielchen beantworten und der aktuelle Videoclip des Siegers wird gespielt. In einem “Wissensmagazin”. Einem “politischen”. Ich habe lang überlegt, ob ich überhaupt einen TV-Test zu “BRain” (Man beachte den Wortwitz) schreibe. Ob es das überhaupt wert ist. Oder eher Zeitverschwendung. Ich habe mich dann dafür entschieden – denn diese wohl bescheuertste Sendung des neueren öffentlich-rechtlichen Fernsehens sollte man nicht verschweigen.

Wertung: 1 von 10 Punkten.

2 Comments so far

  1. Hm on August 30th, 2007

    Der Videoclip wurde übrigens eben NICHT gespielt. Also erst mussten sich die Bands lächerlich machen, dann wurde der Clip der “Gewinner-Band” 10 sec angespielt. Was soll das?

  2. […] Kritik: Aus “BRain” wurde für die Ausstrahlung im Ersten glücklicherweise “brain”. Das desaströse Originalkonzept des Wissensmagazins war anscheinend selbst dem Bayerischen Rundfunk zu peinlich, also renovierte man es. So hat man mit der neuen Sendung immerhin Mittelmaß erreicht – mehr aber auch nicht. Poasitiv anzumerken ist, dass man in den Filmchen, die gezeigt werden tatsächlich noch etwas Neues erfährt und sie aktuelle Themen wie die US-Immobilienkrise behandeln. Heruntergerissen wird dieser positive Eindruck aber von den Präsentatoren. Moderatorin Ursula Heller und Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums in München, haben anscheinend im Vorfeld der Aufzeichnung dämliche Sätze aus dem Textbaukasten für Amateur-Fernsehansager auswendig gelernt und geben diese gewollt amüsanten Gespräche nun völlig künstlich wieder. Wahrscheinlich hätte es der Sendung gut getan, komplett auf Moderationen zu verzichten. Wenn dann noch die Kommentare, mit denen die Filmchen unterlegt sind, etwas ernsthafter wären, hätte eine durchaus gute Sendung dabei herauskommen können. Hätte. […]

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