Endlich wieder ein Konzert. Nach fast 3 Monaten. Und es war nur der Auftakt von so vielen brillanten Konzerten, die ich in den nächsten Wochen erleben werde. Blumfeld in Mannheim. Die Band gibt es schon seit weit über 10 Jahren und ich hab sie erst jetzt zum ersten Mal gesehen. Spät. Aber nicht zu spät. Denn ich gehöre nicht zu den Leuten, die Blumfeld hassen, seit sie schönere, schlagerigere Musik machen. Der Abend begann aber mit einem Schock. Dem Vorprogramm. Das bestritt keine unbekannte Nachwuchs-Band, sondern Heinz Strunk. Ich hab jetzt keine Lust aufzuschreiben, wer das ist. Es reicht, zu schreiben, dass er ein seltsam bizarrer Typ ist, der Musik macht (würde er zumindest behaupten), Gedichte vorträgt und lustig gemeinte Sachen erzählt. Ging aber gar nicht. Und ich war verdammt froh, dass er nur eine Viertelstunde auf der Bühne stand.
Dann kamen Blumfeld, haben natürlich hauptsächlich neuere Sachen gespielt – also Songs der letzten 2-3 Alben. Jochen Distelmeyer hatte sichtlich Spaß (trotz einer eher überschaubaren Menschenmasse in der alten Feuerwache – 200-300 Leute vielleicht), hat sich nach jedem Song artig bedankt und hat vor fast jedem Lied seine Gitarre gewechselt. Richtig richtig gut wurde es spätestens ab der ersten Zugabe. Zunächst kam Distelmeyer allein auf die Bühne, hat “tausend tränen tief” gesungen, danach folgte noch mein absoluter Blumfeld-lieblingssong “graue wolken”, der mich durch so manche Depri-Phase begleitet hat und der Klassiker “verstärker”, damit sich auch die alten Blumfeld-Fans nicht beschweren müssen. “verstärker” ging sehr geschickt und fließend in einen anderen Klassiker über: “electric guitar” von den Talking Heads.
Der vorletzte Song des Konzerts war dann eine weitere Coverversion, eine super-schöne Version von Al Greens “i’m so in love with you”. Nach Hause wurde das Publikum dann mit “die welt ist schön” geschickt – es gibt wohl keinen passenderen letzten Song. Insgesamt standen Blumfeld fast 2 Stunden auf der Bühne, die Band hatte Spaß, das Publikum hatte Spaß – ein absolut lohnender Abend. Und selbst Heinz Strunk hatte noch seine zwei Momente: in “wir sind frei” hat er den Bläser-Part aus dem Original in einer Querflötenversion gespielt und in “graue wolken” hat er bewiesen, dass er verdammt gut Saxophon spielen kann. Und so hat man sogar noch Herrn Strunk seine Viertelstunde vor dem Konzert verziehen.

1 Comment so far

  1. […] habe ich insgesamt dreimal gesehen. 2004, 2006 und bei einem der letzten Konzerte der Band in Köln im April 2007. Klarer Fall also, dass […]

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